Depressionen

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Mit müden Augen
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Re: Depressionen

Beitrag von Mit müden Augen »

Calliandra hat geschrieben: 15 Nov 2019 19:02 In dem Moment, wo du dann deinen Namen nennst, bist du ja wahrscheinlich auch gleich ein bisschen exotisch bzw. vielleicht schon mit deinem Akzent und ich könnte mir vorstellen, dass da interessierte Nachfragen kommen.
Ich vermute zwar, dass du dich dann sicher gleich wieder ein bisschen schämst, wenn du der Paradiesvogel bist, aber vielleicht kannst du trotzdem versuchen, dich darauf zu konzentrieren, dich über das Interesse zu freuen :umarmung2:
Ich will nicht der Paradiesvogel sein! Graue Maus ist mir deutlich lieber. Mein Nachname macht mich klar zum Ausländer, mein Vorname mehr oder weniger. Mein Akzent ist (angeblich) an guten Tagen nicht vorhanden bzw sehr sehr gering.

@Eliza Jane
Es macht mich sprachlos und wütend was du da so erleben musstest. Ich kann dir nur versichern "Es sind nicht alle so!" und wünsche :vielglueck: :vielglueck: .

Ansonsten, das Übliche, ich kämpfe mit Langweile und Müdigkeit und mache mir Vorwürfe wegen der toten Wanze. Das ist so lächerlich. :oops: :oops: :oops:
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Calliandra
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Re: Depressionen

Beitrag von Calliandra »

Mit müden Augen hat geschrieben: 16 Nov 2019 16:15 Ich will nicht der Paradiesvogel sein! Graue Maus ist mir deutlich lieber.
Weiß ich doch ;) Aber es ist manchmal ein guter Aufhänger zu einem netten Gespräch, auch wenn man unfreiwillig der Paradiesvogel ist.
Mein Akzent ist (angeblich) an guten Tagen nicht vorhanden bzw sehr sehr gering.
:daumen:
… und mache mir Vorwürfe wegen der toten Wanze.
Bitte nicht! Ich weiß, dass man sich in solchen Momenten schlecht fühlen kann, aber du bist nicht für das Leben der Wanzen verantwortlich. Wenn sie wirklich erfroren sein sollte, dann deswegen, weil die Natur das für sie vorsah. Ich denke mir auch, dass das Erfrieren im Bewusstsein von Insekten weniger gravierend ankommt als das bei Menschen der Fall wäre (ohne es natürlich genau wissen zu können :? ). Ich musste auch mal erleben, wie eine Spinne auf meinem Balkon ein anderes Insekt verspeisen wollte. Ich habe auch kurz darüber nachgedacht zu intervenieren, aber dann fand ich das übergriffig. Ich hätte mich in was eingemischt, was mich nichts angeht und die Spinne um ihr Futter gebracht. Ansehen wollte ich es mir dann trotzdem nicht.
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Re: Depressionen

Beitrag von Mit müden Augen »

Danke...
Ja, ich denke mir auch, es war wohl so vorgesehen und ich kann ja auch schlecht alle Insekten der Welt bei mir aufnehmen nur weil es mal wieder Winter wird!?!?! Trotzdem, warum muss die Natur so grausam sein? Siehe auch Katzen und Mäuse, ich mag beides. :?
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Re: Depressionen

Beitrag von Lazarus Long »

Mit müden Augen hat geschrieben: 16 Nov 2019 16:37Danke...
Ja, ich denke mir auch, es war wohl so vorgesehen und ich kann ja auch schlecht alle Insekten der Welt bei mir aufnehmen nur weil es mal wieder Winter wird!?!?! Trotzdem, warum muss die Natur so grausam sein? Siehe auch Katzen und Mäuse, ich mag beides. :?
Die Natur ist nicht grausam, es ist der Mensch, der grausam ist und diesen Menschenblick auf die Natur richtet...
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Depressionen

Beitrag von TheRealDeal »

Mit müden Augen hat geschrieben: 16 Nov 2019 16:15 Ansonsten, das Übliche, ich kämpfe mit Langweile und Müdigkeit und mache mir Vorwürfe wegen der toten Wanze. Das ist so lächerlich. :oops: :oops: :oops:
Unsere Gefühle, die wir wahrnehmen, sind niemals lächerlich! :umarmung2:

Wegen der Wanze: Ich drücke es mal so aus:
Selbst der buddhistische Mönch, der sich geschworen hat, in seinem Leben keine Fliege mehr zu töten, wird in seinem Garten trotzdem Unkraut jäten...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Depressionen

Beitrag von Mit müden Augen »

Lazarus Long hat geschrieben: 16 Nov 2019 17:25Die Natur ist nicht grausam, es ist der Mensch, der grausam ist und diesen Menschenblick auf die Natur richtet...
Die Katze die die Maus umbringt und frisst ist grausam...
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Re: Depressionen

Beitrag von Lazarus Long »

Mit müden Augen hat geschrieben: 16 Nov 2019 17:30
Lazarus Long hat geschrieben: 16 Nov 2019 17:25Die Natur ist nicht grausam, es ist der Mensch, der grausam ist und diesen Menschenblick auf die Natur richtet...
Die Katze die die Maus umbringt und frisst ist grausam...
Eine menschliche und moralische Wertung. ;)

Einzig die meisten Pflanzen töten nicht um sich zu ernähren, sie töten aber um zu überleben.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Depressionen

Beitrag von Eliza Jane »

@Calliandra: Danke, ich habe gelernt, dass es am besten ist, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
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Re: Depressionen

Beitrag von Wuchtbrumme »

Mit müden Augen hat geschrieben: 16 Nov 2019 17:30
Lazarus Long hat geschrieben: 16 Nov 2019 17:25Die Natur ist nicht grausam, es ist der Mensch, der grausam ist und diesen Menschenblick auf die Natur richtet...
Die Katze die die Maus umbringt und frisst ist grausam...
Nein, denn sie erfüllt eine wichtige Aufgabe: sie hält die Mäusepopulation in Schach. Mäuse verbreiten Krankheiten.
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Re: Depressionen

Beitrag von Eliza Jane »

Wuchtbrumme hat geschrieben: 16 Nov 2019 18:57
Mit müden Augen hat geschrieben: 16 Nov 2019 17:30
Lazarus Long hat geschrieben: 16 Nov 2019 17:25Die Natur ist nicht grausam, es ist der Mensch, der grausam ist und diesen Menschenblick auf die Natur richtet...
Die Katze die die Maus umbringt und frisst ist grausam...
Nein, denn sie erfüllt eine wichtige Aufgabe: sie hält die Mäusepopulation in Schach. Mäuse verbreiten Krankheiten.
Frag mal die Maus, wie die das findet. Auch so kleine Tiere leben und haben Ängste. Ich habe einen Zwerghamster. In freier Natur werden diese Tiere nicht alt, Hamster sind klassische Beutetiere. Aber auch so eine kleine Nager stehen furchtbare Ängste aus, wenn sie getötet werden. Alle wollen sie leben, vom großen Elefanten bis zur kleinen Maus. Und sie alle sind leidensfähig.
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Re: Depressionen

Beitrag von Mit müden Augen »

Lazarus Long hat geschrieben: 16 Nov 2019 17:33Eine menschliche und moralische Wertung. ;)
Ja, ok. Das ist mir zu philosophisch. :schwarzekatze:
Eliza Jane hat geschrieben: 16 Nov 2019 19:04Frag mal die Maus, wie die das findet. [...]
Genau. Ich finde das grausam. Leider ist es von der Natur aus so vorgesehen. Nahrungskette und so. :sadman:
Ach und Krankheiten und so, ja ok, aber trotzdem ist es grausam. Ich mag Nagetiere, von der winzigen Maus bis zum Kapybara oder wie die heissen (inkl. Ratten!).
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Re: Depressionen

Beitrag von Wuchtbrumme »

Die Natur ist nicht grausam, sie IST einfach. Moral ist rein menschlich, jenseits des Menschen kennt die Natur nicht.

Normalerweise werden die Populationen von Beutetieren von ihren Jägern im Gleichgewicht gehalten. Erst wenn das nicht mehr stimmt weil z. B. die Jäger dezimiert wurden, gibt es ein Problem.

Es sei Dir unbenommen zu denken, dass Mutter Natur einen Fehler gemacht hat, als sie Säugetieren „Leidensfähigkeit“ gab.
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Re: Depressionen

Beitrag von Melli »

Ich glaube nicht an eine personifizierte Natur, die welche Zwecke auch immer verfolgen kann.

Dagegen haben Tiere sehr wohl ein Bewußtsein, nur daß man das als Mensch nur schwerlich erfassen kann.

Die Begrenztheit einer biologischen Existenz kann man natürlich auch da sehen, wo der Spinne nichts übrig bleibt als u.a. Insekten zu essen, der Katze u.a. Mäuse. Über welche Möglichkeiten man als Mensch hat und welche nicht, könnte man lange sich den Kopf zerbrechen. Es geht wohl eher darum, was welchem Individuum offensteht. Schätzungsweise kann das sehr ernüchternd sein.
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Re: Depressionen

Beitrag von Mit müden Augen »

Es ist Montag und ich bin schon (wie eigentlich?) mit dem Gefühl aufgestanden "Ich kann nicht mehr!!!". Ich will wieder ins Bett (aber da kriege ich Albträume :crybaby: ). Das ist doch kein Leben. :crybaby: :crybaby: :crybaby:
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Re: Depressionen

Beitrag von Mit müden Augen »

Sorry...
[+] Ich frage mich gerade
Wie lange muss ich dieses Leben noch ertragen? Kommt überhaupt irgendwann Besserung? Ich bin so kaputt, mir kann man doch gar nicht helfen, warum kann ich nicht einfach sterben??? Der Tag war unerträglich und die Nacht wird nicht besser sein, ich werde vor Albträumen schreien. Und mir ist so kalt, dabei sagt das Thermometer 23°.
ICH KANN NICHT MEHR :crybaby: :crybaby: :crybaby: :crybaby:
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Momo
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Re: Depressionen

Beitrag von Momo »

Mit müden Augen hat geschrieben: 18 Nov 2019 18:51Sorry...
:umarmung2:


Ich fühle mich gerade verloren.
Manchmal brauche ich ziemlich lange...
Es hat mich Jahre gekostet, einzusehen, dass ich Hilfe brauche, noch mal Jahre, mir tatsächlich einen Therapeuten zu suchen und mich auf die Therapie einzulassen und noch mal einige Monate, um auf den Gedanken zu kommen, dass eine ambulante Therapie nicht ausreicht.
Ich bin im Sommer direkt nach meinem Urlaub stationär in einer Klinik aufgenommen worden und habe nach dem Aufenthalt dort mehr oder weniger direkt weitergearbeitet, mit ein paar wenigen Anpassungen.
Und im Grunde begreife ich erst jetzt, wie verdammt schlecht es mir geht und dass es so nicht weitergehen kann.
Ich hab da dieses destruktiven Gedankenkonstrukt; Ich bin einfach zu schwach, zu sensibel, zu klein und damit meine ich nicht meine Körpergröße... Ich habe zu viel vermieden, die falschen Strategien, bin einfach nicht dafür geschaffen, auf dieser Welt und mit meinem Leben zurecht zu kommen. Konstruktionsfehler, meine eigene Schuld, dass ich eine Depression habe. Da muss ich auch alleine wieder rauskommen.
Wenn ich Hilfe brauche, bin ich verloren - wer wird mir schon helfen? -, alleine bin ich auch verloren.
Langsam bin ich nachsichtiger mir selbst gegenüber, aber insbesondere letzteres sitzt immer noch sehr tief.

Der Aufenthalt in der Klinik hat mich ein Stück weitergebracht... Ich hatte eine Pause davon, funktionieren zu müssen, eine Pause von den körperlichen Symptomen. Ich konnte Dinge ansprechen, die mir schwer auf der Seele lasteten und einen Teil der Gefühle zulassen, die ich so lange in mir verschlossen habe... Ich habe ein besseres Gespür für meine eigenen Bedürfnisse bekommen.
Ich habe zugestimmt, ein Medikament zu nehmen - eins, dass den Schlafrhythmus wieder ins Gleichgewicht bringen soll -, obwohl ich anfangs strikt dagegen war. Zumindest in der Klinik hat es auch geholfen...
Aber am allermeisten hat es mir gut getan, unter Menschen zu sein.
In den Gruppen. Als Konfrontation verschiedener sozialer Ängste (die als Soziale Phobien diagnostiziert wurden). Als Gemeinschaft, in der ich mich akzeptiert und sicher fühlte.
Freunde.
Die es trotz ihrer eigenen Themen interessiert hat, wie es mir geht. Wie ich zurecht komme. Die mir Mut gemacht haben und mich darin bestärkt haben, eine schwierige Situation anzugehen und zu meistern. Die für mich wütend waren, mich in Schutz genommen haben, mir Sicherheit gegeben haben, mich und meine Unsicherheit angenommen haben... Mit denen zusammen ich gerne meine Zeit verbracht habe.
Es war schon spannend, die Abfolge an Ängsten zu beobachten;
Anfangs die Angst vor Ablehnung.
Dann die Angst vor Ausgrenzung.
Und am Ende die Verlustangst.
Die Angst vor Nähe und die Berührungsängste nicht zu vergessen...

Und trotzdem; Die "richtigen" Menschen um mich zu haben ist das wirkungsvollste Heilmittel... Und mit der Erkenntnis musste ich dann - früher als ich wollte - wieder zurück in mein furchtbar einsames Leben. Ich komme gerade nicht damit klar, wie sehr ich sie vermisse.

Jetzt geht es mir mies genug, dass ich langsam den Mut finde, einen Neuanfang zu wagen. Die Ungewissheit, wo ich landen werde, wie ich herausfinde, wer ich eigentlich bin und was ich überhaupt will.... Das macht mir Angst, aber da wo ich bin, kann ich nicht bleiben. Wenn ich nichts ändere, werde ich eingehen.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

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Re: Depressionen

Beitrag von Calliandra »

Tintenmalerin hat geschrieben: 19 Nov 2019 01:49 Und trotzdem; Die "richtigen" Menschen um mich zu haben ist das wirkungsvollste Heilmittel... Und mit der Erkenntnis musste ich dann - früher als ich wollte - wieder zurück in mein furchtbar einsames Leben. Ich komme gerade nicht damit klar, wie sehr ich sie vermisse …
Tintenmalerin, dein Bericht klingt doch, als hättest du wirklich tolle Fortschritte gemacht.
Das ist schön, dass dir da so tolle Menschen begegnet sind. Kannst du nicht versuchen, sie auch nach dem Klinikaufenthalt regelmäßig zu treffen – dass ihr euch einmal die Woche einen Abend ausmacht, an dem ihr euch trefft und über eure Probleme und Fortschritte sprecht? Ich denke, das würde allen gut tun. Habt ihr eure Kontakte ausgetauscht?
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Re: Depressionen

Beitrag von TheRealDeal »

Tintenmalerin hat geschrieben: 19 Nov 2019 01:49 Ich hab da dieses destruktiven Gedankenkonstrukt; Ich bin einfach zu schwach, zu sensibel, zu klein und damit meine ich nicht meine Körpergröße... Ich habe zu viel vermieden, die falschen Strategien, bin einfach nicht dafür geschaffen, auf dieser Welt und mit meinem Leben zurecht zu kommen. Konstruktionsfehler, meine eigene Schuld, dass ich eine Depression habe. Da muss ich auch alleine wieder rauskommen.
Wenn ich Hilfe brauche, bin ich verloren - wer wird mir schon helfen? -, alleine bin ich auch verloren.
Langsam bin ich nachsichtiger mir selbst gegenüber, aber insbesondere letzteres sitzt immer noch sehr tief.
Hallo Tintenmalerin, schön, von dir zu hören. :umarmung2:

Dass du sensibel bist ist eine deiner Stärken. Denn wärst du das nicht, wie solltest du spüren wie es dir geht und was du brauchst?

Es gilt, die Dinge, deiner Biografie in deine Persönlichkeit zu integrieren. Und falsch - Was heißt das? Ich habe auch lange geglaubt, dass Erfahrungen, die nicht zu dem Ergebnis geführt haben, wie ich es erwartet habe, nichts wert wären. Schlimmer noch - Ich habe es für Zeitverschwendung gehalten. Das kann und darf ich auch so machen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich große Teile meines Lebens dadurch nicht -oder nicht ausreichend- würdige ist dabei sehr groß.

Du bist schon richtig so, wie du bist. :umarmung2: Ich könnte vieles tun um besser zu sein. Aber was ich auch tue, ich werde dadurch nicht richtiger werden... Es steht auch nirgendwo geschrieben, dass Menschen nicht leiden dürfen. Ich bin aber der Meinung, dass Menschen nicht dauernd leiden sollten. Unter dem Strich sind es aber unsere als negativ empfundenen Erfahrungen, unsere Ängste, Unzulänglichkeiten und Zweifel, die unsere Persönlichkeit ausbilden. Somit hat alles im Leben einen Wert und damit auch einen Sinn. :umarmung2: Du machst das schon. Eines schönen Tages (oder sehr schönen Tages) wirst du erkennen (können) was ich erkannt habe. Ich freue mich jetzt schon mit dir zusammen auf diesen Tag. Bis dahin wünsche ich dir, dass du dein "Sein" und dein "Wirken" als das wahrnehmen kannst, was es ist. Als etwas Schönes und einzigartiges, etwas, was "da" ist, auch ohne, dass du objektiv betrachtet etwas leisten müsstest.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Depressionen

Beitrag von Reinhard »

Telepolis: Was hilft bei Depression? :hierlang:
Antidepressiva offenbar nicht - Neue Untersuchung spricht von Placebo-Effekten, Studienautor Reinhard Maß findet die Idee, Tabletten könnten helfen, gar "absurd"



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Das Schöne am Placebo-Effekt ist, dass man den an alles dranhängen kann, das nicht schadet und man muss nur überzeugt sein, dass es hilft. Also Leute, esst Schokolade, die wirkt sicher. Smarties sind die ideale Happy-Pill. :D :D
Make love not war!
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Re: Depressionen

Beitrag von Tania »

Mal ne Frage in die Runde: hat jemand zufällig Erfahrungen mit Elektrokrampftherapie (EKT) ? Ein lieber Mensch aus meinem Bekanntenkreis könnte da etwas Input gebrauchen.

Wenn es zu privat ist, gern PN an mich.

Danke :umarmung2:
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