Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

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Strange Lady
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Strange Lady »

Ninja Turtle hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Ich lese immer wieder, dass Leute die Kontaktphase nach 2-3 Treffen oder schon nach dem ersten canceln, weil sie nicht verliebt sind. Ich kann das nicht verstehen, ...
Na wenn man bzw. Frau nicht verliebt ist bräuchte es ja einen anderen Grund sich zu treffen und im Falle des Falles auch intim zu werden. Und da fällt mir jetzt nur der Sexualtrieb ein. Aber den haben seriöse Menschen ja nicht. Nein Nein. ;)
Mein Trieb ist ziemlich personengebunden, muss ich zu meiner Schande gestehen. Einfach so Sex mit irgendwem? Wüsste nicht, wozu?
Ich habe ohnehin kaum Kontakt zu Fremden ... am meisten amüsiere ich mich mit langjährigen Freunden, die handverlesen sind und die ich richtig gern mag. Warum sollte es mit Sex plötzlich anders sein?
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Ninja Turtle

Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Ninja Turtle »

Strange Lady hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Ich lese immer wieder, dass Leute die Kontaktphase nach 2-3 Treffen oder schon nach dem ersten canceln, weil sie nicht verliebt sind. Ich kann das nicht verstehen, ...
Na wenn man bzw. Frau nicht verliebt ist bräuchte es ja einen anderen Grund sich zu treffen und im Falle des Falles auch intim zu werden. Und da fällt mir jetzt nur der Sexualtrieb ein. Aber den haben seriöse Menschen ja nicht. Nein Nein. ;)
Einfach so Sex mit irgendwem? Wüsste nicht, wozu?
Weil es Spaß macht?
Mal abgesehen davon, dass hir nicht die Rede von "irgendwem" war.
Strange Lady
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Strange Lady »

Ninja Turtle hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben: Na wenn man bzw. Frau nicht verliebt ist bräuchte es ja einen anderen Grund sich zu treffen und im Falle des Falles auch intim zu werden. Und da fällt mir jetzt nur der Sexualtrieb ein. Aber den haben seriöse Menschen ja nicht. Nein Nein. ;)
Einfach so Sex mit irgendwem? Wüsste nicht, wozu?
Weil es Spaß macht?
Mal abgesehen davon, dass hir nicht die Rede von "irgendwem" war.
Sondern? jemand, den/die man ein wenig sympathisch findet?
Oh, da kämen bei mir sehr viele in Frage. Bei dir sicherlich auch. Wo ist dann das Problem?
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Ninja Turtle »

Strange Lady hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben: Einfach so Sex mit irgendwem? Wüsste nicht, wozu?
Weil es Spaß macht?
Mal abgesehen davon, dass hir nicht die Rede von "irgendwem" war.
Sondern? jemand, den/die man ein wenig sympathisch findet?
Oh, da kämen bei mir sehr viele in Frage. Bei dir sicherlich auch. Wo ist dann das Problem?
Das frage ich mich auch.
Aber ernsthaft. Es geht nicht um irgendwem oder ein wenig sympathisch, sonder um super toll nur eben nicht (bzw. noch nicht) verliebt.
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BartS
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von BartS »

Strange Lady hat geschrieben:Wenn ich nicht mehr verliebt bin? Wenn die Verliebtheit abebbt, würde ich wohl weiterziehen.
Aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit würde ich sicherlich nicht dableiben. Warum auch?
Idealerweise folgt der Verliebtheit aber die Liebe ... vermutlich ein Gefühl, das noch toller ist. bzw. das ich mir toller vorstelle / das mir von Freunden als noch schöner als Verliebtheit geschildert wird. Darauf würde ich setzen.
Sorry wenn ich das jetzt so offen schreibe, aber zu glauben, dass nach Verliebtheit automatisch und ohne Lücke das noch tollere Gefühl der Liebe folgt, ist schon naiv. Und Du bist nun kein 15 jähriges-Teeniegirl mehr, die diese Vorstellung hat. Du bist eine Lady. :D
Strange Lady hat geschrieben:Was ist denn bei dir die Anfangsmotivation, wenn da noch keine Verliebtheit besteht?
Ich glaube, die Frage hast Du mir schon mal gestellt und ich habe sie auch beantwortet. Das Thema wurde schon öfters diskutiert. Vielleicht mache ich mir die Mühe, meine alte Antwort herauszukramen.
Strange Lady hat geschrieben:So ein Mittelding zwischen Verliebt oder Nix ... habe ich noch nie erlebt. Bei mir schlägt das Pendel entweder gleich aus oder gar nicht.
Ich beneide Dich nicht. Ich erlebe Zuneigung schon in abgestufter Form.
Strange Lady hat geschrieben:Die Natur hat sich sicherlich was dabei gedacht, als sie uns diesen Hormonrausch mitgab. Ohne das würde doch kaum jemand den Mut haben, sich aufzuraffen und sich an jemand vollkommen Fremdes ranzuzecken. ;)
Interessante These. Ich muss wohl doch Prechts "Liebe, ein unordentliche Gefühl" komplett durchlesen. Bisher habe ich nur die ersten 40 Seiten geschafft. Ich werde Dir berichten, wenn ich es geschafft und verstanden habe. Aber da ist schon was dran, Verliebtheit senkt die Aktivität der Gehirnbereich, die für unsere Angst zuständig ist.
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Tania
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben:
Idealerweise folgt der Verliebtheit aber die Liebe ...
Sorry wenn ich das jetzt so offen schreibe, aber zu glauben, dass nach Verliebtheit automatisch und ohne Lücke das noch tollere Gefühl der Liebe folgt, ist schon naiv.
Sie schrieb "Idealerweise". Woher hast Du denn das "automatisch"?

Meine Erfahrungen decken sich da mit Peters Beitrag ... Verliebtheit geht zwar im Idealfall in Liebe über, besteht mit Glück aber trotzdem parallel dazu weiter bzw. flackert ab und an neu auf. Aber natürlich geht das mit dem Übergang von Verliebtheit zu Liebe nicht "einfach so" - da muss in der Kennenlernphase schon Einiges ziemlich gut laufen. Unter "Einiges" würde ich die Teamfähigkeit, übereinstimmende Ziele und Werte, etc., einordnen, aber auch Dinge wie kompatible Nähe-Distanz-Bedürfnisse oder organisatorische Fragen wie geografische Nähe oder beziehungsfreundliche Arbeitszeiten. Und letztlich müssen sich auch beide füreinander entscheiden.

Natürlich kann man die Verliebtheit auch überspringen und z.B. aus einer Freundschaft direkt in Richtung Liebe gehen. Genauso wie aus einer anfänglichen Verliebtheit Freundschaft oder völliges Desinteresse werden kann ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Erlkönigin

Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Erlkönigin »

Ich finde solche Fragen mittlerweile wahnsinnig schwierig zu beantworten. Auch weil "Verliebtheit" und "Liebe" irgendwie letztendlich doch recht abstrakte Worthülsen für sehr vielschichtige und nuancierte Gefühle sein können.

Ich hatte mal eine "Beziehungsanbahnungsphase" mir jemanden, der in mich verliebt war. Ob ich anfangs in ihn verliebt war...? Jein. Nicht so Richtung "Himmel voller Geigen", aber ich fand ihn süß und sehr gut aussehend und mochte es, wenn er mit mir flirtete. Das war lange keine so krasse Emotion wie das, was ich z.B. bei meinem ersten OdB empfunden habe, aber so ganz gleichgültig war er mir romantisch auch nicht. Es hat jedenfalls gereicht, dass ich mich darauf einlassen wollte. Leider scheiterte es dann an der Distanz.
Wobei wir momentan nach einer Zeit eines eher distanzierten Kontakts wieder dabei sind, uns sehr anzunähern. Also wer kann schon sagen, was sein wird.

Demnach würde ich sagen, dass der Himmel nicht zwangsläufig voller Geigen hängen muss, aber ein gewisses schwärmerisches Gefühl sollte doch da sein.
Wenn ein Mann nur eine "Verliebtheit light" für mich empfindet, könnte ich mir schon vorstellen, es versuchen zu wollen. Auch weil Gefühle ja nicht in Stein gemeißelt sind (und niemand steht zweimal in den selben Fluss und so). Es ist ja nicht so, dass ein Schwelbrand nicht auch irgendwann auflodern kann. Irgendwie "blöd" stelle ich es mir vor, wenn sich "so richtige Verliebtheit" nie einstellt... aber ich möchte auch nicht, dass das jetzt alles zu hypothetisch wird.
ogor

Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von ogor »

Strange Lady hat geschrieben:So ein Mittelding zwischen Verliebt oder Nix ... habe ich noch nie erlebt. Bei mir schlägt das Pendel entweder gleich aus oder gar nicht.
Bei mir ist das auch so. Bei mir reichen in Endeffekt ein paar Minuten mit der Person und für mich ist klar, ob ich mehr von ihr will oder nicht. Bei mir kam es noch nie vor, dass sich Verliebtheitsgefühle erst später zu einer Frau eingestellt haben. Das war bei mir schon immer "entweder - oder". Das ist halt so bei mir.

Und für mich persönlich wäre eine Beziehung ohne meine Verliebtheit sinnfrei. Wieso sollte ich dann eine wollen?

Dass das bei anderen anders ist, ist mir nicht erst seit diesem Thread klar.

Aber das Thema ist halt ein sehr individuelles. Meine Beziehung muss ja kein anderer führen, sondern ich. ;)
Nonkonformist

Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Nonkonformist »

Und bei mir ist es wieder häufiger so dass das verliebtheitgefühl erst wochen bis monate nach der erstbegegnung eintritt - alles was vorher passiert betrachte ich eher als eine art oberflächliche attraktion. Sich verlieben ist für mich durchaus ein prozess, nicht eine momentaufnahme; etwas das sich über zeit vertieft. Für mich ist verlieben eine art zwisschenstufe zwisschen sich oberflächlich in jemandem vergucken, und jemanden richtig lieben.

Ohne verliebtheitsgefühl ist aber auch bei mir der wünsch nach nähe, sex, beziehung nicht vorhanden; verliebtheit ist für mich eine unentbehrliche bedingung mehr von eine frau zu wollen als nur mit ihr zu reden.
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inVinoVeritas
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von inVinoVeritas »

BartS hat geschrieben:
Blau hat geschrieben:Eine Beziehung führt man WEIL man verliebt ist, weil man sich (seelisch und körperlich) nach dem anderen sehnt.
Angenommen, es wäre so. Dann würden fast alle Beziehungen nach 6 Monaten oder spätestens einem Jahr beendet sein. Denn die Verliebtheitsphase dauert innerhalb einer Beziehung im Schnitt ein halbes Jahr.
BartS ich kenne auch andere Studien, wonach man im Gehirn nachmessen konnte, dass dieser Verliebtheitsrausch bis zu 3 Jahre lang andauern kann.
Ich selbst habe es im übrigen in meiner 9-Jährigen Beziehung so erleben dürfen! :)
Das ist auch nichts binäres, wonach plötzlich die Verliebtheit weg ist und dann erst was anderes kommt (Liebe oder nix).
Das eine geht idealerweise in das andere über, dieser Rausch (Schmetterlinge im Bauch, etc.) wird irgendwann schwächer, dafür wächst parallel etwas sehr tief in mir sitzendes, stark verbindendes, sich wunderschön anfühlendes, das ich Liebe nenne.
So war es jedenfalls bei mir.
Andererseits ist doch klar was passiert, wenn der Rausch abflacht, aber da keine Basis für „mehr“ vorhanden ist: die Leute trennen sich. Wenn man sie fragt heißt es dann meistens: „das war leider nur ein Strohfeuer“.
Und genau das passiert so rum ja auch häufiger als andersherum, was sich anhand der Beziehungshistorie der meisten Menschen bestätigt. Hier und da einige 6- bis 24- Monats“beziehungen“ und dann war mal was richtiges dabei und das hält entweder immer noch an oder hat zumindest sehr viele Jahre gehalten.

Strange Lady hat geschrieben: Was ist denn bei dir die Anfangsmotivation, wenn da noch keine Verliebtheit besteht? So ein Mittelding zwischen Verliebt oder Nix ... habe ich noch nie erlebt. Bei mir schlägt das Pendel entweder gleich aus oder gar nicht.
Die Natur hat sich sicherlich was dabei gedacht, als sie uns diesen Hormonrausch mitgab. Ohne das würde doch kaum jemand den Mut haben, sich aufzuraffen und sich an jemand vollkommen Fremdes ranzuzecken. ;)
Geht mir ganz genau so wie dir Strange Lady.
Ich würde erst dann sagen, dass wir zusammen sind (also ab jetzt eine Beziehung haben), wenn ich voll und ganz verliebt bin und meinen Gefühlen freien Lauf lassen kann. Wenn es sich einfach nur „richtig“ anfühlt und ich keine Augen mehr für eine andere Frau habe. Wenn da dieses ganz starke Gefühl ist, dass ich mit dieser Frau unbedingt fest zusammen sein will.
Alles was davor passiert, ist für mich die Anbahnungsphase. Entweder verliebe ich mich in eben dieser, so dass der Weg in eine Beziehung führt, oder es hat halt nicht dafür gereicht.

So einen „Vernunfts-Versuch“ hatte ich allerdings auch mal vor Ewigkeiten. Ich fand sie nett, sympathisch und auch ziemlich attraktiv, ich war aber nur so ein kleines bisschen verknallt. Nicht so wirklich richtig, wie ich es schon aus der Vergangenheit kannte. Ich habe es trotzdem versucht, wochenlang getroffen, auch miteinander geschlafen, aber dieser Verliebtheits-Schalter ist in meinem Kopf einfach nicht umgefallen. Es hat nichts genützt, die Sache hatte für mich keine Zukunft.
Das hatte ich auch schon zu Beginn im Gefühl, aber ich wollte es trotzdem versuchen… seitdem weiß ich, dass mein Gefühl normalerweise recht hat. Und das stellt sich schon nach sehr sehr kurzer Zeit wärend des ersten Treffens ein.
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BartS
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von BartS »

inVinoVeritas hat geschrieben:Andererseits ist doch klar was passiert, wenn der Rausch abflacht, aber da keine Basis für „mehr“ vorhanden ist: die Leute trennen sich. Wenn man sie fragt heißt es dann meistens: „das war leider nur ein Strohfeuer“.
Ja, dann ist der Grund die fehlende Basis und nicht das Abflachen des Rausches!
inVinoVeritas hat geschrieben:So einen „Vernunfts-Versuch“ hatte ich allerdings auch mal vor Ewigkeiten. Ich fand sie nett, sympathisch und auch ziemlich attraktiv, ich war aber nur so ein kleines bisschen verknallt. Nicht so wirklich richtig, wie ich es schon aus der Vergangenheit kannte. Ich habe es trotzdem versucht, wochenlang getroffen, auch miteinander geschlafen, aber dieser Verliebtheits-Schalter ist in meinem Kopf einfach nicht umgefallen. Es hat nichts genützt, die Sache hatte für mich keine Zukunft.
Das hatte ich auch schon zu Beginn im Gefühl, aber ich wollte es trotzdem versuchen… seitdem weiß ich, dass mein Gefühl normalerweise recht hat.
Warum wolltest Du es versuchen? Weil sie nett, sympathisch und attraktiv war? Oder weil Du dachtest, ihr beide passt sehr gut zusammen?
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von BartS »

ogor hat geschrieben:Bei mir kam es noch nie vor, dass sich Verliebtheitsgefühle erst später zu einer Frau eingestellt haben. Das war bei mir schon immer "entweder - oder". Das ist halt so bei mir.
Das klingt ein bisschen wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn Du nicht von Anfang an verliebt bist, glaubst Du, dass es nie passieren wird. Und das ist die beste Voraussetzung sich nicht zu verlieben. ;) Weil für das Verlieben muss man auch offen sein.
Strange Lady hat geschrieben: Was ist denn bei dir die Anfangsmotivation, wenn da noch keine Verliebtheit besteht? So ein Mittelding zwischen Verliebt oder Nix ... habe ich noch nie erlebt. Bei mir schlägt das Pendel entweder gleich aus oder gar nicht.
Ich greife nochmal diesen Abschnitt auf. Es gibt sicher viele Menschen, bei denen das so ist. Ganz oder gar nicht. Nur denke ich, dass man sich selbst damit Möglichkeiten für Veränderungen beraubt. Es sind keine Zwischenschritte möglich. Und mal ganz von der Beziehungsfindung abgesehen, gerade diese Empfindungen für andere Menschen möchte ich nicht mehr missen. Ich finde sogar, sie machen einen großen Teil meiner Lebensqualität aus.

Mal ein reales Beispiel, ich habe vor kurzen einer Tanzpartnerin von mir per SMS zum Geburtstag gratuliert. Das machen wir seit Jahren gegenseitig Glückwünsche per SMS zu versenden. Kurz zuvor hatte ich ihr geschrieben, dass ich das Tanzen diese Woche (ist ausgefallen) und unsere Gespräche vermisst habe. Sie hat mir zurückgeschrieben und schrieb mir, dass das Tanzen und die fehlenden Gespräche mit mir auch ein Loch in der Woche hinterlassen hat. Ich bin nicht in sie verliebt und sie bestimmt auch nicht in mich. Aber genausowenig ist das "nix" was wir da empfinden. Wir haben einfach Gefühle füreinander, positive und teilen die uns mit und freuen uns darüber. Ich glaube das ist etwas, was viele MABs und ABinen nur sehr schwer können, diese Art von positiven Gefühlen einem anderen Menschen mitzuteilen. Entweder weil man sich generell schwer tut, Gefühle auszudrücken oder weil man befürchtet, der andere könnte das als Liebesgeständnis verstehen und ist dann peinlich berührt. Aber das muss man als erwachsener Mensch lernen und dann fühlt es sich auch gut an. :)
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Blau »

inVinoVeritas hat geschrieben: Ich würde erst dann sagen, dass wir zusammen sind (also ab jetzt eine Beziehung haben), wenn ich voll und ganz verliebt bin und meinen Gefühlen freien Lauf lassen kann. Wenn es sich einfach nur „richtig“ anfühlt und ich keine Augen mehr für eine andere Frau habe. Wenn da dieses ganz starke Gefühl ist, dass ich mit dieser Frau unbedingt fest zusammen sein will.
Alles was davor passiert, ist für mich die Anbahnungsphase. Entweder verliebe ich mich in eben dieser, so dass der Weg in eine Beziehung führt, oder es hat halt nicht dafür gereicht.
So ist es bei mir auch. Ich könnte auch keine Beziehung ohne Verliebtheit eingehen.

@ogor: ja, es ist wichtig anderen Menschen auch hin und wieder zu sagen was sie einem bedeuten. Wenn ich Freunde treffe sage ich ihnen meistens als erstes dass ich mich sehr freue sie zu sehen. Und das meine ich genau so wie ich es sage :D
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von inVinoVeritas »

BartS hat geschrieben:
inVinoVeritas hat geschrieben:So einen „Vernunfts-Versuch“ hatte ich allerdings auch mal vor Ewigkeiten. Ich fand sie nett, sympathisch und auch ziemlich attraktiv, ich war aber nur so ein kleines bisschen verknallt. Nicht so wirklich richtig, wie ich es schon aus der Vergangenheit kannte. Ich habe es trotzdem versucht, wochenlang getroffen, auch miteinander geschlafen, aber dieser Verliebtheits-Schalter ist in meinem Kopf einfach nicht umgefallen. Es hat nichts genützt, die Sache hatte für mich keine Zukunft.
Das hatte ich auch schon zu Beginn im Gefühl, aber ich wollte es trotzdem versuchen… seitdem weiß ich, dass mein Gefühl normalerweise recht hat.
Warum wolltest Du es versuchen? Weil sie nett, sympathisch und attraktiv war? Oder weil Du dachtest, ihr beide passt sehr gut zusammen?
Sowohl als auch! ;)
Allerdings war mir rückblickend damals von Anfang an bewusst, dass ich nicht "verliebt genug" war - und wenn ich auf meine Erfahrung gehört hätte, wäre mir auch klar gewesen, dass das auch nicht mehr kommt.
Ich bin nicht der Typ, der sich z.B. über ein halbes Jahr hinweg immer mehr und mehr in eine Frau verliebt bis dann irgendwann dieser innere "Schalter" fällt. Bei mir ist einfach relativ schnell klar, dass es darauf hinauslaufen kann bzw. dass es nicht passieren wird. Wenn ich nach dem 2. Date noch nicht total verknallt bin, dann wird das auch nach dem 10. Treffen nicht passiert sein.
Das ist aber natürlich etwas sehr individuelles, andere Menschen verlieben sich ja erst ausschließlich nach langem Kennenlernen (denke da z.B. an Nonkonformist).
Mir würde es z.B. nie (!) passieren, dass ich mich nach 3 Jahren mal in eine platonische Freundin verliebe. Sie wäre dann garnicht erst meine platonische Freundin geworden, weil ich schon nach 2 Wochen total verknallt gewesen wäre. ;-)
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von ogor »

BartS hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:Bei mir kam es noch nie vor, dass sich Verliebtheitsgefühle erst später zu einer Frau eingestellt haben. Das war bei mir schon immer "entweder - oder". Das ist halt so bei mir.
Das klingt ein bisschen wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn Du nicht von Anfang an verliebt bist, glaubst Du, dass es nie passieren wird.
Ich habe diesbezüglich schon meine Erfahrungen gesammelt, bin ja auch keine 20 mehr. ;)

Es haben sich bei noch nicht einmal spätere Verliebtheitsgefühle eingestellt, als ich mit Frauen, die was von mir wollten, geschlafen habe oder eine kurze Affäre mit ihnen hatte. Auch mit Frauen, mit denen ich länger befreundet bin oder war, hat sich das nie später ergeben.

Entweder ich bin zu Beginn in eine Frau verliebt oder ich werde es nicht mehr sein.

Du kannst ruhig davon ausgehen, dass es bei auch so ist, wie ich es beschrieben habe, sonst wird eine Diskussion sehr mühselig. ;)
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von BartS »

inVinoVeritas hat geschrieben:Wenn ich nach dem 2. Date noch nicht total verknallt bin, dann wird das auch nach dem 10. Treffen nicht passiert sein.
Ist es dann auch so, dass Deine Verliebtheit nach dem 2.Date nicht mehr größer wird?
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von inVinoVeritas »

BartS hat geschrieben:
inVinoVeritas hat geschrieben:Wenn ich nach dem 2. Date noch nicht total verknallt bin, dann wird das auch nach dem 10. Treffen nicht passiert sein.
Ist es dann auch so, dass Deine Verliebtheit nach dem 2.Date nicht mehr größer wird?

Oh doch, das geschieht dann durchaus!
Es geht bei mir mehr um diese ominöse Verliebtheits-Schwelle, die bei mir grundsätzlich überschritten sein muss damit mehr daraus wird. Und diese Schwelle ist wie gesagt entweder relativ schnell erreicht, oder es kommt garnicht mehr dazu.

Da ich letztes Wochenende bei meinen Eltern den Rasen gemäht habe, fällt mir dazu eine schöne Analogie ein! :lol:
Du kennst doch diese benzin-betriebenen alten Rasenmäher, die erst anspringen wenn man kräftig an dem Griff mit dem Seil zieht?
Der Rasenmäher in meinem Kopf und meinem Herz funktioniert ähnlich: wenn ich an dem Griff ziehe springt er entweder richtig an (ich bin verliebt) oder er springt nicht an (dann war zuwenig Kraft - spricht Verknalltheit dahinter). Bei dem Rasenmäher meiner Eltern musste ich bestimmt 5x mit Kraft dran ziehen bis er anging. Bei der Liebe funktioniert das bei mir aber nicht... entweder er springt sofort an, oder garnicht - egal wie oft ich es dann nochmal versuche. Wenn er aber einmal läuft, dann dreht er zur Höchstform auf und gewinnt immer mehr an Kraft.
Mein Rasenmäher springt also nicht so halb bzw. ein bisschen an, wie es bei manch anderen Menschen funktioniert. Die ziehen immer wieder an dem Griff während des Kennenlernens und irgendwann springt er tatsächlich an! Bei mir gibt es diese relativ hohe Schwelle, die auch mit mehreren Versuchen nicht näher rückt.

So in etwa würde ich den Vergleich ziehen. ;-)

Scheint bei Strange Lady und Blau ja ähnlich zu sein?
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Tania »

inVinoVeritas hat geschrieben: Mir würde es z.B. nie (!) passieren, dass ich mich nach 3 Jahren mal in eine platonische Freundin verliebe.
Das ist mir tatsächlich einmal passiert - ich würde also nie nie sagen. Aber für gewöhnlich weiss ich beim ersten Date (oder beim ersten Kontakt), ob ich einen Mann sowohl interessant als auch sexuell attraktiv finde. Und spätestens nach dem dritten Sex, ob ich mich in ihn verliebt habe. Ist das nicht der Fall, flacht das Ganze auch bei guter "Passigkeit" recht schnell ab. Meist in Richtung einer lockeren Bekanntschaft.
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von Blau »

inVinoVeritas hat geschrieben: Oh doch, das geschieht dann durchaus!
Es geht bei mir mehr um diese ominöse Verliebtheits-Schwelle, die bei mir grundsätzlich überschritten sein muss damit mehr daraus wird. Und diese Schwelle ist wie gesagt entweder relativ schnell erreicht, oder es kommt garnicht mehr dazu.

Scheint bei Strange Lady und Blau ja ähnlich zu sein?
Jein, weitestgehend schon, aber es gab auch schon mal eine Ausnahme. Ich kann mich definitiv auf den ersten Blick verlieben und habe mich da auch noch nie getäuscht. Die Typen, in die ich mich teilweise quer durch einen Raum hin verliebt habe ohne dass sie irgend etwas besonderes gesagt oder getan hätten, waren halt schon irgendwie besonders und hätten zu mir gepasst. Das habe ich dann jeweils beim näheren Kennenlernen festgestellt. Blöd nur, dass nahezu alle davon schon vergeben waren. Einer, der nicht vergeben war, wollte erst nur Sex und hat es sich dann leider zu spät anders überlegt, als ich schon längst wieder auf dem Rückzug war. Ein bisschen tragisch, die Geschichte, letztendlich haben wir uns gegenseitig ganz schön das Herz gebrochen :?
Einen Kumpel fand ich von Anfang an irgendwie gut, also attraktiv, hatte aber nicht das Gefühl verliebt zu sein. Das kam erst als meine damalige Beziehung in die Brüche ging. So lange hatte wohl mein Kopf die Oberhand gehabt :hammer: Ist dann aber auch nix ernstes daraus geworden, nach einer längeren Bettgeschichte war mir klar dass es aufgrund seiner psychischen Probleme keine Zukunft für uns geben würde.

Aber ja, ich würde sagen: verlieben passiert bei mir relativ schnell, und erst dann erwäge ich auch eine Beziehung. Dass ich jemanden schon länger kenne und erst dann der Funke überspringt ist eher die Ausnahme, das lag in dem genannten Fall wohl an der vorherigen mentalen Blockade.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen dass es bei anderen eben anders ist. Nicht umsonst gibt es ja das Lied "Tausend mal berührt..." :singen:
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Re: Beziehung ohne gegenseitige Verliebtheit?

Beitrag von BartS »

Ist schon interessant, wenn es sinngemäß heißt "ich verliebe mich schnell, aber ich habe mich auch schon langsam verliebt". Wie es aussieht, gibt es bei den Personen selbst die Ausnahme von der Regel. :)
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