Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

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Gilbert
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Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Gilbert »

BartS hat geschrieben:Mit einem kann ich überhaupt nicht über solche Themen reden.
Ich wäre auch so ein Kandidat. Mich langweilen solche Gespräche zutiefst und Tips vermag ich eh nicht vergeben. Dafür bin ich allgemein betrachtet zu unerfahren. Selbst möchte ich auch niemanden mit meinem persönlichen Ballast langweilen.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Nonkonformist

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Nonkonformist »

Ich bin es ziemlich gewöhnt das freundinnen, und manchmal auch freunden von mir, manchmal über deren
beziehungsprobleme geredet haben. Eine meiner ehemaligen OdBs war mal in eine krasse abhängigkeitsbeziehung
mit einen psychopat, für den psychologischen terror ein alltagsgeschäft war; ihr habe ich über wochenlang dazu
überreden müßen den typ zu verlassen. Eine andere, neutrale, freundin hat, wann sie ihre ehemann auf ziemlich
spontan verlassen hat, kurze zeit bei mir in der wohnung übernachtet. Ich wußte schon seit länger das der
beziehung am ende war und das er sie mit einen anderen betrogen hatte.
Von ein oder zwei kannte ich sogar details über deren bettaktivitäten.

Seit ich für manche frauen ein ausweinschulter war, habe ich so einiges an beziehungsprobleme mitgekriegt.
Ich glaube, mitfühlende empatische HSPs sind da für frauen in der rolle zeimlich attraktiv.

Ob es 'normal' ist ist eine andere sache, aber über perioden war es für mich etwas altäglisches.
ogor

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von ogor »

BartS hat geschrieben:Aber warum sollte ich das nicht auch vertrauten Personen erzählen, wenn ich das möchte?
Wenn das deine Freundin auch möchte, dann ist es ja in Ordnung.

Ansonsten sollte dir bewusst sein, dass Beziehungsprobleme immer die Angelegenheit von zwei Personen sind und nicht nur von dir. Und gerade negative Aspekte vom Partner sollte man nicht ohne dessen Zustimmung weiterplaudern. Das ist auch eine Sache des Vertrauens und des "fallen lassen können" in einer Beziehung. Dass gewissen Themen auch innerhalb der Beziehung bleiben.
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BartS
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Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von BartS »

ogor hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Aber warum sollte ich das nicht auch vertrauten Personen erzählen, wenn ich das möchte?
Wenn das deine Freundin auch möchte, dann ist es ja in Ordnung.

Ansonsten sollte dir bewusst sein, dass Beziehungsprobleme immer die Angelegenheit von zwei Personen sind und nicht nur von dir.
Aber dann dürfte ich nie mit Freunden über meinen Kollegen und unseren Problemen reden, oder über meinem Chef oder über meinem Vermieter oder über meinen Nachbarn oder über meinen Tanzlehrer oder über die Supermarktkassiererin oder... weil das immer Angelegenheiten zwischen zwei Personen sind.
ogor hat geschrieben:Und gerade negative Aspekte vom Partner sollte man nicht ohne dessen Zustimmung weiterplaudern. Das ist auch eine Sache des Vertrauens und des "fallen lassen können" in einer Beziehung. Dass gewissen Themen auch innerhalb der Beziehung bleiben.
Wird nicht umgedreht ein Schuh daraus? Man kann nicht unausgesprochen etwas von seinem Partner erwarten, es sei denn man bittet ihn explizit darum oder es ist so selbstverständlich, dass man stillschweigend von einer Übereinkunft ausgeht.
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Erlkönigin

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Erlkönigin »

Ich finde es normal, dass man mit (wirklich) guten (!!) Freunden über Beziehungsprobleme und auch über die schlechten Seiten des Partners spricht. Ich fände es auch okay, wenn ein (hypothetischer) Freund mit seinen Freunden über meine Defizite und Schwierigkeiten sprechen würde. Blöd fände ich es nur, wenn die Freunde mich persönlich unsympathisch fänden und das zum Anlass nähmen, die Beziehung zu sabotieren. Aber das geht ja schon wieder in eine andere Richtung.

In welchem Umfang und mit welcher Intensität man über die Probleme spricht, hängt meiner Erfahrung nach am eigenen Charakter und des Charakters des Freundes. Also des platonischen Außenstehenden. (Generisches Maskulinum an dieser Stelle.)

Mit meiner besten Freundin rede ich z.B. sehr intensiv über mein OdB und Probleme der Beziehungsanbahnung. Wenn ich eine Beziehung hätte, würde sich das sicherlich auch nicht ändern. Auch sie redet mit mir über die Männer in ihrem Leben. Vor ein paar Jahren hatte sie eine sehr, sehr problematische Beziehung. Darüber haben wir damals auch sehr viel gesprochen und ich habe sie so gut es ging unterstützt.
Ich vertraue ihr absolut, dass sie alles, was ich ihr erzählte, vertraulich behandelt und schätze ihre Ratschläge sehr.

Mit einer früheren besten Freundin - das war noch zu Schulzeiten - habe ich auch über Problematiken dieser Art gesprochen, allerdings oberflächlicher. Zum einen war das Vertrauen wohl nicht so ausgeprägt wie es zu meiner jetzigen besten Freundin ist, zum anderen waren wir auch beide irgendwie noch weniger kompetent in solchen Dingen.. Irgendwie war es eben einfach anders.

Mit anderen guten Freunden rede ich auch über die Thematik, allerdings ebenfalls oberflächlicher.

Ich denke, es kommt wie immer auch sehr darauf an, was man wie sagt.
Was AtTheRearWindow auf Seite 1 beschrieben hat, finde ich schon irgendwie irritierend.

Was ich mir auch noch verkomplizierend vorstelle ist, wenn jemand beiden Bestandteilen eines Pärchens ein enger und guter Freund ist. Die Situation hatte ich einmal so ansatzweise (mit mir als platonischer Freundin) und es war... unangenehm.
ogor

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von ogor »

BartS hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Aber warum sollte ich das nicht auch vertrauten Personen erzählen, wenn ich das möchte?
Wenn das deine Freundin auch möchte, dann ist es ja in Ordnung.

Ansonsten sollte dir bewusst sein, dass Beziehungsprobleme immer die Angelegenheit von zwei Personen sind und nicht nur von dir.
Aber dann dürfte ich nie mit Freunden über meinen Kollegen und unseren Problemen reden, oder über meinem Chef oder über meinem Vermieter oder über meinen Nachbarn oder über meinen Tanzlehrer oder über die Supermarktkassiererin oder... weil das immer Angelegenheiten zwischen zwei Personen sind.
Wenn du mit diesen Leuten alle eine Beziehung führst, dann ja. ;)
BartS hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:Und gerade negative Aspekte vom Partner sollte man nicht ohne dessen Zustimmung weiterplaudern. Das ist auch eine Sache des Vertrauens und des "fallen lassen können" in einer Beziehung. Dass gewissen Themen auch innerhalb der Beziehung bleiben.
Wird nicht umgedreht ein Schuh daraus? Man kann nicht unausgesprochen etwas von seinem Partner erwarten, es sei denn man bittet ihn explizit darum oder es ist so selbstverständlich, dass man stillschweigend von einer Übereinkunft ausgeht.
Ich halte es für selbstverständlich, dass man negative Aspekte eines Beziehungspartners nicht ungefragt nach Außen trägt.

Eine Beziehung ist schon eine ganz besondere Form des Vertrauens und man öffnet sich doch viel mehr als sonst. Ich würde es jedenfalls als Vertrauensverlust empfinden, wenn mich gemeinsame Freunde irgendwann mal auf unangenehme Sachen ansprechen würden, die meine Partnerin ihnen von mir erzählt hat. Ich könnte dann nicht mehr unverfangen mit meiner Partnerin umgehen.
ogor

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von ogor »

Erlkönigin hat geschrieben:Ich vertraue ihr absolut, dass sie alles, was ich ihr erzählte, vertraulich behandelt ...
So wie dir dein Freund vertrauen würde, dass du EURE GEMEINSAMEN Beziehungsprobleme vertraulich behandlest ...

Hättest du tatsächlich kein Problem damit, wenn dein Freund euren gemeinsamen Freunden von deinen negativen Aspekte in eurer Beziehung erzählen würde? Wäre es dir egal, was sie alles von dir aus der Beziehung erfahren, ohne dass du das mitbekommst?
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Tania
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Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben: Aber dann dürfte ich nie mit Freunden über meinen Kollegen und unseren Problemen reden, oder über meinem Chef oder über meinem Vermieter oder über meinen Nachbarn oder über meinen Tanzlehrer oder über die Supermarktkassiererin oder... weil das immer Angelegenheiten zwischen zwei Personen sind.
Immer diese Neigung zu Pauschalisierungen ;)

Aber ja: wenn Dir aufgrund des Vertrauensverhältnisses zu diesen Personen Dinge bekannt werden, von denen die Betreffenden vermutlich nicht wollen, dass bestimmte andere Leute sie erfahren, dann solltest Du mit diesen Leuten nicht darüber reden. Wenn z.B. Dein Kollege in Momenten höchster Konzentration gedankenverloren beginnt, Popel aus der Nase zu holen und drauf rumzukauen, behältst Du das für Dich. Wenn Dein Chef Dir in einem schwachen Moment erzählt, dass ihm wegen seiner erektilen Dysfunktion dauernd die Frauen wegrennen: behalt es für Dich. Informiert der Vermieter Dich, dass bevorstehende Bauarbeiten verschoben werden müssen, weil er gerade kein Geld dafür hat, kannst Du gern darüber reden, dass Dir der neue Termin nicht passt, aber die finanziellen Probleme des Vermieters gehen keinen was an. Sitzt die Supermarktkassiererin jeden Tag verträumt an der Kasse und starrt auf ihr Handy, kannst Du vielleicht mit Deinen Freunden darüber spekulieren, warum sie das tut; ihren Ehemann solltest Du aber besser nicht drauf ansprechen.
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BartS
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Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von BartS »

ogor hat geschrieben:Wenn du mit diesen Leuten alle eine Beziehung führst, dann ja. ;)
Was ist denn für Dich eine Beziehung?
ogor hat geschrieben:Ich halte es für selbstverständlich, dass man negative Aspekte eines Beziehungspartners nicht ungefragt nach Außen trägt.
Du darfst das gerne für Dich als selbstverständlich ansehen. Aber Du kannst das nicht von Deinen Mitmenschen erwarten, zumal Du spätestens in diesem Thread gemerkt haben solltest, dass die meisten Menschen das wohl anders sehen.
ogor hat geschrieben:Eine Beziehung ist schon eine ganz besondere Form des Vertrauens und man öffnet sich doch viel mehr als sonst. Ich würde es jedenfalls als Vertrauensverlust empfinden, wenn mich gemeinsame Freunde irgendwann mal auf unangenehme Sachen ansprechen würden, die meine Partnerin ihnen von mir erzählt hat. Ich könnte dann nicht mehr unverfangen mit meiner Partnerin umgehen.
Dann musst Du während Deiner Beziehung Deiner Partnerin das sagen.
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BartS
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Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben:
BartS hat geschrieben: Aber dann dürfte ich nie mit Freunden über meinen Kollegen und unseren Problemen reden, oder über meinem Chef oder über meinem Vermieter oder über meinen Nachbarn oder über meinen Tanzlehrer oder über die Supermarktkassiererin oder... weil das immer Angelegenheiten zwischen zwei Personen sind.
Immer diese Neigung zu Pauschalisierungen ;)
Nee, ich habe ogors Argument konsequent weitergedacht. :)
Tania hat geschrieben: Aber ja: wenn Dir aufgrund des Vertrauensverhältnisses zu diesen Personen Dinge bekannt werden, von denen die Betreffenden vermutlich nicht wollen, dass bestimmte andere Leute sie erfahren, dann solltest Du mit diesen Leuten nicht darüber reden.
Es ist verständlich, dass zum Beispiel der Chef nicht möchte, dass man weiter erzählt, wenn er schlechte Arbeit macht oder der Nachbar nicht möchte, dass man anderen weitererzählt, dass er immer wieder die Zeitung klaut. ;) Das erstaunliche ist doch, dass Leute sich auf ein Vertrauensverhältnis berufen, wo keines vorher war. Oder wortlos voraussetzen, dass der Andere genau weiß, was man nicht weitergesagt haben möchte. Aber wie wäre es damit, dass man der anderen Person einfach vorher sagt, was man als absolut vertraulich ansieht und was nicht? Weil dann kann man immer noch entscheiden, ob man sich darauf einlässt oder nicht. Mein Chef zum Beispiel sagt mir vorher deutlich, was er von mir vertraulich behandelt.
Tania hat geschrieben: Wenn z.B. Dein Kollege in Momenten höchster Konzentration gedankenverloren beginnt, Popel aus der Nase zu holen und drauf rumzukauen, behältst Du das für Dich. Wenn Dein Chef Dir in einem schwachen Moment erzählt, dass ihm wegen seiner erektilen Dysfunktion dauernd die Frauen wegrennen: behalt es für Dich. Informiert der Vermieter Dich, dass bevorstehende Bauarbeiten verschoben werden müssen, weil er gerade kein Geld dafür hat, kannst Du gern darüber reden, dass Dir der neue Termin nicht passt, aber die finanziellen Probleme des Vermieters gehen keinen was an. Sitzt die Supermarktkassiererin jeden Tag verträumt an der Kasse und starrt auf ihr Handy, kannst Du vielleicht mit Deinen Freunden darüber spekulieren, warum sie das tut; ihren Ehemann solltest Du aber besser nicht drauf ansprechen.
Bei all den Beispielen muss einen doch folgendes bewusst sein; all das was ich über einen anderen Menschen erzähle, fällt auch auf mich zurück. Wenn ich davon berichte, dass mein Kollege in einem schwachen Moment in der Nase popelt, dann zeigt das, wie kleinlich und intolerant ich bin. Wenn der Kollege permanent den Finger in der Nase hat, auch während eines Gesprächs, dann kann das eine relevante Information über ihn sein, die ein deutliches Fehlverhalten aufweist.

Zum Sozialleben gehört dazu, die angemessenen Gesprächsthemen auszuwählen. Irgendwo kann man von einem erwachsenen Menschen erwarten, dass er selber weiß, welche persönlichen Beobachtungen er weiterträgt und welche nicht. Wer da die Grenzen nicht immer richtig trifft, der muss auch mit den Konsequenzen leben.
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(Hazel Brugger)
ogor

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von ogor »

BartS hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:Wenn du mit diesen Leuten alle eine Beziehung führst, dann ja. ;)
Was ist denn für Dich eine Beziehung?
Ich nehme mal an, dass du nicht mit deinem Chef ins Bett gehst. :D
BartS hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:Ich halte es für selbstverständlich, dass man negative Aspekte eines Beziehungspartners nicht ungefragt nach Außen trägt.
Du darfst das gerne für Dich als selbstverständlich ansehen. Aber Du kannst das nicht von Deinen Mitmenschen erwarten, zumal Du spätestens in diesem Thread gemerkt haben solltest, dass die meisten Menschen das wohl anders sehen.
Wenn ich die Antworten in diesem Thread durchsehe, dann hat nur eine Minderheit deine Meinung.

Und auch in meinem persönlichem Umfeld kenne ich niemanden, der die negativen Seiten seines Ehe- bzw. Beziehungspartner im gemeinsamen Freundeskreis ausplaudert.
BartS hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:Eine Beziehung ist schon eine ganz besondere Form des Vertrauens und man öffnet sich doch viel mehr als sonst. Ich würde es jedenfalls als Vertrauensverlust empfinden, wenn mich gemeinsame Freunde irgendwann mal auf unangenehme Sachen ansprechen würden, die meine Partnerin ihnen von mir erzählt hat. Ich könnte dann nicht mehr unverfangen mit meiner Partnerin umgehen.
Dann musst Du während Deiner Beziehung Deiner Partnerin das sagen.
Ne, muss ich nicht. Mit jemanden, der es nicht ebenso als selbstverständlich betrachtet, dass er nicht im gemeinsamen Freundeskreis meine negativen Aspekte innerhalb unserer Beziehung ausplaudert, will ich gar keine Beziehung führen.

Eher denke ich, solltest du deiner Freundin sagen, dass du ihre negativen Aspekte auch mit euren gemeinsamen Freunden besprichst. Das findet die bestimmt ganz toll. :daumen:
AtTheRearWindow

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von AtTheRearWindow »

Erlkönigin hat geschrieben:Ich denke, es kommt wie immer auch sehr darauf an, was man wie sagt.
Was AtTheRearWindow auf Seite 1 beschrieben hat, finde ich schon irgendwie irritierend.
:gruebel: Was genau? Das:
Erlkönigin hat geschrieben:Was ich mir auch noch verkomplizierend vorstelle ist, wenn jemand beiden Bestandteilen eines Pärchens ein enger und guter Freund ist. Die Situation hatte ich einmal so ansatzweise (mit mir als platonischer Freundin) und es war... unangenehm.
:?:
Wie gesagt, wir alle drei (!) profitieren davon und fühlen uns wohl damit.
Erlkönigin

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Erlkönigin »

ogor hat geschrieben:
Erlkönigin hat geschrieben:Ich vertraue ihr absolut, dass sie alles, was ich ihr erzählte, vertraulich behandelt ...
So wie dir dein Freund vertrauen würde, dass du EURE GEMEINSAMEN Beziehungsprobleme vertraulich behandlest ...

Hättest du tatsächlich kein Problem damit, wenn dein Freund euren gemeinsamen Freunden von deinen negativen Aspekte in eurer Beziehung erzählen würde? Wäre es dir egal, was sie alles von dir aus der Beziehung erfahren, ohne dass du das mitbekommst?
Ich finde das schwer, dass so 110% ganz pauschal zu sagen. Aber generell schon. Sicherlich ist es mir nicht ganz egal, was Freunde von mir wissen. Ebenso finde ich es aber auch legitim, bei seinen Freunden um Rat bei Beziehungsproblemen zu fragen.
Generell sollte man auch in Abwesenheit des Partners immer respektvoll über ihn reden.
Wenn ich möchte, das etwas unbedingt ein Geheimnis bleibt, merke ich das extra an. Diesen Wünsch würde ich natürlich auch bei meine Partner respektieren.

Es hängt sicherlich auch davon ab, was für Beziehungsprobleme man hat. Erektionsprobleme sind sicherlich etwas anderes als "Wir können uns nicht auf den nächsten Urlaubsort einigen".
Wie gesagt: Ist schwer so ganz pauschal zu beantworten. Man braucht halt wie in allen sozialen Interaktionen und Netzwerken das nötige Fingerspitzengefühl.
AtTheRearWindow hat geschrieben: :gruebel: Was genau?
Ich finde es etwas befremdlich, den gemeinsamen Sex so bei Freunden zu bewerten und jemanden Dritten derart konkret an diesem doch sehr intimten Thema teilhaben zulassen . Aber jetzt deswegen nicht per se schlimm. Nur eben befremdlich. Ich würde wenn dann doch abstrakter und diskreter über das Thema sprechen.
Schneeleopard

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Schneeleopard »

BartS hat geschrieben: ich berichtete darüber, dass eine Freundin von mir über die Probleme in ihrer Beziehung berichtete und da
auch etwas über seine nicht so guten Seiten erzählte. Als Reaktion auf dieses Posting, meinten 2-3 User,
das geht doch gar nicht, man kann doch nicht mit Freunden über die eigenen Beziehungsprobleme sprechen.

Kann es sein, dass ich mit meiner Denkweise und Einstellung tatsächlich völlig aus der Norm bin und es nicht gemerkt habe?
Wofür hat man den sonst Freunde? Und genau die Tatsache, das ich solche Gespräche mit ihnen führe, unterscheidet
sie von Bekannten. Von 'Freunden' ala Fratzenbuch garnicht zu reden.

Meine beiden Freunde wissen über die letzten 35 Jahre sehr detailiert praktisch alles in meiner jeweiligen Beziehung und
umgekehrt. Sie kennen mich als MAB genauso wie als Familienvater und jetzt. Ohne dieses Wissen wäre ihr Rat nicht
mal die Hälfte wert. Vieles haben sie dabei selber miterlebt und manches haben wir unter 4 Augen besprochen.
Es gibt nur eine kleine Zone wo wir jeweils schweigen, um die Intimität der Partnerin zu schützen. Da langt die Auskunft,
dass es im Bett super läuft oder auch das dort mal nichts läuft oder so was oberflächliches.
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BartS
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Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von BartS »

ogor hat geschrieben:
BartS hat geschrieben: Was ist denn für Dich eine Beziehung?
Ich nehme mal an, dass du nicht mit deinem Chef ins Bett gehst. :D
Das ist jetzt keine wirkliche Antwort auf meine Frage. :D
ogor hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:Ich halte es für selbstverständlich, dass man negative Aspekte eines Beziehungspartners nicht ungefragt nach Außen trägt.
Du darfst das gerne für Dich als selbstverständlich ansehen. Aber Du kannst das nicht von Deinen Mitmenschen erwarten, zumal Du spätestens in diesem Thread gemerkt haben solltest, dass die meisten Menschen das wohl anders sehen.
Wenn ich die Antworten in diesem Thread durchsehe, dann hat nur eine Minderheit deine Meinung.
Das sehe ich eben nicht so. Zeig doch bitte die Mehrzahl an Postings/Poster, die Deine Meinung teilt.
ogor hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:Eine Beziehung ist schon eine ganz besondere Form des Vertrauens und man öffnet sich doch viel mehr als sonst. Ich würde es jedenfalls als Vertrauensverlust empfinden, wenn mich gemeinsame Freunde irgendwann mal auf unangenehme Sachen ansprechen würden, die meine Partnerin ihnen von mir erzählt hat. Ich könnte dann nicht mehr unverfangen mit meiner Partnerin umgehen.
Dann musst Du während Deiner Beziehung Deiner Partnerin das sagen.
Ne, muss ich nicht. Mit jemanden, der es nicht ebenso als selbstverständlich betrachtet, dass er nicht im gemeinsamen Freundeskreis meine negativen Aspekte innerhalb unserer Beziehung ausplaudert, will ich gar keine Beziehung führen.
Auch gut. In der Praxis wird es allerdings so sein, dass Du das erst während der Beziehung merken wirst.
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Esperanza
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Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Esperanza »

Ich finde es vollkommen normal dass man mit guten Freunden besprechen kann wenn es in der Beziehung nicht gut läuft.
Dass man dass nicht am Stammtisch lautstark herausposaunt ist klar und dass man über seinen Partner trotzdem respektvoll spricht auch.
Warum?
Weil Probleme einen nun mal belasten und man sich ab und an darüber aussprechen muss. Ausserdem können Aussenstehende einem selbst auch zu einem anderen Blickwinkel verhelfen und man sieht nach einem Gespräch manchmal klarer.
Ich habe, ein paar sorgfältig ausgewählten Freunden, auch von meinen Problemen erzählt und es ging mir danach viel besser, zumal man manchmal erkennt dass es anderen ähnlich geht.
Natürlich gehe ich dann nicht zum Partner meiner Freundin und erzähle was diese mir im Vertrauen gesagt hat.

Allgemein denke ich dass Männer nicht so oft über Probleme in ihrer Beziehung reden. Manchmal ist das vielleicht ein Fehler.

Ausserdem sind unsere, seine Beziehungsprobleme doch auch meine Probleme. Warum sollte ich nicht darüber reden dürfen?
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
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Berglöwe
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Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Berglöwe »

Über meine Suche bzw. AB Status spreche ich sogar teilweise mit guten Kollegen (welche ausschließlich männlich sind) und nicht nur Freunden oder Familienmitgliedern. Allerdings passiert dann immer etwas "sonderbares" wobei ich es eigentlich nicht sonderbar ist. In meinem Umfeld sind relativ viele ABs und oder Leute mit starken AB-Tendenzen, die es aber irgendwie geschafft haben eine Partnerin zu bekommen. Letztere, und um genau nur die geht es im folgenden, werden bei dem Gespräch meistens recht leise/unsicher/zurückhaltend. Ich kann es kaum besser beschreiben jetzt. Mein Eindruck ist dann immer folgender:
Sie wissen um das Problem aber können dazu nicht viel sagen, weil sie einfach einmal ohne großes Zutun wahnsinniges Glück hatten und sich demzufolge um diesen Problemkomplex nicht weiter kümmern mussten d.h. sie mussten nicht weiter (große) Flirtskills aufbauen, sie mussten nicht weiter nach Möglichkeiten/Aktivitäten suchen, wo sie mit Frauen in Kontakt kommen, sie mussten sich nicht weiter unbedingt mit möglichen Unzulänglichkeiten der eignen Person beschäftigen, sie haben das ggf. in einem jüngeren Alter als ich geschafft und kennen die sich mit mit dem Alter verändernden (oder gar telweise verschärfenden) Bedingungen nicht aus, usw usw. Ist ja auch alles nicht weiter verwerflich.

Im gleichen Zuge meine ich aber zu spüren, dass sie froh sind, die eine (und womöglich einzigste) Beziehung zu haben, dass die Beziehungsfrage für sie (wahrscheinlich restlos) geklärt ist und die AB-/Suchthematik aus ihrer Sicht maximal noch ein Problem anderer Leute ist. Ich habe bis jetzt nur eine Person in meinem ganzen Leben real getroffen, welche bei dem Gesprächsthema von sich aus ein paar ernsthaft gemeinte helfende Worte an mich gerichtet hat. Diese Person hatte aber ausnahmsweise keine AB-Tendenzen, musste aber auch viel für die Beziehung unternehmen und war zu dem Zeitpunkt glücklich vergeben. Der Rest der Gerade-So-Nicht-Mehr-ABs, um die es hier im Text ging und die ich getroffen habe, druckst rum und schert sich anscheinend wenig darum, dass andere das Problem immer noch haben.

Tut mir leid, dass hier so negativ und anprangernd formuliert ist aber ich habe auch nicht umsonst geschrieben, dass das mein Eindruck bzw. meine Interpretation ihres Verhaltens ist. Ich kann mich auch irren. Es möchte sich auch bitte hier aus dem Forum keiner von den Ex-ABs angesprochen fühlen. Ich beziehe mich hier wirklich auf die konkreten Leute, die ich getroffen habe.

Dieses oben beschriebene Verhalten ist mir bei anderen Kerlen halt häufig über den Weg gelaufen. Wenn man das AB-Problem als Mann hat, steht man unter anderen Männern damit ziemlich angearscht alleine da. So stellt es sich zumindest für mich dar.
Lucilla

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Lucilla »

Ich finde es auch normal, in gewissem Maße mit ENGEN Freunden über seine Beziehungsprobleme zu sprechen. Mit wem denn sonst? Allerdings nur, solange es nicht zu intim wird. Sexuelle Details über seinen Partner zu erzählen geht meiner Meinung nach gar nicht. Als ich erfahren habe, dass mein Partner mit seinem besten Freund über unsere damaligen sexuellen Probleme gesprochen hat (obwohl es ihm verboten hatte), fand ich das sehr verletzend und sehr unangenehm, dass er so etwas über uns weiß.
haber

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von haber »

Esperanza hat geschrieben:Ausserdem sind unsere, seine Beziehungsprobleme doch auch meine Probleme. Warum sollte ich nicht darüber reden dürfen?
Weil es in einer Beziehung nicht nur zwei "Ich", sondern vor allem ein "Wir" gibt bzw. geben sollte. Und dann wird es eben notwendig, dass man die Bedürfnisse und Wünsche der "Ichs" mit denen des "Wir" gegeneinander abwägt.

Dazu mal ein Erlebnis, das ich vor einigen Jahren hatte:

Ich kannte ein Pärchen recht gut und war mit beiden auch relativ eng befreundet. Irgendwann kam sie mal im Rahmen einer privaten Feier in einem ruhigen Moment auf mich zu und hat mir erzählt, dass sie mit M. (dem Freund) ein größeres Problem hätte und sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll. M. würde sich seit einiger Zeit wünschen, dass sie beim Sex auf seinen Bauch uriniert. Sie möchte das aber nicht, findet es ekelhaft und das würde immer mehr zu Spannungen und Streit zwischen den beiden führen.

GESAGT habe ich ihr, dass ich ihr da auch nicht weiterhelfen kann. Mit mir hat er darüber nie geredet und das müssten sie schon zusammen klären. Da kann und will ich als Außenstehender nichts tun.

GEDACHT habe ich mir: WAY TOO MUCH Information! Das WILL ich gar nicht von M. wissen. Wie sollte ich jemand wieder mit ihm ein Bierchen trinken gehen, OHNE daran denken zu müssen?

Mittlerweile habe ich beide aus den Augen verloren und der Kontakt ist eingeschlafen.

Sorry, aber egal wie sehr das einen belastet, solche Sachen will ich nicht über einen Freund von seiner Freundin hören. Dass so etwas nicht an gemeinsame Freunde ausgeplaudert wird, halte ich für ein vertrautes Verhältnis für unabdingbar.


Aber was ist "normal"?

Glaubt man Umfragen und Studien, dann gehen 40 bis 70% aller Deutschen fremd. In dem Sinne wäre es "normal".

Nur geben ebenso 70 bis 90% aller Deutschen an, dass ihnen sexuelle Treue des Partners wichtig ist.

So, was ist nun "normal"?
Kief

Re: Ist es so unnormal, dass man mit Freunden über seine Beziehungsprobleme spricht?

Beitrag von Kief »

haber hat geschrieben:Sorry, aber egal wie sehr das einen belastet, solche Sachen will ich nicht über einen Freund von seiner Freundin hören. Dass so etwas nicht an gemeinsame Freunde ausgeplaudert wird, halte ich für ein vertrautes Verhältnis für unabdingbar.
Da bin ich sehr gespalten.

Einerseits erwarte ich in einer guten Beziehung (auch unter Kumpels), dass man miteinander offen reden kann.
Andererseits habe ich auch Sachen gehoert von manchen Leuten, die ich als Kopfkino nicht mehr abschalten kann.
Eine Frau, die sich (auch im Intimbereich) maximal woechentlich waescht, auch nicht nach dem Sex,
oder eine andere Frau, die spezifische Verkleidung wuenscht.
Darueber zu sprechen, Rat zu geben, das ist schon skurril.

Vielleicht ist es sinnvoll, zu unterscheiden, welche Themen man mit Freunden bespricht, und was man lieber anonym mit Fremden bespricht.


CU, Kief

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