t385 hat geschrieben: ↑25 Feb 2018 15:43
Die letzten Tage mal wieder viel zu lange im Bett gelegen. Auch heute mal wieder - vor ner Stunde erst aufgestanden. Um das wieder zu normalisieren, mache ich dann eigentlich immer bis zum Abend des nächsten Tages durch und gehe dann ins Bett. Kostet alles immer viel Kraft. Mein Körper wirds mri danken.
Ich kenne das und durfte das dank akuter Bronchitis mal wieder schön auskosten. Danach fühlt man/frau sich wie der letzte Abschaum. Gestern Abend bin ich dann ganz eng an den Häuserwänden entlang zum Rewe gekrochen und dachte echt, das wäre es jetzt. Keinerle Verbindung mehr zur menschlichen Spezies ... ich kam mir wie ein Alien vor, die Körper und Stimmen der anderen drangen nicht richtig durch, als wären Kilometer zwischen mir und der Kassierin, die mir einen Haufen Münzen direkt in die Hand gab.
Tatsächlich hat das viel mit der Tagesstruktur zu tun. An ordentlichen Arbeitstagen, an denen ich morgens um 8 Uhr bis abends 18 Uhr auf der Matte stehen, fühle ich mich nicht so. Weil ich Orientierung habe, Orientierung nach Außen!
Ich habe jetzt für mich entschieden: ich stehe immer jeden Tag zur gleichen Zeit auf, gehe raus, orientiere mich nach Außen, setze mich an einsamen Sonntagen, an denen ich in Strukturlosigkeit zu versinken drohe, einfach in ein Café, betreibe Mimikry, wie Schimpansen - tue wie die anderen tun, tue als sei ich auch ein Mensch ... und tatsächlich hilft das - die Spiegelung bewirkt bei mir eine rudimentäre Menschwerdung.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau