WhatsApp, ein Muss?

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Le Chiffre Zéro
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Reden wir hier eigentlich über WhatsApp stellvertretend für Instant Messaging im allgemeinen?

Oder reden wir hier über WhatsApp ganz konkret, auch im Vergleich zu anderen vergleichbaren Systemen?
Mannanna hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:27 Der Staat (besonders ein totalitärer) kommt eh an alle deine Daten, wenn er will.
Da mußt du schon komplett aussteigen. Ausweis wegwerfen und keinen neuen besorgen, aus dem Internet verschwinden, Rechner abschaffen, kein Telefon, keine Meldeadresse, kein Bankkonto....
Man kann es ihnen aber auch erschweren.

Um eine mit OpenPGP und einem hinreichend großen Schlüssel verschlüsselte E-Mail zu dechiffrieren, bräuchte man (Stand Januar 2018 immer noch) soviel Rechenleistung, daß die dabei entstehende Abwärme reichen würde, um alle Weltmeere zu verdampfen. Und es würde einige Jahrhunderte oder Jahrtausende dauern.

Die einzige Alternative ist, den Inhaber des privaten Schlüssels zu verhaften, ihn mittels Waterboarding oder anderen Foltermethoden oder mit Todesdrohungen gegen ihn und/oder seine Liebsten dazu zu zwingen, den privaten Schlüssel herauszugeben und ihn erst in Ruhe zu lassen, wenn verifiziert ist, daß das der richtige Schlüssel ist.

E-Mail und XMPP können mit End-to-End-Verschlüsselung genutzt werden und komplett mit quelloffener Freier Software, in der es unmöglich ist, dauerhaft Geheimdienst-Backdoors zu installieren.

Zur Erläuterung: Angenommen, die NSA zwingt die Entwickler eines populären freien Mailservers, beispielsweise Dovecot, – unter Gag Order – dazu, eine Backdoor einzubauen. Nun liegt der Quellcode aber offen. Irgendjemand wird binnen kürzester Zeit feststellen, daß sein Dovecot seltsame Verbindungen aufbaut. Mittels Wireshark wird er versuchen, sie zu identifizieren. Dann nimmt er sich den Quellcode der aktuellen Dovecot-Version und den der letzten Dovecot-Version (von Freier Software existiert nie nur ein Stand des Code, sondern immer auch ein Archiv an Altständen) und vergleicht sie mittels diff, so daß er die Unterschiede angezeigt bekommt. Voilà, Backdoor gefunden.

Dann gibt es zwei Dinge zu tun. Zum einen werden die relevanten News-Outlets (nein, nicht z. B. Springer, sondern z. B. Heise) informiert, außerdem alle GNU/Linux-Distributoren. Debian beispielsweise würde dann ganz schnell die betreffenden Codezeilen durch die der letzten Version ohne Backdoor ersetzen und z. B. in stable Dovecot kurzfristig hochziehen von 1:2.2.7-3+deb9u1 auf 1:2.2.7-3+deb9u1.1 oder 1:2.2.7-3+deb9u2. Im allgemeinen bieten GNU/Linux-Distributionen von quelloffener Software nicht die vom Entwickler vorkompilierten Binaries an, sondern sie kompilieren sie selbst aus dem Quellcode und verändern teilweise den Quellcode selbst.

Zum anderen werden die Entwickler dazu aufgerufen, die Backdoor zu entfernen. Weigern sie sich, oder leugnen sie die Existenz einer Backdoor, wird die Software eben geforkt. Das heißt, es wird von dem gesamten Projekt eine Kopie gezogen und von anderen Leuten eigenständig unter neuem Namen weiterentwickelt. Bei Freier Software ist das im allgemeinen problemlos möglich und schon oft passiert. MariaDB ist ein Fork von MySQL, LibreOffice ist ein Fork von OpenOffice.org (heute Apache OpenOffice), Cinnamon ist ein Fork von Gnome 3, Palemoon ist ein Fork von Firefox usw. In dieser Situation wird also ein Fork von Dovecot angelegt, der die Backdoor nicht mehr hat. Und die GNU/Linux-Distributionen, die aktuell einen Dovecot anbieten, bei dem sie selbst die Backdoor herausgepatcht haben, werden peu à peu umsteigen auf den Fork.
Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:30 Na, noch leben wir nicht in 1984. aber wird sind auf dem Weg dahin, davon bin ich fest überzeugt. Und es wird so kommen. Daran habe ich keine Zweifel. Ich hoffe nur, ich bin dann schon tot.
In vielen Punkten haben wir schon 1984 (bis hin zu Smart TVs mit fest eingebauten, nicht abschaltbaren Webcams, die angeblich nur zum leichten Skypen sein sollen). In einigen Punkten haben wir 1984 schon übertroffen.

Aber es ist für die Leute™ eben alles schön einfach und bequem. Und da ist man™ gern bereit, Opfer zu bringen, die man gar nicht mehr so als Opfer empfindet.

Wenn man den Leuten erklärt, wie wichtig Datenschutz und Privatsphäre sind, und mit den richtigen konkreten Beispielen auf die richtigen Trigger-Knöpfe drückt, dann finden sie Datenschutz und Privatsphäre auch „irgendwie voll wichtig und so“. Sobald sie aber damit konfrontiert werden, daß sie sich beim Datenschützen aus ihrer Komfortzone wagen und ein paar Dinge komplizierter machen müssen als jetzt (und sei es ein sichereres Paßwort als „123456“ oder „hallo“ oder „passwort“, von so etwas wie E-Mail-Verschlüsselung und -Signierung mittels GnuPG oder auch nur der Verwendung von GNU/Linux ganz zu schweigen), fällt ihnen auf einmal ein: „Ach, ich hab’ ja eigentlich gar nichts zu verbergen. Kann ruhig jeder alles von mir wissen.“ Warum? Ist einfacher und bequemer. Darum.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Goldstück »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:46
Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:17 Natürlich akzeptiere ich es. Mich interessiert nur die Begründung. ;)
Mögliche Gründe könnten sein (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), man möchte nicht kontrolliert werden, man möchte nicht, dass andere sehen, dass man vielleicht noch 2:30 Uhr online war oder eben einen Tag lang das Handy aus hatte, man möchte mehr Zeit fürs Beantworten haben, man möchte sich nicht rechtfertigen, dass man die Nachricht 5 Minuten nach Absenden nicht gelesen hat und 10 Minuten später nicht beantwortet hat, man möchte nicht immer zu jeder Zeit von jemanden online angesprochen werden, auch wenn es der eigene Partner ist, man möchte nicht für andere immer als verfügbar wahrgenommen werden.
Ja, das kann ich sogar nachvollziehen.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Michael Knight hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:22
BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:05 Ich habe das schon im Startposting mit der Dame aus der Singlebörse geschrieben, die mich auf WhatsApp locken wollte. Warum soll ich wegen einer unbekannten(!) Dame, die mir wenig bedeutet, mein Onlineverhalten verändern. Was völlig anderes ist es, wenn es um eine Person geht, die mir etwas bedeutet, dann denke ich dann auch darüber nach. Da habe ich sogar jemanden zuliebe Skype bei mir installiert. :D
Würdest du einer unbekannten Dame, die dir wenig bedeutet, deine Telefonnummer oder Mailadresse geben? Das erfordert ja auch schon ein gewisses Vertrauen.
Meine Telefonnummer gebe ich dann heraus, wenn wir uns auf ein Treffen geeinigt haben. Meine Mailadresse gebe ich gleich am Anfang raus, weil die wirklich anonym ist. Dummerweise gibt es Singlebörsen wie Parship, die durch eigene Parser die Weitergabe von Mail-Adressen unterdrücken. Die wollen halt, dass man deren Kommunikationsplattform weiter nutzt.
Michael Knight hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:22 Vom Datenschutz her kannst du dir ja auch nicht sicher sein, was die Singlebörse mit deinen Daten treibt, die evtl. persönlicher sind als manch ein WA Chat. Da glaube ich eher, dass die Singlebörse diese Daten an einen Werbetreibenden verkauft, als dass jemand mit meinen WA Chats was anfangen kann.
Es ist ein Unterschied, ob ich persönliche Daten jemanden privat verschicke und diese nur diese Person einsehbar sind, oder ob sie auf meinem Profil legen und somit eine ganze Gruppe sieht. Aber wie ich schon sagte, den Aspekt Datenschutz sehe ich gar nicht vordergründig bei WhatsApp und Co., habe aber vollstes Verständnis wenn Leute genau wegen dieser Mängel diese Dienste ablehnen.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Goldstück »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:57

Wenn man den Leuten erklärt, wie wichtig Datenschutz und Privatsphäre sind, und mit den richtigen konkreten Beispielen auf die richtigen Trigger-Knöpfe drückt, dann finden sie Datenschutz und Privatsphäre auch „irgendwie voll wichtig und so“. Sobald sie aber damit konfrontiert werden, daß sie sich beim Datenschützen aus ihrer Komfortzone wagen und ein paar Dinge komplizierter machen müssen als jetzt (und sei es ein sichereres Paßwort als „123456“ oder „hallo“ oder „passwort“, von so etwas wie E-Mail-Verschlüsselung und -Signierung mittels GnuPG oder auch nur der Verwendung von GNU/Linux ganz zu schweigen), fällt ihnen auf einmal ein: „Ach, ich hab’ ja eigentlich gar nichts zu verbergen. Kann ruhig jeder alles von mir wissen.“ Warum? Ist einfacher und bequemer. Darum.
Ja, leider. Ich nehme mich insoweit gar nicht aus. Und ich bin durchaus intelligent und bin mir der Umstände bewusst, um großen und ganzen.

In nem Forum im DarkWeb haben sie es geschafft, hunderte wenn nicht tausende Daten von Käufern (BTM, Waffen) ausfindig zu machen. DAS beunruhigt mich. Wenngleich, wenn ich mich recht entsinne, es daran lag, dass der Verkäufer hochgenommen wurde und alle Daten fein säuberlich gespeichert hatte.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:29 Ja. Und es ist so sinnlos. Wer Fremdgehen will tut es, auch wenn er mit anrufen überschüttet wird.
Eben, aber man nervt diejenigen, die so oder so treu bleiben.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Endura »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:50
Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:20
BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:05 Xanopos, ich glaube Du hast meine eigentliche Frage übersehen. Warum muss man sich auf EIN Medium einigen? Wieso kann man sich nicht auf zwei oder drei einigen?
Du missverstehst mich, ich will nicht einschränken, ich will Kommunikationsmöglichkeiten erweitern.
Aber das genaue Gegenteil passiert, wenn Du forderst, man soll sich auf genau ein Kommunikationsmittel einigen. Wenn man sich auf ein Medium einigt, schließt man jedes andere aus, bzw. sagt, die braucht man nicht. Das ist simple Logik. Das ist wie mit Deiner Seminargruppe, die sich darauf einigte, dass man WhatsApp nehmen soll. Was ist aber, wenn jetzt jemand seine Sachen per Mail schicken will?
Dann soll er doch. Wo ist da das Problem? Kein normaler Mensch würde nach "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe" andere Wege ausschließen.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Pocolino hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:40
BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:35
Pocolino hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:00Der Vorteil der Gruppe - die unschlagbare Praktikabilität - wird halt durch diesen Individualismus ein Stück weit kaputt gemacht. Weil die 80 % gesondert Rücksicht nehmen müssen auf 20 %. Ich finde es etwas überzogen, daraus gesamtgesellschaftliche Kritiken abzuleiten. :frech2:
Ach echt jetzt, Pocolino? Plötzlich zerstört individuelles Verhalten die Gruppenzugehörigkeit. Das scheint aber seltsamerweise dann nicht der Fall zu sein, wenn Du eigene individuelle Wünsche gegenüber der Gruppe äußerst und sich eine Gruppe nach Dir richten soll. Also komm mir bitte nicht so, soviel Selbstbeobachtungfähigkeit traue ich auch Dir zu.
Äpfel und Birnen.
Ja sicherlich Pocolino, Du bist ein Apfel und alle anderen sind Birnen. :mrgreen:
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Goldstück »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:02
Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:29 Ja. Und es ist so sinnlos. Wer Fremdgehen will tut es, auch wenn er mit anrufen überschüttet wird.
Eben, aber man nervt diejenigen, die so oder so treu bleiben.
Und man entlarvt seine eigene Schwäche. Sehr unklug.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:02
BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:50 Aber das genaue Gegenteil passiert, wenn Du forderst, man soll sich auf genau ein Kommunikationsmittel einigen. Wenn man sich auf ein Medium einigt, schließt man jedes andere aus, bzw. sagt, die braucht man nicht. Das ist simple Logik. Das ist wie mit Deiner Seminargruppe, die sich darauf einigte, dass man WhatsApp nehmen soll. Was ist aber, wenn jetzt jemand seine Sachen per Mail schicken will?
Dann soll er doch. Wo ist da das Problem? Kein normaler Mensch würde nach "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe" andere Wege ausschließen.
Sorry Xanopos, wenn ich hier auf solche Feinheiten achte, aber für mich ist es ein Unterschied, ob da eine WhatsApp-Gruppe ist oder eine Seminargruppe sich darauf einigt, WhatsApp zu nutzen oder ob man sich darauf einigt, WhatsApp und eMail zu nutzen. Wenn man sagt, man habe sich auf WhatsApp geeinigt, ist das sowieso hinfällig, wenn man gleichzeitig auch eMail nutzt.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Mit müden Augen »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:01 [...]
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:57
Mannanna hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:27Der Staat (besonders ein totalitärer) kommt eh an alle deine Daten, wenn er will.
Da mußt du schon komplett aussteigen. Ausweis wegwerfen und keinen neuen besorgen, aus dem Internet verschwinden, Rechner abschaffen, kein Telefon, keine Meldeadresse, kein Bankkonto....
Man kann es ihnen aber auch erschweren. [...]
LCZ: Danke! :hut: Du bringst es auf den Punkt, alles richtig, wahre Worte. Ich hätte nicht die Kraft gehabt mal wieder diese ganzen Argumente aufzuschreiben, mich aufzuregen und mir Sorgen zu machen und mich am Ende wohlmöglich als paranoid beschimpfen zu lassen.
Um verschlüsselte Mails müsste ich mich mal kümmern, aber was hilft das wenn der Mensch auf der anderen Seite nicht mitmacht?
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Goldstück »

Leider sehe ich inzwischen gar nichts paranoides mehr an den skizzierten szenarien.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:02 In nem Forum im DarkWeb haben sie es geschafft, hunderte wenn nicht tausende Daten von Käufern (BTM, Waffen) ausfindig zu machen. DAS beunruhigt mich. Wenngleich, wenn ich mich recht entsinne, es daran lag, dass der Verkäufer hochgenommen wurde und alle Daten fein säuberlich gespeichert hatte.
Der Verkäufer ist schlampig vorgegangen, hat das Darknet als einzige Line of Defense genutzt und geglaubt, damit sei er perfekt gesichert, weil ihn da keiner findet. Seine eigene Dummheit.
Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:02 Dann soll er doch. Wo ist da das Problem? Kein normaler Mensch würde nach "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe" andere Wege ausschließen.
Hattest du das nicht gerade getan, indem du gefordert hattest, sich auf ein (1) Kommunikationsmittel zu einigen und zu beschränken?

Außerdem gibt es genügend Leute, die sagen: „Wir haben WhatsApp, das hat eh jeder™, warum sollten wir auch noch was benutzen?“
BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:10 Sorry Xanopos, wenn ich hier auf solche Feinheiten achte, aber für mich ist es ein Unterschied, ob da eine WhatsApp-Gruppe ist oder eine Seminargruppe sich darauf einigt, WhatsApp zu nutzen oder ob man sich darauf einigt, WhatsApp und eMail zu nutzen. Wenn man sagt, man habe sich auf WhatsApp geeinigt, ist das sowieso hinfällig, wenn man gleichzeitig auch eMail nutzt.
Zumal, wenn nur WhatsApp abgesprochen wird, aber E-Mail nicht kategorisch ausgeschlossen, trotzdem alle Weit nur auf WhatsApp achten und deine Mails komplett ignorieren wird. Und du wirst als WhatsApp-Boykotteur nichts von dem erfahren, was in der Gruppe passiert, weil niemand irgendwelche Mails schreibt, weil alle nur WhatsApp nutzen.
Mit müden Augen hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:12
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:01 [...]
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:57
Mannanna hat geschrieben: 07 Jan 2018 14:27Der Staat (besonders ein totalitärer) kommt eh an alle deine Daten, wenn er will.
Da mußt du schon komplett aussteigen. Ausweis wegwerfen und keinen neuen besorgen, aus dem Internet verschwinden, Rechner abschaffen, kein Telefon, keine Meldeadresse, kein Bankkonto....
Man kann es ihnen aber auch erschweren. [...]
LCZ: Danke! :hut: Du bringst es auf den Punkt, alles richtig, wahre Worte. Ich hätte nicht die Kraft gehabt mal wieder diese ganzen Argumente aufzuschreiben, mich aufzuregen und mir Sorgen zu machen und mich am Ende wohlmöglich als paranoid beschimpfen zu lassen.
Einer muß es ja tun.
Mit müden Augen hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:12 Um verschlüsselte Mails müsste ich mich mal kümmern, aber was hilft das wenn der Mensch auf der anderen Seite nicht mitmacht?
Das ist die Crux: Asymmetrische Methoden wie OpenPGP, die sich nicht auf Security through Obscurity verlassen, machen es erforderlich, daß beide Seiten mitspielen. Und gerade OpenPGP ist sogar einigen Geeks zu aufwendig. Das dürfte möglicherweise sogar erklären, warum Jeff Hoogland, der Maintainer von Bodhi Linux, als ich es nutzte, seine Repositories nicht signiert hat.

Zugegeben, ich habe selbst nur zwei Schlüssel für drei E-Mail-Adressen und keinen für meine spezialisierte Zéro-Adresse und habe auch nicht vor, die an einen der vorhandenen Schlüssel anzuhängen.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:02Dann soll er doch. Wo ist da das Problem? Kein normaler Mensch würde nach "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe" andere Wege ausschließen.
Und wenn man in der Seminargruppe kein WhatsApp nutzen möchte, sondern seine Sachen per Mail versendet?
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Endura »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:24
Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:02Dann soll er doch. Wo ist da das Problem? Kein normaler Mensch würde nach "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe" andere Wege ausschließen.
Und wenn man in der Seminargruppe kein WhatsApp nutzen möchte, sondern seine Sachen per Mail versendet?
Wenn keiner WhatsApp nutzen möchte, wird auch keine WhatsApp Gruppe zustande kommen. Ich verstehe deine Einwände wirklich nicht.

Was ich die ganze Zeit unter Gruppe verstehe: 2, 3 oder vier Leute, die gemeinsam eine Seminararbeit schrieben müssen. Irgendeiner sagt zu Beginn: "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe". 2018 haben die meisten Studenten ein Smartphone und fast jeder WA. Wahrscheinlich hat man auch shcon die Kontaktdaten der anderen. Niemand erwartet, dass dabei WA der einzige Kommunikationskanal ist.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Endura »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:20
Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:02 Dann soll er doch. Wo ist da das Problem? Kein normaler Mensch würde nach "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe" andere Wege ausschließen.
Hattest du das nicht gerade getan, indem du gefordert hattest, sich auf ein (1) Kommunikationsmittel zu einigen und zu beschränken?
Von Beschränkung auf nur ein Medium habe ich nirgends gesprochen.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:40 Was ich die ganze Zeit unter Gruppe verstehe: 2, 3 oder vier Leute, die gemeinsam eine Seminararbeit schrieben müssen. Irgendeiner sagt zu Beginn: "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe".
Genau und jetzt sagt einer, ich hab kein WahtsApp und will das nicht installieren, können wir nicht auch Mails verschicken? Genau da wird sich zeigen, ob die anderen dogmatisch weiterhin WhatsApp durchdrücken wollen oder ob man sagt, dass man sowohl WhatsApp und Mail nutzen kann.
Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:40 2018 haben die meisten Studenten ein Smartphone und fast jeder WA.
Die meisten sind eben nicht alle. Wenn ich mit WA nicht alle erreiche, aber mit Mail (und WA) dagegen alle, warum muss man dann unbedingt die "only WA" durchdrücken?
Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:40 Niemand erwartet, dass dabei WA der einzige Kommunikationskanal ist.
Wenn das niemand erwartet, ist ja gut. Es klang hier nur die ganze Zeit irgendwie anders.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Endura »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:53
Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:40 Was ich die ganze Zeit unter Gruppe verstehe: 2, 3 oder vier Leute, die gemeinsam eine Seminararbeit schrieben müssen. Irgendeiner sagt zu Beginn: "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe".
Genau und jetzt sagt einer, ich hab kein WahtsApp und will das nicht installieren, können wir nicht auch Mails verschicken? Genau da wird sich zeigen, ob die anderen dogmatisch weiterhin WhatsApp durchdrücken wollen oder ob man sagt, dass man sowohl WhatsApp und Mail nutzen kann.
Ich würde sagen, das kommt ganz auf die Gruppendynamik an und wie dogmatisch der Eine seine Abneigung gegen WA vertritt. Es kann dann auch passieren, dass der Eine sich dann eine neue Gruppe suchen kann.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 13:41 Es geht ja nicht um die Frage was besser ist, Whatsapp oder SMS, sondern ob eine Sache schon so übermächtig geworden ist, dass man ohne nicht mehr auskommt. ..... In meinen Augen findet eine Verschlimmbesserung unserer Kommunikation statt, wenn individuelles Verhalten nicht mehr unterstützt wird, sondern man zu einem bestimmten Verhalten gegängelt wird.
Es gibt noch Millionen von Menschen, die ohne Whatsapp oder SMS auskommen. Von "so übermächtig, dass man nicht mehr ohne auskommt", kann also nicht die Rede sein.

Das Problem liegt eher darin: kann man noch mit der Gruppe von Menschen, mit der man in Kontakt treten möchte, interagieren, ohne das Medium zu nutzen, auf dem diese Gruppe bevorzugt erreichbar ist?

Diese Frage ist nicht ganz neu. Als ich z.B. knapp 19 war, bin ich auf eine Gruppe netter Menschen getroffen, die in einem anderen Stadtteil gewohnt hat und sich allwöchentlich in diesem Stadtteil in einem bestimmten Club getroffen hat. An demselben Abend, an dem sonst in meinem Viertel in meinen Club gegangen bin. Ich hätte jetzt meine Gewohnheiten beibehalten und Samstags in meinen Club gehen können, und dann Montag bei Jens, Dienstag bei Martina, Mittwochs bei Ralf, Donnerstag bei Grit und Freitag bei Andreas vorbeischauen können. Und in der nächsten Woche dann beim Rest der Gruppe. Sofern die denn alle überhaupt Zeit und Lust gehabt hätten.

Oder ich hätte darauf dringen können, dass die Leute zu mir kommen. Aber warum hätten sie das tun sollen? Immerhin war ich eine ihnen völlig unbekannte Person - und es gab genügend andere völlig unbekannte Personen, mit denen sie interagieren könnten, ohne ihren Club zu verlassen.

Später haben wir uns dann natürlich auch mal bei mir getroffen. Aber um erstmal in die Gruppe reinzukommen, bin ich erstmal in ihren Club gegangen. War schlichtweg die einfachste und sicherste Möglichkeit, das zu erreichen, was ich will.

Genauso ist es heute mit Whatsapp & Co. Wenn man mit einem Whatsapp-Junkie in Kontakt treten oder bleiben will, gibt es natürlich auch andere Möglichkeiten als Whatsapp. Aber man muss den Anderen irgendwie motivieren, diese zu nutzen - genau wie dieser einen motivieren muss, Whatsapp zu nutzen. Ist keine Seite motiviert genug, diesen Schritt zu gehen, verläuft der Kontakt halt im Sande.
Das Probleme sind oft nicht die Technologien, sondern die Nutzer.
Natürlich. Genauso wie das größte IT-Sicherheitsrisiko immer vor dem Monitor sitzt.

Und wenn man in der Seminargruppe kein WhatsApp nutzen möchte, sondern seine Sachen per Mail versendet?
Dann kommt es auf die konkrete Konstellation an. Wenn man ein Gruppenmitglied ist, ohne dessen Mitarbeit nix läuft, gucken alle regelmäßig in die Mail. Wenn nicht, könnte es passieren, dass die meisten Absprachen per Whatsapp laufen und irgendwann dem "Außenseiter" per Mail gesagt wird, was er zu machen hat und bis wann er seinen Beitrag per Mail schicken muss.

Oder man hat Glück und erwischt eine soziale Gruppe, die bereit ist, sich an denjenigen anzupassen, der nicht willens oder fähig ist, sich an die Mehrheit anzupassen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Pierre

Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Pierre »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 11:28 Hallo, angeregt durch die Diskussion in Murmels Thread zum Thema Smartphone und WhatsApp würde ich mal danach fragen, ob es heute schon unverzichtbar ist.
Soweit ich mich mit WhatsApp beschäftigt hab, konnte ich keinerlei Funktion darin entdecken. Wie kann etwas, das funktionslos (=sinnlos) ist, unverzichtbar sein?
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:00 Ich würde sagen, das kommt ganz auf die Gruppendynamik an und wie dogmatisch der Eine seine Abneigung gegen WA vertritt.
Oder seine Hingabe für WA vertritt, gell? ;)
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