Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

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Lilia
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Lilia »

BartS hat geschrieben: 27 Sep 2017 07:25 Ist das wirklich so gut, an Dingen festzuhalten, die sich nicht verbessern lassen und mit der man unzufrieden ist? Jemand schrieb mal hier sinngemäß "bis zum bitteren Ende festhalten".
Wie willst du denn in einer Beziehung wissen, dass sich etwas nicht verbessern lässt, wenn du es wenigstens ernsthaft probiert hast? :gruebel:
Irgendwann gab es ja mal Zeiten, in denen die Beziehung besser lief und eine Verschlechterung kommt immer schleichend. Insofern kann eine Wendung in die andere Richtung auch nicht von heute auf morgen passieren. Ein ernsthaftes Probieren benötigt Zeit, die man einer Beziehung auch geben sollte, auch in Zeiten unserer Ex-und-Hopp-Gesellschaft.
BartS hat geschrieben: 27 Sep 2017 07:25 Das ist jetzt hochinteressant, was Du da schreibst. Der Wunsch, vom Partner geliebt zu werden, ist absolut legitim und nachvollziehbar. Da stimme ich Dir zu. In Verbindung mit dem von Dir oben gesagten bedeutet das aber auch, wenn er Dich nicht (mehr) liebt, dann würdest trotzdem bei ihm bleiben. Das ist eben der Unterschied zwischen Wunsch und Anspruch. Das Erste ist schön, aber man würde auch ohne auskommen "nice to have". Das Zweite ist zwingend notwendig, ohne dem würde man die Beziehung beenden, ein "must have".
Ich versuche, mal etwas klarer zu formulieren, warum man sich nicht oder nicht gleich trennt:
  • Liebe ist immer bedingungslos. Ich kann mir nicht vornehmen, mich nur in den Menschen zu verlieben, der mich auch liebt, mir täglich Komplimente macht, mich bauchpinselt. Ich denke mal, die meisten haben sich schon einmal unglücklich verliebt, obwohl keine Gegenliebe da war und konnten nur versuchen, sich von der Person zu distanzieren, um den Liebeskummer zu überwinden. Diese Distanzierung ist um so schwieriger, wenn man bereits positive Erfahrungen mit der Person in Form einer zeitweilig glücklichen Beziehung gemacht hat.
  • Es gibt verschiedene Formen der Liebe, die eine Bindung zu dem Menschen bewirken. Ich habe zum Beispiel meine Großmutter gepflegt, obwohl mch niemand dazu gezwungen hat, eben weil ich sie geliebt habe. Anders als einen Mann, aber auch das erwies sich als eine sehr enge Bindung, die auch Bestand gehabt hätte, wenn meine Oma mich zum Beispiel nicht mehr erkannt hätte. Daher denke ich, dass eine Beziehung nicht davon abhängig ist, wie viel man von der anderen Person zurückbekommt, sondern davon, ob es Verletzungen und Ereignisse gibt, die geeignet sind, diese Bindung, die man selbst zu dem anderen Menschen aufgebaut hat, zu zerstören. Wahrscheinlich ist das nichts anderes, als das, was Schneeleopard unter "Loyalität" versteht.
    Wenn man nun die gleiche Verbundenheit durch verschiedene Arten von Liebe aufbauen kann und sie unabhängig von der Gegenliebe ist, muss das, was eine partnerschaftliche Beziehung ausmacht, nicht zwangsweise durch das Erlöschen der leidenschaftlichen Liebe beendet sein. Gerade in einer Partnerschaft existieren verschiedene Arten der Liebe nebeneinander und selbst wenn die leidenschaftliche, sexuell motivierte Liebe nicht mehr im Vordergrund steht, kann die freundschaftliche Liebe und die gemeinsamen Erlebnisse die Beziehung weiterhin tragen.
  • Liebe kann man auf ganz verschiedene Weise ausdrücken. Das reicht von dem gehauchten "Ich liebe dich" über Blumen und einem Kuss bis hin zum Aufbau der Küchenschränke. Wenn ich nun alle diese Formen als Liebesbeweis akzeptiere, wird es natürlich auch schwieriger, zu erkennen, bei wem nur Sympathie vorhanden ist und wer den Partner tatsächlich liebt, es kann sogar sein, dass jemand in einer belasteten Beziehung mehr für den Partner übrig hat, als jemand in einer nach außen hin harmonischen Beziehung. Ein Beispiel: zwei 14-jährige wachsen komplett unterschiedlich auf, die eine erfährt wenig Einschränkungen, sieht ihre Eltern selten, bekommt teure Geschenke und auch mal ein paar Extrascheinchen zugesteckt und hat nur selten Streit mit den Eltern, bei der anderen achten die Eltern darauf, dass sie um 10 Uhr zuhause ist, nur selten und in geringen Mengen Alkohol trinkt, die Aufgaben macht, sie muss fürs nächste Handy sparen und bekommt nur selten Geld außerhalb des Taschengeldes, da sie - so die Eltern - lernen muss zu haushalten. Wegen der Einschränkungen kommt es immer wieder zu Spannungen, dennoch halten beide Seiten die Spannungen aus. Wer entscheidet, welche Eltern ihre Tochter mehr lieben?
    Ich kann eben nicht sagen, dass mein Gegenüber mich nicht liebt, wenn es zu Spannungen kommt. Wenn Menschen sich trotz Spannungen aushalten und füreinander einstehen, kann man sich lieben und die Beziehung ist trotzdem belastend.
Insofern kann man nicht sagen, dass Menschen, nur weil sie von außen gesehen eine schlechte Beziehung führen, sich nicht mehr lieben oder gar aus Bequemlichkeit/ Berechnung/ ... zusammenbleiben würden.
Zuletzt geändert von Lilia am 27 Sep 2017 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
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Brax
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Brax »

Nichts für ungut, aber ehrlich gesagt, als ich die Überschrift sah, dachte ich "Soll das ein Scherz sein?"

Ja, es gibt Leute, die bleiben zusammen, auch wenn sie sich nicht mehr lieben. Die haben aber Gründe, wie sie Schneeleopard schon genannt hat: Sie haben gemeinsame Kinder, sie sind abhängig vom Partner, sie wollen sich nicht eingestehen, dass es mit ihrer Liebe vorbei ist...

Aber diese Gründe habe ich als Abine nicht - ich habe keine Kinder mit irgendjemandem und ich bin auch von niemandem abhängig, warum also sollte ich mit einem Mann eine Beziehung eingehen, der mich nicht liebt?!

Auch die Paare, bei denen die Liebe verschwunden ist, haben sich mal geliebt. Und in der Zeit haben sich andere Gründe ergeben, um zusammenzubleiben, auch wenn die Liebe irgendwann weg ist. Das ist der Unterschied. Einfach so mit irgendjemandem eine Beziehung eingehen, obwohl da keine Liebe ist, macht doch keiner.
Ida-Margarethe

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Ida-Margarethe »

Brax hat geschrieben: 27 Sep 2017 18:36 ... Einfach so mit irgendjemandem eine Beziehung eingehen, obwohl da keine Liebe ist, macht doch keiner.
Ich denke nicht, daß diese Aussage so richtig ist. In früheren Zeiten waren arrangierte Ehen an der Tagesordnung. Es waren reine Zweckgemeinschaften, die in der Regel von den Eltern der beiden Eheleute arrangiert wurden.
In einigen Kreisen gibt es das heute noch. Nämlich dort, wo Geld, Macht und Einfluß gepaart ist mit einer gewissen altmodischen Verstaubtheit. Aber auch die hat, auch Sicht der Beteiligten, ihren Sinn.
Im Manager Magazin wird öfter von solchen Familienclans berichtet. Häufig haben die Frauen dann auch nix mehr zu sagen, wenn die erstmal geheiratet haben.
Ich denke mir, da gibt es noch viel mehr gesellschaftliche Ebenen, wo man mit der Ehe einfach eine Zweckgemeinschaft eingeht, ohne sich zu lieben.
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BartS
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von BartS »

Lilia hat geschrieben: 27 Sep 2017 18:22
BartS hat geschrieben: 27 Sep 2017 07:25 Ist das wirklich so gut, an Dingen festzuhalten, die sich nicht verbessern lassen und mit der man unzufrieden ist? Jemand schrieb mal hier sinngemäß "bis zum bitteren Ende festhalten".
Wie willst du denn in einer Beziehung wissen, dass sich etwas nicht verbessern lässt, wenn du es wenigstens ernsthaft probiert hast? :gruebel:
Irgendwann gab es ja mal Zeiten, in denen die Beziehung besser lief und eine Verschlechterung kommt immer schleichend. Insofern kann eine Wendung in die andere Richtung auch nicht von heute auf morgen passieren. Ein ernsthaftes Probieren benötigt Zeit, die man einer Beziehung auch geben sollte, auch in Zeiten unserer Ex-und-Hopp-Gesellschaft.
Ich glaube, es wäre gut, wenn man für sich selbst Grenzen setzt, wie viel Rückschritt oder Stillstand hingenommen werden soll. Weil sonst akzeptiert man über die Zeit einen endlosen Abstieg und erreicht Zustände, die man zu Beginn einer Beziehung nie akzeptiert hätte. Und ich glaube auch, dass sich die Welt eher zwischen "bis zum bitteren Ende bleiben" und "Ex-und-Hopp" abspielt. Ich habe mal gelesen, dass man im Durchschnitt 3 Jahre unglücklich in einer Beziehung ist, ehe man sich wirklich trennt. Keine Ahnung wie man sowas misst oder ob das überhaupt stimmt. Aber ich stelle es mir schrecklich vor, 3 Jahre unglücklich zu sein. Egal wie sehr betont wird, dass man auch in schlechten Zeiten zusammenhalten soll. Das kann keiner wollen, solange unglücklich zu sein, ohne am eigentlichen Zustand was ändern zu können.

Lilia hat geschrieben: 27 Sep 2017 18:22 Ich versuche, mal etwas klarer zu formulieren, warum man sich nicht oder nicht gleich trennt:
  • Liebe ist immer bedingungslos. Ich kann mir nicht vornehmen, mich nur in den Menschen zu verlieben, der mich auch liebt, mir täglich Komplimente macht, mich bauchpinselt. Ich denke mal, die meisten haben sich schon einmal unglücklich verliebt, obwohl keine Gegenliebe da war und konnten nur versuchen, sich von der Person zu distanzieren, um den Liebeskummer zu überwinden. Diese Distanzierung ist um so schwieriger, wenn man bereits positive Erfahrungen mit der Person in Form einer zeitweilig glücklichen Beziehung gemacht hat.
Ja, Liebe ist bedingungslos. Aber eine Beziehung ist es nicht.

Zu den von Dir gennannten Punkten. Ich kann das absolut verstehen, dass das Menschen dazu bewegt, auch lange in nicht so tollen Beziehungen zu verharren. Wenn man es nicht schafft, sich da abzugrenzen, sich ein stückweit von diesen Fesseln zu lösen, ja, auch mal egoistisch zu sein, dann sind das auch leider prima Anleitungen zum Unglücklichsein. Und im Grunde höre ich diese Geschichten von jeden, der von sich selbst behauptet lange in Beziehung unglücklich zu sein. Und wenn man nachfragt, wieso man nicht eher den Partner verlassen hat, hört man die von Dir oben genannten Beweggründe oder ähnliche. Hoffen, dass der Partner wieder liebevoller wird. Ein asymmetrisches Gefühl von Verbundenheit. Viele Fehltritte des anderen verzeihen oder ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn man tatsächlich mal über Trennung nachdenkt. Glaub mir, all diese Gefühle und Gedanken sind selbst mir in meinen Leben nicht fremd gewesen. Aber ich habe auch gelernt, sich behaupten zu müssen, auch die eigenen Interessen zu formulieren und für sie einzustehen. Sonst wird man irgendwann untergebuttert. Und da ist es egal ob es der Chef, die Eltern oder eben der Partner ist. Dieses Machtungleichgewicht muss nicht mal von der Gegenseite gewollt sein.

Dazu könnte ich noch einiges mehr schreiben, was Selbstbehauptung angeht, ich kann es hier nur anreisen.
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BartS
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von BartS »

Hallo Brax,
Brax hat geschrieben: 27 Sep 2017 18:36 Ja, es gibt Leute, die bleiben zusammen, auch wenn sie sich nicht mehr lieben. Die haben aber Gründe, wie sie Schneeleopard schon genannt hat: Sie haben gemeinsame Kinder, sie sind abhängig vom Partner, sie wollen sich nicht eingestehen, dass es mit ihrer Liebe vorbei ist...
Das sind ja nur ein Teil der Geschichten. Ich kenne auch sowas bei Paaren, die keine Kinder haben oder wollen, nicht mal zusammen wohnen und finanziell unabhängig sind.
Brax hat geschrieben: 27 Sep 2017 18:36 Aber diese Gründe habe ich als Abine nicht - ich habe keine Kinder mit irgendjemandem und ich bin auch von niemandem abhängig, warum also sollte ich mit einem Mann eine Beziehung eingehen, der mich nicht liebt?!
Da musst Du die ABinen fragen, die das trotzdem gemacht haben. Wobei ich denke, dass viele Frauen gar nicht wissen, ob sie der Partner tatsächlich liebt. Und wie von Peter gehört, dass ist auch nicht unbedingt eine digitale Größe. Es kann sein, dass einfach nur eine latente Liebe ist oder etwas auf Sparflamme vorhanden ist.
Brax hat geschrieben: 27 Sep 2017 18:36Auch die Paare, bei denen die Liebe verschwunden ist, haben sich mal geliebt. Und in der Zeit haben sich andere Gründe ergeben, um zusammenzubleiben, auch wenn die Liebe irgendwann weg ist. Das ist der Unterschied.
Okay. Dann kann man aber auch sagen, dass Frauen es nicht so wichtig ist, wenn innerhalb der Beziehung die Liebe nicht mehr da ist. Das wäre die logische Schlussfolgerung.
Brax hat geschrieben: 27 Sep 2017 18:36 Einfach so mit irgendjemandem eine Beziehung eingehen, obwohl da keine Liebe ist, macht doch keiner.
Also wenn ich im Leben was gelernt habe, dann dass man Glaubenssätze wie "sowas macht doch keiner", "das wird nie passieren" oder "das kann gar nicht sein" sich einfach schenken kann. :D Oft ist es so, dass man bei Dingen, die man für sich überhaupt nicht vorstellen kann, glaubt dass das auch kein anderer vernünftiger Mensch machen würde. Und das ist ein Trugschluss. Und wie schon von anderen gesagt wurde, können Menschen was liebenswertes sehen, wo andere nichts liebenswertes entdecken.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Isa_01 »

Brax hat geschrieben: 27 Sep 2017 18:36 Nichts für ungut, aber ehrlich gesagt, als ich die Überschrift sah, dachte ich "Soll das ein Scherz sein?"

Ja, es gibt Leute, die bleiben zusammen, auch wenn sie sich nicht mehr lieben. Die haben aber Gründe, wie sie Schneeleopard schon genannt hat: Sie haben gemeinsame Kinder, sie sind abhängig vom Partner, sie wollen sich nicht eingestehen, dass es mit ihrer Liebe vorbei ist...

Aber diese Gründe habe ich als Abine nicht - ich habe keine Kinder mit irgendjemandem und ich bin auch von niemandem abhängig, warum also sollte ich mit einem Mann eine Beziehung eingehen, der mich nicht liebt?!

Auch die Paare, bei denen die Liebe verschwunden ist, haben sich mal geliebt. Und in der Zeit haben sich andere Gründe ergeben, um zusammenzubleiben, auch wenn die Liebe irgendwann weg ist. Das ist der Unterschied. Einfach so mit irgendjemandem eine Beziehung eingehen, obwohl da keine Liebe ist, macht doch keiner.
Doch, ich glaube das machen sogar sehr viele. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, so heiraten doch viele Menschen auch heute noch aus pragmatischen Gründen. Es gibt immer noch genug Frauen, die einen Versorger suchen. Oder nun das Alter X erreicht haben, und der Traumprinz ist einfach nicht aufgetaucht. Und dabei wollte man doch unbedingt eine Familie, und mindestens 2 Kinder. Da wird schon mal schnell ein Vater für die Kinder gesucht, der nur noch gut akzeptabel/lieb/nett sein muss aber nicht der Mann, bei dem Frau Schmetterlinge im Bauch hat. Gut, auf ein klassisches Verliebtsein kann Frau vielleicht verzichten und trotzdem den Mann aufrichtig lieben. Ich habe aber das Gefühl, dass auch da bewusst Abstriche gemacht werden. Ich bin immer wieder verwundert, in welche Panik die Frauen die ich kenne geraten, wenn sie nicht dem vorgegebenen Schema F folgen (Schule, Studium, mit 30 dann heiraten und Kinder). Ich bin 38, und wollte auch immer eine Familie. Ich habe die Hoffnung noch nicht komplett aufgegeben, wenngleich ich weiss dass ich aus der Sicht von so manchem da schon zu alt für bin. Ich glaube auch dass ich schon verheiratet sein könnte, wenn ich die gleichen Abstriche gemacht hätte wie so manche Dame die ich kenne. Da bin ich aber stur. Ich will lieben, das lass ich mir nicht ausreden. Vielleicht dann eben ohne Kinder, denn ich habe schon vor Jahren beschlossen, lieber kinderlos in einer glücklichen Beziehung zu sein als mit Kindern in einer pragmatischen Beziehung, die nur "ok" ist.
Achja, eines habe ich noch vergessen: Die große Gruppe derer, die am liebsten permanent in irgendwelchen Beziehungen stecken, weil sie nicht alleine sein können, und das Leben im Alltag ja zu zweit auch leichter sein kann, als wenn man sich um alles selbst kümmern muss. Da kann es schon mal bequem sein, da auch bei so einer Beziehung Nägel mit Köpfen zu machen, damit die Sache geregelt ist. Damit man endlich "versorgt" und unter der Haube ist.
Ehrlich gesagt, mir wird bei diesen "Vernunftsbeziehungen" immer ganz schlecht. Ja, ich kann erkennen dass man sich so das Leben leichter machen kann, als Mann und (besonders) als Frau. Aber ich bin nach wie vor Anhänger der westlich-romantischen Liebesbeziehung. Und auch wenn ich mich oft einsam fühle, bin ich lieber allein als in schlechter Gesellschaft.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Brax »

Ja, sicher gibt es viele, die irgendwann aufhören, auf den Traumprinzen zu warten.

Aber ich hatte nicht von Verliebtheit und Schmetterlingen gesprochen, sondern von Liebe. Und ich glaube nicht, bei allen Abstrichen und bei allem Realismus, dass es so viele sind, die eine Partnerschaft mit jemandem eingehen, wenn da keine liebevollen Gefühle sind.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Isa_01 »

Brax hat geschrieben: 01 Okt 2017 14:34 Ja, sicher gibt es viele, die irgendwann aufhören, auf den Traumprinzen zu warten.

Aber ich hatte nicht von Verliebtheit und Schmetterlingen gesprochen, sondern von Liebe. Und ich glaube nicht, bei allen Abstrichen und bei allem Realismus, dass es so viele sind, die eine Partnerschaft mit jemandem eingehen, wenn da keine liebevollen Gefühle sind.
Nun, ich denk liebevolle Gefühle kann ich auch für jemanden haben, der wie ein Bruder für mich ist. Mit genau so jemandem war ich zusammen. Und genau deshalb habe ich mich getrennt. Ich verstehe für mich unter Liebe zwischen Mann und Frau aber ganz wesentlich auch richtig brennende Leidenschaft, nicht nur Geilheit, sondern sich nach dem anderen als Mensch einfach zu verzehren, was über das Körperliche hinausgeht, und auch weit mehr ist als verliebte Schmetterlinge. Ich habe oft das Gefühl, dass viele Menschen darauf verzichten, und damit auch gut leben können.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Brax »

Isa_01 hat geschrieben: 01 Okt 2017 16:01 Ich verstehe für mich unter Liebe zwischen Mann und Frau aber ganz wesentlich auch richtig brennende Leidenschaft, nicht nur Geilheit, sondern sich nach dem anderen als Mensch einfach zu verzehren, was über das Körperliche hinausgeht, und auch weit mehr ist als verliebte Schmetterlinge. Ich habe oft das Gefühl, dass viele Menschen darauf verzichten, und damit auch gut leben können.
Ach so. Ja, das ist sicher so.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von BartS »

Brax hat geschrieben: 01 Okt 2017 14:34 Aber ich hatte nicht von Verliebtheit und Schmetterlingen gesprochen, sondern von Liebe. Und ich glaube nicht, bei allen Abstrichen und bei allem Realismus, dass es so viele sind, die eine Partnerschaft mit jemandem eingehen, wenn da keine liebevollen Gefühle sind.
Vielleicht sind sie von ihren eigenen Gefühlen so berauscht, dass sie gar nicht so richtig mitbekommen, was der andere fühlt. Vielleicht will man es einfach nur ausprobieren. Vielleicht ist es zuerst auch nur eine Affäre (oder wird als solche gesehen). Vielleicht sagt ein Teil auch, sorry, kann meine Gefühle nicht so richtig zeigen. Das ist nur ein Teil der Gründe, die ich mir vorstellen könnte.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Brax »

Ja, aber auch dann ist es einem doch nicht egal, ob man geliebt wird.
iZombie

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von iZombie »

Schneeleopard hat geschrieben: 27 Sep 2017 01:31 Akif Pirinçci hat
das mal schön gesagt: "Wenn du dich mit 40 scheiden läßt, bekommst du
keinen neuen Partner, sondern nur den Abgelegten von einem Anderen".
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Endura

Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von Endura »

Brax hat geschrieben: 01 Okt 2017 14:34 Ja, sicher gibt es viele, die irgendwann aufhören, auf den Traumprinzen zu warten.
Vielleicht haben viele einfach die falsche Vorstellung vom Traumprinzen? Ich hab das bei einer guten Freundin beobachten können, in ihrer langen Single-Zeit hat sie ihren Traumprinzen vor allem optisch definiert, jetzt in der Beziehung sieht sie das ganz anders, mit einem Mann der ihren damaligen Traumprinzenbild nicht entsprochen hat, aber jetzt ist es ihr Traumprinz.
Aber ich hatte nicht von Verliebtheit und Schmetterlingen gesprochen, sondern von Liebe. Und ich glaube nicht, bei allen Abstrichen und bei allem Realismus, dass es so viele sind, die eine Partnerschaft mit jemandem eingehen, wenn da keine liebevollen Gefühle sind.
Ich glaube die Beziehung wird dann einfach nicht lange halten, wenn nach der anfänglichen Verliebtheit nicht mehr da ist.
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Re: Liebe Frauen, ist euch wirklich so wichtig, dass der Partner euch liebt?

Beitrag von BartS »

Brax hat geschrieben: 01 Okt 2017 16:52 Ja, aber auch dann ist es einem doch nicht egal, ob man geliebt wird.
Egal vielleicht nicht, aber trotzdem gehen manche Leute die Beziehung ein.
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