Mein neuer Weg...

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Sprite

Mein neuer Weg...

Beitrag von Sprite »

Ich weis nicht genau, wo ich dieses Thema am besten unterbringen soll. Deswegen schreib ich es einfach hier unter „Sonstiges“…

Als ich mich im Dezember hier angemeldet habe, gibt es mir nicht wirklich gut. Das einsame Weihnachten und Silvester standen vor der Tür. Glücklicherweise sind diese Termine nun hinter mir.
Aber eines hat sich geändert: Oft mache ich mir am Ende des Jahres den Vorwurf, nicht genug an mir bzw. an meinem Problem der Partnerlosigkeit gearbeitet zu haben.
Und ich will nicht, dass es im Dezember diesen Jahres wieder genauso ist! Zwar kann ich mir keine (egal ob eine mittel- oder langfristige) Beziehung herbeizaubern. Aber ich muss mir leider vorwerfen, dass ich bereits seit Jahren weiß, wo meine Probleme liegen, aber dieses Wissen nicht genutzt habe, um konsequent daran zu arbeiten.

Mitte Dezember habe ich angefangen, mich nun endlich wieder mit diesem Thema zu beschäftigen. Erstmal nur ganz grob, in dem ich „Und wer küsst mich?“ von Maja Roedenbeck zu lesen angefangen habe. Ein interessantes Buch, keine Frage.
Aber es gibt mir keine Tipps, was ich denn ändern kann, um meine unfreiwillige Partnerlosigkeit zubeenden. Schnell hat mich auch die allgemeine Resignation in einigen Themen dieses Forums traurig gemacht. Ich weiß, wie es ist, jeden Tag mit der Hoffnungslosigkeit zu leben, die das Alleinsein mit sich bringt. Aber ich weiß auch, dass ich mich schon selbst an die Nase fassen muss, wenn ich zwar allein bin, aber nichts unternehme, um dies zu verändern…
Von meiner Psychotherapeutin kann ich, neben eines netten, vielleicht etwas aufbauenden Gesprächs auch nicht viel erwarten. Sie kennt zwar die Grundzüge, aber nicht die grundlegenden Probleme und Mechanismen, die uns in der Partnerlosigkeit verharren lassen. Und mehr als die Oberflächlichen Vorschläge kann sie halt auch nicht machen. Wobei ich das auch nicht von ihr verlange. Ich kann nicht erwarten, dass ein anderer Mensch meine Probleme löst! Das muss ich schon alleine machen.

Bereits in den letzten Jahren bin ich immer wieder auf die gleichen Punkte gekommen, die mir ein Leben in Einsamkeit bescheren. Diese möchte ich hier einmal für mich strukturiert zusammenfassen. Auch in der Hoffnung, dass ich andere, gerade männliche ABs hier wiederfinden und sich ein paar Gedanken drüber machen können.

Gründe meiner Partnerlosigkeit:
- Ich bin introvertiert. Es ist nicht so, dass introvertierte Personen keine Partnerschaften führen können. Im Gegenteil: Sie sind sogar durch ihre Empathie und andere positive Eigenschaften die besseren Partner. Aber sie haben einen Nachteil: Wir gehen nicht gerne vor die Tür, umgeben uns nicht mit anderen und wenn doch, sind wir lange unsicher.
- Ich lerne keine neuen Menschen kennen: Das ist mit der zentralste Punkt!! Wenn ich eine Partnerin finden will, dann muss ich mir potentiellen Kandidatinnen auch in Kontakt kommen. Und wie mache ich das? Nun, ich muss vor die Tür! Ich muss an Aktivitäten teilnehmen, bei denen ich neue Menschen kennenlerne. Tatsächlich haben sich alle meine letzten (auch sexuellen) Kontakte aus den verschiedensten Gruppen heraus entwickelt. Auf der anderen Seite aber, suche ich, aus Angst heraus, sehr ungerne neue Gruppen auf. Tatsächlich vermeide ich es sogar regelrecht.
- Ein ähnlicher Punkt ist, dass ich nicht wirklich Frauen anspreche. Und es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass sich meine Chancen nicht gerade erhöhen, wenn ich nicht die Initiative ergreife und eine Frau, egal ob auf einer Party oder im Supermarkt anspreche.
- Mein Partnerwert ist zwar nicht komplett im Keller, aber auch nicht gerade der Beste: Hier muss ich kurz erklären, was der Partnerwert eigentlich ist. Es sind bestimmte persönliche Eigenschaften, die meinen Wert beim anderen Geschlecht erhöhen. Darunter fallen der soziale Status, Nettigkeit bzw. Verträglichkeit im sozialen Umgang, Gesundheit, Attraktivität, Kinderwunsch, etc.. Ich werde das vermutlich später nochmal ausführen, wenn ich mich genau mit meinen Eigenschaften auseinandersetze.
- Androgynität: Dies bezeichnet, dass mein persönliches Verhalten, oft eher weibliche, als männliche Züge aufweist. Durch meine Erziehung, die hauptsächlich durch Frauen geprägt wurde, in denen männliche Rollenvorbilder eher gefehlt haben und durch die ambivalenten Partnervorstellungen der Frauen (der Partner soll nett und lieb sein, aber am Ende bekommt der Macho die Frau), sind typisch männliche Verhaltensweisen bei mir eher Mangelware. Auch wenn erwiesen ist, dass diese Eigenschaften zu einer stabileren Beziehung führen, sind diese bei der Partnersuche sehr hinderlich und wirken oftmals eher unattraktiv. Was wiederum meine Partnerwert mindert.

Für mich ergibt sich aus diesen Erkenntnissen, in welche Richtung mein Handeln sich konzentrieren muss, wenn ich endlich meine Partnerlosigkeit abschütteln will:
- Ich muss mehr Gelegenheiten schaffen, in denen ich potentielle Partnerinnen kennenlernen kann. Ich habe bereits begonnen, mich vermehrt aus Spontacts herumzutreiben, dort eigene Veranstaltungen erstellt und mich bei einigen angemeldet. Gegen meine Ängste anzukämpfen wird dabei sehr hart. Und dies dann zu einem Erfolg führt, wird man sehen. Aber es erhöht zumindest meine Chance, neue Menschen kennenzulernen deutlich!
- So lerne ich meine sozialen Defizite auszugleichen und allgemein Selbstsicherer zu werden. Was wiederum den Partnerwert erhöhen dürfte.
- Genauso sollte ich wohl lernen, auf Frauen aktiv zuzugehen und sie anzusprechen. Zwar setze ich mich so einem nicht gerade geringen Risiko von Zurückweisung und Ablehnung aus, auf der anderen Seite aber schaffe ich so Möglichkeiten des Kennenlernens. Sowie ich meinen Partnerwert und auch meinen Selbstwert erhöhe, weil ich den Mut habe, auf eine Frau zuzugehen, was wiederum oft als attraktiv und männlich gesehen wird...
- Zudem versuche ich einige Punkte in mein Leben zu integrieren, die sich ebenfalls auf meine allgemeine Stimmung, meinen Selbstwert und auch den potentiellen Wert als Partner erhöhen können. Darunter zählen Sport, im die körperliche Attraktivität und psychische Belastbarkeit zu erhöhen, die Wiederaufnahme meines Studium um meine Bildung zu erhöhen, neue berufliche Ziele, die zu ein paar Euros mehr in der Tasche führen, welche wiederum gezielt für die äußere Erscheinung und das Ausgehen (also Freizeitaktivitäten im allgemeinen) investiert werden. Zu all diesen Punkten möchte ich mich aber in diesem Thread auch nochmal gesondert auslassen.

All diese Überlegungen sollen einen Einstieg in eine neue Richtung sein. Ich will längerfristig einen neuen Weg gehen und meine Überlegungen hier zusammenfassen und zur Diskussion freigeben. Denn alleine kann man nicht alles bedenken und Feedback von außen ist dabei äußerst wichtig. Auch interessieren mich eure Erfahrungen, eure Anstrengungen und Ergebnisse.
Vielleicht wir dies auch so eine Art Tagebuch. Denn es werden auch genug Rückschläge kommen und mich an allem zweifeln lassen. Aber dafür schreibe ich dies hier ja alles auf. Einfach um mich selbst zu erinnern, zu zeigen, dass ich auch Fortschritte mache und danach nicht wieder bei null anfangen zu müssen. Mal sehen, wie es weiter geht...

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
RohenianWarrior

Re: Mein neuer Weg...

Beitrag von RohenianWarrior »

Na das klingt doch schonmal nach einem guten vielversprechenden Anfang :good: Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem neuen Weg :vielglueck: