Depressionen

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.
Murmel

Re: Depressionen

Beitrag von Murmel »

Da es hier schon einen Faden zum Thema Depression gibt schreib ich hier, und gehe auf das philosophische Thema nicht ein.
Hat jemand von euch schonmal Erfahrungen mit Vitamin D gemacht?
Als es mit der dunklen Jahreszeit losging, hatte ich einen ganz üblen Angst/Depressionsschub (das hängt bei mir immer zusammen). Ich hatte oft gelesen, dass bei weniger Licht der Körper weniger Vitamin D produziert und sich das auch auf die Psyche auswirkt. Ende November holte ich mir dann ein Fläschen Vitamin D Tropfen aus dem Supermarkt, einfach zum ausprobieren. Und es wirkt tatsächlich. Natürlich ist es kein Wundermittel. Ich bin nicht komplett Depressions- und Angstfrei (wäre schön falls es so wäre). Aber es ist eindeutig weniger und ich kann mit dem was da ist besser umgehen. Ab und zu nehme ich auch ACC. Ja, das Medikament das eigentlich zum hustenlösen da ist. Das wirkt auf den Glutamathaushalt im Gehirn und damit auf Ängste und Depressionen. Ein Arzt hat mir das genauer erklärt, leider habe ich die Wirkweise nicht genau verstanden.

Bei mir gibt es auch noch einen eindeutigen Zusammenhang mit der Ernährung. Viele Fertigprodukte lösen bei mir Angstschübe aus. Vermutlich wegen irgendwelcher Zusatzstoffe darin. Kennst ihr das auch?
Goldstück

Re: Depressionen

Beitrag von Goldstück »

t385 hat geschrieben: 05 Jan 2018 08:16
Goldstück hat geschrieben: 05 Jan 2018 04:28
t385 hat geschrieben: 05 Jan 2018 00:09 Ist eigentlich Aufgeben eine Option? Sich damit abfinden, dass man immer depressiv sein und es keine Aussicht auf Besserung geben wird? Welchen Sinn hat das Leben dann noch?
:umarmung2:
Nimmst du Medikamente? Für mich ist aufgeben dank dieser keine Option mehr. Es ist zwar oft nichts als Qual, aber ich lasse mich (noch...) nicht unterkriegen. Seit nunmehr 13 Jahren kämpfe ich schon mit dem Scheiß. Die Hoffnung sind die schönen Phasen.
Hab sie das letzte Mal vor Weihnachten genommen. Bin mir auch nicht sicher, ob sie wirklich was bringen, da ich auch sehr schlechte Phasen mit ihnen hatte. Also heute gehts mir eigentlich wieder ganz gut. Ist doch aber sowieso wieder nur temporär. Diesen Gedanken blende ich aber aus und eigentlich belüge ich mich damit selbst. So muss dann wohl laufen, sich einer Illusion hingeben. Ich hasse es übrigens, mich hier ausheulen zu müssen, mache es aber trotzdem. Das ist doch auch ein Widerspruch. Ich habe aber auch wirklich eine Klatsche. :wuetend:
Es geht darum, dass du die Medikamente ne so lange Zeit über nimmst, dass du feststellen kannst, ob es dir mit ihnen besser geht als ohne. Und dazu brauchts den Vergleich. Und Menschen sind widersprüchlich. ;) wir sind nicht linear.
t385

Re: Depressionen

Beitrag von t385 »

Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 09:16 Es geht darum, dass du die Medikamente ne so lange Zeit über nimmst, dass du feststellen kannst, ob es dir mit ihnen besser geht als ohne. Und dazu brauchts den Vergleich.
Ich habe sie zwei Monate lang genommen und dann kam der Rückfall. Ich könnte bei meinem Hausarzt eine höhere Dosierung besorgen. Ich sollte mal langsam einen Therapeuten suchen und mit dem darüber reden. Ich kenne ja auch den Grund für meine Depressionen. Nennt sich generalisierte Angststörung, dazu noch ein massives Problem mit meinem Äußeren. Ich bin mal mit dem Rad in die Stadt gefahren, sah mein Spiegelbild in einer Autoscheibe und war dann so niedergeschlagen, dass ich sofort wieder umgedreht bin und mich ins Bett gelegt habe. Ich machs hier schon wieder zur Therapiestunde. :cry:
Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 09:16 Und Menschen sind widersprüchlich. ;) wir sind nicht linear.
Ich denke mir eben, dass es so wirkt, als wolle ich Aufmerksamkeit generieren, indem ich hier über meine Depris rede - also jammere - und das ist ja eigentlich etwas Schlechtes, wenn man ständig mit seinen Krankheiten hausieren geht. Darüber redet man nur mit Fachleuten, ansonsten hält man die Klappe und macht es mit sich selbst aus. Außerdem bin ich der Meinung, ich bin, aufgrund meiner Macken, widersprüchlicher als der normale Mensch. Vielleicht ist das auch nur Einbildung.
Goldstück

Re: Depressionen

Beitrag von Goldstück »

t385 hat geschrieben: 07 Jan 2018 09:43
Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 09:16 Es geht darum, dass du die Medikamente ne so lange Zeit über nimmst, dass du feststellen kannst, ob es dir mit ihnen besser geht als ohne. Und dazu brauchts den Vergleich.
Ich habe sie zwei Monate lang genommen und dann kam der Rückfall. Ich könnte bei meinem Hausarzt eine höhere Dosierung besorgen. Ich sollte mal langsam einen Therapeuten suchen und mit dem darüber reden. Ich kenne ja auch den Grund für meine Depressionen. Nennt sich generalisierte Angststörung, dazu noch ein massives Problem mit meinem Äußeren. Ich bin mal mit dem Rad in die Stadt gefahren, sah mein Spiegelbild in einer Autoscheibe und war dann so niedergeschlagen, dass ich sofort wieder umgedreht bin und mich ins Bett gelegt habe. Ich machs hier schon wieder zur Therapiestunde. :cry:
Dazu ist der Thread doch da. :umarmung2: 2 Monate sind kurz und es braucht ja auch Zeit bis man eingestellt ist.

Ich denke mir eben, dass es so wirkt, als wolle ich Aufmerksamkeit generieren, indem ich hier über meine Depris rede - also jammere - und das ist ja eigentlich etwas Schlechtes, wenn man ständig mit seinen Krankheiten hausieren geht. Darüber redet man nur mit Fachleuten, ansonsten hält man die Klappe und macht es mit sich selbst aus. Außerdem bin ich der Meinung, ich bin, aufgrund meiner Macken, widersprüchlicher als der normale Mensch. Vielleicht ist das auch nur Einbildung.
Nein, das sagen nur empathielose Klötze. Der Thread hier geht um Depressionen. Wo wenn nicht hier drüber klagen? Habe selbst noch ne Persönlichkeitsstörung und bin mE ebenfalls deutlich widersprüchlicher als normale. Naja, wenn ich nicht grad drunter leide wie die Hölle finde ich es spannend.
blauäugig

Re: Depressionen

Beitrag von blauäugig »

Murmel hat geschrieben: 07 Jan 2018 08:51 Ich hatte oft gelesen, dass bei weniger Licht der Körper weniger Vitamin D produziert und sich das auch auf die Psyche auswirkt. Ende November holte ich mir dann ein Fläschen Vitamin D Tropfen aus dem Supermarkt, einfach zum ausprobieren. Und es wirkt tatsächlich. Natürlich ist es kein Wundermittel. Ich bin nicht komplett Depressions- und Angstfrei (wäre schön falls es so wäre). Aber es ist eindeutig weniger und ich kann mit dem was da ist besser umgehen.
Angst und Depression konnte ich bisher zum Glück weitestgehend umschiffen, aber die dunkle Jahreszeit macht mir auch immer sehr zu schaffen. Jetzt, wo ich schon das zweite Mal in dieser Woche über Vitamin D Nahrungsergänzungsmittel stolpere, werde ich es auch mal ausprobieren. Bericht folgt... ;)

Mit Ausnahme einer Tiefkühlpizzasorte für die (wenigen) Tage, an denen ich überhaupt gar keine Lust habe zu kochen, verzichte ich auf Fertiggerichte. Die sorgen bei mir zumindest für wirklich miese Laune, weil es nicht sonderlich schmeckt und auch mein Stoffwechsel mit denen oft nicht so gut zurecht kommt.

In diesem Winter komme ich bisher eigentlich ganz gut klar, weil mir die bescheidene Beschäftigungslage zumindest Zeit und Kraft lässt, um bei Helligkeit Laufen zu gehen oder auf das Rennrad zu steigen.
Murmel

Re: Depressionen

Beitrag von Murmel »

Blauäugig, wenn Du dir Vitamin D holst reicht aber das aus dem Supermarkt. In der Apotheke zahlst Du dich dumm und dämlich.

Fertigprodukte esse ich manchmal wenn ich faul bin. Aber es ist wirklich so, dass ich so etwas esse und dann einen Schub Angst als Beilage bekomme. Da Ängste irgendwie mit dem Glutamatrezeptoren im Gehirn zusammenhängen und in vielen Fertigprodukten Glutamat drin ist, scheint das zusammenzuhängen.
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Re: Depressionen

Beitrag von TheRealDeal »

Murmel hat geschrieben: 07 Jan 2018 08:51 Da es hier schon einen Faden zum Thema Depression gibt schreib ich hier, und gehe auf das philosophische Thema nicht ein.
Hat jemand von euch schonmal Erfahrungen mit Vitamin D gemacht?
Ja, ich nehme seit Ende Oktober Vitamin D3. Ich habe gelesen, dass sich Vitamin D3-Mangel u. a. dadurch bemerkbar macht, dass das Brustbein bei leichtem Druck schmerzt. Das habe ich gehabt und es ist jetzt (fast) weg. Es hat meine depressive Episode definitiv verkürzt. Wenn man sich Tabletten besorgt, nimmt man die am besten mit einem Glas Milch ein, da Vitamin D3 fettlöslich ist. Auf der Arbeit habe ich Tropfen und zu Hause Tabletten. Ich habe bezüglich der Wirksamkeit keinen Unterschied festgestellt. Seitdem ich das nehme, hatte ich auch keinen Infekt mehr, obwohl ich 3X mit Kindern zusammen gekommen bin, die grippale Infekte hatten. Ich halte mich an die empfohlene Dosierung, weil ich schon mal Nierensteine hatte und eine Überdosierung zu vermehrter Calcium-Ausscheidung über die Nieren führt.
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kreisel
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Re: Depressionen

Beitrag von kreisel »

t385 hat geschrieben: 07 Jan 2018 09:43 Ich denke mir eben, dass es so wirkt, als wolle ich Aufmerksamkeit generieren, indem ich hier über meine Depris rede - also jammere - und das ist ja eigentlich etwas Schlechtes, wenn man ständig mit seinen Krankheiten hausieren geht. Darüber redet man nur mit Fachleuten, ansonsten hält man die Klappe und macht es mit sich selbst aus. Außerdem bin ich der Meinung, ich bin, aufgrund meiner Macken, widersprüchlicher als der normale Mensch. Vielleicht ist das auch nur Einbildung.
Ich denke da gibts unterschiedliche Verhaltensweisen, Menschen die kaum drüber reden und Menschen
die ständig drüber reden, die da auch kaum Möglichkeiten sehen und wiederholt und in Schleifen
klagen.
Aber überhaupt mal drüber reden und sich austauschen, halte ich für gut und wichtig.
Und immer wieder drüber reden zeugt halt oft auch von einer eingefleischten Hoffnungslosigkeit
und Hilflosigkeit, hat auch seine Berechtigung, ist aber für das Umfeld auch etwas anstrengender.

Bei den Medikamenten hab ich jetzt gelesen, da sollte man nach 6 Wochen eine positive Wirkung merken,
ansonsten passt der Wirkstoff vielleicht nicht. Die Kombination mit Therapie und sich auch auf
psychischer Ebene Hilfe holen, schadet sicher auch nicht. Vermutlich bis du aber jemand,
dem das anerkennen, dass man nicht so einfach funktioniert (und das dann auch noch ans
Licht zerren muss) nicht so leicht fällt?

Ich selbst hab auch Depressionen und das schon von Jugend an. Erleichterung konnte ich finden,
völlige Heilung weiß ich nicht. Ist aber sicher bei manchen möglich, wenn es leichter ist
und möglichst schnell angegangen wird. Ist vielleicht ähnlich wie bei Rückenschmerzen, dass
das Gehirn sich das merkt, wenn man lange nichts gegen den Schmerz tut.
Besser ist wohl, wenn man noch an eine halbwegs gesunde und aktive Phase anknüpfen kann
und auf der aufbauen. Dann kann sich der Zustand auch wieder gut ändern.
Ansonsten ist es eine mühselige Arbeit mit kleinen Schritten und viel Geduld.
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Re: Depressionen

Beitrag von TheRealDeal »

t385 hat geschrieben: 07 Jan 2018 09:43 Ich sollte mal langsam einen Therapeuten suchen und mit dem darüber reden. Ich kenne ja auch den Grund für meine Depressionen. Nennt sich generalisierte Angststörung, dazu noch ein massives Problem mit meinem Äußeren. Ich bin mal mit dem Rad in die Stadt gefahren, sah mein Spiegelbild in einer Autoscheibe und war dann so niedergeschlagen, dass ich sofort wieder umgedreht bin und mich ins Bett gelegt habe. Ich machs hier schon wieder zur Therapiestunde. :cry:
Mir haben damals Selbsthilfegruppen sehr geholfen. Ich habe damit angefangen, weil ich mir sagte, dass ich etwas tun muss, bis ich meine Psychotherapie beginnen konnte. Was ich als besonders angenehm empfunden habe war, dass ich mich endlich mal nicht erklären musste, weil ja jeder in der Gruppe wusste, wie man sich mit Depressionen fühlt, bzw. was man nicht wahrnimmt.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
t385

Re: Depressionen

Beitrag von t385 »

kreisel hat geschrieben: 08 Jan 2018 09:55 Bei den Medikamenten hab ich jetzt gelesen, da sollte man nach 6 Wochen eine positive Wirkung merken,
ansonsten passt der Wirkstoff vielleicht nicht. Die Kombination mit Therapie und sich auch auf
psychischer Ebene Hilfe holen, schadet sicher auch nicht. Vermutlich bis du aber jemand,
dem das anerkennen, dass man nicht so einfach funktioniert (und das dann auch noch ans
Licht zerren muss) nicht so leicht fällt?
Ich habe das immer verdrängt oder mit mit selbst ausgemacht. Letztes Jahr war ich vier Monate lang in einer Klinik und habe da zum ersten Mal mit Menschen ausgiebig über meine Probleme geredet. Leider habe ich danach den Anschluss nicht gefunden und bin in ein ziemliches Loch gefallen. Die Zeit in der Klinik war wirklich schön und ich vermisse es, mit den ganzen anderen Gestörten Zeit zu verbringen und zu reden. Mir ging es da seit langen Jahren endlich wieder einmal gut.
kreisel hat geschrieben: 08 Jan 2018 09:55 Ich selbst hab auch Depressionen und das schon von Jugend an. Erleichterung konnte ich finden,
völlige Heilung weiß ich nicht. Ist aber sicher bei manchen möglich, wenn es leichter ist
und möglichst schnell angegangen wird. Ist vielleicht ähnlich wie bei Rückenschmerzen, dass
das Gehirn sich das merkt, wenn man lange nichts gegen den Schmerz tut.
Besser ist wohl, wenn man noch an eine halbwegs gesunde und aktive Phase anknüpfen kann
und auf der aufbauen. Dann kann sich der Zustand auch wieder gut ändern.
Ansonsten ist es eine mühselige Arbeit mit kleinen Schritten und viel Geduld.
Das mit den kleinen Schritten habe ich mir auch vorgenommen. Nur habe ich das Gefühl, es wäre nicht gut, wenn ich so langsam vorgehe, denn ich muss doch endlich wieder funktionieren und in die Normalität zurückkehren.
t385

Re: Depressionen

Beitrag von t385 »

TheRealDeal hat geschrieben: 08 Jan 2018 16:51 Mir haben damals Selbsthilfegruppen sehr geholfen. Ich habe damit angefangen, weil ich mir sagte, dass ich etwas tun muss, bis ich meine Psychotherapie beginnen konnte. Was ich als besonders angenehm empfunden habe war, dass ich mich endlich mal nicht erklären musste, weil ja jeder in der Gruppe wusste, wie man sich mit Depressionen fühlt, bzw. was man nicht wahrnimmt.
Ich habe hier in der Nähe schon einmal nach ein paar Selbsthilfegruppen gesucht und es gibt auch einige. Leider fühle ich mich derzeit so hässlich und fett, dass ich das Haus kaum verlasse. Ich müsste erst einmal 10 Kilogramm abnehmen, bevor ich mich wieder irgendwelchen Gruppensituationen aussetzen mag. Selbst dann ist es nicht gesagt, dass ich mich auf einmal als halbwegs äußerlich normal betrachten würde. Das klingt total bescheuert, aber es ist wirklich so. :?
Murmel

Re: Depressionen

Beitrag von Murmel »

t385 hat geschrieben: 09 Jan 2018 06:41 Das mit den kleinen Schritten habe ich mir auch vorgenommen. Nur habe ich das Gefühl, es wäre nicht gut, wenn ich so langsam vorgehe, denn ich muss doch endlich wieder funktionieren und in die Normalität zurückkehren.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, je mehr Druck da ist zu funktionieren, desto weniger klappte es. Bei mir wurde es erst besser, als ich jeden Druck zu funktionieren aufgegeben habe. Erst danach fing es an wieder nach oben zu gehen.

t385 hat geschrieben: 09 Jan 2018 06:41 Ich habe hier in der Nähe schon einmal nach ein paar Selbsthilfegruppen gesucht und es gibt auch einige. Leider fühle ich mich derzeit so hässlich und fett, dass ich das Haus kaum verlasse. Ich müsste erst einmal 10 Kilogramm abnehmen, bevor ich mich wieder irgendwelchen Gruppensituationen aussetzen mag. Selbst dann ist es nicht gesagt, dass ich mich auf einmal als halbwegs äußerlich normal betrachten würde. Das klingt total bescheuert, aber es ist wirklich so. :?
Das ist ja eine echt fiese Situation in der Du da steckst. Du denkst Du seist zu häßlich um an sozialen Situationen teilzunehmen. Das ist sicher eine Zwangsvorstellung, und ich vermute dein rationales Ich weiß das auch. Du bräuchtest Hilfe mit deinen Zwangs/Angstvorstellungen aber genau diese Vorstellungen verhindern es, dass Du dir Hilfe holst.
Ich kenne solche Teufelskreise sehr gut. Gute Tipps kann ich dir jetzt nicht geben. Erstmal nur Mitgefühl. Du bist mit diesem Mist nicht allein. Weiß nicht ob dir das hilft.
t385

Re: Depressionen

Beitrag von t385 »

Murmel hat geschrieben: 09 Jan 2018 07:48 Das ist ja eine echt fiese Situation in der Du da steckst. Du denkst Du seist zu häßlich um an sozialen Situationen teilzunehmen. Das ist sicher eine Zwangsvorstellung, und ich vermute dein rationales Ich weiß das auch. Du bräuchtest Hilfe mit deinen Zwangs/Angstvorstellungen aber genau diese Vorstellungen verhindern es, dass Du dir Hilfe holst.
Ich kenne solche Teufelskreise sehr gut. Gute Tipps kann ich dir jetzt nicht geben. Erstmal nur Mitgefühl. Du bist mit diesem Mist nicht allein. Weiß nicht ob dir das hilft.
Vielleicht bin ich auch objektiv betrachtet hässlich. Ich hasse es, mich im Spiegel anschauen zu müssen. Besonders von der Seite betrachtet wirke ich sehr hässlich. Auch auf Fotos, die von mir gemacht worden sind, wirke ich immer sehr hässlich. Irgendwann kann man nicht mehr sagen, man sei nur nicht fotogen, sondern man muss dann die Hässlichkeit anerkennen. Ich muss dazu aber sagen, dass es bisher sogar Frauen gab, die meinten, sie fänden mich attraktiv. Das führte dann einmal zu einer Affäre und einmal zu einer mehrjährigen Beziehung. Ich bin aber mittlerweile davon überzeugt, dass die unter totaler Geschmacksverirrung gelitten haben.

Ich weiß nicht, was ich mir aus Mitgefühl machen soll. Trotzdem danke ich Dir.
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Re: Depressionen

Beitrag von TheRealDeal »

Das Problem ist, dass unser Gehirn gut darin ist, sich Dinge einzubilden und schlecht darin, Realität von Fiktion zu unterscheiden.

In der Psychologie unterscheidet man zwischen Angst und Furcht. Furcht existiert, Angst nicht. Denn Angst haben wir immer vor Ereignissen oder Situationen, die zukünftig eintreten könnten.
Deshalb mein Rat: Lebe im Jetzt, im Moment und du wirst feststellen, dass es in diesem Zustand keine Ängste gibt. Außerdem sind dabei auch automatisch als negativ empfundene Ereignisse der Vergangenheit ausgeblendet.

Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg. :umarmung2:
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Re: Depressionen

Beitrag von t385 »

TheRealDeal hat geschrieben: 09 Jan 2018 08:56 Das Problem ist, dass unser Gehirn gut darin ist, sich Dinge einzubilden und schlecht darin, Realität von Fiktion zu unterscheiden.

In der Psychologie unterscheidet man zwischen Angst und Furcht. Furcht existiert, Angst nicht. Denn Angst haben wir immer vor Ereignissen oder Situationen, die zukünftig eintreten könnten.
Deshalb mein Rat: Lebe im Jetzt, im Moment und du wirst feststellen, dass es in diesem Zustand keine Ängste gibt. Außerdem sind dabei auch automatisch als negativ empfundene Ereignisse der Vergangenheit ausgeblendet.

Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg. :umarmung2:
Also wäre das Jetzt quasi der Zustand, in dem ich mich derzeit befinde: Ängste verdrängen und sich etwas vormachen. Sich vormachen, dass alles ja gut wäre.
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Re: Depressionen

Beitrag von TheRealDeal »

Mit "Jetzt" ist die Gegenwart gemeint, also die gerade aktuelle Sekunde. Ohne Raum für Vergangenheit und Zukunft. Da es für Erfahrungen und Befürchtungen keinen Raum gibt, gibt es auch keine Angst. Und somit zum Beispiel auch keinen Raum für Reaktionen deiner Mitmenschen, die du als negativ empfinden könntest.
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Re: Depressionen

Beitrag von Saraj »

TheRealDeal hat geschrieben: 09 Jan 2018 10:47 Mit "Jetzt" ist die Gegenwart gemeint, also die gerade aktuelle Sekunde. Ohne Raum für Vergangenheit und Zukunft. Da es für Erfahrungen und Befürchtungen keinen Raum gibt, gibt es auch keine Angst. Und somit zum Beispiel auch keinen Raum für Reaktionen deiner Mitmenschen, die du als negativ empfinden könntest.
Wie geht sowas? Jeder denkt und fühlt doch die meiste Zeit des Tages mit seiner Vergangenheit im Hinterkopf und mit Blick auf die Zukunft. Zumindest auf die nächsten paar Stunden.
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Re: Depressionen

Beitrag von TheRealDeal »

Also ich tue das nicht. Natürlich bin ich nicht eines schönen Tages aufgewacht und habe beschlossen, das so zu machen. Vorausgegangen sind mehrere Prozesse. Das fing in früher Kindheit an. Ich fühlte mich da irgendwie haltlos und verloren, weil ich nicht wusste, mit wem ich mich vergleichen sollte. Weil ich mich nicht stark, aber trotzdem gehandicapt fühlte. Bis ich irgendwann erkannte, dass ich quasi unvergleichlich bin. Natürlich fühlte ich mich durch diese Erkenntnis nicht besser, weil ich mich dadurch noch weniger zugehörig zu einer Gruppe fühlte. Um mich zu "retten", hat meine Seele beschlossen, dass ich mich gar nicht vergleichen muss, ich also nicht dazu gezwungen bin. Heute sehe ich diese Prozesse als ein Geschenk des Schöpfers an mich an. Also unter dem Strich fehlt mir nichts, weil ich quasi als Ausgleich für meine körperlichen Handicaps andere Dinge bekommen habe, für die ich heute sehr dankbar bin, wenngleich ich diese mit viel Leid erlangt habe.

Eines meiner Themen als Frühchen ist ja das Thema "Leben". Wir leben jetzt. Nicht in der Vergangenheit und erst recht nicht in der Zukunft. Die Ängste, fühlen sie sich auch noch so real an, existieren nicht real. Das dem so ist, können wir dadurch erfahren, indem wir spüren, ob wir "im Jetzt" Angst haben. In der Vergangenheit hat vermutlich jeder Mensch mal Angst gehabt. In der Zukunft, meinetwegen in einer Sekunde auch. Aber in dieser Sekunde nicht. Ich nehme mir gerne meine Katze zum Vorbild. Sie lebt "im Jetzt" und ihr geht es gut dabei. Überhaupt habe ich von ihr viel gelernt, z. B. dass man auch als frühkindlich traumatisiertes Wesen seine Bestimmung kennen kann und dieser auch nachgeht.

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt...
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Re: Depressionen

Beitrag von LonesomeCoder »

Wer sagt, dass die Katze glücklich ist?
Tiere haben auch eine Psyche. Auch Probleme damit können sie haben. Etwa werden in Tierversuchen Tiere gequält, damit sie depressiv werden. Danach werden Anti-Depressiva für Menschen an ihnen getestet.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Depressionen

Beitrag von TheRealDeal »

Meine Katze ist glücklich. Ich sage das. Und das wäre auch jedes andere Tier auf diesem Planeten, wenn wir Menschen ihnen kein Leid zufügen würden. Wobei erfahrenes Leid nicht zwangsläufig bedeutet, dass man dadurch unglücklich sein muss.
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