Bei welcher Gelegenheit wusstet ihr, dass es mit der Beziehung nicht weiter geht?

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Tania
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Re: Bei welcher Gelegenheit wusstet ihr, dass es mit der Beziehung nicht weiter geht?

Beitrag von Tania »

Manfred hat geschrieben: Die Frage kam hier im Thread mal auf, würde aber leider nicht beantwortet: Reicht es für einen für eine Beziehung aus, wenn man selbst verliebt ist – also selbst die ganze Bandbreite der Gefühle empfindet – oder muss der Partner zwingend auch verliebt in einen sein?
Für mich kann ich das mit einem glasklaren Jein beantworten. Ich kann prima eine Beziehung anfangen, wenn erstmal nur ich Gefühle habe. Aaaaaaaber: es fällt mir in so einem Fall schwer, an eine langfristige Perspektive dieser Beziehung zu glauben. Selbst wenn der Herr mir seine dauerhaften Absichten versichert, und logische Gründe anführt (z.B. dass er ungern allein ist, gern regelmäßigen Sex hat, mein Essen mag ...) - es besteht immer die Chance, dass er sich in eine verliebt, die auch gut gegen Einsamkeit ist, gern Sex mag und super kocht ... oder dass er sich zwar nicht verliebt, aber einer Kandidatin begegnet, die zusätzlich zu meinen guten Eigenschaften noch ein wohlgefülltes Konto hat. Oder schlicht, dass o.g. Bedürfnisse dann gestillt sind und die ganze Sache ihm dann langweilig wird.

Klar, Liebe wäre auch keine Garantie - aber dieses Unsicherheitslevel nehm ich in Kauf. Das oben genannte wäre mir jedoch zu viel - und ich würde irgendwann aufhören, selbst Gefühle in diese Beziehung zu investieren. Dann vertrocknet auch meine Liebe irgendwann ... und man bleibt vielleicht noch aus Bequemlichkeit zusammen. Und trennt sich, sobald irgendwas unbequem wird.
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Tania
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Re: Bei welcher Gelegenheit wusstet ihr, dass es mit der Beziehung nicht weiter geht?

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Gottman (und meine eigene Erfahrung) propagiert ja die 5:1-Regel. Sprich, solange jedes negative gemeinsame Erlebnis durch 5 positive gemeinsame Erlebnisse aufgewogen wird, übersteht eine Beziehung so etwas. Was natürlich Fernbeziehungen sehr anfällig macht ... wenn man wenig Kontakt hat, dauert es ziemlich lange, bis die 5 Positiva zusammen sind.
Ich glaube Gottman meinte, dass diese 5 positiven Erlebnisse während des Gespräches stattfinden. Er hat ja Paare beobachtet, wie die über ein kontroverses Thema gesprochen haben. Wenn während der Kontroverse 5 mal mehr positive (konstruktive) Signale gesendet wurden als negative (destruktive), dann waren die Paare quasi langzeitstabil. Es war nicht so gemeint, dass man sich gestritten hat, und einige Stunden später hat man dann 5 positive Dinge nachgelegt (inklusive Versöhnungssex). Von daher denke ich, dass so eine Regel auch auf Fernbeziehungen übertragbar sind, weil es ausschließlich die Gesprächszeit betrachtet.
Ja, stimmt. Aber meiner Erfahrung nach kann man die Beobachtungen aus den Gesprächen auf die Gesamtbeziehung übertragen. Sprich, auch wenn man nicht wertschätzend-konstruktiv diskutiert, sondern sich anzickt bis einer türenknallend den Raum verlässt, muss das nicht das Ende sein, sondern kann wieder ausgebügelt werden. Halt nur mit entsprechendem fünffachem Aufwand ....
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Re: Bei welcher Gelegenheit wusstet ihr, dass es mit der Beziehung nicht weiter geht?

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben: Ja, stimmt. Aber meiner Erfahrung nach kann man die Beobachtungen aus den Gesprächen auf die Gesamtbeziehung übertragen.
Ja, das denke ich auch, wenn man das Gespräch in dem Moment beobachtet, wo es stattfindet.
Tania hat geschrieben:Sprich, auch wenn man nicht wertschätzend-konstruktiv diskutiert, sondern sich anzickt bis einer türenknallend den Raum verlässt, muss das nicht das Ende sein, sondern kann wieder ausgebügelt werden. Halt nur mit entsprechendem fünffachem Aufwand ....
Aber wie gesagt, das ist für mich ein Unterschied, ob man mit großer Verzögerung wieder positiv und lieb ist, oder es schafft, sehr zeitnah zur Entspannung des Konfliktes beizutragen. Denn der Unterschied ist, bei der ersten Variante trägt man das negative Gefühl einige Zeit mit sich rum, während man bei der zweiten Variante sehr schnell die Misstöne ausräumen kann. Die dritte, noch schlechtere Variante ist, wenn man die Misstöne gar nicht ausräumt, weder früh noch spät.
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Re: Bei welcher Gelegenheit wusstet ihr, dass es mit der Beziehung nicht weiter geht?

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben: Aber wie gesagt, das ist für mich ein Unterschied, ob man mit großer Verzögerung wieder positiv und lieb ist, oder es schafft, sehr zeitnah zur Entspannung des Konfliktes beizutragen. Denn der Unterschied ist, bei der ersten Variante trägt man das negative Gefühl einige Zeit mit sich rum, während man bei der zweiten Variante sehr schnell die Misstöne ausräumen kann.
Ja, sehe ich genauso. Was man lange mit sich rumschleppt, wirkt nicht nur entsprechend lange, sondern wächst durch das einsame Drübernachdenken oft noch an.

Das ist einer der Gründe, warum ich (trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten) dem Modell "zusammenleben" doch einiges abgewinnen kann. Man hat einfach schneller und leichter die Gelegenheit, etwas wieder geradezurücken. Ich hatte in meiner letzten längeren Beziehung die Regel, nie zerstritten ins Bett zu gehen. Als wir das irgendwann nicht mehr geschafft haben, begann das Ganze zu kippeln ... und richtig ernst wurde es, als der nächste Negativpunkt schon kam, bevor der davor emotional verdaut war ... Womit ich zumindest wieder zum Thema zurückgefunden habe ;)
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Re: Bei welcher Gelegenheit wusstet ihr, dass es mit der Beziehung nicht weiter geht?

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben: Das ist einer der Gründe, warum ich (trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten) dem Modell "zusammenleben" doch einiges abgewinnen kann. Man hat einfach schneller und leichter die Gelegenheit, etwas wieder geradezurücken.
Auch in einer Fernbeziehung besteht diese Möglichkeit. Entweder weil man sich gerade besucht und Zeit miteinander verbringt. Oder weil man das Gespräch am Telefon führt und auch dort die Sache sofort geraderücken kann. Problematisch ist es, wenn man in einer Fernbeziehung versucht, die Sachen schriftlich zu klären. Das ist umständlich, missverständlich und eben langsam. Ich habe die Erfahrungen gemacht, wenn Probleme in der schriftlichen Kommunikation bestehen, dann sollte man gleich zum Hörer greifen. Ich habe das zu häufig nicht gemacht. :(
Tania hat geschrieben: Ich hatte in meiner letzten längeren Beziehung die Regel, nie zerstritten ins Bett zu gehen. Als wir das irgendwann nicht mehr geschafft haben, begann das Ganze zu kippeln ... und richtig ernst wurde es, als der nächste Negativpunkt schon kam, bevor der davor emotional verdaut war ... Womit ich zumindest wieder zum Thema zurückgefunden habe ;)
Vielleicht war es einfach eine zu lange Spanne, immer bis zum zu Bett gehen zu warten. Wenn das immer einige Stunden vor sich hin köchelt, dann kann man es irgendwann nicht mehr rechtzeitig abkühlen.
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Re: Bei welcher Gelegenheit wusstet ihr, dass es mit der Beziehung nicht weiter geht?

Beitrag von Erlkönigin »

Ich bin mir nicht sicher, ob dass so wirklich zählt, weil wir nie im engeren Sinne "so ganz richtig" zusammen waren. Aber wir hatten über ein halbes Jahr lang zwischenmenschlich recht aufgeladenen Kontakt..
Eines Nacht hatte ich dann bei meinem ehemaligen OdB/quasi-Ex-Freund einen Moment annähernd grenzenloser Genervtheit. Gar nicht im Gespräch mit ihm, sondern nachdem er sich (schon wieder) mehrere Tage nicht gemeldet hatte und ich (schon wieder) verunsichert und das Ganze dann relativ plötzlich einfach leid war.
Ich bin ein ziemlich frustrationstoleranter Mensch, aber hier war dann der Punkt erreicht, an dem ich aufgeben musste, konnte und irgendwie auch wollte.
Dabei bin ich gar nicht im engeren Sinne böse auf ihn. Höchstens enttäuscht, weil ich (nicht nur) emotional doch einiges in unsere Verbindung investiert habe. Vorherrschend ist v.a. das Gefühl, dass dieser Mann einfach so gar nicht weiß, was er will. Und ich ihm auch nicht helfen kann, das heraus zu finden. Falls er es doch wissen sollte, dann ist er irgendwie unfähig, entsprechend zu handeln. Oder er steht auf dieses komische, unausgegorene, emotional aufgeladene Irgendetwas. Das tu ich aber nicht. Und ich hatte dann schlicht einfach keinen Bock mehr (zu hoffen, zu investieren usw. etc.).

Ich nehme an, dass ich in mittelnaher Zukunft den Kontakt abbrechen werde. Ich mag ihn zu gerne und habe doch noch zu viele zärtliche Gefühle für ihn als dass ich da eine Freundschaft oder Bekanntschaft draus basteln könnte, ohne zu leiden.

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