Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

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Arikari
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Arikari »

cama hat geschrieben: 09 Mai 2018 11:39 Arikari schrieb:
Montecristo hat geschrieben: ↑
Dienstag 8. Mai 2018, 19:13

Das ist sehr sehr süß, ihr habt eine tolle und sehr innige Beziehung zu einander. :shylove:

Das Zitat gehört mir aber nicht. :lol:
Stimmt, vielleicht kann ein Mod das falsche Zitat noch ändern? Ich selbst kann es nicht mehr bearbeiten.
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Zwerg
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Zwerg »

Beziehungsarbeit ist eben eines dieser modernen Kunstwörter und man könnte meinen es komme auf die Schnittmenge an. In Wirklichkeit bezweckt es wohl eher, die Aufmerksamkeit auf Parallelen zwischen "Arbeit" und "Beziehung" zu lenken und nicht abzugrenzen bzw. herauszufiltern was an einer Beziehung vielleicht jetzt Arbeit (schwer, Ächz..) sein könnte.
Hachiko

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Hachiko »

Arikari hat geschrieben: 08 Mai 2018 12:55 Oder ist generell gemeint, dass man nicht aufhören soll, sich um einander zu bemühen?
Hallo Arikari,
Ich denke, es ist eher generell gemeint (zumindest würde ich diese Aussage gerne so interpretieren)!

Eine jede Beziehung wird irgendwann alltäglich und verliert damit ihren Reiz von"Neuem" oder "Verbotenem" und je nach Wichtigkeit, muss genau dagegen gearbeitet werden, damit dieser Zeitpunkt noch lange auf sich warten lässt bzw. besser: Nie eintritt!

Tückischerweise kommt es zu diesem Zeitpunkt eher schleichend, weswegen man am besten gleich von Anfang an dagegen arbeitet und nie damit aufhört (vielleicht wird auch nur zu wenig miteinander geredet?).
Und sei es nur durch Klischee oder Gruppenzwang: Eine Blume zum Valentinstag oder ein Essen zum Jahrestag schadet doch nicht...

Du bist doch "vergeben": War dafür etwa nie etwas zu tun oder befindet ihr euch noch in der Schmetterlinge-im-Bauch-Anfangsphase"?

Gruß
Hachi
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Tania
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Tania »

Peter hat geschrieben: 09 Mai 2018 10:55
Tania hat geschrieben: 09 Mai 2018 09:56
Gilbert hat geschrieben: 08 Mai 2018 21:41 Jep. Bei uns sind es jetzt über 17 Jahre Ehe und wir haben uns noch nie in irgendeiner Weise gestritten.
Hattet ihr nie zu irgendwas unterschiedliche Meinungen oder habt ihr einfach einen Weg, Menungsverschiedenheiten streitfrei zu klären?
Aber verschiedener Meinung sein, bedeutet doch nicht zwangsläufig Streit.
Ja, das wäre dann die Variante "Meinungsverschiedenheiten streitfrei klären" ;)
Mit der Zeit kann man die Meinung des anderen sowieso schon voraussagen und daher gleich bei einem Vorschlag berücksichtigen bzw. schon den fertigen Kompromiss darbieten ;)
Autsch. Der Weg kann auch schnurstracks in den Abgrund des "ich muss nicht mehr mit Dir reden, ich weiß doch was Dir gefällt" führen. Und dann kocht Deine Liebste jeden Sonntag das Essen, das vor 5 Jahren Dein Leibgericht war, das Du inzwischen aber nicht mehr so magst (es aber natürlich isst, weil Du sie nicht enttäuschen willst) - und Du mühst Dich jedes Mal ne halbe Stunde mit zärtlichem Vorspiel ab, auf das sie anfangs so stand, obwohl sie seit Monaten davon träumt, einfach mal hart und schnell auf dem Küchentisch - ähm - Origami zu falten ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Gilbert
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Gilbert »

Peter hat geschrieben: 09 Mai 2018 10:55
Tania hat geschrieben: 09 Mai 2018 09:56
Gilbert hat geschrieben: 08 Mai 2018 21:41 Jep. Bei uns sind es jetzt über 17 Jahre Ehe und wir haben uns noch nie in irgendeiner Weise gestritten.
Hattet ihr nie zu irgendwas unterschiedliche Meinungen oder habt ihr einfach einen Weg, Menungsverschiedenheiten streitfrei zu klären?
Aber verschiedener Meinung sein, bedeutet doch nicht zwangsläufig Streit. Mit der Zeit kann man die Meinung des anderen sowieso schon voraussagen und daher gleich bei einem Vorschlag berücksichtigen bzw. schon den fertigen Kompromiss darbieten ;)
So in etwa ist es. Man lernt sich halt immer besser kennen.
Zumal wir charakterlich nahezu ähnlich sind, viele gemeinsame Interessen/Dinge unabhängig voneinander schon immer gemocht haben und beide keinerlei Drang verspüren, uns zu zoffen.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Tania hat geschrieben: 09 Mai 2018 17:54
Mit der Zeit kann man die Meinung des anderen sowieso schon voraussagen und daher gleich bei einem Vorschlag berücksichtigen bzw. schon den fertigen Kompromiss darbieten ;)
Autsch. Der Weg kann auch schnurstracks in den Abgrund des "ich muss nicht mehr mit Dir reden, ich weiß doch was Dir gefällt" führen. Und dann kocht Deine Liebste jeden Sonntag das Essen, das vor 5 Jahren Dein Leibgericht war, das Du inzwischen aber nicht mehr so magst (es aber natürlich isst, weil Du sie nicht enttäuschen willst) - und Du mühst Dich jedes Mal ne halbe Stunde mit zärtlichem Vorspiel ab, auf das sie anfangs so stand, obwohl sie seit Monaten davon träumt, einfach mal hart und schnell auf dem Küchentisch - ähm - Origami zu falten ;)
Zum einen: Das hinkt jetzt aber etwas, Tania ;)
Zum anderen zur Beruhigung: Egal wie lange man mit einer Frau zusammen ist, wird sie immer wieder fragen, was soll ich denn heute mal kochen? Und selbstverständlich werden ihr Antworten wie „ist mir egal“, „mach einfach worauf du Lust hast“, „mach doch irgendwas, was schnell geht“ oder „mach dir nicht zu viel Arbeit“ zuverlässig auf den Keks gehen :mrgreen:
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von NeC »

Ich finde Ninja Turtles Link und seine Zusammenfassung treffen es schon ziemlich gut!
Ninja Turtle hat geschrieben: 08 Mai 2018 18:47 Ich finde diese Beschreibung ganz gut.

Entscheidend ist hier wol, dass man die Dinge die man tut ganz bewusst und gezielt macht und nicht nur nach Lust und Laune. Also auch dann, wenn es gerade gar keinen Spaß macht.

Arikari hat geschrieben: 09 Mai 2018 10:36 Wenn er sich ein paar Tage nicht gemeldet hat, hieß es z.B. nicht, dass etwas nicht in Ordnung war, sondern im Gegenteil - für ihn war alles okay und es gab keinen sachlichen Anlass sich zu melden, also hat er sich anderen Dingen gewidmet. Dieses Lernen ist beispielsweise ein Aspekt, den ich als Beziehungsarbeit bezeichnen würde. Es war nicht immer leicht, und ich hatte nicht immer Lust dazu, aber es hat mir geholfen, ein umfassenderes Verständnis unserer Beziehung zu entwickeln und uns damit weitergebracht. Wäre das nicht geschehen, hätte ich irgendwann entnervt das Handtuch geschmissen, weil ich seinerseits eine Zurückweisung empfunden hätte, wo keine war.
Vermutlich habt ihr das aber zusammen "gelernt", oder? Das Gemeinsame daran war/ist für mich ein wesentlicher Aspekt von dem, was ich als Beziehungsarbeit verstehe. Es sind nicht nur die neuen Erkenntnisse, die ich ganz allein über mich und meine Partnerin und unser Zusammenleben entdecke, sondern das gegenseitige Vermitteln dieser Erkenntnisse. Das ist zusätzliche "Arbeit" und oft nicht ganz einfach.
Arikari hat geschrieben: 08 Mai 2018 12:55 Was versteht ihr unter Beziehungsarbeit, und wie sieht/sah sie bei euch konkret aus?
Eine (harmlose) persönliche Anekdote aus der Zeit, als ich ganz frisch als AB mit meiner Freundin (bis dahin Abine) zusammen war:

Stichwort Einrichtung: Man ist plötzlich zu zweit, auch im Bett, und während eines Spaziergangs äußerte Sie die Idee, dass es doch schön wäre, kein "zusammengewürfeltes" Bettzeug, sondern zwei gleiche Bezüge für uns zu haben. Sie hatte so ein "Doppelpack" mit einem Familienmitglied geteilt, und wollte nun die fehlenden Bezüge für uns zurückholen. Mir gefiel die Idee auch und ich schlug vor, dass wir uns auch zusammen neues Bettzeug kaufen können. Dann hätten wir gleich noch die gemeinsame Aussuch- und Abstimmungserfahrung im Laden. :mrgreen:

Nunja, irgendwie war die Stimmung danach etwas gedrückt. Aufgefallen war mir das schon, aber es gab ja etliche mögliche Gründe: Spaziergang zu lang, Wetter zu warm, allgemein keine Lust mehr. Tage später kam heraus, dass sie es als Enttäuschung erlebt hat, dass ich ihren Beitrag für uns als Paar (Bettzeug von Familienmitglied zurückfordern -> auch gegenüber anderen vertrauten Menschen zeigen: wir sind jetzt ein Paar!) nicht so gewürdigt, sondern einen Vorschlag gemacht habe, der diese Geste sogar überflüssig machen würde. Die Beziehungsarbeit bestand darin, das zu kommunizieren. Und für mich: zu erklären, wie ich die Situation empfunden und warum ich so reagiert habe. Das macht erstmal keinen Spaß. Es wärmt den blöden, enttäuschenden Moment nochmal auf, obwohl man das auch einfach hätte übergehen können. Aber beide haben anschließend etwas davon, weil die jeweiligen Gefühle und Motivationen gegenseitig verstanden werden.
Schneeleopard

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Schneeleopard »

Peter hat geschrieben: 09 Mai 2018 20:16
Tania hat geschrieben: 09 Mai 2018 17:54 Autsch. Der Weg kann auch schnurstracks in den Abgrund des "ich muss nicht mehr mit Dir
reden, ich weiß doch was Dir gefällt" führen.
In genau diesen Abgrund ist meine Ehe gestürzt :-(
Peter hat geschrieben: 09 Mai 2018 20:16
Tania hat geschrieben: 09 Mai 2018 17:54 Und dann kocht Deine Liebste jeden Sonntag das Essen, das vor 5 Jahren Dein Leibgericht war, das
Du inzwischen aber nicht mehr so magst (es aber natürlich isst, weil Du sie nicht enttäuschen willst)

- und Du mühst Dich jedes Mal ne halbe Stunde mit zärtlichem Vorspiel ab, auf das sie anfangs so
stand, obwohl sie seit Monaten davon träumt, einfach mal hart und schnell auf dem Küchentisch
- ähm - Origami zu falten ;)
Zum einen: Das hinkt jetzt aber etwas, Tania ;)
Also ich finde beide Beispiele äußerst treffend.
Peter hat geschrieben: 09 Mai 2018 20:16 Zum anderen zur Beruhigung: Egal wie lange man mit einer Frau zusammen ist, wird sie immer wieder
fragen, was soll ich denn heute mal kochen? Und selbstverständlich werden ihr Antworten wie „ist mir
egal“, „mach einfach worauf du Lust hast“, „mach doch irgendwas, was schnell geht“ oder „mach dir
nicht zu viel Arbeit“ zuverlässig auf den Keks gehen :mrgreen:
Meiner Erfahrung nach wird sie nur dann immer wieder fragen, wenn sie auch immer wieder Antworten
bekommt, die sie überraschen und die den Speiseplan bereichern. Ansonsten wird die Fragerei für sie
sinnlos und öde und sie fragt bestenfalls aus Höflichkeit nach dem Einkaufen der Zutaten. Es liegt also
an beiden das Essen unterhaltsam zu gestalten. Und das gilt für beide Beispiele ;-)

Mit Beziehungsarbeit ist es meiner Meinung nach grundsätzlich wie mit jeder Arbeit: Wenn Alles zu
einem passt, fühlt man sich dabei sauwohl und man nimmt die Arbeit als schön, unterhaltsam und
sinnstiftend war. Dann geht sie leicht von der Hand und das Ergabnis ist es wert, dass man sich dafür
so eingesetzt hat. Klar gibts mal einzelne Tage, das muss man sich dazu aufraffen und es ist nicht
wirklich vergnügungssteuerpflichtig .. aber da muss man durch und wenn man sich etwas Mühe gibt
bekommt man eine wundervolle Belohnung ;-)
Schneeleopard

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Schneeleopard »

NeC hat geschrieben: 10 Mai 2018 09:06 Stichwort Einrichtung: Man ist plötzlich zu zweit, auch im Bett, und während eines Spaziergangs äußerte Sie die Idee, dass es doch schön wäre, kein "zusammengewürfeltes" Bettzeug, sondern zwei gleiche Bezüge für uns zu haben. Sie hatte so ein "Doppelpack" mit einem Familienmitglied geteilt, und wollte nun die fehlenden Bezüge für uns zurückholen. Mir gefiel die Idee auch und ich schlug vor, dass wir uns auch zusammen neues Bettzeug kaufen können. Dann hätten wir gleich noch die gemeinsame Aussuch- und Abstimmungserfahrung im Laden. :mrgreen:

Nunja, irgendwie war die Stimmung danach etwas gedrückt. Aufgefallen war mir das schon, aber es gab ja etliche mögliche Gründe: Spaziergang zu lang, Wetter zu warm, allgemein keine Lust mehr. Tage später kam heraus, dass sie es als Enttäuschung erlebt hat, dass ich ihren Beitrag für uns als Paar (Bettzeug von Familienmitglied zurückfordern -> auch gegenüber anderen vertrauten Menschen zeigen: wir sind jetzt ein Paar!) nicht so gewürdigt, sondern einen Vorschlag gemacht habe, der diese Geste sogar überflüssig machen würde. Die Beziehungsarbeit bestand darin, das zu kommunizieren. Und für mich: zu erklären, wie ich die Situation empfunden und warum ich so reagiert habe. Das macht erstmal keinen Spaß. Es wärmt den blöden, enttäuschenden Moment nochmal auf, obwohl man das auch einfach hätte übergehen können. Aber beide haben anschließend etwas davon, weil die jeweiligen Gefühle und Motivationen gegenseitig verstanden werden.
Ein wunderbares Beispiel für die Gespräche, in denen die Beziehung wirklich wächst.
Danke dafür!
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Schneeleopard hat geschrieben: 10 Mai 2018 09:51
Peter hat geschrieben: 09 Mai 2018 20:16
Tania hat geschrieben: 09 Mai 2018 17:54 Autsch. Der Weg kann auch schnurstracks in den Abgrund des "ich muss nicht mehr mit Dir
reden, ich weiß doch was Dir gefällt" führen.
In genau diesen Abgrund ist meine Ehe gestürzt :-(
Peter hat geschrieben: 09 Mai 2018 20:16
Tania hat geschrieben: 09 Mai 2018 17:54 Und dann kocht Deine Liebste jeden Sonntag das Essen, das vor 5 Jahren Dein Leibgericht war, das
Du inzwischen aber nicht mehr so magst (es aber natürlich isst, weil Du sie nicht enttäuschen willst)

- und Du mühst Dich jedes Mal ne halbe Stunde mit zärtlichem Vorspiel ab, auf das sie anfangs so
stand, obwohl sie seit Monaten davon träumt, einfach mal hart und schnell auf dem Küchentisch
- ähm - Origami zu falten ;)
Zum einen: Das hinkt jetzt aber etwas, Tania ;)
Also ich finde beide Beispiele äußerst treffend.
Ich nicht, weil sie sich weit von meiner Aussage entfernt haben. Gilbert hat mich da besser verstanden. Es geht halt nicht immer nur um körperliche Bedürfnisse wie Sex oder Essen. Daher auch mein nicht ernst gemeinter Kommentar zum Essen.

Und schon gar nicht ging es um "nicht mehr miteinander reden". Ganz im Gegenteil.
Hachiko

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Hachiko »

Tania hat geschrieben: 09 Mai 2018 17:54 Autsch. Der Weg kann auch schnurstracks in den Abgrund des "ich muss nicht mehr mit Dir reden, ich weiß doch was Dir gefällt" führen. Und dann kocht Deine Liebste jeden Sonntag das Essen, das vor 5 Jahren Dein Leibgericht war, das Du inzwischen aber nicht mehr so magst (es aber natürlich isst, weil Du sie nicht enttäuschen willst) - und Du mühst Dich jedes Mal ne halbe Stunde mit zärtlichem Vorspiel ab, auf das sie anfangs so stand, obwohl sie seit Monaten davon träumt, einfach mal hart und schnell auf dem Küchentisch - ähm - Origami zu falten ;)
Hallo Tania,
wirklich schön, wie du hier schreibst, ich möchte deine Aussage voll und ganz unterstützen! :good:
"Tania vor, noch ein Tor..." und da sagt man Cheerleading sei nur was für Frauen... :pfeif:

Auch, wenn man sich schon ewig kennt, AUCH WENN man sich gegenseitig praktisch "vorhersagen" könnte UND AUCH, wenn es vielleicht wirklich so ist...

Als eigenständige Person, möchte ich dennoch immer wieder lieber noch selbst entscheiden dürfen!
Einfach eine Frage der Höflichkeit und des Respektes zueinander (man wird ja nicht plötzlich zur Puppe)... :umarmung2:

Was ich mir, als reine Selbstverständlichkeit, selbst wünschen würde, gehe ich einfach davon aus, dass Frau das auch wollte...

Gruß
Hachi
Schneeleopard

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Schneeleopard »

Schneeleopard hat geschrieben: 10 Mai 2018 09:51
Peter hat geschrieben: 10 Mai 2018 10:28 Also ich finde beide Beispiele äußerst treffend.
Ich nicht, weil sie sich weit von meiner Aussage entfernt haben. Gilbert hat mich da besser verstanden.
Es geht halt nicht immer nur um körperliche Bedürfnisse wie Sex oder Essen. Daher auch mein nicht
ernst gemeinter Kommentar zum Essen.
Um welche Bedürfnisse es geht, ist dabei doch erst mal völlig egal und ich fand Tanias Aussagen
auch nicht deshalb treffend, weil sie Beispiele aus den Bereichen Sex und Essen nahm. Am besten
erklärt wohl NeC was gemeint ist am Beispiel Bettwäsche.

Es geht darum sich selbst Verständnis für die Sichtweisen und Handlungen anderen Menschen zu
erarbeiten und daraus zu lernen sich selber optimaler zu verhalten. Und das klappt mit jemandem
den man sehr mag und mit dem man Sex hat (Stichwort Bindungshormone) eben an Besten.
Wenn die Verliebtheitsphase nach einigen Monaten nachläßt, ist die Basis aus Verhaltensänderungen
und Verständnis füreinander hoffendlich so stark, dass man glücklich zusammen leben kann. Und
genau diese (leider nicht immer vorhandene) tiefe Verständnis ist das, was man dann Liebe nennt ;-)
Zuletzt geändert von Schneeleopard am 10 Mai 2018 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
Schneeleopard

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Schneeleopard »

Hachiko hat geschrieben: 10 Mai 2018 10:32 Als eigenständige Person, möchte ich dennoch immer wieder lieber noch selbst entscheiden dürfen!
Was ich mir, als reine Selbstverständlichkeit, selbst wünschen würde, gehe ich einfach davon aus, dass Frau das auch wollte...
Wörtlich und zusammengenommen bedeuten diese beiden Sätze, dass du letztlich beziehungsunfähig bist.
Wie sollen zwei Menschen zusammenleben, wenn beide lieber selbst entscheiden und dann davon ausgehen,
dass der Partner das dann auch genauso will? Da knallt es doch ohne Ende und jede Harmonie ist ein reiner
Zufall. Wie würdest du auf eine Frau reagieren, die dein Postulat dir gegenüber auslebt?
Kann es sein, dass du Tanias Beispiel nur aus den Perspektiv des Bevormundeten bewertestest?

Eine Beziehung ist nur dann eine funktionierende Paarbeziehung, wenn beide erkennen das das 'Wir' wichtiger
ist als man selbst und sich doch beide als Person in dem 'wir' wiederfinden.

So langsam verstehe ich, warum so viele Frauen Männer in Beziehungen gegenüber Singlemännern vorziehen.
Zuletzt geändert von Schneeleopard am 10 Mai 2018 11:47, insgesamt 1-mal geändert.
Peter

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Peter »

Schneeleopard hat geschrieben: 10 Mai 2018 09:51 Es geht darum sich selbst Verständnis für die Sichtweisen und Handlungen anderen Menschen zu
erarbeiten und daraus zu lernen sich selber optimaler zu verhalten. Und das klappt mit jemandem
den man sehr mag und mit dem man Sex hat (Stichwort Bindungshormone) eben an Besten.
Wenn die Verliebtheitsphase nach einigen Monaten nachläßt, ist die Basis aus Verhaltensänderungen
und Verständnis füreinander hoffendlich so stark, dass man glücklich zusammen leben kann. Und
genau diese (leider nicht immer vorhandene) tiefe Verständnis ist das, was man dann Liebe nennt ;-)
Siehst Du, dieses Zitat passt zu meinem deutlich eher als das von Tania, da ihres im glatten Gegensatz zu meiner Ausführung stand.

Das ist ja auch im Grunde egal. Aber bei solchen Themen neige ich eher dazu, Missverständnisse und Umkehrungen von eigentlich Gesagten richtig zu stellen.
Hachiko

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Hachiko »

Schneeleopard hat geschrieben: 10 Mai 2018 11:04 Wörtlich und zusammengenommen bedeuten diese beiden Sätze, dass du letztlich beziehungsunfähig bist.
Wie sollen zwei Menschen zusammenleben, wenn beide lieber selbst entscheiden und dann davon ausgehen,
dass der Partner das dann auch genauso will?
Hallo Schneeleopard,
da hast du wohl recht...

Ich bin beziehungsunfähig, weil ich dafür bin, dass man zusammen leben, zusammen entscheiden und auch zusammen Kompromisse eingehen, ja sogar gemeinsam was aufbauen, kann, jedoch trotzdem auch noch eigenständig, für sich selbst, bestimmen darf, alles klar (Zumal sich im Leben manche Dinge einfach mal eben ändern und es hier eigentlich nur um "Kleinigkeiten" geht...).

Das fängt schon bei den Finanzen an, bei denen ich auch ganz klar dafür bin, dass jeder weiterhin sein eigenes Konto behält.

Damit definiere ich die Bedeutung einer "Beziehung" (und damit auch mein Bild von Liebe) wohl schon mein Leben lang völlig falsch, kein Wunder, dass ich also endlich hier angemeldet bin.
Was soll´s, unter diesen Umständen habe ich eigentlich gar keine so große Lust mehr auf eine Beziehung, da es dann sowieso nichts mehr Besonderes für mich darstellt...

Aber die Augen offen halten, werde ich trotzdem, vielleicht finde ich doch noch eines Tages eine Frau, die genauso "beziehungsunfähig" ist, wie ich..ansonsten bleibe ich halt einfach nur das kleine schwarze unter all den "glücklichen" Paaren dieser Welt...

"Mein Postulat mir gegenüber ausleben" versteh ich nicht... für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, von der ich sie ohnehin nicht abhalten könnte (wenn doch, würde es eben heimlich passieren und Sehnsücht oder Unzufriedenheit würde unaufhörlich wachsen).

Weil ich es selbst erst googeln musste: "Postulat" = Behauptung, Forderung, Gebot, Imperativ, Ruf, These, Verlangen.

Danke und Gruß
Hachi
Schneeleopard

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Schneeleopard »

Hachiko hat geschrieben: 10 Mai 2018 12:29
Schneeleopard hat geschrieben: 10 Mai 2018 11:04
Hachiko hat geschrieben: 10 Mai 2018 10:32 Als eigenständige Person, möchte ich dennoch immer wieder lieber noch selbst entscheiden dürfen!
Was ich mir, als reine Selbstverständlichkeit, selbst wünschen würde, gehe ich einfach davon aus, dass Frau das auch wollte...
Wörtlich und zusammengenommen bedeuten diese beiden Sätze, dass du letztlich beziehungsunfähig bist.
Wie sollen zwei Menschen zusammenleben, wenn beide lieber selbst entscheiden und dann davon ausgehen,
dass der Partner das dann auch genauso will?
Ich bin beziehungsunfähig, weil ich dafür bin, dass man zusammen leben, zusammen entscheiden und auch
zusammen Kompromisse eingehen, ja sogar gemeinsam was aufbauen, kann, jedoch trotzdem auch noch
eigenständig, für sich selbst, bestimmen darf, alles klar (Zumal sich im Leben manche Dinge einfach mal eben
ändern und es hier eigentlich nur um "Kleinigkeiten" geht...).
Wenn du das so schreibst, stimme auch ich dir zu und du bist dann sicher nicht beziehungsunfähig.

Nur sind deine beiden Aussagen (die vorhin zitierte und die eben) so weit auseinander, dass du dich
entscheiden musst welche von beiden du ernst nimmst.

Die Feinheit, die für mich den Unterschied macht, ist, das du in der ersten Aussage deine eigenen
Entscheidungen bevorzugst .. als ob du immer klüger und sachkundiger als deine Partnerin wärst.
Dabei zeigt die Erfahrung, dass du, selbst wenn es so wäre, deine Entscheidungen durch ihren Rat
sicher noch optimieren kannst. Und automatisch davon ausgehen, dass der Partner alles genauso
will wie man selbst, ist der ideale Weg ins Unterbuttern.
Hachiko hat geschrieben: 10 Mai 2018 12:29 Das fängt schon bei den Finanzen an, bei denen ich auch ganz klar dafür bin, dass jeder weiterhin sein eigenes Konto behält.
Das haben wir zum Beispiel auch. Die Partnerschaft drückt sich jedoch nicht darin aus sondern in der
Transparenz und in der Offenheit in den Finanzfragen für beide fair und tragfähig zusammenzuarbeiten.
Hachiko hat geschrieben: 10 Mai 2018 12:29 "Mein Postulat mir gegenüber ausleben" versteh ich nicht... für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, von der
ich sie ohnehin nicht abhalten könnte (wenn doch, würde es eben heimlich passieren und Sehnsücht oder
Unzufriedenheit würde unaufhörlich wachsen).

Weil ich es selbst erst googeln musste: "Postulat" = Behauptung, Forderung, Gebot, Imperativ, Ruf, These, Verlangen.
Sorry wenn ich hier zuviele Fremdworte benutze ...

In der Sache ist es meiner persönlichen Meinung nach (!) eben so, dass genau diese Selbstverständlichkeit
dabei seinen eigenen Stiefel durchzuziehen zum Scheitern jeder Paarbeziehung führt.
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Tania
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Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Tania »

Peter hat geschrieben: 10 Mai 2018 11:21
Schneeleopard hat geschrieben: 10 Mai 2018 09:51 Es geht darum sich selbst Verständnis für die Sichtweisen und Handlungen anderen Menschen zu
erarbeiten und daraus zu lernen sich selber optimaler zu verhalten. Und das klappt mit jemandem
den man sehr mag und mit dem man Sex hat (Stichwort Bindungshormone) eben an Besten.
Wenn die Verliebtheitsphase nach einigen Monaten nachläßt, ist die Basis aus Verhaltensänderungen
und Verständnis füreinander hoffendlich so stark, dass man glücklich zusammen leben kann. Und
genau diese (leider nicht immer vorhandene) tiefe Verständnis ist das, was man dann Liebe nennt ;-)
Siehst Du, dieses Zitat passt zu meinem deutlich eher als das von Tania, da ihres im glatten Gegensatz zu meiner Ausführung stand.

Das ist ja auch im Grunde egal. Aber bei solchen Themen neige ich eher dazu, Missverständnisse und Umkehrungen von eigentlich Gesagten richtig zu stellen.
Es ist halt ein Unterschied zwischen dem, was Du, Peter, geschrieben hast, und dem, was ich geschrieben habe. Der feine Unterschied zwischen "ich kenne meinen Partner so gut, dass ich seine Wünsche erahnen und ihm Kompromisse anbieten kann, die für ihn wahrscheinlich okay sind" und "ich weiß eh was er will, also spare ich mir das Reden und Fragen und mach es einfach." Zwei Stufen auf derselben Leiter - die eine m.E. sehr positiv, die andere potentiell tödlich für eine Beziehung.

Für das, was Schneeleopard so schön als "Verständnis für die Sichtweisen und Handlungen anderen Menschen zu
erarbeiten und daraus zu lernen sich selber optimaler zu verhalten" beschrieb, ist es erforderlich, dass man dem Partner Aufmerksamkeit widmet. Was bei einem kinderlosen Paar ohne sonstige Belastungen wahrscheinlich automatisch funktioniert, bei einem Paar, dessen Aufmerksamkeit überwiegend von dauerpräsenten Kindern, stressigem Job, anspruchsvollen Verwandten etc. gefesselt wird, aber echt anstrengend sein kann. Und dann rutscht man gefährlich leicht in die von mir skizzierte Falle - dass man sich zwar redlich bemüht, die Bedürfnisse des Partners zu berücksichtigen, aber schon längst nicht mehr wahrnimmt, wie dessen aktuelle Bedürfnisse eigentlich sind. Und es dann irgendwie so wird, als würde man seinen Teenager bei Liebeskummer mit einem Schnulli trösten, weil das ja vor 14 Jahren auch immer funktioniert hat.

Menschen verändern sich nun mal im Laufe eine langen Beziehung. Und Rahmenbedingungen auch. Und genau das beinhaltet für mich die vielgerühmte Beziehungsarbeit: trotz aller anderweitiger Belastungen aufmerksam für den Partner bleiben. Nie sicher sein, das man schon weiß, was er will, sondern immer mal wieder nachfragen. Nicht immer wegen jeder Kleinigkeit, aber regelmäßig auch bei Kleinigkeiten. Das Bild, was man von ihm hat, immer wieder aktualisieren und sein eigenes Verhalten daran anpassen.

Ein ziemlich gutes Beispiel für solche Veränderungen hab ich in der Familie. Mein Onkel wollte sich mit Ü60 noch einmal den Traum von einer eigenen Band erfüllen. Seine Partnerin war etwas schockiert .... die Kids waren aus dem Haus, Hof und Garten gut gepflegt, eigentlich hatten sich beide auf ein ruhige gemeinsame Zeit gefreut. Zuerst war sie leise amüsiert ("lass ihn halt bisschen rumspielen"), dann, als er jede Woche 2-3 Gigs hatte, genervt ... und inzwischen haben sie ne Hilfe für Haus und Garten eingestellt und sie begleitet ihn zu Konzerten und betreut den Merch-Stand. War nicht gerade der Ruhestand, den sie erwartet hatte .... aber ein akzeptabler Kompromiss für die Erfüllung des bislang ungeahnten Lebenstraumes ihres Mannes.
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Krausig
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Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Krausig »

Arikari hat geschrieben: 08 Mai 2018 12:55 Oder ist generell gemeint, dass man nicht aufhören soll, sich um einander zu bemühen?
Dieses.
Stabil

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Stabil »

Für mich persönlich gehört die Beziehungspflege zum Leben einer Beziehung dazu.
Das beinhaltet bewusste Aufmerksamkeit, Achtsamkeit dazu; aber auch unfertige Themen wieder aufgreifen, vorläufig unlösbare Themen wieder los lassen; die Beziehung mit Distanz ansehen; und so weiter. Das ist ein fortlaufender Prozess, der wie selbstverständlich scheinbar nebenher mitläuft.

Wenn man etwas übersehen hat, gröbere Probleme anstehen, Schicksalsschläge oder zumindest einschneidende Veränderungen zu bewältigen sind, dann gibt es Phasen, wo man sich gemeinsam konkrete Ziele setzt. Diese Phasen haben einen Anfang und ein Ende. Man könnte sie als Projekte innerhalb einer Beziehung bezeichnen. Und sie haben tatsächlich etwas Arbeitscharakter.
Ida-Margarethe

Re: Beziehungsarbeit: was ist das eigentlich?

Beitrag von Ida-Margarethe »

Stabil hat geschrieben: 13 Mai 2018 06:54 Für mich persönlich gehört die Beziehungspflege zum Leben einer Beziehung dazu.
Das beinhaltet bewusste Aufmerksamkeit, Achtsamkeit dazu; aber auch unfertige Themen wieder aufgreifen, vorläufig unlösbare Themen wieder los lassen; die Beziehung mit Distanz ansehen; und so weiter. Das ist ein fortlaufender Prozess, der wie selbstverständlich scheinbar nebenher mitläuft.

Wenn man etwas übersehen hat, gröbere Probleme anstehen, Schicksalsschläge oder zumindest einschneidende Veränderungen zu bewältigen sind, dann gibt es Phasen, wo man sich gemeinsam konkrete Ziele setzt. Diese Phasen haben einen Anfang und ein Ende. Man könnte sie als Projekte innerhalb einer Beziehung bezeichnen. Und sie haben tatsächlich etwas Arbeitscharakter.
Das ist mir aus der Seele gesprochen.
Gerade jetzt erlebe ich, wie eine - rein freundschaftliche - Beziehung auseinander gehen kann, wenn auch nur ein Partner den stetigen Dialog verweigert.

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