Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

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Calliandra
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von Calliandra »

desigual hat geschrieben: 24 Nov 2019 11:33 Mal ein Update:
Wie geplant haben wir telefoniert. Er ist überhaupt nicht (mehr) beleidigt - da war ich ja erstmal sehr froh! Das Telefonat war eigentlich ein ganz guter erster Schritt. Seitdem hatten wir auch noch mal kurz Kontakt per WhatsApp. Allerdings geht es ihm nicht gut. Er leidet schon ziemlich unter der Arbeitslosigkeit, dem Rechtsstreit, der ungewissen Zukunft. Mir scheint, er kann mit der Situation nicht wirklich gut umgehen (verständlicherweise), hängt nur zu Hause rum, ist antriebslos und fühlt sich "halbwegs okay".
Daher ist an eine Wiederbelebung /Fortsetzung unseres Beziehungsversuchs aktuell leider nicht zu denken. :?
Unabhängig davon tut mir das weh ihn so zu sehen und würde ihn sehr gern helfen. Ich wüsste jedoch nicht wie.
Danke, dass du uns weiter davon berichtest. Ich habe das mit Interesse verfolgt, weil es mir auch in der Vergangenheit mindestens in zwei Fällen so passiert ist, dass ich mit jemandem anfangs noch relativ unbefangen rumflirten konnte, denjenigen gern mochte und merkte, dass auf seiner Seite irgendwie Interesse da war, er aber vermeintlich erstmal gar nicht so mein Typ war. Dann traf man sich trotzdem ein paarmal, weil man denjenigen echt mochte, und man irgendwie auch die Aufmerksamkeit genoss. Irgendwie wurde er dann deutlicher und irgendwas begann sich zu entwickeln. Aber in dem Moment, wo ich tatsächlich begann, stärkere Gefühle zu entwickeln, war diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit bei mir weg (typischerweise auch, wenn dann körperliche Nähe im Spiel war) und ich wurde irgendwie nervös, weil ich die neuen Gefühle irgendwie nicht adäquat rüberbringen konnte bzw. ihnen selbst nicht recht trauen konnte. Und dann hat es sich so entwickelt, dass sein Interesse umso weniger wurde, je größer es (wohl durch mein unklares Verhalten bei ihm teilweise unbemerkt) bei mir wurde.
In meinen Fällen war es nur im Unterschied zu deiner Geschichte so, dass mir nicht so ganz klar war, ob sich das aus seiner Sicht jetzt in eine Beziehung entwickeln soll bzw. derjenige hat sich nicht so deutlich wie bei dir danach verhalten bzw. nicht gleich so viel Verbindlichkeit durch tägliche Nachrichten etc. hergestellt. (In dem Fall wäre ich aber wahrscheinlich auch total überfordert gewesen :shock: ). Aber es war bei mir auch nicht durch Onlinedating zustandegekommen, so dass sowieso erstmal nicht offiziell klar war, ob wir überhaupt jeweils eine Beziehung suchen.

Ich finde das jedenfalls supermutig, dass du ihn nochmal angerufen hast :daumen:
Das hätte ich mich wohl nicht getraut, weil ich, nachdem ich den Korb schon erhalten hatte, einfach Angst hätte, dass er sich von mir genervt fühlt und in einem Telefonat ist man ja direkt konfrontiert und ist gezwungen, auf irgendeine Weise direkt zu reagieren. Deswegen hätte ich wohl eher den einerseits feigeren, andererseits für das Gegenüber "schonenderen" Umweg des Anschreibens genommen, wenn ich aus irgendeinem Grund nochmal hätte Kontakt aufnehmen wollen. Gerade wenn ich Angst hätte, dass ich selbst in dem Telefonat nicht so entspannt bin wie es mir lieb wäre (und das Risiko ist ja nun mal in so einer Situation groß).
desigual hat geschrieben: 24 Nov 2019 16:00
Reinhard hat geschrieben: 24 Nov 2019 14:31
desigual hat geschrieben: 24 Nov 2019 14:15 Kann ich das machen, nachdem er mir einen Korb gegeben hat? Denkt er dann nicht, ich will mich ihm an den Hals werfen??
Wär das schlimm, wenn er das denkt?
Mh, vielleicht kommt da auch noch zu sehr die Abine durch? :gruebel:
Bloß nicht zeigen, wenn ich wen gut finde.... weil ich es nicht wert bin, gemocht zu werden?
Ja, genau darin erkenne ich mich auch sehr gut wieder.
Ich finde Reinhards und Tanias Nachfrage, warum das eigentlich so schlimm wäre, wenn er das denken könnte, eigentlich gut. Und ich merke auch, dass ich das für mich gar nicht so konkret beantworten könnte, weil einfach viel zu viele irrationale Ängste dahinter stecken oder wahrscheinlich ein Mischmasch an eingebrannten Situationen aus der Vergangenheit und vermeintlichen Weisheiten, die sich dann zu irgendwelchen komischen Glaubenssätzen oder Vermeidungsstrategien verdichtet haben.
Menelaos hat geschrieben: 25 Nov 2019 21:16 Wie wäre es denn wenn du ihm einfach dein Dilemma schilderst: "Hey, ich weiß es geht dir furchtbar schlecht und ich würde sehr gerne etwas tun um dich aufzumuntern. Aber du weißt ja dass ich auch mehr für dich empfinde, und ich habe Angst dass du dieses Angebot missverstehst und mir wieder einen Korb gibst."

Vertrauen entsteht indem man sich dem anderen gegenüber verwundbar zeigt, hab ich gelernt.
Ich finde es eigentlich eine gute Idee, sich ihm mit so einer ehrlichen Ansage einerseits anzunähern, wenn er es zulässt, andererseits der Sache gleich ein bisschen den Wind aus den Segeln zu nehmen, damit er sich nicht bedrängt fühlt und nicht genötigt fühlt, einen erneuten Korb verteilen zu müssen (denn das hast du ja damit schon selbst ein bisschen getan). Nach dem Motto "Hey, ich weiß, du hast keine stärkeren Gefühle für mich, aber ich mag dich und mache mir Sorgen um dich, weil wir auch unabhängig davon einen guten Draht hatten."
Aber andererseits finde ich es wirklich schwierig, mir vorzustellen, wie man dann wieder eine Annäherung schaffen kann, wenn man den anderen erstmal beruhigt nach dem Motto "Du musst mir keinen Korb geben, ich mag dich einfach treffen und dich aufmuntern", man sich aber eigentlich ja doch mehr wünscht, also ist dieser Teil "dass du dieses Angebot missverstehst" ja eigentlich doch auch nicht ganz ehrlich, denn man will ja eben nicht in die Kumpelschublade rutschen. Und dann wäre es ja auch irgendwie masochistisch, wenn man das selbst noch forciert :verwirrt:

Ich fand es dann tatsächlich am schwierigsten, sich vorzustellen, dass jemand, der einen eigentlich in so kurzer Zeit in gewisser Weise so gut kennengelernt hat, dann wieder so ganz raus ist aus dem eigenen Leben. Denn immerhin habe ich ja auch intime Seiten von mir preisgegeben, welche andere wichtige Personen in meinem Leben – wie langjährige Freunde oder Familienmitglieder – gar nicht von mir kennen und normalerweise auch nie kennenlernen werden (und deswegen ja im Grunde auch immer ein unvollständiges Bild von mir haben).
Und vielleicht auch deswegen fand ich es sehr schwer, ab einem gewissen Punkt einen Korb einfach so zu akzeptieren. Ich habe es aber niemals gemacht, dass ich drangeblieben wäre und es dann nochmal versucht hätte. Warum? Wahrscheinlich aus Stolz, Angst vor erneuter und vielleicht härterer Ablehnung, Peinlichkeit, Angst zu nerven bzw. aufdringlich zu wirken …

Aber du hast hier irgendwo im Thread mal eine andere Sache erwähnt, wo du seit 1 1/2 h Jahren oder so mal die Fortsetzung einer Geschichte ergänzen wolltest, das aber nie tatest, obwohl es ein gutes Beispiel dafür gewesen wäre, dass es sich manchmal lohnt, optimistisch zu bleiben und etwas Geduld an den Tag zu legen.
Das würde ich tatsächlich gern noch lesen :flirten: Und wenn du es mal erfolgreich durchexerziert hast, hilft es dir ja vielleicht auch jetzt in der Situation, wenn du versuchst, dir bewusst zu machen, woran es lag, dass es damals geklappt hat.
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von Menelaos »

Calliandra hat geschrieben: 26 Nov 2019 00:26 Aber andererseits finde ich es wirklich schwierig, mir vorzustellen, wie man dann wieder eine Annäherung schaffen kann, wenn man den anderen erstmal beruhigt nach dem Motto "Du musst mir keinen Korb geben, ich mag dich einfach treffen und dich aufmuntern", man sich aber eigentlich ja doch mehr wünscht, also ist dieser Teil "dass du dieses Angebot missverstehst" ja eigentlich doch auch nicht ganz ehrlich, denn man will ja eben nicht in die Kumpelschublade rutschen. Und dann wäre es ja auch irgendwie masochistisch, wenn man das selbst noch forciert :verwirrt:
Das ist die Gretchenfrage! Mehr wünschen kann sie sich ja, und wird sie wohl auch unvermeidlich noch lange tun, die Frage ist ob sie sich noch Hoffnung macht, oder bereit ist die Kumpelschublade als Trostpreis zu akzeptieren und ihm einfach nur helfen will weil sie ihn nicht leiden sehen will.
Fall sie sich noch Hoffnung macht - und ich weiß es ist manchmal recht schwierig sich das selbst einzugestehen - wäre es natürlich - wie du ja sagst - nicht gerade aufrichtig und sicher auch nicht gut für sie.

Ich bereite mich im Kopf seit Wochen auf eine ähnliche Unterhaltung vor, und weiß auch nicht was ich wirklich will, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen kann, und ob es wirklich das Beste wäre mit ihr offen darüber zu sprechen. Jeden Kontakt zu beenden ist eindeutig die sauberste Lösung, aber wenn man den anderen eben auch als Freund sehr gerne hat, wäre das halt ein zusätzlicher, schwerer Verlust.
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desigual
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von desigual »

Menelaos hat geschrieben: 26 Nov 2019 07:12
Calliandra hat geschrieben: 26 Nov 2019 00:26 Aber andererseits finde ich es wirklich schwierig, mir vorzustellen, wie man dann wieder eine Annäherung schaffen kann, wenn man den anderen erstmal beruhigt nach dem Motto "Du musst mir keinen Korb geben, ich mag dich einfach treffen und dich aufmuntern", man sich aber eigentlich ja doch mehr wünscht, also ist dieser Teil "dass du dieses Angebot missverstehst" ja eigentlich doch auch nicht ganz ehrlich, denn man will ja eben nicht in die Kumpelschublade rutschen. Und dann wäre es ja auch irgendwie masochistisch, wenn man das selbst noch forciert :verwirrt:
Das ist die Gretchenfrage! Mehr wünschen kann sie sich ja, und wird sie wohl auch unvermeidlich noch lange tun, die Frage ist ob sie sich noch Hoffnung macht, oder bereit ist die Kumpelschublade als Trostpreis zu akzeptieren und ihm einfach nur helfen will weil sie ihn nicht leiden sehen will.
Fall sie sich noch Hoffnung macht - und ich weiß es ist manchmal recht schwierig sich das selbst einzugestehen - wäre es natürlich - wie du ja sagst - nicht gerade aufrichtig und sicher auch nicht gut für sie.

Ich bereite mich im Kopf seit Wochen auf eine ähnliche Unterhaltung vor, und weiß auch nicht was ich wirklich will, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen kann, und ob es wirklich das Beste wäre mit ihr offen darüber zu sprechen. Jeden Kontakt zu beenden ist eindeutig die sauberste Lösung, aber wenn man den anderen eben auch als Freund sehr gerne hat, wäre das halt ein zusätzlicher, schwerer Verlust.
Selbstverständlich werde ich nicht den Trostpreis der Kumpeline nehmen. Selbst bei meinem Ex, über den ich eigentlich schon lange und richtig hinweg bin und mit dem ich mich auf einer freundschaftlichen Ebene recht gut verstehe, versetzt es mir einen Stich, wenn er glücklich vergeben ist und ich Single.
Bei einem anderen Ex, mit dem ich nach 11 Monaten nach Trennungsende noch nicht richtig abgeschlossen hatte, hat mir die Info, dass er wen Neues hat, so wehgetan, dass ich ein, zwei Tage ständig geheult habe.

Solche Infos und Gefühle lassen sich selbstverständlich nicht immer vermeiden, aber selbst begebe ich mich bestimmt nicht in diese Situation.
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von desigual »

Calliandra hat geschrieben: 26 Nov 2019 00:26 Aber du hast hier irgendwo im Thread mal eine andere Sache erwähnt, wo du seit 1 1/2 h Jahren oder so mal die Fortsetzung einer Geschichte ergänzen wolltest, das aber nie tatest, obwohl es ein gutes Beispiel dafür gewesen wäre, dass es sich manchmal lohnt, optimistisch zu bleiben und etwas Geduld an den Tag zu legen.
Das würde ich tatsächlich gern noch lesen :flirten: Und wenn du es mal erfolgreich durchexerziert hast, hilft es dir ja vielleicht auch jetzt in der Situation, wenn du versuchst, dir bewusst zu machen, woran es lag, dass es damals geklappt hat.
Ja, wenn ich mal ein bisschen Ruhe habe, werde ich den entsprechenden Thread noch mal rauskramen und ergänzen.
Tatsächlich fällt es mir oft schwer, eine Trennung oder einen Korb zu akzeptieren, v. a. wenn ich die Gründe in einem temporären Problem oder einem konkreten Fehler von mir sehe. Dadurch habe ich schon zweimal das Blatt noch mal gewendet:
Bei meinem zweiten Freund, der kurz vor seinem 30. Geburtstag (vor dem er Panik geschoben hat) ziemlich überraschend Schluss gemacht hat, weil er festgestellt hat, dass in dem Moment nichts wie mal erwartet war. Es war nicht sonderlich schwierig, wieder mit ihm zusammen zu kommen. Da habe ich mich an einen der im Internet zu lesenden Ratgeber, wie man seinen Ex zurück bekommt, gehalten.
Der zweite Fall war ein Mann, der mich nach ein paar Treffen gekorbt hat und der echt toll war/ist. Wir hatten uns unter extrem ungünstigen Bedingungen kennengelernt. Daher habe ich den Korb erst gut akzeptiert, denn die Bedingungen waren einfach Mist. Etwas später hat sich was Zentrales geändert, sodass ich ihn gern zurück wollte. Das hat dann auch geklappt und war herrlich.
Meinen ersten Freund habe ich auch noch mal mehr oder weniger zurück bekommen indem ich mich erst auf so eine zweifelhafte Mischung aus Bettgeschichte und Freundschaft+ eingelassen habe, die dann noch mal zu einer Beziehung wurde. Das waren die Nachwirkungen des ABtums. Ich war damals überzeugt davon, dass ich sowieso nie wieder einen Mann finden würde.
So etwas würde ich im Leben nicht noch mal machen. Daher kommt es auch in dieser Situation nicht in Frage, ihm zu sagen, dass ich nur Freundschaft und Kumpelsein will.
Auch wenn ich ja umgekehrt Angst habe, dass er merkt, dass ich noch mehr will. Naja. :roll:

Grundsätzlich muss man sich wohl vor Augen halten: Wo einmal Anziehung und Verliebtheit waren, ist auch noch Potential vorhanden - wenn nicht was Krasses passiert ist.
Macht aber nur Sinn, wenn man beim 2. Anlauf etwas grundsätzlich anders macht als beim 1. Mal, z. B. weil irgendwelche Rahmenbedingungen total ungünstig waren.
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desigual
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von desigual »

Leider lief alles komplett schief. Ich habe mir ja wirklich Gedanken gemacht, was und wie ich ihm schreiben könnte. Offenbar hat er das alles völlig falsch verstanden - auch wenn mir ein Rätsel ist, wieso.

Ich hatte ihm von neinem Dilemma geschrieben: Dass sich das ja gar nicht gut anhört, dass ich nicht so wirklich weiß, was ich schreiben soll, weil leere Worte in so einer Situation wenig helfen. Und dann habe ich dann was in die Richtung geschrieben, dass ich, wenn wir einfach nur normale Freunde wären, mal zum Quatschen bei einer Flasche Wein käme. Das ist ein irrealer Konditionalsatz!! Weder sind wir normale Freunde (immerhin haben wir uns im Datingkontext kennengelernt, seit dem Ende hatten wir nur noch oberflächlichen Kontakt) noch habe ich ein Treffen vorgeschlagen!!
Und seine Antwort: erst hat er mir ausführlich die aktuelle (äußerst positive) Entwicklung geschildert, ist noch kurz auf den Smalltalk, den ich geschrieben hatte, eingegangen, um mir dann zu sagen, dass er ein Treffen aktuell für keine gute Idee hält.
Das tut weh, denn so habe ich komplett ungefragt noch einen Korb bekommen.
Und das wo ich einfach nur was Freundliches schreiben wollte, weil ich mir wirklich Sorgen gemacht habe. Schließlich ist er insgesamt relativ einsam (keine Familie mehr, wenige Freunde), es ist grau, er hat ohne Arbeit und kaum Lebensinhalte, war aufgrund der Situation in seinem Stolz gekränkt und frustriert und immerhin war er auch mal depressiv und in Behandlung.
Zudem ist mir ein Rätsel wie er einen Satz mit zwei Konjunktiven als Vorlag verstehen kann.

Wenn er kein Interesse an Kontakt hat, dann soll er einfach nicht reagieren oder zumindest könnte er sich abweisend verhalten, anstatt mir zu ehrlich zu sagen, wenn es ihm nicht gut geht.

Und schließlich bin ich frustriert, weil ich meine Idee, dass wir vielleicht irgendwann, unter günstigeren Umständen noch eine Chance haben werden, so natürlich vergessen kann.
Ich hätte ihm bei dem wenigen Kontakt in den letzten Wochen ja im Leben kein Treffen vorgeschlagen, das ist natürlich der falsche Zeitpunkt. Ich hätte ihm überhaupt kein Treffen vorgeschlagen. Das einzige, was ich wollte, war mal wieder ein bisschen Kontakt. Um zu sehen, ob der Kontakt wieder so werden kann wie er mal war: humorvoll, ironisch, vertraut, frech,... Unter der Bedingung hätte sich ein Treffen quasi automatisch ergeben. Unter anderen Umständen würde ich gar keines wollen.

Ach, uch hätte sein "halbwegs okay" einfach ignorieren sollen. Ich war und bin nicht für sein Glück zuständig.
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von Reinhard »

desigual hat geschrieben: 28 Nov 2019 15:39 Und seine Antwort: erst hat er mir ausführlich die aktuelle (äußerst positive) Entwicklung geschildert, ist noch kurz auf den Smalltalk, den ich geschrieben hatte, eingegangen, um mir dann zu sagen, dass er ein Treffen aktuell für keine gute Idee hält.
Das tut weh, denn so habe ich komplett ungefragt noch einen Korb bekommen.

Ich bin doof. Warum ist das ein Korb? :gruebel:

"Aktuell keine gute Idee" == "kann später eine gute Idee sein". Oder?
(Menschen formulieren missverständlich durch Euphemismen in Form von Verneinungen.)
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desigual
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von desigual »

Reinhard hat geschrieben: 28 Nov 2019 16:12
desigual hat geschrieben: 28 Nov 2019 15:39 Und seine Antwort: erst hat er mir ausführlich die aktuelle (äußerst positive) Entwicklung geschildert, ist noch kurz auf den Smalltalk, den ich geschrieben hatte, eingegangen, um mir dann zu sagen, dass er ein Treffen aktuell für keine gute Idee hält.
Das tut weh, denn so habe ich komplett ungefragt noch einen Korb bekommen.

Ich bin doof. Warum ist das ein Korb? :gruebel:

"Aktuell keine gute Idee" == "kann später eine gute Idee sein". Oder?
(Menschen formulieren missverständlich durch Euphemismen in Form von Verneinungen.)
Das war meine Wortwahl. Wörtlich schrieb er, dass er ein Treffen "für keine gute Idee" hält und dass er findet, dass wir "erstmal jeder unser eigenes Ding machen" sollten.
Das "erstmal" hat er doch nur reingeschrieben, damit es nicht ganz so unfreundlich klingt.
Ich glaube nicht einmal, dass er damit sagen will, dass wir vielleicht in ein, zwei Jahren Freunde sind. Denn wenn wir jetzt keinen Kontakt mehr haben, entsteht ja auch nicht in ein, zwei Jahren eine Freundschaft - geschweige denn mehr.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in dem Kontakt seit unserer Trennung nicht einmal so wirkte als wollte ich die Beziehung zurück, aber scheinbar hat er das immer so aufgefasst. Und zudem hat er scheinbar Probleme beim Leseverständnis.
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von yes_or_no »

Mhh. Wie hättest du gedacht, dass er auf die Nachricht reagiert? Und denkst du, du hättest andersrum so reagieren können, wie du gedacht hättest, dass er reagiert?
Ich finde, du hast es ihm schon etwas schwer gemacht mit der Formulierung, "wenn wir Freunde wären, könnte ich ja vorbei kommen" --- vielleicht hat er sich dadurch selbst gefriendszoned gefühlt.
Aber irgendwie hast du ihm nicht sooo sehr damit die Möglichkeit gegeben, zu schreiben, dass er dich vermisst, sondern ihn schon etwas auf Distanz geschoben. :(
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von Menelaos »

desigual hat geschrieben: 28 Nov 2019 15:39 Das tut weh, denn so habe ich komplett ungefragt noch einen Korb bekommen.
Ich sehe das eher so dass er da an dich gedacht hat, und seine Bedürfnisse da beiseite geschoben hat. Ein egoistischer Mensch hätte deine Aufmerksamkeit sicher angenommen und sich nicht drum geschert wie es dir hinterher gehen würde, selbst ohne Interesse an einer Beziehung. Er aber hat verzichtet, weil er dich nicht weiter verletzen will.
Sowas ist finde ich immer ein Lob an die eigene Urteilskraft, weil es bedeutet dass der Mensch für den man solche Gefühle entwickelt hat auch tatsächlich ein gutes Herz hat, und man nicht nur gesehen hat was man sehen wollte.
Zudem ist mir ein Rätsel wie er einen Satz mit zwei Konjunktiven als Vorlag verstehen kann.
Du warst nicht 100% offen und ehrlich, und das lässt Interpretationsspielraum.
Ach, uch hätte sein "halbwegs okay" einfach ignorieren sollen. Ich war und bin nicht für sein Glück zuständig.
Du hast getan was du getan hast, weil es sich in dem Moment richtig angefühlt hat, und das ist gut so, egal wie es letztlich ausging! Und es ist sowieso viel besser hinterher zu bereuen als sich ewig zu fragen was passiert wäre.
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von desigual »

yes_or_no hat geschrieben: 28 Nov 2019 18:05 Mhh. Wie hättest du gedacht, dass er auf die Nachricht reagiert? Und denkst du, du hättest andersrum so reagieren können, wie du gedacht hättest, dass er reagiert?
Ich finde, du hast es ihm schon etwas schwer gemacht mit der Formulierung, "wenn wir Freunde wären, könnte ich ja vorbei kommen" --- vielleicht hat er sich dadurch selbst gefriendszoned gefühlt.
Aber irgendwie hast du ihm nicht sooo sehr damit die Möglichkeit gegeben, zu schreiben, dass er dich vermisst, sondern ihn schon etwas auf Distanz geschoben. :(
Ist nicht böse gemeint.
Was das "Hilfsangebot" angeht, fand ich die Nachricht auch suboptimal - da hast du leider Recht! Wenn es ihm wirklich noch schlecht ginge, hätte ihm die Nachricht wenig geholfen.

Allerdings geht es ihm ja deutlich besser, er hat seinen Rechtsstreit gewonnen und ist oben auf. Er braucht also gar keine moralische Unterstützung.
Daher hätte die Info, dass es ihm wieder besser geht, weil [+ganzer Bericht, wie sich alles entwickelt hat] ausgereicht. Dass er sowieso kein Treffen gewollt hätte, hätte er nicht auch noch sagen müssen. Zumal er ja so tut, als hätte ich ihm ein Treffen vorgeschlagen.
Ach ja, hinter das "Wir sollten erst mal jeder unser eigenes Ding machen" hat er noch ein "Sorry" gesetzt. Damit kann man seine Aussage nicht als Zustimmung zu meinem "Wenn wir Freunde wären, würde ich mal vorbeikommen" lesen.

Insgesamt hatte ich keine konkrete Erwartung an seine Antwort - nur einen Korb hatte ich nicht erwartet.
Menelaos hat geschrieben: 28 Nov 2019 18:12
desigual hat geschrieben: 28 Nov 2019 15:39 Das tut weh, denn so habe ich komplett ungefragt noch einen Korb bekommen.
Ich sehe das eher so dass er da an dich gedacht hat, und seine Bedürfnisse da beiseite geschoben hat. Ein egoistischer Mensch hätte deine Aufmerksamkeit sicher angenommen und sich nicht drum geschert wie es dir hinterher gehen würde, selbst ohne Interesse an einer Beziehung. Er aber hat verzichtet, weil er dich nicht weiter verletzen will.
Irgendwie hat er schon an mich gedacht. Andererseits hat er mir die Nachricht um 12.20 geschickt - dass ich donnerstags bis 16 Uhr Unterricht habe, weiß er. Dass ich insbesondere in der Mittagspause auch mal aufs Handy schaue, weiß er auch. Ich habe die Nachricht nur ganz kurz überflogen bevor ich nach der Mittagspause in den Unterricht musste und da fiel es mir schon schwer, die noch ausstehenden Unterrichtsstunden gefasst, ausgeglichen, geduldig, .... zu sein. Denn in meinem Hirn ratterte es bloß. Also wenn er wirklich rücksichtsvoll wäre, hätte er mir die Nachricht abends geschrieben.
Menelaos hat geschrieben: 28 Nov 2019 18:12 Du warst nicht 100% offen und ehrlich, und das lässt Interpretationsspielraum.
Doch, ich war in der Nachricht ehrlich. Das zwischen uns ist einfach keine Freundschaft. Und es käme mir falsch vor, mich mit ihm privat zu treffen.
Menelaos hat geschrieben: 28 Nov 2019 18:12
Ach, uch hätte sein "halbwegs okay" einfach ignorieren sollen. Ich war und bin nicht für sein Glück zuständig.
Du hast getan was du getan hast, weil es sich in dem Moment richtig angefühlt hat, und das ist gut so, egal wie es letztlich ausging! Und es ist sowieso viel besser hinterher zu bereuen als sich ewig zu fragen was passiert wäre.
Nee, ich kann es nicht richtig finden. Ja, ich hatte das Gefühl, irgendwie auf die Info, dass es ihm nicht gut geht, reagieren zu müssen - das ist selbstverständlich.
Aber letztlich war's nicht nötig. Es geht ihm auch so besser. Bereut nicht darauf zu reagieren hätte ich es doch bloß, wenn ich in ein paar Wochen von einem Selbstmordversuch von ihm gehört hätte. Oder so.
Stattdessen besteht nach dieser Abfuhr für mich nicht mehr die Möglichkeit, mich noch einmal bei ihm zu melden. Und damit ist die Chance auf eine Wiederannäherung unter besseren Umständen perdu.
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von yes_or_no »

desigual hat geschrieben: 28 Nov 2019 19:03
Was das "Hilfsangebot" angeht, fand ich die Nachricht auch suboptimal - da hast du leider Recht! Wenn es ihm wirklich noch schlecht ginge, hätte ihm die Nachricht wenig geholfen.

Allerdings geht es ihm ja deutlich besser, er hat seinen Rechtsstreit gewonnen und ist oben auf. Er braucht also gar keine moralische Unterstützung.
Das würd ich so nicht sagen. Ich kenns von mir selbst so, dass wenn ich durch ne schwierige Phase geh, es hinterher noch länger sich stressig anfühlt oder mich noch gedanklich verfolgt, auch wenn die Sache abgeschlossen ist.
Einen Rechtsstreit hatte ich bisher gottseidank noch nicht, stell mir das aber schlimm genug vor, um danach noch nen Monat geknickt oder leicht traumatisiert zu sein.
Vielleicht ist er eben noch etwas angeschlagen.

Vermutlich ist die beste Strategie, erst mal Abstand zu ihm zu bekommen. Aber mit seiner Äußerung schließt er nicht unbedingt aus, dass ihr euch im neuen Jahr oder nach Weihnachten mal wieder seht.
Nur aktuell scheint ihm alles noch zu viel zu sein. Ich würde aber ebenfalls nicht drauf warten, nicht drauf hoffen, nicht davon ausgehen - sondern erst mal dein Leben leben und wenn du Weihnachten oder Neujahr merkst, du vermisst ihn noch, dann vielleicht nochmal kurz schreiben und gucken, ob er dann was anderes antwortet..... im Moment kannst du mehr aber glaube ich wirklich nicht tun :/
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Re: Ich schaffe es nicht, längerfristig interessant für einen Mann zu sein

Beitrag von Obelix »

yes_or_no hat geschrieben: 29 Nov 2019 10:38 Das würd ich so nicht sagen. Ich kenns von mir selbst so, dass wenn ich durch ne schwierige Phase geh, es hinterher noch länger sich stressig anfühlt oder mich noch gedanklich verfolgt, auch wenn die Sache abgeschlossen ist.
Einen Rechtsstreit hatte ich bisher gottseidank noch nicht, stell mir das aber schlimm genug vor, um danach noch nen Monat geknickt oder leicht traumatisiert zu sein.
Vielleicht ist er eben noch etwas angeschlagen.
Dazu passt ein Spruch, den ich neulich gelesen habe: "Emotionen haben einen deutlich längeren Bremsweg als rationale Gedanken".
''Life's a happy song, when there's someone by your side to sing along.'' - The Muppets

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