So, um auch noch was Sinnvolles (zumindest in meinen Augen
) beizutragen:
Ansprüche sind ein Problem, aber trotzdem notwendig.
Ein früherer Lehrer sagte mal einen wichtigen Satz, nämlich: "Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!".
Stimmt!
Ansprüche können mich vor Enttäuschungen bewahren, aber genauso können sie zu Enttäuschung führen. Ich denke, man kann sie auch nur zum Teil wirklich rational begründen oder steuern. Das Meiste erfolgt bei einem unbewussten Abchecken. Ich persönlich habe schon festgestellt, dass sich Ansprüche auch mit zunehmender Lebenserfahrung wandeln, weil man eben mehr und mehr merkt, womit man klar kommt, und womit man eben nicht klar kommt - oder klar kommen möchte.
Ich trenne auch etwas zwischen einem must-have und einem Wunsch. Viele Ansprüche sind eigentlich nur Wünsche, aber keine Notwendigkeit.
Insgesamt sind meine Ansprüche mit dem Alter und zunehmender Verzweiflung immer weniger geworden.
Genützt hat mir das bis jetzt noch nichts, weil ich mir auch nicht sicher bin, ob ich mir das nur einbilde...
Ich habe zum Beispiel seit eh und je den Anspruch, einen guten Gesprächspartner zu brauchen, dem ich nicht jedes Wort aus der Nase ziehen muss und der kein Ja- Sager ist. Sonst werde ich nämlich wahnsinnig und verliere das Interesse. Diesen Anspruch werde ich nicht aufgeben. Als Jugendliche wolle ich unbedingt einen blonden Freund, mit der falschen Haarfarbe war jedes männliche Wesen praktisch nicht mehr existent für mich. Diese Phase und diesen dämlichen Anspruch habe ich recht schnell überwunden
Wichtig ist doch am Ende, dass die eigenen Ansprüche einem nicht im Weg stehen, in dem Sinne, dass man sich nicht über den eigenen Anspruch ärgert, dass man kompromissbereit bleibt ( bis zu einem gewissen Grad) und sie immer wieder kritisch hinterfragt.