Depressionen

[dfg82]

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Klinikkontakte sehr schnell einschlafen. Zurück im alten Alltag lässt die Zeit mit Mitpatienten schnell zurücktreten. Ein Stück weit sind das auch Zweckbekanntschaften, die sehr schnell sehr tiefgehend werden, ohne wirklich alltagstauglich zu sein.
Wenn sie also den Kontakt einschlafen lässt, dann hat das eher wenig mit dir zu tun in meinen Augen, sondern dass die Situation jetzt eine andere ist. Ihr seid nicht mehr unter der Glasglocke, sondern wieder "in der Wildnis".

Ich habe darüber noch einmal nachgedacht. War es nicht unangemessen von ihr, mich zum Abschied zu umarmen und zu sagen, dass sie mich lieb hat und nachdem ich weg war noch einmal zu schreiben, dass sie mich sehr lieb hat und ich ein toller Mensch sei? Sie muss doch auch wissen, wie das bei einem Menschen ankommt und dass derjenige danach vielleicht noch Kontakt haben möchte? Vielleicht bin ich auch wirklich zu unerfahren im Umgang mit anderen Menschen und meine Nachfrage war dann doch zuviel des Guten.

[Endura]

Ich habe mal von jemandem gehört, dass autogenes Training sei wie eine Schmerztablette einzuwerfen. Gegen den seelischen Schmerz sozusagen. Es hilft aber nicht gegen die Ursachen.
Die Entspannungstechniken sind bestimmt sinnvoll, aber ich glaube nicht, dass man damit schwere Depressionen bekämpfen kann. Langfristig hilft hoffentlich eine Psychotherapie bei einen passenden Therapeuten.
Psychiatrische Kliniken bieten i.d.R. eine PIA-Sprechstunde an (psychiatrische Institutsambulanz). Dies soll zur Überbrückung dienen, bis man einen Therapieplatz hat und ist wahrscheinlich besser als nichts.

Wenn du Entspannungstechniken konsequent über längere Zeit anwendest, hilft das auch gegen die Ursachen der Depressionen.

[Elli]

Vielleicht bin ich auch wirklich zu unerfahren im Umgang mit anderen Menschen und meine Nachfrage war dann doch zuviel des Guten.

Ich denke, da gibt es aber auch keine allgemeinen Regeln, weil es einfach so unterschiedlich ist, was wem wann zu viel ist.
Aber generell sind Fragen, bei denen es um irgendeine Art Zukunftsprognose geht (Bist du an weiterem Kontakt interessiert?), natürlich immer etwas heikel. Weil sie dem anderen ein Versprechen abverlangen, eine Festlegung über den Moment hinaus. Vielleicht weiß sie selbst noch nicht genau, wie sie es mit den Klinikkontakten handhaben will, und zögert daher, Dir zu antworten. Das muss noch keine Ablehnung weiteren Kontakts sein, sondern kann auch dem Wunsch entspringen, es erstmal noch weiter offen zu lassen.
Falls da nichts mehr kommt, musst Du den Kontakt m.E. noch nicht verloren geben und kannst Dich später nochmal bei ihr melden. Dann würde ich aber lieber inhaltlich an frühere Gespräche anknüpfen und keine Metafragen bzgl. der Kommunikation zwischen Euch stellen. Und sollte auch dann nichts zurückkommen, muss man es akzeptieren.
Was Nell geschrieben hat, finde ich sehr nachvollziehbar, kenne aber auch Gegenbeispiele. Eine Freundin von mir hatte in der Klinik zB sehr dauerhafte Freundschaften geschlossen, mit den Leuten arbeitet sie jetzt sogar zusammen und hat auch eine Zeitlang mit ihnen zusammen gewohnt. Das gibt es also auch.

[TheRealDeal]

War es nicht unangemessen von ihr, mich zum Abschied zu umarmen und zu sagen, dass sie mich lieb hat und nachdem ich weg war noch einmal zu schreiben, dass sie mich sehr lieb hat und ich ein toller Mensch sei? Sie muss doch auch wissen, wie das bei einem Menschen ankommt und dass derjenige danach vielleicht noch Kontakt haben möchte?

Und wenn du ganz einfach ein toller und liebenswerter Mensch bist?

Leider ist es so, dass mit Depressionen eine gewisse "Realitätsverzerrung" einher geht. Ich habe mich ganz selbstverständlich und zweifelsfrei immer für toll gehalten, weil ich es bin. In meinen depressiven Phasen bröckelte aber auch das. Und meiner Erfahrung nach müssen Menschen weder etwas wissen, noch merken. Daher bin ich mit Aussagen in diese Richtung sehr vorsichtig. Selbst wenn ich einem Menschen etwas klar sage und es gehört wird, muss das noch lange nicht verstanden werden.

[Goldstück]

Versuche erstmal, auf die Realität, die außerhalb dieses geschützten Raumes ist, klarzukommen. Wenns gar nicht geht, ist nichts für die Ewigkeit.

Und was dann? Wo geht man dann hin wenn es mit der Realität nicht funktioniert?

Zurück in die Psychiatrie/ man manipuliert seine eigene Realität mittels Chemie/ man erträgt es wie es ist/ man bringt sich um.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Klinikkontakte sehr schnell einschlafen. Zurück im alten Alltag lässt die Zeit mit Mitpatienten schnell zurücktreten. Ein Stück weit sind das auch Zweckbekanntschaften, die sehr schnell sehr tiefgehend werden, ohne wirklich alltagstauglich zu sein.
Wenn sie also den Kontakt einschlafen lässt, dann hat das eher wenig mit dir zu tun in meinen Augen, sondern dass die Situation jetzt eine andere ist. Ihr seid nicht mehr unter der Glasglocke, sondern wieder "in der Wildnis".

Ich habe darüber noch einmal nachgedacht. War es nicht unangemessen von ihr, mich zum Abschied zu umarmen und zu sagen, dass sie mich lieb hat und nachdem ich weg war noch einmal zu schreiben, dass sie mich sehr lieb hat und ich ein toller Mensch sei? Sie muss doch auch wissen, wie das bei einem Menschen ankommt und dass derjenige danach vielleicht noch Kontakt haben möchte? Vielleicht bin ich auch wirklich zu unerfahren im Umgang mit anderen Menschen und meine Nachfrage war dann doch zuviel des Guten.

Hör mal, sie wird nicht in der Psychiatrie gewesen sein, weil sie so unglaublich normal und angemessen ist, oder? Dh bei ihr ist irgendwas auch im Argen. Ihr Verhalten könnte damals tatsächlich so gefühlt gewesen sein, also dass sie es in dem Moment so meinte, aber als die Situation vorbei war, waren die Gefühle weg. Kenne ich von mir selbst. Dein Verhalten war vollkommen okay und angemessen. Mach dir keinen Kopf. Hak sie ab.

[zumsel]

Ich sehe es so wie Silberbrocken. Bewerte die Situation nicht über auch wenn es sehr verlockend ist. Sieh lieber nach vorne denn dort warten neue Erlebnisse darauf gelebt zu werden

[Goldstück]

Ich sehe es so wie Silberbrocken. Bewerte die Situation nicht über auch wenn es sehr verlockend ist. Sieh lieber nach vorne denn dort warten neue Erlebnisse darauf gelebt zu werden

Wie du nicht drauf klarkommst dass ich dir keinen Termin gegeben habe

[zumsel]

Ich sehe es so wie Silberbrocken. Bewerte die Situation nicht über auch wenn es sehr verlockend ist. Sieh lieber nach vorne denn dort warten neue Erlebnisse darauf gelebt zu werden

Wie du nicht drauf klarkommst dass ich dir keinen Termin gegeben habe

Ja Kupferkrümel, ich habe auch nicht vor damit klarzukommen.
Stell dich mal nicht so an und verkohl mal ein paar Kerle aus deinem Kalender damit wir am Schmelzofen auf dem heißen Vulkan tanzen können.

[Goldstück]

Ich sehe es so wie Silberbrocken. Bewerte die Situation nicht über auch wenn es sehr verlockend ist. Sieh lieber nach vorne denn dort warten neue Erlebnisse darauf gelebt zu werden

Wie du nicht drauf klarkommst dass ich dir keinen Termin gegeben habe

Ja Kupferkrümel, ich habe auch nicht vor damit klarzukommen.
Stell dich mal nicht so an und verkohl mal ein paar Kerle aus deinem Kalender damit wir am Schmelzofen auf dem heißen Vulkan tanzen können.

Was willst du denn dagegen machen?

[zumsel]

Wie du nicht drauf klarkommst dass ich dir keinen Termin gegeben habe

Ja Kupferkrümel, ich habe auch nicht vor damit klarzukommen.
Stell dich mal nicht so an und verkohl mal ein paar Kerle aus deinem Kalender damit wir am Schmelzofen auf dem heißen Vulkan tanzen können.

Was willst du denn dagegen machen?

Ich warte einfach bis du schwach wirst. Kann ja nicht so lange dauern

[Goldstück]

Ja Kupferkrümel, ich habe auch nicht vor damit klarzukommen.
Stell dich mal nicht so an und verkohl mal ein paar Kerle aus deinem Kalender damit wir am Schmelzofen auf dem heißen Vulkan tanzen können.

Was willst du denn dagegen machen?

Ich warte einfach bis du schwach wirst. Kann ja nicht so lange dauern

Pass auf dass du beim Warten auf mich nicht vollends vertrocknest

[dfg82]

Mein Zimmergenosse geht nächste Woche, zusammen mit ihr. Bei meinem Abschied deute er schon an, dass ich noch eine Einladung bekommen würde. Wahrscheinlich wird es da ein Essen oder so etwas in der Art geben. Das Problem dabei ist, dass sie dann wohl auch dabei wäre. Das wäre mir richtig unangenehm. Ich ärgere mich auch. Ich hätte sie einfach bei Facebook hinzufügen sollen und irgendwann mal unverbindlich fragen sollen. Ich bin viel zu vorschnell gewesen und habe den guten Abschied quasi kaputtgemacht. Das ärgert mich so und macht mich traurig. Mein Therapeut meinte auch zu mir, es sei eher unüblich, wenn ich jemanden direkt auf Kontakt ansprechen würde. Wie oben erwähnt, ist das wohl zu verbindlich.
Ach, das deprimiert mich so. Es nervt mich auch, dass ich so ein Drama aus der Geschichte machen muss, aber ich bin einfach viel zu sensibel für diese Welt.

[TheRealDeal]

Ja Kupferkrümel, ich habe auch nicht vor damit klarzukommen.
Stell dich mal nicht so an und verkohl mal ein paar Kerle aus deinem Kalender damit wir am Schmelzofen auf dem heißen Vulkan tanzen können.

Was willst du denn dagegen machen?

Ich warte einfach bis du schwach wirst. Kann ja nicht so lange dauern

Klingt gar nicht mal so depressiv hier. Ja, die Hoffnung stirbt halt zuletzt.

[Goldstück]

Ach, das deprimiert mich so. Es nervt mich auch, dass ich so ein Drama aus der Geschichte machen muss, aber ich bin einfach viel zu sensibel für diese Welt.

Fühl dich mal fest gedrückt.
"Bei der Richtigen kann man nichts falsch machen und bei der Falschen nichts richtig"

[Strange Lady]

Ach, das deprimiert mich so. Es nervt mich auch, dass ich so ein Drama aus der Geschichte machen muss, aber ich bin einfach viel zu sensibel für diese Welt.

Fühl dich mal fest gedrückt.
"Bei der Richtigen kann man nichts falsch machen und bei der Falschen nichts richtig"

Sehe ich ähnlich: steh zu deinen Gefühlen, es war absolut richtig und angemessen, dass du den Kontakt zu ihr aufrecht erhalten möchtest. Versuch sie weiterhin zu treffen, um die Nähe/ Gefühle zu nähren. Wenn ich Menschen zu selten sehe, kühlen bei mir die Gefühle schnell ab.
Übrigens habe ich nun 1 Jahr nach meinem Klinikaufenthalt noch immer Kontakt zu einigen Mitpatient_innen, treffe mich regelmäßig mit ihnen. Es kann also funktionieren, sogar bei so einer Beziehungsniete wie mir.

dfg82, ist es denn nicht gerade diese irrationale Scham - nicht zu sich und seinen Gefühlen und Bedürfnissen stehen können - die uns von den anderen Menschen trennt?

[dfg82]

Sehe ich ähnlich: steh zu deinen Gefühlen, es war absolut richtig und angemessen, dass du den Kontakt zu ihr aufrecht erhalten möchtest. Versuch sie weiterhin zu treffen, um die Nähe/ Gefühle zu nähren. Wenn ich Menschen zu selten sehe, kühlen bei mir die Gefühle schnell ab.
Übrigens habe ich nun 1 Jahr nach meinem Klinikaufenthalt noch immer Kontakt zu einigen Mitpatient_innen, treffe mich regelmäßig mit ihnen. Es kann also funktionieren, sogar bei so einer Beziehungsniete wie mir.

Nun, sie hat die Nachricht am Freitag bekommen, noch an dem Tag gelesen und seitdem herrscht Funkstille. Das klingt nun nicht danach, als hätte sie Interesse. Wenn ich ihr jetzt noch eine Nachricht schreibe, empfindet sie das vielleicht als Belästigung. Leider war sie auch die einzige Person, mit der ich mir eine Freundschaft vorstellen könnte. Die anderen waren mir zu uninteressant. Vielleicht kam es auch völlig falsch bei ihr rüber und nun denkt sie, ich würde mehr als nur Freundschaft wollen.

dfg82, ist es denn nicht gerade diese irrationale Scham - nicht zu sich und seinen Gefühlen und Bedürfnissen stehen können - die uns von den anderen Menschen trennt?

Ja, das ist sie. Immerhin habe ich es dieses Mal gewagt. Leider ist das momentan nur ein schwacher Trost für mich.

[Elli]

Es geht doch um die Frage, ob man den Kontakt aus der Klinik in die Außenwelt mitnehmen kann/will.
Da ist so ein Treffen irgendwo in einem Restaurant doch eigentlich ideal, um zu schauen, ob das geht.
Eine nicht beantwortete Nachricht ist sicher ein schlechtes Zeichen, aber auch nichts, was Dir peinlich sein müsste (Du hast ihr nichts Anzügliches oder Überzogenes geschrieben, nur etwas, das für sie in dem Moment zu viel war).
Also: Schau doch einfach erst mal, wie es bei der Begegnung dann läuft.

[Strange Lady]

Nun, sie hat die Nachricht am Freitag bekommen, noch an dem Tag gelesen und seitdem herrscht Funkstille. Das klingt nun nicht danach, als hätte sie Interesse. Wenn ich ihr jetzt noch eine Nachricht schreibe, empfindet sie das vielleicht als Belästigung. Leider war sie auch die einzige Person, mit der ich mir eine Freundschaft vorstellen könnte. Die anderen waren mir zu uninteressant. Vielleicht kam es auch völlig falsch bei ihr rüber und nun denkt sie, ich würde mehr als nur Freundschaft wollen.

Das will nichts heißen - ich antworte auch manchmal tagelang nicht, wenn ich mit anderen Dingen beschäftigt bin. Zumal sie sich ja noch in der Klinik aufhält und sicherlich mit vielen anderen Dingen busy ist. Mir fiel es auch schwer, den Kontakt nach Außen aufrechtzuerhalten - ganz einfach, weil ich mit den psychodynamischen Prozessen und den Beziehungen dort vor Ort schon überfordert war.
Das ist aber ein typisches Phänomen: die, die rauskamen, hatten naturgemäß immer ein stärkeres Bedürfnis nach Kontakthalten als die Internierten, da sie in der Außenwelt oftmals wieder ins alte schwarze Loch fielen ohne die neuen Strukturen und Kontakte.
Will sagen: warte erstmal, bis sie auch entlassen wird. Sie wird sich automatisch öfter bei dir (oder den anderen) melden.

Du solltest sie jetzt nicht mit Messages bombardieren, sondern abwarten. Meine 5 pence.

[Oreo]

Das sehe ich genauso. Mach dir darüber nicht zu viele Gedanken, Sie hat geschrieben, dass sie dich gern hat und du hast sie daraufhin gefragt, ob sie mit dir in Kontakt bleiben möchte. Ob sie antwortet oder nicht, du hast auf jeden Fall nichts falsch gemacht.

[TheRealDeal]

Das sehe ich genauso. Mach dir darüber nicht zu viele Gedanken, Sie hat geschrieben, dass sie dich gern hat und du hast sie daraufhin gefragt, ob sie mit dir in Kontakt bleiben möchte. Ob sie antwortet oder nicht, du hast auf jeden Fall nichts falsch gemacht.

Mehr noch: Das, was tun getan hast, kann dir niemals wirklich leid tun. Langfristig betrachtet. Kannst und darfst du stolz drauf sein.