Xanopos hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 14:56
Stimmt das überhaupt, oder ist das nur die Aussage deines Shops, der viel Geld verdienen will. Ist das an seinem oder ihrem Monatsgehalt gemessen?
Es gibt durchaus andere Kulturen, in denen der Ring einen gewissen Status widerspiegelt. In Deutschland hat er immer noch fast ausschließlich symbolischen Charakter, so dass es nicht notwendig ist, dass er sehr teuer ist. Früher war der Hochzeitsring in der Regel aus Gold, da Gold ein Metall ist, das sich nicht verändert, Gold ist ebenso haltbar, wie es die Ehe sein sollte. Für die Verlobung hat man entweder schon die Trauringe verwendet, ab dem letzten Jahrhundert war es aber auch üblich, extra Ringe für die Verlobung aus einem weniger wertvollen Metall zu verwenden, in der Regel Silber. Meine Eltern haben dies zum Beispiel so gehalten, dass sie zwischen Antrag und Hochzeit Silberringe getragen haben und es noch eine große Verlobungsfeier gab, zur Hochzeit waren die Ringe dann aus Gold. Heutzutage kannst du sowohl für die Hochzeit als auch für die Zeit davor nehmen, was dir Spaß macht, Gold, Silber, Platin, Edelstahl oder gar keine Ringe. Eine große Verlobungsfeier ist übrigens auch eher unüblich geworden.
Bei einem bekannten Versteigerungsportal im Internet gibt es einfache Ringe ab ca. 10 € (Edelstahl/Paarpreis) bzw ab ca 160€ (Gold/Paarpreis). Dort nennen sie sich übrigens auch oft "Partnerringe". Wie man sieht, kann man auch ohne Heiratsabsicht Ringe tauschen, sofern man die Beziehung als dauerhafte sieht.
Xanopos hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 14:56Wann ist überhaupt der richtige Zeitpunkt für eine Verlobung?
Zeitlich gesehen kann man das nicht eingrenzen. Wie die anderen schon sagten, wenn ihr euch einig seid, dass ihr heiraten möchtet. Und selbst dann wird immer seltener die Formulierung verwendet: "Wir sind verlobt!"
Xanopos hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 14:56Geht die Initiative ausschließlich vom Mann aus? Irgendwie altmodisch.
Nein, nicht zwangsweise. In meinem Umfeld ging die Initiative entweder vom Mann aus oder sie entstand aus einem Gespräch, aus dem hervorging, dass die Partner heiraten wollen. Letzteres war eher die Regel denn die Ausnahme.
Dass die Initiative früher eher vom Mann ausging und es zur Verlobung einen Ring gab, liegt darin begründet, dass der Ring als eine Art Pfand und Beweis für das Heiratsversprechen diente. Eine Verlobung war fast so bindend wie eine Ehe und im Zuge dessen wurde man schon mal etwas freimütiger im Umgang miteinander. Bis 1993 gab es, wenn eine "unbescholtene Frau" Geschlechtsverkehr mit ihrem Zukünftigen hatte und er die Verlobung löste, noch das Kranzgeld als Entschädigung, da die Frau als "Sitzengelassene" in nun nicht mehr jungfräulichem Zustand schlechtere Chancen auf dem Heiratsmarkt hatte. Die Zurückhaltung der Frau bei der Verlobung und der Ring waren einfach notwendig, um im Falle eines Falles Unbescholtenheit (sie wirft sich niemaden an den Hals) und Verlöbnis (durch den Ring) nachweisen zu können. Aber das ist heute nicht mehr notwendig. Was aber nicht heißt, dass Frauen es nicht genießen würden, wenn der Mann auch bei heutiger sexueller Freizügigkeit aller Welt zeigt, dass er genau mit dieser einen Frau lebenslang zusammenbleiben möchte.
Xanopos hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 14:56Bekommt nur die Frau einen Ring? Auch altmodisch.
Nein, beide oder keiner. Aber zum Beispiel in verschiedenen englischsprachigen Ländern, in denen nur die Frau den Hochzeitsring trägt, bekommt auch nur die Frau einen Verlobungsring.