WhatsApp, ein Muss?

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.
Pierre

Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Pierre »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 07 Jan 2018 12:33 Ich boykottiere WhatsApp ja auch...

Vorher habe ich Skype boykottiert...

Davor habe ich ICQ boykottiert...
Ich boykottiere nichts davon. Ich hab bei keinem davon mitgekriegt, dass es eine sinnvolle Funktion hätte. (Das gilt auch für Facebook.)
Ich selbst bin nur erreichbar per Post, Telefon (Festnetz und mobil), SMS, E-Mail
Das reicht doch völlig.
Allerdings ist seit SMS ein Problem aufgekommen: die ständige Erreichbarkeit und kontinuierliche Kommunikation halte ich für eine pathologische psychische Störung. Man kennt die Menschen im Irrenhaus (und zuweilen auch auf Bahnhöfen und größeren Plätzen), die kontinuierlich vor sich hinreden, ohne dass irgendwer zuhört. Kommt man in ihre nähe, fangen sie an auf einen einzureden, ohne einen irgendwie wahrzunehmen.
Genau das gleiche passiert bei Facebook: die Teilnehmer sondern die ganze Zeit Selbstdarstellung ab, ohne zu realisieren, dass das keinen Menschen interessiert. Und bei Whatsapp wird die ganze Zeit "kommuniziert", ohne dass man merken würde, dass man gar nicht in Beziehung ist.
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BartS
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:04 Es gibt noch Millionen von Menschen, die ohne Whatsapp oder SMS auskommen. Von "so übermächtig, dass man nicht mehr ohne auskommt", kann also nicht die Rede sein.
Naja, aber wie weit sind wir davon entfernt? Auch in diesem Thread sind Äußerungen gefallen, wo man den Eindruck haben könnte, man ist (bald) aus ganzen sozialen Gruppen, wie Seminargruppen, Freundeskreis, AB-Treffen-willige, wenn man bei sich kein WhatsApp installiert hat.
Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:04 Das Problem liegt eher darin: kann man noch mit der Gruppe von Menschen, mit der man in Kontakt treten möchte, interagieren, ohne das Medium zu nutzen, auf dem diese Gruppe bevorzugt erreichbar ist?
Du hast zwei Sätze davor noch das Beispiel gebracht, dass Millionen von Menschen ohne SMS und WhatsApp auskamen. Das möchte ich ergänzen mit, auch früher haben sich Gruppen auf Termine, Treffen und weiteres einigen können, selbst ohne Internet. Meine Nichte (Anfang 20) meinte auch mal in Familienrunde, wie habt ihr auch früher getroffen, als es noch keine Handys gab. Um mal Dieter Nuhr zu zitieren, wir hatten Uhren. :mrgreen: Man muss also nicht das Ende jeglicher Gruppenveranstaltungen befürchten, wenn nicht jeder dieselbe App bei sich installiert hat. Kurzum, noch vor wenigen Jahren konnte ich Gruppentreffen mit 30 Leuten organisieren und hab dabei jede interessierte Person erreicht, und ich wüsste nicht, warum das in Zukunft nicht mehr möglich sein soll. Was es braucht ist Toleranz und Organisationsarbeit.
Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:04Diese Frage ist nicht ganz neu. Als ich z.B. knapp 19 war, bin ich auf eine Gruppe netter Menschen getroffen, die in einem anderen Stadtteil gewohnt hat und sich allwöchentlich in diesem Stadtteil in einem bestimmten Club getroffen hat. An demselben Abend, an dem sonst in meinem Viertel in meinen Club gegangen bin. Ich hätte jetzt meine Gewohnheiten beibehalten und Samstags in meinen Club gehen können, und dann Montag bei Jens, Dienstag bei Martina, Mittwochs bei Ralf, Donnerstag bei Grit und Freitag bei Andreas vorbeischauen können. Und in der nächsten Woche dann beim Rest der Gruppe. Sofern die denn alle überhaupt Zeit und Lust gehabt hätten.

Oder ich hätte darauf dringen können, dass die Leute zu mir kommen. Aber warum hätten sie das tun sollen? Immerhin war ich eine ihnen völlig unbekannte Person - und es gab genügend andere völlig unbekannte Personen, mit denen sie interagieren könnten, ohne ihren Club zu verlassen.

Später haben wir uns dann natürlich auch mal bei mir getroffen. Aber um erstmal in die Gruppe reinzukommen, bin ich erstmal in ihren Club gegangen. War schlichtweg die einfachste und sicherste Möglichkeit, das zu erreichen, was ich will.
Es ist schon klar, als einzelne Person kann man nicht den Plan einer ganzen Gruppe diktieren und man muss da auch mal gewisse Kompromisse eingehen. Im Einzelfall. Was anderes ist es, wenn es sich um kleinere Gruppen handelt oder gar Einzelpersonen. Da erlebe ich es schon, dass Einzelpersonen mir gegenüber die Erwartung haben, dass ich WhatsApp habe und auch nutze. Und auch bei mehreren Personen versucht man auch der Einzelperson entgegenzukommen. Ich will hier kein allgemeingültiges Regelwerk aufstellen, wie man sich dann zu einigen hat, aber man soll bitte nicht so tun, wie bei unserem lieben Pocolino, dass individuelle Wünsche jede Gruppenaktivität zunichte macht. Die Gruppe lebt von Individuen. Ohne Leute, die individuell sich die Arbeit machen, Dinge zu organisieren, gebe es auch keine AB-Treffen. Punkt.
Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:04Genauso ist es heute mit Whatsapp & Co. Wenn man mit einem Whatsapp-Junkie in Kontakt treten oder bleiben will, gibt es natürlich auch andere Möglichkeiten als Whatsapp. Aber man muss den Anderen irgendwie motivieren, diese zu nutzen - genau wie dieser einen motivieren muss, Whatsapp zu nutzen. Ist keine Seite motiviert genug, diesen Schritt zu gehen, verläuft der Kontakt halt im Sande.
Bisher war es immer so, bei Menschen, die mir wichtig waren und denen ich wichtig war, hat sich immer eine Lösung gefunden, miteinander zu kommunizieren. Da würde ich keine große Befürchtungen haben, dass das mal anders sein wird. :D
Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:04Dann kommt es auf die konkrete Konstellation an. Wenn man ein Gruppenmitglied ist, ohne dessen Mitarbeit nix läuft, gucken alle regelmäßig in die Mail. Wenn nicht, könnte es passieren, dass die meisten Absprachen per Whatsapp laufen und irgendwann dem "Außenseiter" per Mail gesagt wird, was er zu machen hat und bis wann er seinen Beitrag per Mail schicken muss.
Nur mal so am Rande, bietet WA keine Funktionalität an, Nachrichtenprotokolle zu sichern und weiterzusenden? Das sollte doch technisch das Mindeste sein, was es können muss und dann kann man diese getroffenen Absprachen auch per Mail weitersenden.
Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:04Oder man hat Glück und erwischt eine soziale Gruppe, die bereit ist, sich an denjenigen anzupassen, der nicht willens oder fähig ist, sich an die Mehrheit anzupassen.
Eine Gruppe, der Wünsche, Bedürfnisse und Sorgen der Einzelnen gleichgültig sind, würde ich nie als sozial bezeichnen.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Goldstück »

Pierre hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:38 [
Allerdings ist seit SMS ein Problem aufgekommen: die ständige Erreichbarkeit und kontinuierliche Kommunikation halte ich für eine pathologische psychische Störung. Man kennt die Menschen im Irrenhaus (und zuweilen auch auf Bahnhöfen und größeren Plätzen), die kontinuierlich vor sich hinreden, ohne dass irgendwer zuhört. Kommt man in ihre nähe, fangen sie an auf einen einzureden, ohne einen irgendwie wahrzunehmen.
Genau das gleiche passiert bei Facebook: die Teilnehmer sondern die ganze Zeit Selbstdarstellung ab, ohne zu realisieren, dass das keinen Menschen interessiert.
:lol: :lol: manchmal bist du ja echt drollig.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:41
Pierre hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:38 [
Allerdings ist seit SMS ein Problem aufgekommen: die ständige Erreichbarkeit und kontinuierliche Kommunikation halte ich für eine pathologische psychische Störung. Man kennt die Menschen im Irrenhaus (und zuweilen auch auf Bahnhöfen und größeren Plätzen), die kontinuierlich vor sich hinreden, ohne dass irgendwer zuhört. Kommt man in ihre nähe, fangen sie an auf einen einzureden, ohne einen irgendwie wahrzunehmen.
Genau das gleiche passiert bei Facebook: die Teilnehmer sondern die ganze Zeit Selbstdarstellung ab, ohne zu realisieren, dass das keinen Menschen interessiert.
:lol: :lol: manchmal bist du ja echt drollig.
Aber ich muss ehrlich sagen, so ganz unrecht hat Pierre aus meiner Sicht nicht. Klar, das ist überspitzt und polemisch. Aber wir verwenden unabhängig von Facebook ein Medium (Internet), an dem man nicht immer erkennt, welche Wirkung es bei anderen hinterlässt. Da kann ein Posting ein Tritt in die Magengrube sein, zu Tränen rühren, zum lachen bringen oder einfach im Daten-Nirvana wirkungslos verhallen. Nur wenn die andere Person es offen wiedergibt, können wir ahnen, was es bewirkt hat. Man könnte es auch drastischer formulieren, gib den Leuten im Irrenhaus einen Internet-Anschluss und Du erlebst Trolls, Beschimpfungen, Hass-Postings, endlose Wiederholungen über jeglichen politischen Schwachsinn. Also genau das, was man schon heute im Netz erlebt. :mrgreen:
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von zumsel »

Wenn es darum geht per Whatts-App zu stalken, dann ist das schon ziemlich altmodisch.
Heutzutage chipped man sein OdB und verfolgt es per GPS in Echtzeit.

Für meine Freundin habe ich mir das System bestellt:
https://tractive.com/eu_de/pd/gps-track ... RBEALw_wcB

Damit kann man sogar virtuelle Zäune erstellen und sobald die übersprungen werden bellt mein Handy.
Was tut man nicht alles als Herrchen, um auf sein OdB aufzupassen... :mrgreen:
:good:
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Tania
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Tania »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:40
Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:04 Es gibt noch Millionen von Menschen, die ohne Whatsapp oder SMS auskommen. Von "so übermächtig, dass man nicht mehr ohne auskommt", kann also nicht die Rede sein.
Naja, aber wie weit sind wir davon entfernt?
Weit genug, denke ich. Habe ja ein bisschen Einblick in die nachwachsende Generation - und obwohl da die Klassen-Whatsapp-Gruppe inzwischen Standard ist, gibt es in jeder Klasse Kinder, die da nicht mitmachen wollen. Aber dadurch trotzdem nicht sozial isoliert sind.

Gerade diese Klassen-Gruppen geben allerdings auch den "Außenseitern" der Klasse die Möglichkeit, dazuzugehören. Diesen positiven Effekt unterschätzt man ...
Was anderes ist es, wenn es sich um kleinere Gruppen handelt oder gar Einzelpersonen. Da erlebe ich es schon, dass Einzelpersonen mir gegenüber die Erwartung haben, dass ich WhatsApp habe und auch nutze.
Sind das Personen, die Dich so gut kennen, dass sie wissen müssten, dass Du es wert bist, auf einem für sie etwas unbequemeren Weg zu kommunizieren? Und wenn ja - kommen sie Dir entgegen, wenn Du ihnen von Deiner Whatsapp-Ferne berichtest?

(Dass Du ihnen entgegen kommst, hast Du ja schon geschrieben. Sonst hätte ich natürlich auch nach der Gegenrichtung gefragt.)

Bisher war es immer so, bei Menschen, die mir wichtig waren und denen ich wichtig war, hat sich immer eine Lösung gefunden, miteinander zu kommunizieren. Da würde ich keine große Befürchtungen haben, dass das mal anders sein wird. :D
Ja, das sehe ich genauso. Habe den Sinn dieses Threads eher in der Frage gesehen: ist man als Nicht-Whatsapp-Nutzer benachteiligt, wenn es darum geht, fremden Menschen erst einmal wichtig zu werden?

Und da würde ich sagen: wenn es sich bei diesen fremden Menschen um welche handelt, die vorrangig oder ausschließlich Whatsapp nutzen, wird der Nicht-Whatsapp-Nutzer es im Vergleich zu einem Whatsapp-Nutzer schwerer haben. Insbesondere wenn der/diejenige von letzteren quasi überrannt wird.

Aber auch dieses Phänomen ist ja nicht so neu. Mit einem im VW-Bus in den Dünen lebenden Surfer kommt ein Strandspaziergänger ja auch leichter ins Gespräch als ein Tiroler Bergwanderer.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

zumsel hat geschrieben: 07 Jan 2018 17:34 Wenn es darum geht per Whatts-App zu stalken, dann ist das schon ziemlich altmodisch.
Heutzutage chipped man sein OdB und verfolgt es per GPS in Echtzeit.

Für meine Freundin habe ich mir das System bestellt:
https://tractive.com/eu_de/pd/gps-track ... RBEALw_wcB
Ooooh, von 99 auf 49 Euro gesenkt. Dann kaufe ich doch gleich zwei. Eine für meine Freundin und eine für meine Geliebte. Sicher ist sicher. ;)
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 17:48
Was anderes ist es, wenn es sich um kleinere Gruppen handelt oder gar Einzelpersonen. Da erlebe ich es schon, dass Einzelpersonen mir gegenüber die Erwartung haben, dass ich WhatsApp habe und auch nutze.
Sind das Personen, die Dich so gut kennen, dass sie wissen müssten, dass Du es wert bist, auf einem für sie etwas unbequemeren Weg zu kommunizieren? Und wenn ja - kommen sie Dir entgegen, wenn Du ihnen von Deiner Whatsapp-Ferne berichtest?
Ich hätte auch schreiben können, sie gehen davon aus, dass ich WhatsApp habe und es auch benutze. Nach dem Motto "hat doch jeder". Da ich aber das nicht habe, muss sich eben ein anderer Kommunikationsweg finden. Und tat es auch, Telefon, Mail und SMS waren weiterhin verfügbar. Es ist ja jetzt auch nicht so, dass alle Welt wegen mir Umstände hat. Ich habe im Gegenzug auch zigmal unbequemere Wege auf mich genommen, um mit jemanden zu kommunizieren. Entweder die Person ist es mir wert oder ist es nicht. Wenn ersteres zutrifft, dann klage ich auch nicht über den unbequemeren Weg.
Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 17:48 Ja, das sehe ich genauso. Habe den Sinn dieses Threads eher in der Frage gesehen: ist man als Nicht-Whatsapp-Nutzer benachteiligt, wenn es darum geht, fremden Menschen erst einmal wichtig zu werden?
Die Frage kann man wirklich stellen.
Tania hat geschrieben: 07 Jan 2018 17:48 Und da würde ich sagen: wenn es sich bei diesen fremden Menschen um welche handelt, die vorrangig oder ausschließlich Whatsapp nutzen, wird der Nicht-Whatsapp-Nutzer es im Vergleich zu einem Whatsapp-Nutzer schwerer haben. Insbesondere wenn der/diejenige von letzteren quasi überrannt wird.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie hoch der Anteil der reinen WhatsApp-Nutzer ist. In meiner Altersklasse scheint er noch nicht sehr hoch zu sein, 5 Jahre darunter scheint es wieder anders auszusehen.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Goldstück »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:49
Goldstück hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:41
Pierre hat geschrieben: 07 Jan 2018 16:38 [
Allerdings ist seit SMS ein Problem aufgekommen: die ständige Erreichbarkeit und kontinuierliche Kommunikation halte ich für eine pathologische psychische Störung. Man kennt die Menschen im Irrenhaus (und zuweilen auch auf Bahnhöfen und größeren Plätzen), die kontinuierlich vor sich hinreden, ohne dass irgendwer zuhört. Kommt man in ihre nähe, fangen sie an auf einen einzureden, ohne einen irgendwie wahrzunehmen.
Genau das gleiche passiert bei Facebook: die Teilnehmer sondern die ganze Zeit Selbstdarstellung ab, ohne zu realisieren, dass das keinen Menschen interessiert.
:lol: :lol: manchmal bist du ja echt drollig.
Aber ich muss ehrlich sagen, so ganz unrecht hat Pierre aus meiner Sicht nicht. Klar, das ist überspitzt und polemisch. Aber wir verwenden unabhängig von Facebook ein Medium (Internet), an dem man nicht immer erkennt, welche Wirkung es bei anderen hinterlässt. Da kann ein Posting ein Tritt in die Magengrube sein, zu Tränen rühren, zum lachen bringen oder einfach im Daten-Nirvana wirkungslos verhallen. Nur wenn die andere Person es offen wiedergibt, können wir ahnen, was es bewirkt hat. Man könnte es auch drastischer formulieren, gib den Leuten im Irrenhaus einen Internet-Anschluss und Du erlebst Trolls, Beschimpfungen, Hass-Postings, endlose Wiederholungen über jeglichen politischen Schwachsinn. Also genau das, was man schon heute im Netz erlebt. :mrgreen:
Klar hat er im Kern recht. Ich finde es zudem auch herrlich witzig formuliert.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Brax »

BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 18:05Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie hoch der Anteil der reinen WhatsApp-Nutzer ist. In meiner Altersklasse scheint er noch nicht sehr hoch zu sein, 5 Jahre darunter scheint es wieder anders auszusehen.
In meiner Altersklasse (zumindest in meinem Umfeld) scheint er bei 99% zu liegen. Ohne WA ist man definitiv mehr oder minder außen vor.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Elli »

Ich nutze es nicht (Datenschutz, Ablenkungsfaktor, und eine kleine Hürde bei der Erreichbarkeit ist durchaus in meinem Sinne) und habe nicht das Gefühl, dass dadurch groß Nachteile entstehen würden oder ich ständig im Zugzwang wäre, mich erklären zu müssen. Das war in China viel schlimmer, wenn ich gesagt habe, dass ich WeiXin nicht nutze, was so ungefähr das Äquivalent ist. Dort kam wirklich null Verständnis - hier können die Leute es doch meist nachvollziehen. Ich suche aber auch so gut wie nie Anschluss an Gruppen (gehe nur gezielt auf Einzelpersonen zu, wenn ich jemanden interessant finde). Absprachen in Arbeitsgruppen und so gehen auch ganz gut per E-Mail. Skype nutze ich allerdings schon, ich wollte egtl. mal auf Tox umsteigen, kam damit aber nicht so gut klar und war dann eben zu dumm & faul, das weiterzuverfolgen.

Habe allerdings bei Facebook, was ich auch nicht nutze, manchmal immer noch das Gefühl, etwas zu verpassen - nicht die Selbstdarstellung der Leute, aber Fachliches und Ankündigungen von Veranstaltungen, die evtl. interessant wären, und sowas. Aber hier glaube ich trotzdem, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen würden. Wäre meiner geistigen Gesundheit echt nicht so zuträglich.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Elli hat geschrieben: 07 Jan 2018 19:18 Skype nutze ich allerdings schon, ich wollte egtl. mal auf Tox umsteigen, kam damit aber nicht so gut klar und war dann eben zu dumm & faul, das weiterzuverfolgen.
Unter den Voicechat-Diensten macht Tox einen ziemlich guten Eindruck. Komplett frei und offen, dezentral, es gehört niemandem, die Server-Kernbibliothek steht unter der GPL, und wie es aussieht, sind auch alle Clients FLOSS. Lustigerweise gibt es einen Client für Sailfish OS, aber keinen für iOS. Leider gilt es immer noch als experimentell und unsicher und hat wohl auch nicht gerade viele Entwickler, die sich um das Problem kümmern könnten, auch weil der Code wohl ziemlich verquast ist.

Aber ich schätze, wie das eben bei freien, dezentralen, von einer Community entwickelten Systemen so ist: Sie sind zu kompliziert, jedenfalls im Vergleich zu den in sich geschlossenen kommerziellen, unfreien Systemen wie Skype. Diejenigen, die nicht totale Techies (und idealerweise seit geraumer Zeit GNU/Linux-Anwender, die mit einer gewissen Auswahl und händischer Konfiguration keine Probleme haben) sind, neigen dazu, dort auf der Strecke zu bleiben. Das ist mit XMPP ganz ähnlich, das mit Jingle auch eine Voice-/Videochat-Erweiterung hat, die aber noch komplizierter in der Inbetriebnahme ist – und dann muß man vorher generell noch einen XMPP-Account haben und mindestens einen Client einrichten, woran Nichtgeeks auch schon scheitern.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Reinhard »

Nur der Ordnung halber (falls jemand nicht alle Threads durchsucht oder so):

Die Umfrage zur Whatsapp-Nutzung gibt es hier.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von BartS »

Brax hat geschrieben: 07 Jan 2018 18:54
BartS hat geschrieben: 07 Jan 2018 18:05Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie hoch der Anteil der reinen WhatsApp-Nutzer ist. In meiner Altersklasse scheint er noch nicht sehr hoch zu sein, 5 Jahre darunter scheint es wieder anders auszusehen.
In meiner Altersklasse (zumindest in meinem Umfeld) scheint er bei 99% zu liegen. Ohne WA ist man definitiv mehr oder minder außen vor.
Naja, mit U30 bist Du auch noch ein junges Reh. :mrgreen: Aber im Wesen und im Geiste scheinst Du wesentlich reifer zu sein. :shylove:
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Brax »

Oh, welch unerwartetes Kompliment zum Ende des Tages. :shylove:
Dankeschön. :schuechtern:
Freier Mensch

Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Freier Mensch »

Ich kann nur jedem raten sich bei WhatsApp zu instalieren, weil wer sich verweigert, der schließt sich selber ganz schnell aus und wird "vergessen".
Beispiel so erlebt. Man lädt zu einer Veranstalltung ein und eine Person wird nicht eingeladen, nicht aus Bosheit, sondern weil sie kein WhatsApp hat. Das gleiche bei Veranstalltungen und Geburtstagen. Auch der Kontakt mit neuen Bekanntschaften geht über Whatsapp deutlich leichter. Um das zu vermeiden sollte man sich hier wirklich im Mainstream bewegen. Anders sieht es bei Diensten der Vergangenheit aus. Vor 10 Jahren war es "Pflicht" bei ICQ zu sein, wer redet davon noch? Und bis vor 3 Jahren war es Facebook. Das ist heute anders. Ein guter Freund hat sich vor 3 Jahren von Facebook verabschiedet und dadurch bis heute keine Nachteile.

Ich kann die Vorwürfe im Bezug auf Datensichterheit verstehen. Aber: Bei mir gilt der Grundsatz, dass ich nichts schreibe was irgendwie mich belasten würde. Denn viel wahrscheinlicher als ein Hack ist ja, dass jemand mein Handy ausliest. Sei es nach einem Diebstahl oder weil es offen rum lag. Eine Bekannte hat mit ihrer Affäre geschrieben und ihr Freund hat es dann gelesen.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Mit müden Augen »

Freier Mensch hat geschrieben: 07 Jan 2018 23:08Ich kann die Vorwürfe im Bezug auf Datensichterheit verstehen. Aber: Bei mir gilt der Grundsatz, dass ich nichts schreibe was irgendwie mich belasten würde. Denn viel wahrscheinlicher als ein Hack ist ja, dass jemand mein Handy ausliest.
Es geht nicht darum dass Whatsapp und Co gehackt werden könnten, sondern dass die Daten die dort durchgehen sonstewo landen, auf den Servern irgendwelcher Firmen und Geheimdienste. (Aber ja, Smartphones sind da allgemein nicht besser. Android kommt von Google!) Und es geht nicht darum sich zu belasten, jede noch so unwichtig erscheinende Information liefert wieder ein kleines Puzzlestück mehr um ein Profil über dich zu erstellen.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Schon wenn du meine Telefonnummer ohne meine Einwilligung auf einem Smartphone speicherst, auf dem WhatsApp installiert ist, erfüllt das den Tatbestand der Beihilfe zur Datenhehlerei. Denn es geschieht auch vollautomatisch – wiederum ohne meine Einwilligung und ohne jegliche Möglichkeit für mich, das zu unterbinden –,
  • daß WhatsApp diese Nummer auf seinem eigenen Server speichert – inklusive Informationen darüber, von welchen Geräten mit welchen Nummern diese Nummer kam, also auch, mit wem ich so alles in Kontakt stehe, in diesem Fall also mit dir
  • daß WhatsApp diese Informationen gewinnbringend an Big-Data-Händler weiterverkauft (daraus finanziert sich WhatsApp)
  • daß WhatsApp diese Informationen vollautomatisch an Facebook weiterreicht (Verbot hin oder her)
  • daß Facebook diese Informationen zu den Daten hinzufügt, die sie schon über mich haben, und mit diesen verknüpft
  • daß Facebook diese entsprechend verknüpften Informationen wiederum gewinnbringend an Big-Data-Händler weiterverkauft (daraus finanziert sich Facebook)
So. Und ich möchte nicht, daß WhatsApp und Facebook diese Informationen a) besitzen und b) verkaufen. Das geht diese Unternehmen nämlich einen feuchten Kehricht an.

Und darum bekommt niemand meine Telefonnummer, der WhatsApp hat – geschweige denn, daß ich es selbst benutze.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Hoppala »

Pocolino hat geschrieben: 07 Jan 2018 13:02Und so ganz verstehe ich diese Panik um die persönlichen Daten ohnehin nicht,
Demokratie und Freiheit benötigen (u.a.) Transparenz der Organisation, aber (u.a.) Privatheit des Individuellen.
Ich will das nicht weiter ausführen - ist nicht Thema hier - aber vielleicht für dich ein Ansatz, dein Verständnis durch eigene Information zu verbessern.
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Re: WhatsApp, ein Muss?

Beitrag von Hoppala »

Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 12:02 Ich hab versucht bei den Kollegen Anschluss zu finden. Hab jeden (sofern auf Facebook) in der Abteilung eine Freundschaftsanfrage per Facebook geschickt. Kein Einziger (!) hat sie angenommen.
Das finde ich aber auch ein seltsames Vorgehen. Warum gehst du mit den Kollegen nicht in die Mittagspause, oder nen Kaffee trinken?
Xanopos hat geschrieben: 07 Jan 2018 15:40 Was ich die ganze Zeit unter Gruppe verstehe: 2, 3 oder vier Leute, die gemeinsam eine Seminararbeit schrieben müssen. Irgendeiner sagt zu Beginn: "Mach ma halt dafür eine WhatsApp-Gruppe". 2018 haben die meisten Studenten ein Smartphone und fast jeder WA. Wahrscheinlich hat man auch shcon die Kontaktdaten der anderen. Niemand erwartet, dass dabei WA der einzige Kommunikationskanal ist.
Und gerade dann würd ich sagen: Machen wir lieber einen E-Mailverteiler. Bei einer Seminararbeit werden wir vermutlich auch mal etwas ausführlichere Zusammenhäge darlegen müssen, und das ist per Mail denn doch noch besser möglich als in dem beschränkten Rahmen von WhatsApp.
Wer unbedingt will, kann sich ja bei jede eingehenden Mail sofort beachrichtigen lassen - dann hat er seinen WhatsApp-Effekt.

E-Mail haben inzwischen ja nun wirklich alle. Auf dem Desktop, Tablet, Smartphone. WhatsApp ist eine Einschränkung (und die übergeordneten Aspekten sind da noch gar nicht beerücksichtigt).
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