Endura hat geschrieben: ↑20 Sep 2018 04:59
Hoppala hat geschrieben: ↑20 Sep 2018 00:32
Weil du z. B. Totalitarismus nicht magst? (Könnte noch einiges mehr anführen.)
Kann es sein, dass du da ein wenig übertreibst?
Okay, hier kann durch meine Formulierung ein Missverständnis möglich sein. Ich meine nicht, dass durch die Verwendung von WhatsApp heut Totalitarismus herrscht.
Ich meine allerdings, dass die Denkweise, die in WhatsApp steckt und von den "machen alle, mach ich auch, was interessieren mich die Nebenwirkungen für andere" demonstriert wird, ein typischer Baustein ist, der einer nicht-totalitären Gesellschaft im Wege steht. Motto "wehret den Anfängen" - zumal, wenn das wie in diesem Fall so außerordentlich einfach und praktisch ohne jegliche Nutzeneinbußen möglich wäre.
Wenn schon ein: "Hm ja, da gäbe es Alternativen mit deutlich weniger probematischen Aspekten, das wär ja mal was" so fernab jeden möglichen Verhaltens liegt, dann sind wir sehr nah an der beliebten "das ist alternativlos"-Floskel.
Das aber: "alternativlos" (jedenfalls ohne größere persönliche Nachteile) ist genau Merkmal von totalitären Systemen.
Wobei die an und für sich in abgerenzten, kontrollierten Bereichen nicht schlecht sein müssen. De StVO etabliert totalitäre Aspekte im Verkehr: "Rot heißt Stop. Alternativlos." Die müssen halt fortwährend unter gemeinschaflticher Kontrolle stehen, damit die Verwendung streng begrenzt bleibt, und nach demokratischen Prinzipien revidiert werden kann. Und der oberste Grndsatz der StVO ist sowieso das verantwortliche, rücksichtnehmende (Entscheidungs)Verhalten der Verkehrsteilnehmer.
Bei WA fehlen alle drei Aspekte.
Langer Rede, kurzer Sinn: Warum ausgerechnet WhatsApp? "Machen alle, mach ich auch" ist keine Antwort, sondern macht die Frage noch relevanter.
Und alle anderen bisher genannten Aspekte wären auch mit anderen - weniger bedenklichen - Lösungen erreichbar.
Hat ein bisschen was von den Diskussionen vor 15, 20, 25 Jahren, ob man für ein bürgerliches Leben unbedingt den Besitz eines Autos anstreben müsse. Damals fingen die ersten "Bürgerlichen" an, systematisch und absichtsvoll - nicht gezwungenermaßen (Kosten etc.) - andere Indvidualverkehrslösungen umzusetzen. Das waren damals auch die Spinner. Heute ist es zumindest schon als möglicher Gedanke weithin akzeptiert.
Oder die Zigarettenwerbungsfrage.
Alles Gewohnheiten, deren Kosten/Nutzen für andere und die Mitwelt nicht mehr hinterfragt wurde. "Alles Spinner, die uns unsere Freiheit nehmen wollen". Nachdem die Frage erst mal akzeptiert ist, sind die Gewohnheiten plötzlich gar nicht mehr so alternativlos, und die Freiheit findet sich ganz woanders.
Edit: Und die Geschäftsinteressen, -ziele und -praktiken von WhatsApp, Mutterfirmen und verbundenen Firmen sind wirklich einen näheren Blick (jenseits der schönen Worte für den Anwender) wert - das ist nix, was ich für gut befinde.
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