Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Shifty

Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Shifty »

Moin Leute,

ich bin gerade dabei an paar Dinge in meinem Leben radikal zu ändern.
Seit zwei Jahren arbeite ich nun als exam.GuKPfleger, komme aber nicht so recht voran in dem, was ich eigentlich will (Fachweiterbildung). Der Beruf verlangt sehr viel ab und das Geld ist sehr bescheiden, das man für diese wertvolle Arbeit bekommt. Trotzdem mache ich es eigentlich gerne und wusste damals, worauf ich mich einlasse.
Mittlerweile bin ich aber nicht mehr so sicher, ob ich diesen Beruf für immer machen möchte. "Das kann's nicht gewesen sein" schwirrt mir seit geraumer Zeit im Kopf herum.
Nach dem Abi verirrte ich mich bereits in ein Studium des Bauingenieurwesens (FH), welches ich nach geschlagenen zwei Semestern abbrach."Mathematik, überall Mathematik"... ;) Damals, war es einfach nicht das richtige und anhand meiner bescheidenden Mathenote auch vorhersehbar.

Ich liebäugel zurzeit mit einem Lehramtsstudium (Germanistik+Politikwissenschaften Gym). Trotz aller Vorbehalte und Klischees, bin ich durchaus bereit die nächsten 5-6 Jahre zu investieren, um mein vorhandenes Potenzial voll auszunutzen. Ich bin regelrecht heiß auf das Studium und müsste für das diesjährige Wintersemester die entsprechenden Unterlagen nur noch einfach auf den Weg bringen. Ich stehe szs. in den Startlöchern, um tatsächlich einen anderen Weg einzuschlagen...
Der einzige Haken dabei, bin ich selbst. Irgendwie stehe ich mir selbst im Weg und weiß nicht so recht weiter. Genau das stört mich besonders an mir. Mal etwas konkretes zu wagen, wie es andere tun...
Sollte ich den Schritt wirklich wagen, dann müsste ich wahrscheinlich komplett von neuem anfangen. Mein Leben, in dem ich mich endlich relativ bequem eingerichtet habe, aufgeben. Mein Auto verkaufen, welches ich mir wahrscheinlich nicht mehr leisten könnte. All das bin ich bereit einzugehen, aber ich hadere extrem mit mir selbst.
Es gibt natürlich Vor- und Nachteile bzgl. eines derartigen Studiums, dennoch überwiegen die Vorteile ganz heftig. Vor allem aus finanzieller Sicht für die spätere Zukunft.

Ich mein; wahrscheinlich brauche ich einfach nur einen Tritt in den Arsch und sollte den Sprung ins kalte Wasser wagen, aber mit 26 ist das nicht mehr sooo einfach. Trotzdem frage ich mich, wozu ich Abi machte, wenn ich es jetzt nicht voll ausnutze?

Ich hoffe, ihr könnt verstehen, was ich versuche zu erklären. In dieser Hinsicht würde ich mich besonders über Tipps derjenigen, die auch erst im "höherem" ;) Alter mit einem Studium begannen, sehr freuen.

hauste

LG

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Cylon

Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Cylon »

Shifty hat geschrieben:dennoch überwiegen die Vorteile ganz heftig.
Das ist entscheidend. Mein Nachbar fing mit 40 an. Einer in meinem Semester war 17 Jahre Altenpfleger und fing mit 32 an.
Wailer

Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Wailer »

Ich kenne aus meinem eigenen Studium noch an den ein oder anderen erinnern, der erst spät, nach etlichen Jahren in anderen Berufen (z.B. Gärtner, ca. 40 Jahre), ein Lehramtsstudium begonnen haben. Im Moment arbeite ich an einer Uni und dort gibt es sie auch immer mal wieder. Was ich dazu sagen kann, ist , dass diese Leute immer zu den motiviertesten und besten gehören, weil sie sich ihrer Sache sicher sind (mehr Lebenserfahrung und so) und einiges dafür aufgeben mussten. Ich denke keiner hat diesen Schritt bereut.
Ich finde du solltest es probieren. Warum auch nicht? Wirf einfach mal die Bewerbungsunterlagen ein. Zurückziehen kannst du immer noch.
Man könnte jetzt noch über die Berufschancen mit der Fächerkombination diskutieren. Ich bin aber der Meinung von solchen seltsamen Zukunftsprognosen sollten solche Entscheidungen nicht abhängen. Vor allem dann nicht, wenn dich diese Fächer interresieren und du dir gut vorstellen kannst, diese dann auch zu unterrichten.
Corp.INC

Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Corp.INC »

Ich begann mein Studium mit fast 24 Jahren. Eigentlich weil ich perspektivlos war. Das Amt hat mir kein Geld mehr gezahlt und so musste ich was machen.
Du stehst mitten im Leben. Pflege ist DER Markt der Zukunft. D.h. dein Job ist quasi sicher. Du hast also ein gewisses Risiko wenn du das aufgibst und dich in eine ungewisse Zukunft wirfst. Was ist wenn das Studium nichts für dich ist? Kannst du dann noch zurück zur alten Stelle? Bist du jetzt Angestellter oder machst du das selbstständig?
Shifty

Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Shifty »

Danke für die ersten Antworten zu so später Stund.
Corp.INC hat geschrieben:Pflege ist DER Markt der Zukunft. D.h. dein Job ist quasi sicher.
Jein. Es ist natürlich einer dieser Punkte, die mich unter anderem hadern lassen. Niemand kann so doof sein, einen relativ sicheren Job aufzugeben. Jedoch - Pflege als Zukunkftsberuf? Ich will kein bashing betreiben, aber das ist genau die Art von Scheiße, die die Politik versucht zu verkaufen.
Das komplette System ist chronisch unter finanziert. Diejenigen Fachkräfte, die bis zum Ruhestand in diesem System verbleiben, werden gnadenlos ausgequetscht. Ich kann mir selbst auch nur schwer vorstellen bis zur Rente durchzuhalten. Wenn man es durchhält, ist man körperlich am Ende. Die Kosten (für gute Pflege) werden buchstäblich auf dem Rücken der Fachkräfte eingespart. Es ist kein Wunder, dass man kaum junge Menschen für diesen Beruf begeistern kann und somit ein Fachkräftemangel herrscht.
Es werden sich zwar immer irgendwelche Leute finden. Seien es die ALGII-Empfänger, die in irgendwelchen Aufbaugängen und schulischen Ausbildungen als Pflegeassisten ausgebildet werden oder die verzweifelten Jugendlichen aus Spanien, die mittels dieses Ausbildungsberufes nach Deutschland gelockt werden. Aber gute Pflege wird nur erreicht werden, wenn dieser Beruf auch entsprechend wertgeschätzt wird und zwar nicht bloß von der Gesellschaft, sondern von denen, die die Rahmenbedingungen verbessern sollten und das ist nicht der Fall. Die Zunahme der stationären Aufnahmen zeichnete sich schon während meiner Ausbildung ab. Das Patientenaufkommen ist dermaßen schnell gestiegen, dass dies in Zukunft mit den derzeitigen Einplanungen niemals zu bewältigen sein wird.
Ich mein, es ist alles andere als verantwortungsvoll, in einer Nachschicht bspw. nur eine einzige Fachkraft einzuplanen, die die Verantwortung für bis zu 30 Patienten auf einer Station im vollen Umfang ALLEINE zu tragen hat. Wenn man "Glück" hat, sind 2-3 dieser Patienten demenziell und man ist richtig am rotieren. Soviel zum bashing...
kräuterfrau

Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von kräuterfrau »

Shifty hat geschrieben:Moin Leute,
Hallo lieber Shifty,

Ich kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen und ich finde es klasse, dass du bereits mit 26 über deine Zukunft nachdenkst. Denn es geht hier nicht nur um Ansprüche sondern auch um körperliche Fähigkeiten. Mit 26 ist es durchaus einfach im Schichtbetrieb zu arbeiten oder eine Ersmobilisation durchzuführen. Mit 56 sieht das ganz anderes aus. Mich hat es weiter in die pflegerische Richtung gezogen, aber wenn du dich nicht als Pflegelehrer siehst oder im mittleren Managament, dann lohnt sich ein Pflegestudium auch nicht.

Ich liebäugel zurzeit mit einem Lehramtsstudium (Germanistik+Politikwissenschaften Gym). Trotz aller Vorbehalte und Klischees, bin ich durchaus bereit die nächsten 5-6 Jahre zu investieren, um mein vorhandenes Potenzial voll auszunutzen. Ich bin regelrecht heiß auf das Studium und müsste für das diesjährige Wintersemester die entsprechenden Unterlagen nur noch einfach auf den Weg bringen. Ich stehe szs. in den Startlöchern, um tatsächlich einen anderen Weg einzuschlagen...
Der einzige Haken dabei, bin ich selbst. Irgendwie stehe ich mir selbst im Weg und weiß nicht so recht weiter. Genau das stört mich besonders an mir. Mal etwas konkretes zu wagen, wie es andere tun...
Sollte ich den Schritt wirklich wagen, dann müsste ich wahrscheinlich komplett von neuem anfangen. Mein Leben, in dem ich mich endlich relativ bequem eingerichtet habe, aufgeben. Mein Auto verkaufen, welches ich mir wahrscheinlich nicht mehr leisten könnte. All das bin ich bereit einzugehen, aber ich hadere extrem mit mir selbst.
Es gibt natürlich Vor- und Nachteile bzgl. eines derartigen Studiums, dennoch überwiegen die Vorteile ganz heftig. Vor allem aus finanzieller Sicht für die spätere Zukunft.

Ich mein; wahrscheinlich brauche ich einfach nur einen Tritt in den Arsch und sollte den Sprung ins kalte Wasser wagen, aber mit 26 ist das nicht mehr sooo einfach. Trotzdem frage ich mich, wozu ich Abi machte, wenn ich es jetzt nicht voll ausnutze?

Ich hoffe, ihr könnt verstehen, was ich versuche zu erklären. In dieser Hinsicht würde ich mich besonders über Tipps derjenigen, die auch erst im "höherem" ;) Alter mit einem Studium begannen, sehr freuen.

hauste

LG

Lieber Shifty, mit 26 bist du noch blutjung. Du wirst kaum älter sein als deine Komilitonen. Du hast einen Vorteil. Du hast eine abgeschlossene Berufsausbildung und wenn es mit dem Studium nicht funktioniert, dann kannst du immer zurück. Diese Berufsausbildung kannst du ebenfallst benutzen um dein Studium zu finanzieren! Das ist ein enormes Potential.

Hier ein Generalstabsplan:

1. Sofort: Unterlagen hinschicken.
In eine WG oder eine günstigere Wohnung ziehen, Auto verkaufen, evtl. ein gebrauchtes
günstiges Kaufen, das Geld von Verkauf auf ein Tagesgeldkonto speichern.
So viel wie möglich auf jetztiger Stelle arbeiten, Urlaub so regeln, dass es für 3-4 Wochen
vor dem Studium eine Erholungs- und Vorbereitungszeit möglich ist.
2. In nächsten Monaten: Wenn die Uni wo du studieren möchtest in der gleichen Stadt ist wo du
arbeitest, überlegen ob du bei der Stelle wo du jetzt arbeitest bleibst und
die Arbeitszeit auf 30% reduzierst und zB die als Nachtwache leistest. Dies
hätte Vorteile, dass deine tarifliche Höherstufung weiter läuft und du
gegebenfalls zurück kommst.
Da es dein zweiter Bildungsweg ist, musst du schauen wie du dich
finanzierst. Mit dem Bafög wird es breznlich. Also mein Rat ist mindestens
Monatsgehälter einzusparen und das als Notgroschen zu betrachten. Den
Rest so zu gestalten, dass du mit deinem Gehalt aus Erwerbstätigkeit die
Kosten decken kannst.
Ich rechne damit: Studentenkrankenversicherung(du bist nicht mehr
Kindergeldberechtigt, also musst du bis du 30 bist, Studententarif
bezahlen) ca 70€. Hier kann man auch Klären ob du bei einer 30%Stelle als
Arbeitnehmer versichert werden kannst.
Wohnkosten ca 300€(bin mir nicht sicher, wie es ist in dem Gebiet, wo du
wohnst, aber hier erscheint es mir am sinvollsten Abstriche zu machen)
Essen, Ausgehen, Hygiene ca 120€
Auto 60-70€/Monat. Die Frage ist, wenn du umziehst und weiter arbeitest
wie deine Arbeitsstelle mit den Öffentlichen erreichbar ist. Eventuell lohnt
sich hier besser ein Semesterticket.
Bücher, Schreibmaterial, Studienkosten ca. 70€/Monat
Weitere Fixkosten: ca 100€/Monat(Medikamente, Arztkosten,
Rundfunkgebühren, Haftpflichtversicherung...)
So wie ich es rechne solltest du mit einer 30% Stelle(ca. 5 Nachtdienste
im Monat) gut auskommen.
Dann kannst du gleich schauen wie viel Zeit die Uni so für bestimmte
Sachen einschätzt. Du kannst dir die Reserven durch Vollzeitarbeit in den
Vorlesungs- und Prüfungsfreienzeiten immer bisschen aufbessern.

Ich finde deine Idee gut und ich hoffe ich habe dich jetzt mit Rechnung nicht abgeschreckt. Ich wünsche dir alles Gute.
Cylon

Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Cylon »

@Shifty: Ich bin ja im IT-Bereich. Immer redet man von ganz tollen Jobchancen und so. Wenn man sich das dann genau anguckt, dann sieht man, dass viele nach dem Studium arbeitslos sind, die Verdienste nicht höher als in anderen Berufen sind, man überhaupt kein Arbeitnehmerparadies erwarten kann. Und da höre ich, wie auch die Arbeitsagentur Ausländer nach Deutschland locken will. Des weiteren macht der Staat Kampagnen, dass mehr in dem Bereich studieren usw.

Ich glaube, im Pflegebereich ist das ähnlich. Wenn es zu wenige Fachkräfte geben würde, dann müssten die Löhne kräftig steigen (Angebot und Nachfrage) und die Arbeitsbedingungen müssten besser werden. Stattdessen will man auch da Ausländer holen, die für deutsche Arbeitnehmer von Nachteil (Löhne drücken). Wie schon geschrieben wurde, du bist noch jung, noch hältst du das physisch und psychisch durch, aber wie ist es in 20 Jahren oder gar in 30 Jahren? Ich bewundere Leute, die so einen anspruchsvollen Beruf nachgehen, aber ich würde es keinem empfehlen.

Mach, was DU für richtig hältst.

@Kräuterfrau: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich glaube durchaus aus, dass er BaföG bekommen kann, da seine Berufsausbildung keine akademische ist, also kein Zweitstudium. Eine Semesterkarte ist normalerweise in den Sozialbeiträgen drin. Aber er hat schon mal studiert, da kennt er sich aus
Wusel

Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Wusel »

Shifty hat geschrieben:Moin Leute,

ich bin gerade dabei an paar Dinge in meinem Leben radikal zu ändern.
Seit zwei Jahren arbeite ich nun als exam.GuKPfleger, komme aber nicht so recht voran in dem, was ich eigentlich will (Fachweiterbildung). Der Beruf verlangt sehr viel ab und das Geld ist sehr bescheiden, das man für diese wertvolle Arbeit bekommt. Trotzdem mache ich es eigentlich gerne und wusste damals, worauf ich mich einlasse.
Mittlerweile bin ich aber nicht mehr so sicher, ob ich diesen Beruf für immer machen möchte. "Das kann's nicht gewesen sein" schwirrt mir seit geraumer Zeit im Kopf herum.
Nach dem Abi verirrte ich mich bereits in ein Studium des Bauingenieurwesens (FH), welches ich nach geschlagenen zwei Semestern abbrach."Mathematik, überall Mathematik"... ;) Damals, war es einfach nicht das richtige und anhand meiner bescheidenden Mathenote auch vorhersehbar.
Unser Lebensläufe ähneln sich sehr :mrgreen:
Ich habe nach dem Abi ein abgebrochenes, 2 semestriges Ing- Studium hinter mir... und gehe nun auch in die Pflege -Sparte..
Shifty hat geschrieben: Ich liebäugel zurzeit mit einem Lehramtsstudium (Germanistik+Politikwissenschaften Gym). Trotz aller Vorbehalte und Klischees, bin ich durchaus bereit die nächsten 5-6 Jahre zu investieren, um mein vorhandenes Potenzial voll auszunutzen. Ich bin regelrecht heiß auf das Studium und müsste für das diesjährige Wintersemester die entsprechenden Unterlagen nur noch einfach auf den Weg bringen.
Hey, wenn ich wieder studieren würde wolle.. wäre das wohl auch in etwa meine Richtung :mrgreen:
Wobei ich vermutet das hier die Germanistik für das Gym. schon eine harte Sache ist. Also der Deutsch LK hatte mir schon gereicht.. ;)
Shifty hat geschrieben: Ich mein; wahrscheinlich brauche ich einfach nur einen Tritt in den Arsch und sollte den Sprung ins kalte Wasser wagen, aber mit 26 ist das nicht mehr sooo einfach. Trotzdem frage ich mich, wozu ich Abi machte, wenn ich es jetzt nicht voll ausnutze?

Ich hoffe, ihr könnt verstehen, was ich versuche zu erklären. In dieser Hinsicht würde ich mich besonders über Tipps derjenigen, die auch erst im "höherem" ;) Alter mit einem Studium begannen, sehr freuen.

hauste

LG
Denn bleibt die Frage der Finanzierung? Hast du Bafög - Anspruch?
Wird man im "höheren" Alter auch noch so einfach verbeamtet?
Außerdem solltest du dich fragen ob die Mathematik im Bau-Studium deine einzige Schwierigkeit war.. oder ob dir das lange auf Prüfungen hin lernen nicht liegt? (Ich hatte die Neigung wirklich spät, zu spät mit dem Lernen im Studium anzufangen).

Ja und das mit deinem Abi.. das fragen sich viele warum sie Abi gemacht und anschließend nicht studieren. Das liegt denke ich daran, dass unsere Generation verstärkt das Abitur abgelegt hat.. um nicht zu sagen zu viele..
(Inflation des Bildungsabschlusses).

Naja, du machst schon das Richtige. Ich denke aber, wenn das Studium nicht das sein sollte, was du dir vorgestellt hast, wirst du doch bestimmt einfach in deinen Beruf wieder zurückkehren können .. oder?
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Mannanna
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Mannanna »

Ich habe auch erst Berufsausbildung gemacht, dann Zivi, dann Fachabi nachgeholt und mit 25 angefangen zu studieren.
War mit 30 fertig.

Ich kann auch nur empfehlen, daß du es tust. Wenn nicht jetzt, wann dann? In zehn oder mehr Jahren ist es wirklich zu spät und dann ärgerst du dich den Rest deines Lebens, daß du dich damals nicht getraut hast, als du die Chance dazu hattest.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von pink_raven »

Ich weiß, dieses Thema ist schon alt, aber ich möchte trotzdem etwas dazu sagen und vielleicht hilft es ja dem einen oder der anderen. ;)

Genau in dieser Situation war ich vor zwei Jahren auch. Ziemlich gutes Abi gemacht, Studium angefangen und nach zwei Semestern abgebrochen (Biologie), dann eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Mit Ende 20/Anfang 30 kam dann auch irgendwann die Frage, "war es das jetzt etwa?" Zumal mich der Beruf nicht so besonders begeistert hat und auch die Bezahlung nicht so großartig war. Ja ich konnte davon leben, aber irgendwie hatte ich dann doch gerne mehr gewollt als eine 1-Zimmer-Wohnung, kein Urlaub, seltenst mal Essen/Kino und auch sonst groß nichts.
Mit 32 hatte ich dann endgültig die Nase voll und habe Hals über Kopf in vier Wochen mein Leben auf den Kopf gestellt und beschlossen nochmal zu studieren und meinen Job zu kündigen.
Nach zwei Jahren im Studium kann ich sagen: Das war so mit die beste Entscheidung meines Lebens! :good:

Nicht nur, dass meine berufliche Perspektive sich deutlich verbessert hat (Informatik), ich habe auch das Gefühl ich habe die Zeit zurückgedreht und fange nochmal von vorne an. Bin aus meiner Sackgasse raus und habe einen anderen Weg an der Kreuzung genommen.

So ein Neustart im Leben hat ja auch noch ganz andere positive Auswirkungen, ich bin wieder viel offener, lebenslustiger und besser gelaunt geworden! Ich wache mit guter Laune auf und freue mich auf Lern-Sessions in der Bibliothek, weil ich weiß warum ich das mache und dass ich mir dieses Leben bewusst und mit in Kauf nehmen einiger (finanzieller) Nachteile ausgesucht habe. :mrgreen:

Also ja, ich würde immer sagen: LOS MACH! :vielglueck:
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Mannanna hat geschrieben: 20 Mär 2014 18:37 Ich habe auch erst Berufsausbildung gemacht, dann Zivi, dann Fachabi nachgeholt und mit 25 angefangen zu studieren.
War mit 30 fertig.
Ich war auch erst mit 30 fertig und das ohne Berufsausbildung davor. Will damit sagen, dass man da noch nicht zu alt dafür ist. Selbst wenn jemand mit 30 nochmal einen anderen Weg einschlagen möchte, finde ich das ok.
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von pink_raven »

Ich muss dazu sagen, ich war am Anfang auch ziemlich unsicher, wie das auf andere (auch Mitstudenten) wirkt. Bisher fand es jeder, aber wirklich ausnahmslos jeder (Bekannte, Freunde, Familie, Kommilitonen, Ex-Arbeitskollegen) total gut und mutig von mir in meinem "fortgeschrittenen Alter" nochmal was ganz neues zu starten. :holy:
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Mannanna »

pink_raven hat geschrieben: 29 Dez 2019 14:17 Ich muss dazu sagen, ich war am Anfang auch ziemlich unsicher, wie das auf andere (auch Mitstudenten) wirkt. Bisher fand es jeder, aber wirklich ausnahmslos jeder (Bekannte, Freunde, Familie, Kommilitonen, Ex-Arbeitskollegen) total gut und mutig von mir in meinem "fortgeschrittenen Alter" nochmal was ganz neues zu starten. :holy:
Wie hast du denn nach 5 Jahren diesen alten Thread nochmal vorgekramt? :shock:
Und vor allem: Wieso hänge ich nach 5 Jahren hier immer noch rum? :crybaby:
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Tania »

Mannanna hat geschrieben: 29 Dez 2019 16:15 Und vor allem: Wieso hänge ich nach 5 Jahren hier immer noch rum? :crybaby:
Vielleicht weil Du Dich partout nicht für den richtigen Nagellack entscheiden kannst ? :gruebel:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von pink_raven »

Ich habe nach Themen zum/rund um Studium gesucht und dieses Thema unter anderem gefunden :lach:
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Mannanna »

Tania hat geschrieben: 29 Dez 2019 16:40
Mannanna hat geschrieben: 29 Dez 2019 16:15 Und vor allem: Wieso hänge ich nach 5 Jahren hier immer noch rum? :crybaby:
Vielleicht weil Du Dich partout nicht für den richtigen Nagellack entscheiden kannst ? :gruebel:
Ich fürchte, es liegt daran, daß ich mich überhaupt für Nagellack entschieden habe (Lila übrigens ;) ) . Frauen kommen mit sowas eben nicht klar.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Tania »

Mannanna hat geschrieben: 29 Dez 2019 17:19
Ich fürchte, es liegt daran, daß ich mich überhaupt für Nagellack entschieden habe (Lila übrigens ;) ) . Frauen kommen mit sowas eben nicht klar.
Nimm halt ne Frau, die keinen Nagellack trägt. Dann muss sie keine Angst haben, dass Du Dich an ihren Lackvorräten vergreifst ;)

Und wo bleibt das Foto der lila Nägel? :pfeif:
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Melli »

Mit dem Nagellack (und einigem anderen) käme ich schon klar :oops:

Hatte auch schonmal die Idee, ob ich nicht ganz arglos mich mal in ein Seniorenstudium setzen sollte :mrgreen: Ich fürchte nur, ich würde sehr schnell auffliegen :schwarzekatze:
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Mannanna »

Tania hat geschrieben: 29 Dez 2019 18:11
Mannanna hat geschrieben: 29 Dez 2019 17:19
Ich fürchte, es liegt daran, daß ich mich überhaupt für Nagellack entschieden habe (Lila übrigens ;) ) . Frauen kommen mit sowas eben nicht klar.
Nimm halt ne Frau, die keinen Nagellack trägt. Dann muss sie keine Angst haben, dass Du Dich an ihren Lackvorräten vergreifst ;)

Und wo bleibt das Foto der lila Nägel? :pfeif:
https://s19.directupload.net/images/191230/kcc3byrt.jpg :foto:
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Re: Studium - ja, nein, vielleicht...was tun?

Beitrag von Mannanna »

Melli hat geschrieben: 29 Dez 2019 21:37 Mit dem Nagellack (und einigem anderen) käme ich schon klar :oops:
Och Menno, die guten sind immer schon weg.... :schwarzekatze:
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