Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

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BartS
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Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von BartS »

Hallo,

eine gute Freundin von mir ist schwer krank. Aber sie ist auf dem langsamen Weg der Besserung. Wir sprachen letzte Woche sehr ausführlich über Hilfe von anderen Menschen und Partnerschaften. Sie war verheiratet und hatte danach noch eine langjährige Beziehung. Sie meinte (und das machte mich echt traurig), dass vermutlich ihr Ehemann und ihre anderer Ex bei dieser schweren Krankheit nicht zu ihr gehalten hätten.

Warum erzähle ich das hier? Es brachte mich wieder zu der Frage, warum bleiben Menschen zusammen und warum trennen sich andere? Sehr oft habe ich hier im Forum von weiblichen Usern gelesen, dass ihnen es sehr wichtig ist, dass der Partner Gefühle für sie hat, verliebt oder sie lieben sollte. Man könnte da von einem unverzichtbaren Anspruch sprechen. Aber in der Praxis da draußen erlebe ich es auch anders. Da sind Beziehungen, wo er (oder auch sie) offensichtlich nicht mehr liebevoll mit ihr umgehen. Es ist sehr fraglich, dass da noch Liebe bei ihm vorhanden ist. Trotzdem trennt man sich nicht. Ein Grund was dann immer genannt wird, sind gemeinsame Kinder. Aber selbst wenn die nicht vorhanden sind oder schon aus dem Haus, trennt man sich trotzdem nicht.

Kann es sein, dass da Anspruch und Wirklichkeit auseinanderlaufen? Die Gründe, warum man noch zusammenbleibt, können natürlich vielfältig sein.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)

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Schneeleopard

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Schneeleopard »

BartS hat geschrieben: 27 Sep 2017 00:13 Kann es sein, dass da Anspruch und Wirklichkeit auseinanderlaufen?
Das ganz sicher. Aber diese Erkenntnis ist nicht neu und sehr trivial.
Wichtiger sind die Gründe und Hintergründe ...

Da ist erstmal die Frage von Illusion und Selbsttäuschung. Man redet
sich ein, man wäre zusammen glücklich weil man will, dass es so ist.

Dann die Angst vor der Einsamkeit. Viele Menschen können objektiv
nicht allein leben oder stecken in Abhängigkeit von einem Partner.

Dann die Abhängigkeit von einem bestimmten Partner bzw. die Angst
vor der sozialen Isolierung wenn man sich trennt.

Oder auch die Hoffnung, dass sich die Beziehung wandelt. Das der Partner
wieder so lieb ist wie früher oder das er krank und schwach wird und man
es ihm heimzahlen kann.

Die Meinung mit einem anderen Partner wäre man über kurz oder lang
wieder an dem Punkt und daher wäre wechseln sinnlos. Akif Pirinçci hat
das mal schön gesagt: "Wenn du dich mit 40 scheiden läßt, bekommst du
keinen neuen Partner, sondern nur den Abgelegten von einem Anderen".

In Deutschland kommt dazu eine wahnsinnige Überhöhung von Erwartung
und Anspruch an die 'Liebe'. Wo man anderswo glücklich ist wenn man eine
gut funktionierende Wirtschafts-/Lebensgemeinschaft führt, werden hier
rosarote Schmetterlinge erwartet und notfalls bildet man sie sich ein. Und
wenn Freunde und Familie zu Besuch kommen ist immer Sonnenschein.
zumsel

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von zumsel »

Geht es hier um Gerüchte, oder um tatsächliche Fakten ?

Wenn die Frau nichtmal selber genau weiß, ob ihr jetziger Ehemann zu ihr hält (sprich treu ist), dann halte ich mich gerne mit einseitigen Spekulationen zurück. Manchmal sind die Dinge komplizierter als sie erscheinen. Wer weiß was ihr Mann alles durchmachen muß, wenn sie eine Erkrankung hat. Die Tatsache, dass anscheinend 2 Männer nicht zu ihr gehalten haben könnte auch darauf hinweisen, dass die Frau unausstehlich geworden ist durch ihre Erkrankung. Auch sowas gibt es. Aber in diesem Fall ist nichts klar. Es muß jeder selber wissen was er will und in was für einer Beziehung er Leben will. Es ist ja nicht auf einem Mal alles scheiße, sobald es größere Probleme in einer Beziehung gibt.
Ninja Turtle

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Ninja Turtle »

Es macht ja einen ziemlichen Unterschied, ob ich sage, dass ich meine Kinder liebe oder meinen Fußballverein, oder Schokolade. Und eine Parnerin wird irgnendwo dazwischen angesiedelt sein. :gruebel:
Und obwohl die Liebe zur Partnerin höher bewertet werden wird, als die zum Verein wird man wohl eher letzteren treu bleiben. :pfeif:
Das heißt Liebe kann alles mögliche bedeuten und da müssen sich beide erst mal drüber einig sein. :lol:
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Silvina
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Silvina »

Mir ist es definitiv wichtig, daß mein Partner mich liebt und mir das auch zeigt. Auf eine Weise, daß es bei mir auch ankommt. Mein Exmann zB. war wenig liebevoll in seinem Verhalten, zumindest in meinem Empfinden. Nicht am Anfang, aber mit der Zeit. Wenig zärtlich, nicht wirklich zugewandt. Er sagte mal, er würde seine Liebe eher durch solche Dinge zeigen, wo er was für mich tut, oft etwas Handwerkliches oder so. Einen Schrank aufbauen, etwas anbringen, sowas. Das habe ich zwar vom Kopf her zur Kenntnis genommen, erreicht hat er mich damit aber nicht wirklich. So eine Beziehung würde ich nie wieder so lange mitmachen. Zum Glück ist mein jetziger Partner aber ganz anders, er zeigt seine Liebe sehr direkt und unmittelbar.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Lilia
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Lilia »

Schneeleopard hat geschrieben: 27 Sep 2017 01:31
BartS hat geschrieben: 27 Sep 2017 00:13 Kann es sein, dass da Anspruch und Wirklichkeit auseinanderlaufen?
Das ganz sicher. Aber diese Erkenntnis ist nicht neu und sehr trivial.
Wichtiger sind die Gründe und Hintergründe ...

Da ist erstmal die Frage von Illusion und Selbsttäuschung. Man redet
sich ein, man wäre zusammen glücklich weil man will, dass es so ist.

Dann die Angst vor der Einsamkeit. Viele Menschen können objektiv
nicht allein leben oder stecken in Abhängigkeit von einem Partner.

Dann die Abhängigkeit von einem bestimmten Partner bzw. die Angst
vor der sozialen Isolierung wenn man sich trennt.

Oder auch die Hoffnung, dass sich die Beziehung wandelt. Das der Partner
wieder so lieb ist wie früher oder das er krank und schwach wird und man
es ihm heimzahlen kann.

Die Meinung mit einem anderen Partner wäre man über kurz oder lang
wieder an dem Punkt und daher wäre wechseln sinnlos. Akif Pirinçci hat
das mal schön gesagt: "Wenn du dich mit 40 scheiden läßt, bekommst du
keinen neuen Partner, sondern nur den Abgelegten von einem Anderen".

In Deutschland kommt dazu eine wahnsinnige Überhöhung von Erwartung
und Anspruch an die 'Liebe'. Wo man anderswo glücklich ist wenn man eine
gut funktionierende Wirtschafts-/Lebensgemeinschaft führt, werden hier
rosarote Schmetterlinge erwartet und notfalls bildet man sie sich ein. Und
wenn Freunde und Familie zu Besuch kommen ist immer Sonnenschein.
Sorry, aber dein Bild von Menschen und Beziehungen finde ich traurig und teilweise auch abstoßend, für dich scheint es in Sachen Liebe nur schwarz und weiß, Liebe im Sinne von Erós und Berechnung/Zwang in einer Partnerschaft zu geben. :sadwoman:

Ich hab jahrelang zu meinem Partner gehalten und die Beziehung, die alles andere als unbeschwert war, nicht beendet, weil man mit dem Eingehen einer Partnerschaft auch eine gewisse Verantwortung übernimmt. In einer Partnerschaft gibt es nicht nur immer gute Zeiten, man steht auch schwere Zeiten gemeinsam durch. Das kann Arbeitslosigkeit sein, das können Schicksalsschläge oder Krankheit sein. Auch das ist ja Sinn und Zweck einer Partnerschaft, dass man füreinander einsteht und das ist, wenn ich mir gewisse Formulierungen bei der christlichen Heirat (...in guten, wie in schlechten Zeiten...) in Erinnerung rufe, kein modernes Phänomen und eine Mahnung an beide (Ehe)Partner.
Der Wunsch, in Zeiten, wo man nicht mehr jung, hübsch und gesund ist, immer noch geliebt werden möchte ist wohl geschlechterübergreifend vorhanden - wie sangen die Beatles so schön? "Will you still need me, will you still feed me when I'm sixty-four" . Und die Tatsache, dass man jemanden liebt oder sich ihm auch nur verbunden fühlt (in meinen Augen wird der Begriff "Liebe" ohne Vorwörter im Deutschen sowieso viel zu eingeschränkt verwendet), hilft einem ja auch, schwere Zeiten zu überstehen oder auch nur über die ein oder andere Macke hinwegzusehen. Daher ist der Wunsch, vom Partner geliebt zu werden, absolut legitim und überhaupt nicht unrealistisch.

Eine Trennung geht, anders als von außen wahrgenommen, nicht plötzlich vonstatten. Irgendwann gibt es einen Punkt, einen Anlass, wo einer von beiden sagt, dass man nicht mehr an der Beziehung festhalten möchte oder kann. Bis dahin ist es meist ein langer Prozess und schmerzhaft, es gibt viele kleine Ereignisse, die dazu führen, dass man sich nicht mehr mit dem anderen so stark verbunden fühlt, seien es Verletzungen, die man sich gegenseitig zufügt, sei es, dass sich der andere so verändert, dass er oder sie noch so wenig mit dem Menschen gemein hat, den man geliebt hat. Während dieser Phase kann es sein, dass die Partner auch wieder zueinander finden und schwierige Zeiten überwinden. Ich würde sogar sagen, dass es normal ist, dass man Phasen hat, in denen man sich näher ist und dann wieder weiter voneinander entfernt.
Ich denke nicht, dass Paare sich in der Mehrzahl deshalb trennen, weil keine Liebe (nicht nur im amourösen Sinn) mehr vorhanden wäre, sondern weil Belastungen (aus der Partnerschaft heraus oder von außen in die Partnerschaft hineingetragen) ein Miteinander unmöglich machen und/oder weil sich mindestens ein Partner so weit von der ursprünglichen Persönlichkeit wegentwickelt hat, dass die beiden Partner nicht mehr kompatibel zueinander sind.

Ich würde die Aussage von Barts Freundin auch dahingehend verstehen, dass sie ihre Expartner so einschätzt, dass sie zu Ende der Beziehung nicht zu ihr gehalten hätten, am Anfang mag das anders ausgesehen haben.
Traurig daran ist, dass es vielen nicht gelingt, sich eine gewisse Wertschätzung des und (freundschaftliche) Liebe zum ehemaligen Partners zu bewahren. Das ist wohl oft der Distanzierung nach der Trennung geschuldet. Manche reden ja nicht mal mehr miteinander. Aber es gibt auch positive Beispiele. So hat zum Beispiel Gunter Sachs sich immer noch um die kranke Brigitte Bardot gekümmert, als er bereits mit einer anderen Frau verheiratet war. Sie haben sich wohl ein Stück (freundschaftliche) Liebe erhalten können.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
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Lilia
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Lilia »

Silvina hat geschrieben: 27 Sep 2017 04:34 ...So eine Beziehung würde ich nie wieder so lange mitmachen....
Auch, wenn es Gründe dafür gibt, dass der Partner nicht immer so bemüht ist? Beruflicher Stress, eine Erkrankung, eine seelische Belastung? Was, wenn dein Partner älter, zum Beispiel dement wird, einen Schlaganfall oder einen Unfall hat oder "nur" Erektionsprobleme bekommt und sich deswegen zurückzieht? Würdest du die Beziehung beenden?
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Peter

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Peter »

Die Frage in der Überschrift möchte ich so beantworten:

Die meisten Männer wollen geliebt werden. Ich erkenne keinen Grund, warum das umgekehrt bei Frauen nicht der Fall sein soll.

Der Text des Eröffnungsbeitrags ist mir zu schwarz/weiß gehalten. Beziehungen, Liebe, Zusammengehörigkeitsgefühle sind wesentlich komplexer. Um hier vernünftig drauf antworten zu können, benötigt es eine Menge Text, zu dem ich im Moment weder Zeit noch Lust habe.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Frangipani210 »

Irgendwie passt hier die Überschrift nicht zum restlichen Text.
Die einzigen 3 Dinge, die ein Mann an seiner Frau verändern sollte:

Ihren Nachnamen, ihre Adresse und ihre Sicht auf Männer
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BartS
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von BartS »

Lilia hat geschrieben: 27 Sep 2017 04:43 Sorry, aber dein Bild von Menschen und Beziehungen finde ich traurig und teilweise auch abstoßend, für dich scheint es in Sachen Liebe nur schwarz und weiß, Liebe im Sinne von Erós und Berechnung/Zwang in einer Partnerschaft zu geben. :sadwoman:
Ich möchte voranschicken, dass ich Schneeleopards Überlegungen zu dem Thema eine sehr gute Zusammenfassung fand. Statt "schwarz und weiß" würde ich eher sagen, er hat es sehr "kontrastreich" beschrieben. ;)
Lilia hat geschrieben: 27 Sep 2017 04:43Ich hab jahrelang zu meinem Partner gehalten und die Beziehung, die alles andere als unbeschwert war, nicht beendet, weil man mit dem Eingehen einer Partnerschaft auch eine gewisse Verantwortung übernimmt.
Ist das wirklich so gut, an Dingen festzuhalten, die sich nicht verbessern lassen und mit der man unzufrieden ist? Jemand schrieb mal hier sinngemäß "bis zum bitteren Ende festhalten".
Lilia hat geschrieben: 27 Sep 2017 04:43 Der Wunsch, in Zeiten, wo man nicht mehr jung, hübsch und gesund ist, immer noch geliebt werden möchte ist wohl geschlechterübergreifend vorhanden - wie sangen die Beatles so schön? "Will you still need me, will you still feed me when I'm sixty-four" . Und die Tatsache, dass man jemanden liebt oder sich ihm auch nur verbunden fühlt (in meinen Augen wird der Begriff "Liebe" ohne Vorwörter im Deutschen sowieso viel zu eingeschränkt verwendet), hilft einem ja auch, schwere Zeiten zu überstehen oder auch nur über die ein oder andere Macke hinwegzusehen. Daher ist der Wunsch, vom Partner geliebt zu werden, absolut legitim und überhaupt nicht unrealistisch.
Das ist jetzt hochinteressant, was Du da schreibst. Der Wunsch, vom Partner geliebt zu werden, ist absolut legitim und nachvollziehbar. Da stimme ich Dir zu. In Verbindung mit dem von Dir oben gesagten bedeutet das aber auch, wenn er Dich nicht (mehr) liebt, dann würdest trotzdem bei ihm bleiben. Das ist eben der Unterschied zwischen Wunsch und Anspruch. Das Erste ist schön, aber man würde auch ohne auskommen "nice to have". Das Zweite ist zwingend notwendig, ohne dem würde man die Beziehung beenden, ein "must have".
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Esperanza
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Esperanza »

Bart, manchmal stellst du Fragen....
Findest du es unwichtig?
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
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BartS
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von BartS »

Esperanza hat geschrieben: 27 Sep 2017 07:40 Bart, manchmal stellst du Fragen....
Findest du es unwichtig?
Die Frage ist doch, wie wichtig man es findet. Wenn Paare lange zusammenbleiben, wo einer (oder beide) den anderen offensichtlich nicht mehr lieben, dann kann die entgegenkommende Liebe in einer Beziehung wohl doch nicht so bedeutsam und unabdingbar sein.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Esperanza »

Ich maße mir nicht an beurteilen zu können, wie es um die Gefühle in fremden Partnerschaften bestellt ist oder was diese Paare zusammenhält.
Als Außenstehender kann man das einfach nicht.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
Peter

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Peter »

BartS hat geschrieben: 27 Sep 2017 07:57
Esperanza hat geschrieben: 27 Sep 2017 07:40 Bart, manchmal stellst du Fragen....
Findest du es unwichtig?
Die Frage ist doch, wie wichtig man es findet. Wenn Paare lange zusammenbleiben, wo einer (oder beide) den anderen offensichtlich nicht mehr lieben, dann kann die entgegenkommende Liebe in einer Beziehung wohl doch nicht so bedeutsam und unabdingbar sein.
Der Knackpunkt an Deinen Überlegungen ist: "offensichtlich nicht mehr lieben". So einfach ist das eben nicht. Gefühle sind nicht wie ein Stromkreis. Ein oder aus. Da gibt es ganz viel dazwischen. Sehr schwierig für Außenstehende zu beurteilen, was da für Gefühle sind und wie tief sie sind.
Saraj
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Saraj »

Es ist wirklich schwierig, das alles von außen zu beurteilen. Bei meinen Eltern ist es so wie im o.g. Beispiel. Als Grund, sich nicht trennen zu können, wurden immer wir Kinder genannt. Es ging und geht jeden Tag sehr kalt zu und es ist viel Hass und Verachtung im Spiel. Trotz allem habe ich aber das Gefühl, dass die beiden sich letztlich doch alles andere als egal sind. Wenn es hart auf hart kommt. Manchmal liebt man außerdem jemanden noch, aber aufgrund der ganzen Verletzungen und Missverständnisse zwingt man sich dazu, ihn zu "hassen" oder sich kalt gegenüber ihm zu verhalten. Dabei sieht es drinnen ganz anders aus, was andere nicht immer sehen und was man sogar selbst oft nicht wahrhaben will.
Endura

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Endura »

BartS hat geschrieben: 27 Sep 2017 00:13 eine gute Freundin von mir ist schwer krank. Aber sie ist auf dem langsamen Weg der Besserung. Wir sprachen letzte Woche sehr ausführlich über Hilfe von anderen Menschen und Partnerschaften. Sie war verheiratet und hatte danach noch eine langjährige Beziehung. Sie meinte (und das machte mich echt traurig), dass vermutlich ihr Ehemann und ihre anderer Ex bei dieser schweren Krankheit nicht zu ihr gehalten hätten.
Aber bei solchen Dingen, weiß man nie ob der Partner zu einem hält, oder ob man selbst zum Partner halten würde. Das muss man schon selbst erleben. Irgendwelche Versprechen, egal was passiert, man bleibe zusammen, können im Ernstfall schnell vergessen sein.
Schneeleopard

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Schneeleopard »

Lilia hat geschrieben: 27 Sep 2017 04:43 Sorry, aber dein Bild von Menschen und Beziehungen finde ich traurig und teilweise auch
abstoßend, für dich scheint es in Sachen Liebe nur schwarz und weiß, Liebe im Sinne von
Erós und Berechnung/Zwang in einer Partnerschaft zu geben. :sadwoman:
Da machst du dir ein ziemlich falsches Bild von mir. Hier geht es mir darum Barts Frage
nach Gründen für diese Diskrepanz von Anspruch und Wirklichkeit zu beantworten.

Ich selbst glaube an die Liebe und und bin auch nach Jahren noch glücklich und
liebe meine Partnerin über alles! Ich sehe nur ziemlich genau und vielleicht auch
manchmal etwas zynisch auf die Paare um mich und habe durch eine Tätigkeit im
sozialen Bereich unter ziemlich viele Teppiche gesehen. Und ich sehe die Reihenfolge
von Kennenlernen / Verlieben / Sex / Liebe etwas anders als manche hier ... was
auf manche so wirkt als wäre ich nicht so romantisch wie sie selber.
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Tania
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Tania »

Mal ohne auf die einzelnen Beiträge einzugehen:

Aus emotionaler Sicht ist es mir ab einem bestimmten Punkt durchaus wichtig, dass mein Partner mich liebt. Nämlich genau ab dem Punkt, an dem mir klar wird, dass ich ihn liebe. Emotionale Ungleichgewichte sind einfach schwer zu ertragen.


Aus praktischer Sicht ist für mich wechselseitige Liebe der einzige Grund, mich auf eine langfristige Beziehung einzulassen. Alles andere - Wirtschaftsgemeinschaft, geistigen Austausch, sogar körperliche Nähe - kann ich auch in anderen, weniger emotionalen Modellen finden. Und ich weiß: dieser Mann wird damit Teil meiner Familie, meiner Wohlfühlzone. Geht es ihm dann mal nicht gut, oder hat er einfach nur Wünsche, die von meinen abweichen, betrifft das auch mich, und ich spüre sowohl das Bedürfnis als auch die moralische Verpflichtung, für ihn da zu sein, Kompromisse zu finden. Und die Liebe, die ich für ihn empfinde (und irgendwann zurück bekomme), sorgt dafür, dass ich diese "Beziehungsarbeit" dann als lohnende Aufgabe statt als lästige Pflicht empfinde. Es mag sicher auch Menschen geben, die stark genug sind, rein aufgrund eingegangener Verpflichtungen auch über Jahrzehnte hinweg für einen lieblosen Partner da zu sein. Es gibt definitiv viele, die sich "arrangieren" und relativ friedlich nebeneinander her leben - oft aufgrund gemeinsamer Interessen wie Haus, Kinder, soziale Stellung. Aber ich kann das im Moment nicht, ich hab schlichtweg keine Energie dafür übrig.

Plakativ gesagt: solange alles im Friedefreudeeierkuchen-Modus läuft, es keine Probleme gibt, die Interessen und Bedürfnisse wunderbar harmonieren und überhaupt alles super ist, ist Liebe entbehrlich. Quasi der Zuckerguss auf einem Kuchen, der auch schon ohne Zuckerguss ausgesprochen lecker wäre. Sobald es aber mehr Anstrengungen bedeutet, ist Liebe gleichzeitig sowohl der Motivator, um diese Anstrengungen auf sich zu nehmen, als auch die Belohnung, die man dafür bekommt. Sozusagen der Zuckerguss, der das Lebkuchenhaus zusammen hält.

Beispiel: lädt mich jetzt ein symphatischer Mensch zu einem Wellnesswochenende mit allem pipapo ein, holt mich in der Limousine mit Chauffeur ab, sorgt dafür, dass Kinder und Tiere derweil versorgt sind - dann muss dieses Arrangement nicht unbedingt Liebe enthalten, um trotzdem für eine deutliche Steigerung meines Wohlbefindens zu sorgen. Etwas mehr Gefühle wären schon erforderlich um mich zu motivieren, mich selbst um Kinder, Tiere, Kofferpacken, Anreise und Finanzierung des Ganzen zu kümmern. Noch mehr, falls das Wochenende nicht nur Schwimmen, Sonne, Speisen und Sex beinhaltet, sondern auch einen Besuch beim Motocross oder gar einen handfesten Streit. Und nur echte Liebe könnte mich dazu bewegen, das Wochenende damit zu verbringen, meinen an schwerster Männergrippe leidenden Liebsten mit Tee, Brustwickeln, Hühnersuppe und alleinigem Zugriff auf die Fernbedienung zu verwöhnen und das auch noch als "schönes Wochenende" zu empfinden ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Einsamer Igel »

Ich finde die Überschrift auch irreführend.

Also wenn ich nur die Überschrift beantworten wollte: Ja klar!

Zum Rest des Eingangsposts... das steht hier im Unterforum "Erste Beziehung", in einem AB-Forum. Sehr sehr wenige hier werden sich in der von dir geschilderten Lebenssituation befinden: Eine über die Jahre lieblos gewordene Beziehung, die dennoch weiter aufrecht erhalten wird.

Ich denke, der Trend geht heutzutage schon deutlich mehr in Richtung Trennung. Vielleicht nicht immer sofort, aus vielfältigen Gründen. Vielleicht weil einer immer noch Hoffnung hat oder aus Abhängigkeit oder was weiß ich. Manchmal ist es einfach Bequemlichkeit? Man hat keine Lust, nochmal von vorn anzufangen, neue Wohnung suchen usw.

Unsere Großelterngeneration und die davor haben sich tatsächlich oft bis ans Lebensende durch Ehen geschleppt, die lieblos bis belastend waren. Daneben lässt sich beobachten, dass Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund weiterhin eine Scheidung vermeiden.
Aus dem erweiterten Bekanntenkreis weiß ich, dass Liebe für manche Menschen tatsächlich nicht zwingend erforderlich ist für den Fortbestand einer Beziehung/Ehe. Manchen reicht eine Freundschaft.
Schneeleopard hat geschrieben: 27 Sep 2017 08:53 Ich selbst glaube an die Liebe und und bin auch nach Jahren noch glücklich und
liebe meine Partnerin über alles!
In deinem Profil steht, du suchst hier Übungsdates? :gruebel:
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von BartS »

Esperanza hat geschrieben: 27 Sep 2017 08:16 Ich maße mir nicht an beurteilen zu können, wie es um die Gefühle in fremden Partnerschaften bestellt ist oder was diese Paare zusammenhält.
Als Außenstehender kann man das einfach nicht.
Aber Du wirst Dir schon Gedanken machen, wenn Du Paare beobachtest, was sie zusammenhält, oder?
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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