Erstes Problem

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Lilia
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Re: Erstes Problem

Beitrag von Lilia »

Darth Revan hat geschrieben: 04 Jan 2019 14:19 Aber ich wollte unbedingt der perfekte Partner sein, der seine Freundin immer gut behandelt, und jetzt fühle ich mich so, als hätte ich alles kaputtgemacht.
Ich glaube, dieser Satz spiegelt dias ganze Dilemma, das man in einer ersten Beziehung hat. Jetzt hat es schon mal geklappt und dann will man alles richtig machen. Nur funktioniert das eben nicht.

Zunächst einmal darf man nicht nur Fehler in einer Beziehung machen, man muss es auch. Es geht in einer Beziehung eher darum, zu lernen, mit den Fehlern des Partners und den eigenen umzugehen. Und das ist ein gemeinsamer Prozess, bei dem es nötig ist, ehrlich und gleichzeitig respektvoll meist durch Reden einen Weg zu finden, der ganz nebenbei die Partner auch enger zusammenschweißt. Ein Partner, der ehrlich mit mir über seine Ängste und Gefühle redet, schafft mehr Nähe als jemand, der immer perfekt ist. Er schenkt mir Vertrauen, weil er sich öffnet. Mit jemanden, der immer alles richtig macht, kann ich auch schlecht über meine eigenen Fehler, Ängste und Probleme reden, er wird mich nicht verstehen, denn er ist ja perfekt.
Insofern ist der perfekte Mensch, der immer alles richtig macht (oder das von sich glaubt) weniger ein perfekter Partner als der nicht perfekte.

Ich würde daher nicht mit einem Therapeuten reden, sondern mit der Partnerin. Schließlich sind Partner genau dafür da. Erzähl ihr, welche Ängste du hast, denn damit zeigst du ihr auch, dass sie dir wichtig ist. Es ist ein guter Aufhänger dafür, mit ihr über ihre Erwartungen an die Beziehung zu reden und gelassener zu werden. Ich bin überzeugt davon, dass ihre Erwartungen an dich als Partner nicht so hoch sind wie die, die du selbst an dich stellst.
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Milkman

Re: Erstes Problem

Beitrag von Milkman »

Lilia hat geschrieben: 06 Jan 2019 20:17 Ich würde daher nicht mit einem Therapeuten reden, sondern mit der Partnerin. Schließlich sind Partner genau dafür da.
Hm, besteht da nicht vielleicht auch die Gefahr, dass man die Partnerin damit überfordert? Die Angst hätte ich z.B., bzw. wäre es mir wichtig damit konstruktiv an die Partnerin heranzutreten: Sie soll keine Angst haben, dass ich ihr (bewusst oder unbhewusst) die Lösung meiner Probleme übertragen will. Ich möchte sie selber lösen und erhoffe mir dafür von ihr Verständnis und Beistand.
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selina
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Re: Erstes Problem

Beitrag von selina »

Milkman hat geschrieben: 07 Jan 2019 09:34
Lilia hat geschrieben: 06 Jan 2019 20:17 Ich würde daher nicht mit einem Therapeuten reden, sondern mit der Partnerin. Schließlich sind Partner genau dafür da.
Hm, besteht da nicht vielleicht auch die Gefahr, dass man die Partnerin damit überfordert? Die Angst hätte ich z.B., bzw. wäre es mir wichtig damit konstruktiv an die Partnerin heranzutreten: Sie soll keine Angst haben, dass ich ihr (bewusst oder unbhewusst) die Lösung meiner Probleme übertragen will. Ich möchte sie selber lösen und erhoffe mir dafür von ihr Verständnis und Beistand.
Es geht ja nicht um Übertragung der Problemlösung.
Aber seine Partnerin sollte schon wissen, was ihn beschäftigt. Welche Sorgen er sich macht.
Wo er Probleme hat. Dann kann sie ihn auch besser einschätzen.
Denn auch sie wird sich gelegentlich Sorgen machen. Das sie ihm eventuell nicht genügt, mit ihren Macken auf den Keks geht usw.
Wenn man dann miteinander darüber ehrlich redet, bekommt man oft einen andere Sicht auf Probleme. Vieles relativiert sich dann auch.
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haber

Re: Erstes Problem

Beitrag von haber »

Lilia hat geschrieben: 06 Jan 2019 20:17 Ich würde daher nicht mit einem Therapeuten reden, sondern mit der Partnerin. Schließlich sind Partner genau dafür da.
Das sehe ich anders. Meine Partnerin ist nicht meine Therapeutin.

Wenn es ein Problem ist, das MICH so extrem beschäftigt, dass daran sogar die Beziehung zerbrechen kann (wie die des Threaderstellers), dann ist in der Regel ein Therapeutin dafür viel besser ausgebildet als es ein Laie (wie die Freundin) je sein kann.

Die Freundin liebt ihn und er kann mit dieser Liebe nicht umgehen, weil er sich trotz der Beziehung mit ihr für "liebesunwürdig" hält. Damit kann die Freundin gar nicht angemessen umgehen. Das überfordert sie. Mehr als ihn lieben kann sie nicht.

Das Problem angehen muss er selbst, bei Bedarf eben mit einem Therapeuten.
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Re: Erstes Problem

Beitrag von Montecristo »

haber hat geschrieben: 08 Jan 2019 09:38 Das sehe ich anders. Meine Partnerin ist nicht meine Therapeutin.
Das ist nun sicher richtig. Die Frage ist halt ob das Problem nun wirklich der Therapie bedarf.
Wenn sich alles in Wohlgefallen auflöst umso besser.
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Re: Erstes Problem

Beitrag von Seren »

Darth Revan hat geschrieben: 04 Jan 2019 14:19Aber ich wollte unbedingt der perfekte Partner sein, der seine Freundin immer gut behandelt, und jetzt fühle ich mich so, als hätte ich alles kaputtgemacht.
Dazu fällt mir eine Theorie von John Gottman ein: die 5 zu 1 Regel. Beziehungen sind angeblich stabil, solange auf ein negatives Verhalten 5 positive Verhalten/Interaktionen kommen. Perfekt braucht man also zum Glück gar nicht zu sein, sondern es reicht, wenn das Positive überwiegt. Obendrein ist ja eh niemand perfekt.
Darth Revan hat geschrieben: 04 Jan 2019 14:19Andererseits bemerke ich aber auch, dass ich auf Zeichen achte, die darauf hindeuten könnten, dass sie nicht mehr mit mir zusammen sein möchte - und dadurch entsteht in mir eine ständige Anspannung.
Ich hab zwar leider keinen Tipp, wie man das "abstellen" könnte, aber vielleicht kannst du ja irgendwie versuchen, solche Gedanken zu ignorieren, denn letztlich kann doch eh niemand im Voraus wissen, ob eine Beziehung bis zum Lebensende halten wird oder ob sie vorzeitig auseinandergehen wird. Aber solange deine Freundin sagt und zeigt, dass sie dich liebt, würde ich ihr das glauben, denn andernfalls hätte ich Bedenken, in eine selbsterfüllende Prophezeiung zu rutschen.
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BartS
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Re: Erstes Problem

Beitrag von BartS »

Seren hat geschrieben: 08 Jan 2019 16:22
Darth Revan hat geschrieben: 04 Jan 2019 14:19Aber ich wollte unbedingt der perfekte Partner sein, der seine Freundin immer gut behandelt, und jetzt fühle ich mich so, als hätte ich alles kaputtgemacht.
Dazu fällt mir eine Theorie von John Gottman ein: die 5 zu 1 Regel. Beziehungen sind angeblich stabil, solange auf ein negatives Verhalten 5 positive Verhalten/Interaktionen kommen. Perfekt braucht man also zum Glück gar nicht zu sein, sondern es reicht, wenn das Positive überwiegt. Obendrein ist ja eh niemand perfekt.
Das finde ich einen guten Hinweis. Es bedeutet, selbst in einer guten Beziehung wird gestritten, auch mal destruktiv. Das ist kein Problem, wenn dem gegenüber eine Masse an positiven Signalen steht.
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Lilia
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Re: Erstes Problem

Beitrag von Lilia »

haber hat geschrieben: 08 Jan 2019 09:38
Lilia hat geschrieben: 06 Jan 2019 20:17 Ich würde daher nicht mit einem Therapeuten reden, sondern mit der Partnerin. Schließlich sind Partner genau dafür da.
Das sehe ich anders. Meine Partnerin ist nicht meine Therapeutin.

Wenn es ein Problem ist, das MICH so extrem beschäftigt, dass daran sogar die Beziehung zerbrechen kann (wie die des Threaderstellers), dann ist in der Regel ein Therapeutin dafür viel besser ausgebildet als es ein Laie (wie die Freundin) je sein kann.

Die Freundin liebt ihn und er kann mit dieser Liebe nicht umgehen, weil er sich trotz der Beziehung mit ihr für "liebesunwürdig" hält. Damit kann die Freundin gar nicht angemessen umgehen. Das überfordert sie. Mehr als ihn lieben kann sie nicht.

Das Problem angehen muss er selbst, bei Bedarf eben mit einem Therapeuten.
Seine Freundin soll auch nicht seine Therapeutin sein. :omg:
Ich finde es absolut normal, dass man vor allem zu Beginn einer Beziehung sein Glück kaum fassen kann, dass dieser Mensch mit einem zusammen ist und sich von der besten Seite zeigen und vor allem keinen Streit vom Zaun brechen möchte. Gerade wenn man nicht mit einem guten Selbstvertrauen gesegnet ist. Selbstvertrauen in seine Qualitäten als Partner bekommt man nicht durch einen Therapeuten, sondern durch die Beziehung selbst (sonst wären sich hier im Forum wesentlich mehr Menschen bewusst, dass sie mehr als genug als Partner taugen würden). Außerdem betrifft das Problem, das der TE hat, unmittelbar die Beziehung.
Wer sonst als die Partnerin kann ihm da eine positive Rückmeldung geben, wie er als Partner ist? Ein Therapeut sicher nicht. Probleme innerhalb einer Beziehung oder die Auswirkungen auf die Beziehung haben, bespricht man immer auch mit dem Partner. Wenn er dann immer noch der Meinung ist, fachliche Unterstützung zu brauchen, kann er das ja immer noch tun, aber die Freundin nicht einzubeziehen, würde aus meiner Sicht heißen, sie einerseits zu übergehen und sich andererseits selbst der besten Möglichkeit zu berauben, Selbstvertrauen hinsichtlich seiner Partnerqualitäten zu erwerben.
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Maverick

Re: Erstes Problem

Beitrag von Maverick »

marcus80 hat geschrieben: 03 Jan 2019 07:33 Nach einer halben Stunde warterei allein im Restaurant wäre ich vermutlich auch etwas sauer und hätte nach dem Grund gefragt, aber "empörung" ist doch mbMn etwas überzogen. Pünktlichkeit ist so ein Punkt, der viele Leute auf die Palme bringen kann. Falls das bei dir der Fall sein sollte, würde ich ihr das einfach sagen und die Sache nicht weiter aufpusten.

Ich hätte vermutlich auch am Anfang einer Beziehung ein Problem damit, die Liebe zuzulassen, bzw. zu aktzeptieren, das mich jemand, trotz meiner Maken, lieben kann.
Aber deine Einstellung/Ansicht, dass Du Wertlos bist und daher jede Minuten mit ihr als ein "Geschenk" ansiehst, ist für euch beide bestimmt nicht gut. Ich dachte eigentlich immer, sowas legt sich von alleine wenn man erst mal mitbekommt, dass das andere Geschlecht auch rülpsen, pupsen und auf´s Klo muss...also auch nur ein Mensch ist.
Daran solltest Du arbeiten, wenn ihr glücklich werden wollt.
Ich möchte nicht wissen, wie schlecht dann das Selbstwertgefühl von Angela Merkel ist. Wir haben hier ja nun auch über zwei Millionen Geschenke rumlaufen...
Zuletzt geändert von Maverick am 24 Feb 2019 18:18, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Der Beitrag hat nichts mit dem Thema oder dem Zitierten zu tun. Dies ist definitiv nicht der richtige Ort, um seine Unzufriedenheit mit politischen Gegebenheiten - oder was auch immer der Beitrag sagen wollte - auszdrücken.
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marcus80
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Re: Erstes Problem

Beitrag von marcus80 »

Maverick hat geschrieben: 24 Feb 2019 12:15
marcus80 hat geschrieben: 03 Jan 2019 07:33 Nach einer halben Stunde warterei allein im Restaurant wäre ich vermutlich auch etwas sauer und hätte nach dem Grund gefragt, aber "empörung" ist doch mbMn etwas überzogen. Pünktlichkeit ist so ein Punkt, der viele Leute auf die Palme bringen kann. Falls das bei dir der Fall sein sollte, würde ich ihr das einfach sagen und die Sache nicht weiter aufpusten.

Ich hätte vermutlich auch am Anfang einer Beziehung ein Problem damit, die Liebe zuzulassen, bzw. zu aktzeptieren, das mich jemand, trotz meiner Maken, lieben kann.
Aber deine Einstellung/Ansicht, dass Du Wertlos bist und daher jede Minuten mit ihr als ein "Geschenk" ansiehst, ist für euch beide bestimmt nicht gut. Ich dachte eigentlich immer, sowas legt sich von alleine wenn man erst mal mitbekommt, dass das andere Geschlecht auch rülpsen, pupsen und auf´s Klo muss...also auch nur ein Mensch ist.
Daran solltest Du arbeiten, wenn ihr glücklich werden wollt.
Ich möchte nicht wissen, wie schlecht dann das Selbstwertgefühl von Angela Merkel ist. Wir haben hier ja nun auch über zwei Millionen Geschenke rumlaufen...
Ich habe keinen blassen Schimmer, was Du meinst oder worauf Du hinaus willst...
"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht."

"Ich verlasse mich auf meine Sinne:
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