Umzugswunsch der Freundin

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NeC
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von NeC »

Interessant, dass ihr alle die Mietwohnung im gleichen Ort vorschlägt. Ich fände das sehr ineffektiv, und es würde ggf. noch mehr Umzüge nach sich ziehen, die ja für Eric nicht so angenehm zu sein scheinen. (was ich gut verstehen kann, bin auch so ein Fall)

Sofern sich alle gut verstehen, und es auch der Wunsch ihrer Eltern ist, dass ihr in das Haus mit einzieht (es ist ja immerhin eine eigene, abgeschlossene Wohnung), finde ich den Gedanken auch ganz gut. Vermutlich geht es da schon ein wenig ums Weitergeben an die nächste Generation.

Nicht alle Eltern spielen die Hausherren. Montecristo ist mit seinem "angeheirateten Familienclan" (ist jetzt gar nicht böse gemeint; Du hast ja hier einiges davon erzählt ;) ) natürlich ein gebranntes Kind.

Bezüglich "Nicht schon wieder umziehen": Ich verstehe den Gedanken durchaus. Aber vielleicht kannst Du einen Umzug jetzt als einen Schritt in Richtung einer sehr stabilen Wohnsituation sehen, wenn ihr irgendwann Hauseigentümer sein werdet?
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Isa_01 »

Tania hat geschrieben: 14 Nov 2018 14:00
Isa_01 hat geschrieben: 14 Nov 2018 13:31
Tania hat geschrieben: 14 Nov 2018 10:46
- wenn ihr das Haus überschrieben wird (wenn Pflege im Raum steht, keine schlechte Idee, sonst muss es ggf. verwertet werden, um das Heim zu zahlen)
Das muss es meines Wissens nach sowieso, da nützt ein kurzfristiges Überschreiben vorher nichts mehr. Früher gab es da glaub ich mal ne 10-jährige Frist, sprich wenn die Überschreibung mindestens 10 Jahre vorher stattgefunden hatte, musste es nicht mehr für die Pflegekosten herhalten. Heute gibt es diese Regelung aber nicht mehr.
Huch, seit wann denn das? 2017 galt sie doch noch ...
https://www.fachanwalt-familienrecht-es ... gestohlen/
Hm, interessant. Meines Wissens nach ist dies veraltet, und durch die frühzeitige Überschreibung keine Absicherung mehr gegeben. Keine Ahnung ob da je nach Einzelfall entschieden wird....
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kicky
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von kicky »

Also: Wünschen sich denn deine Schwiegereltern auch, dass ihr zu ihnen zieht oder meint deine Freundin, dass sie das müsste oder möchte sie das, ohne dass die Eltern was gesagt haben?
Vorausgesetzt, ihr würdet zu den Schwiegereltern ziehen, würde ich wirklich in keinem Fall mit in das gleiche Haus zeiehn, abgeschlossene Wohneinheit hin oder her. Das ist irrelevant, ihr hockt relativ aufeinander. Ich mag meine Schwiegermutter sehr, aber mit ihr dauerhaft im gleichen Haus zu wohnen, verändert die Beziehungsstrukturen, das würde vermutlich nicht funktionieren. EIne eigenen Mietwohnung im gleichen Ort wäre aus meiner Sicht das Beste, wenn ihr dann doch mal ins Haus ziehen würdet, wäre es zwar ein Umzug, aber ihr hättet kein Problem mit den Jobs oder der Umgebung. So wie ich es verstanden habe, ist das Rausgerissen werden das große Problem.
Mein Vater kümmert sich seit einigen Monaten ser intensiv um seine Mutter, die im Haus nebenan wohnt (seit 21 Jahren), und seinen Vater, der jetzt im Heim lebt (Opa ist dement und stark pflegebedürftig). Oma kann fast nichts sehen und braucht viel Unterstützung, auch im Heim muss man ständig gucken, dass alles läuft. Mein Vater ist sehr kaputt, er macht es gerne, einkaufen, Oma ins Heim fahren, mit ihr einkaufen gehen oder sie zu Ärzten fahren, Opa im Heim besuchen etc. Aber er ist ziemlich fertig, hat kaum mehr Zeit für sich. Es scheint ja bei den Eltern deiner Freundin noch nicht so arg zu sein, aber das muss euch auch klar sein, dass es fix bergab gehen kann, und dann kann es genauso aussehen wie bei meinem Vater und seinen Eltern.
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Montecristo
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Montecristo »

Eine Tante von mir entwickelte eine schwere Demenz. Trotzdem wollte sie zunächst nicht ins Heim. Mein Bruder - der ist vor Ort - hat dann erst Betreuung in ihrer Wohnung organisiert. Da waren mehrere Stellen involviert und das war recht zäh. Mittlerweile ist sie im Heim. Das erfordert aber auch ständige Präsenz.
Bei meiner Schwiegeroma ist es ähnlich. Sie ist mittlerweile im vierten Heim. Irgendwas ist immer. Ich selbst habe beim Umzug von Heim drei nach vier geholfen. Da spielen sich Szenen ab.... Bei jeder TV-Serie würde man rufen, dass es das doch nicht gäbe. Das wäre ja kriminell...
Ohne Verwandte ist man ausgeliefert. Muss man ganz klar so sagen. Insofern kann ich verstehen dass die Tochter da präsent sein will.
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Eric

Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Eric »

kicky hat geschrieben: 14 Nov 2018 17:40 Also: Wünschen sich denn deine Schwiegereltern auch, dass ihr zu ihnen zieht oder meint deine Freundin, dass sie das müsste oder möchte sie das, ohne dass die Eltern was gesagt haben?
Konkret geäußert hatten es meines Wissens die Schwiegereltern nicht, aber als die obere Wohnung frei wurde, stand schon irgendwie unausgesprochen das Thema "könntet ja ihr einziehen" im Raum. Die Initiative für einen Umzug ging von meiner Freundin aus, die ihre Eltern durch ihre Nähe gerne unterstützen würde. Wie erwähnt, im Moment noch nicht einmal Pflege, sondern eher Unterstützung im Garten, bei Alltagserledigungen usw. Ihre Eltern würde sich sehr freuen und sind ja auch bereit, uns hierbei zu unterstützen. Wie z.B. mit der mietfreien Wohnung, die Hilfe des Vaters bei ihrem Job usw.

Ich kann die Gründe schon sehen, aber für mein Verständnis wäre es irgendwie witzlos, wenn wir paar Straßen weiter eine Wohnung mieten, wenn eine relativ große Wohnung mietfrei zur Verfügung steht. Das ist ja gerade eines der "Hauptargumente" für einen Umzug: Die Kosten für die Kaltmiete fallen weg.

Und es würde für mich auch nichts daran ändern, dass ich nach drei Jahren nun schon wieder in einer andere Stadt ziehen müsste. Das ist schon das, was mich am meisten nervt. :?
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Montecristo
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Montecristo »

Was nervt denn dabei am meisten? Der Jobwechsel, Verlust des Freundeskreises, der Ärger mit dem Umzug?
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Eric

Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Eric »

Montecristo hat geschrieben: 15 Nov 2018 12:13 Was nervt denn dabei am meisten? Der Jobwechsel, Verlust des Freundeskreises, der Ärger mit dem Umzug?
Zum einen der erneute Jobwechsel nach nur drei Jahren. Aber hauptsächlich der Wohnungswechsel. Der Umzug an sich ist da eher nicht das Problem. Das meiste würde ein Umzugsunternehmen machen.

Es klingt vielleicht blöd, aber ich brauche sehr lange, bis ich mich in einer Bleibe "wirklich wohl und zuhause" fühle. Ich bin ein Gewohnheitsmensch und wenn sich so etwas Grundlegendes wie mein "privates Reich" ändert, dann kostet das mir tatsächlich viel Kraft. Ich kann es nicht besser beschreiben, es ist einfach so, dass so etwas sehr anstrengend für mich ist. Und das letzte Mal ist erst drei Jahre her. :?
kim

Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von kim »

Eric hat geschrieben: 15 Nov 2018 12:34
Montecristo hat geschrieben: 15 Nov 2018 12:13 Was nervt denn dabei am meisten? Der Jobwechsel, Verlust des Freundeskreises, der Ärger mit dem Umzug?
Zum einen der erneute Jobwechsel nach nur drei Jahren. Aber hauptsächlich der Wohnungswechsel. Der Umzug an sich ist da eher nicht das Problem. Das meiste würde ein Umzugsunternehmen machen.

Es klingt vielleicht blöd, aber ich brauche sehr lange, bis ich mich in einer Bleibe "wirklich wohl und zuhause" fühle. Ich bin ein Gewohnheitsmensch und wenn sich so etwas Grundlegendes wie mein "privates Reich" ändert, dann kostet das mir tatsächlich viel Kraft. Ich kann es nicht besser beschreiben, es ist einfach so, dass so etwas sehr anstrengend für mich ist. Und das letzte Mal ist erst drei Jahre her. :?
Du hast anfangs um andere Perspektiven gebeten. Hier ist meine dazu:

Deine Freundin sieht die Situation ihrer Eltern und will die Möglichkeit nutzen, sie zu unterstützen. Ihr könntet kostenfrei in eine eigene Wohnung einziehen (zwar im Haus, aber abgetrennt, wenn ich es richtig gelesen habe) und wie du schreibst sind auch neue Jobs dort vor Ort wohl kein Problem. Und du verstehst dich mit ihren Eltern.

Ich ziehe den Hut vor deiner Freundin, dass sie so an ihre Eltern denkt, gerade weil es noch keine Notfälle sind. Das ist nicht selbstverständlich und das wünschen sie wohl viele Eltern im Alter. Also nochmal: Hut ab!

Ich kann deine Abneigung gegen Umzüge zum großen Teil verstehen. Die will ich dir auch nicht absprechen. Aber ist es dir tatsächlich soviel "wert", dass du von deiner Freundin erwartest, dass sie wegen "dem" die Chance ungenutzt lässt, ihren Wunsch nach Unterstützung ihrer Eltern nicht umsetzen kannt? Dass sie stattdessen mit dir allein über 300 km von ihren Eltern entfernt wohnen bleibt? Weil du nicht umziehen "willst"? Nach 3 Jahren sind deine sozialen Strukturen dort vermutlich noch nicht so extrem gefestigt und so wie es aussieht, wäre am neuen Wohnort die Möglichkeit einer "längeren Bleibe" sehr wahrscheinlich.

Abschließend ein Wort von mir persönlich: Wäre ich deine Freundin und du würdest mir in dieser Situation "nur" dieses Argument dagegen bringen, dann würde ich schon ziemlich ins Zweifeln kommen.
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Reinhard »

Eric hat geschrieben: 15 Nov 2018 12:34 Es klingt vielleicht blöd, aber ich brauche sehr lange, bis ich mich in einer Bleibe "wirklich wohl und zuhause" fühle. Ich bin ein Gewohnheitsmensch und wenn sich so etwas Grundlegendes wie mein "privates Reich" ändert, dann kostet das mir tatsächlich viel Kraft. Ich kann es nicht besser beschreiben, es ist einfach so, dass so etwas sehr anstrengend für mich ist. Und das letzte Mal ist erst drei Jahre her. :?
Was macht es für einen Unterschied, wie lange der letzte Umzug her ist?

Denkst du, der übernächste Umzug kommt dann früher, wenn du auch den nächsten Umzug (also der fragliche im Thread) früher machst? :gruebel:
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von desigual »

Eric hat geschrieben: 15 Nov 2018 12:34
Montecristo hat geschrieben: 15 Nov 2018 12:13 Was nervt denn dabei am meisten? Der Jobwechsel, Verlust des Freundeskreises, der Ärger mit dem Umzug?
Zum einen der erneute Jobwechsel nach nur drei Jahren. Aber hauptsächlich der Wohnungswechsel. Der Umzug an sich ist da eher nicht das Problem. Das meiste würde ein Umzugsunternehmen machen.

Es klingt vielleicht blöd, aber ich brauche sehr lange, bis ich mich in einer Bleibe "wirklich wohl und zuhause" fühle. Ich bin ein Gewohnheitsmensch und wenn sich so etwas Grundlegendes wie mein "privates Reich" ändert, dann kostet das mir tatsächlich viel Kraft. Ich kann es nicht besser beschreiben, es ist einfach so, dass so etwas sehr anstrengend für mich ist. Und das letzte Mal ist erst drei Jahre her. :?
Sei mir nicht böse, aber das Argument kann ich nicht gut nachvollziehen und klingt für mich nach einer unflexiblen Mimose. Du wohnst ja nicht einmal alleine, weder jetzt noch dann!!
Wenn es dir um soziale Kontakte ginge, aber um eine Wohnung!?

Zum Thema Schwiegereltern:Würde ich im Leben nicht machen, nicht mal bei meiner eigenen Mutter. Zu viel Nähe kann so viel kaputt machen. So knapp bei Kasse werdet ihr wohl nicht sein, immerhin könnt ihr euch jetzt ja auch eine Wohnung leisten...
Zuletzt geändert von Lerche am 28 Nov 2018 14:29, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: man muss jemand anderen nicht als unflexible Mimose hinstellen. Das geht auch anders.
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Montecristo
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Montecristo »

Reinhard hat geschrieben: 15 Nov 2018 20:31 Was macht es für einen Unterschied, wie lange der letzte Umzug her ist?
Also ich habe das so auch nicht verstanden. Vielleicht meint er das aber auch anders.

Ich bin zu Beginn meines Berufslebens zweimal in relativ kurzer Zeit umgezogen. Erste Position hatte ich vier Jahre. Zwei Position hatte ich sechs Jahre. (Dritte Station seit nun mehr zwölf Jahren.)
Die Umzüge waren nervig und körperlich anstrengend. Suche und Antritt des neuen Jobs stressig. Wohnungssuche für Position drei war der Horror. Leider war es beruflich bedingt erforderlich. Ich hätte es mir nicht aussuchen können.

Der Stress ist war bei mir durch den Sprung ins Ungewisse bedingt. Man weiß nicht, was kommt. Meine Wohnungen habe ich aber nie so als Komfort-Zone gesehen. Tatsächlich habe ich mich bei der Wohnsituation zunächst etwas verbessert.
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Ringelnatz »

Wie sehen denn deine Eltern das, Eric? Du wärst ja dann doppelt so weit weg von ihnen, um bei den Schwiegereltern zu wohnen.
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Esperanza »

Er, tut sich schwer beim Wohnungswechsel und er hat fast drei Jahre gebraucht um sich einzuleben. Das kann man jetzt verstehen oder nicht. Es ist halt so.
Fraglich ist, ob es wirkliche Alternativen gibt. Hat die Freundin Verständnis für das Problem? Und wie sieht die Zukunft für die Beziehung aus wenn er ablehnt, bzw. wenn er mitgeht?
In einem gemeinsamen Haus mit den Eltern würde ich auch nicht ziehen wollen, aber es gibt durchaus Familien, die das so praktizieren und wo es anscheinen funktioniert.
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Lazarus Long »

Esperanza hat geschrieben: 16 Nov 2018 07:39In einem gemeinsamen Haus mit den Eltern würde ich auch nicht ziehen wollen, aber es gibt durchaus Familien, die das so praktizieren und wo es anscheinen funktioniert.
Ich kenne mehrere solche Fälle. Nicht nur in eigenen Häusern, sondern auch Fälle in denen beide Pargeien im selben Haus zur Miete gewohnt haben.
Ich kenne auch die Fälle, bei denen die alte Mutter/seltener der alte Vater in einem ehemaligen Kinderzimmer mit ins Haus bzw. die Wohnung aufgenommen wurde.

Meine Mutter geht auf die 89 zu. Ich kümmere mich so gut ich kann um sie und ich werde es tun, so lange ich kann. Ich kann Erics Partnerin gut verstehen.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835
Eric

Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Eric »

desigual hat geschrieben: 15 Nov 2018 21:12Sei mir nicht böse, aber das Argument kann ich nicht gut nachvollziehen und klingt für mich nach einer unflexiblen Mimose.
Ähh ... ich habe wegen meiner Freundin vor drei Jahren meinen Job gekündigt, um zu ihr ziehen zu können. Jetzt habe ich einen neuen Job und klinge für dich wie eine "unflexible Mimose", weil ich nicht gleich "Hurra!" schreie, wenn ich schon wieder kündigen und umziehen soll? Muss man jedes Jahr den Job wechseln und umziehen, damit man als "genug flexibel" angesehen wird? :gruebel:
desigual hat geschrieben: 15 Nov 2018 21:12Zum Thema Schwiegereltern:Würde ich im Leben nicht machen, nicht mal bei meiner eigenen Mutter. Zu viel Nähe kann so viel kaputt machen. So knapp bei Kasse werdet ihr wohl nicht sein, immerhin könnt ihr euch jetzt ja auch eine Wohnung leisten...
Ich habe es weiter oben schon mal geschrieben, einer ihrer Hauptgründe für diesen Umzug ist die mietfreie Wohnung. Wir reden hier über eine eingesparte Kaltmiete von über 600 EUR im Monat. Sorry, aber wer das als "so knapp bei Kasse" abtut, der hat für mein Empfinden den realistischen Bezug zu Geld verloren. Für diese Summe könnten wir theoretisch jeden Monat in Urlaub fahren. ;)

Wenn ein Umzug, dann nur in diese Wohnung. Ich würde nicht eine Wohnung anmieten, wenn eine mietfreie paar Straßen weiter leersteht. Bei allen Emotionen, die ich habe, hier siegt bei mir der kühle Rechner. :cooler:
Eric

Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Eric »

Ringelnatz hat geschrieben: 15 Nov 2018 22:31 Wie sehen denn deine Eltern das, Eric? Du wärst ja dann doppelt so weit weg von ihnen, um bei den Schwiegereltern zu wohnen.
Meine Eltern halten sich selbst für "topfit", auch wenn sie die 60 beide schon deutlich überschritten haben. Wegen einer möglichen Pflege machen sie sich noch gar keine Gedanken ("Wir sind ja noch nicht alt!"). Ich überlege hier natürlich schon eher in die Richtung. Da sie aber nur eine Mietwohnung haben, stellt sich die Situation bei ihnen sowieso anders dar.

Über einen weiteren Wegzug wären sie jetzt nicht unbedingt hocherfreut ("Da kommt ihr vermutlich seltener zu Besuch?"), aber ob ich jetzt 300 oder 500 km weit weg von ihnen bin, ist mir und ihnen dann doch egal. Im Moment. Wie es dann mal aussieht, wenn einer oder beide Pflege benötigen, dann wird das sicherlich wieder neu bewertet werden.
Eric

Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Eric »

kim hat geschrieben: 15 Nov 2018 13:58 Ich kann deine Abneigung gegen Umzüge zum großen Teil verstehen. Die will ich dir auch nicht absprechen. Aber ist es dir tatsächlich soviel "wert", dass du von deiner Freundin erwartest, dass sie wegen "dem" die Chance ungenutzt lässt, ihren Wunsch nach Unterstützung ihrer Eltern nicht umsetzen kannt? Dass sie stattdessen mit dir allein über 300 km von ihren Eltern entfernt wohnen bleibt? Weil du nicht umziehen "willst"? Nach 3 Jahren sind deine sozialen Strukturen dort vermutlich noch nicht so extrem gefestigt und so wie es aussieht, wäre am neuen Wohnort die Möglichkeit einer "längeren Bleibe" sehr wahrscheinlich.

Abschließend ein Wort von mir persönlich: Wäre ich deine Freundin und du würdest mir in dieser Situation "nur" dieses Argument dagegen bringen, dann würde ich schon ziemlich ins Zweifeln kommen.
Das ist ja das Doofe. Ich weiß, dass es im Grunde das Sinnvollste ist, diesen Umzug zu machen. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn meine Freundin nur wegen mir nicht zu ihren Eltern ziehen könnte. Und sie wäre traurig. Und die Beziehung hätte eine starke Last zu tragen. :?

Insofern fühle ich mich von der Entscheidung mehr oder weniger gezwungen, gegen mein Empfinden handeln zu müssen. Und das arbeitet halt noch in mir. :?
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Montecristo »

Eric hat geschrieben: 16 Nov 2018 08:48 Wir reden hier über eine eingesparte Kaltmiete von über 600 EUR im Monat. Sorry, aber wer das als "so knapp bei Kasse" abtut, der hat für mein Empfinden den realistischen Bezug zu Geld verloren.
Es hängt ein emotionales Preisschild dran. Und wer das abtut hat auch keinen realistischen Bezug. ;)
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich im Zweifel auf alles Geld der Welt verzichte. Mein Seelenfrieden ist mir heilig.

Es klingt irgendwie als würdest Du das alles nur unter finanziellen Aspekten und Karrierechancen sehen?
Du musst Dich selbst nicht aufgeben und ins Unglück stürzen. Das ist völlig klar.
Der Vorschlag Deiner Partnerin ist schon sportlich. Das ist gar keine Frage.
Aber ein bisschen Liebe und Zuneigung zu Deinen Schwiegereltern sollte schon dabei sein.
Sonst wird es auch nicht funktionieren.

Gut, an dieser Stelle bin ich dann raus.
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Nell The Sentinel »

Eric hat geschrieben: 16 Nov 2018 09:01
kim hat geschrieben: 15 Nov 2018 13:58Abschließend ein Wort von mir persönlich: Wäre ich deine Freundin und du würdest mir in dieser Situation "nur" dieses Argument dagegen bringen, dann würde ich schon ziemlich ins Zweifeln kommen.
Das ist ja das Doofe. Ich weiß, dass es im Grunde das Sinnvollste ist, diesen Umzug zu machen. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn meine Freundin nur wegen mir nicht zu ihren Eltern ziehen könnte. Und sie wäre traurig. Und die Beziehung hätte eine starke Last zu tragen. :?

Insofern fühle ich mich von der Entscheidung mehr oder weniger gezwungen, gegen mein Empfinden handeln zu müssen. Und das arbeitet halt noch in mir. :?
Wie stark ist denn deine Abneigung gegen das sich neu eingewöhnen? Stärker oder schwächer als dein Wunsch, dem Bedürfnis deiner Partnerin nicht im Wege zu stehen?
Von der Warte würde ich wohl ausgehen: Abwägen, was mehr Gewicht hat.

Und ein ehrliches Gespräch mit deiner Freundin über deine Gefühle. Denn sie wird sich sicherlich ähnlich schuldig fühlen, wenn sie weiß, dass du eigentlich emotional nicht dahinter stehst. Und eure Beziehung hat auch eine Last zu tragen, denn im Alltag sieht man einem Menschen an, wenn er sich nicht wohlfühlt.

Was mir noch durch den Kopf geht: Könntet ihr das nicht mal ausprobieren? Für ein oder zwei Wochen "auf Probe" in dieser Wohnung übernachten? Könnte dir mehr Sicherheit geben, ob deine Befürchtungen tatsächlich wahr werden könnten (ich hab nämlich die Erfahrung gemacht, dass meine Fantasie der unangenehmste Moment ist und die Realität längst nicht immer so übel war wie ausgemalt).
Baustelle :hallo:
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Re: Umzugswunsch der Freundin

Beitrag von Montecristo »

Nell The Sentinel hat geschrieben: 16 Nov 2018 09:36 Was mir noch durch den Kopf geht: Könntet ihr das nicht mal ausprobieren? Für ein oder zwei Wochen "auf Probe" in dieser Wohnung übernachten? Könnte dir mehr Sicherheit geben, ob deine Befürchtungen tatsächlich wahr werden könnten (ich hab nämlich die Erfahrung gemacht, dass meine Fantasie der unangenehmste Moment ist und die Realität längst nicht immer so übel war wie ausgemalt).
Mir kam so etwas ähnliches in den Sinn. Ob z.B. Eric und seine Partnerin schon mal länger bei den Schwiegereltern waren. Beispielhaft eine Woche über Weihnachten, oder so.
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