Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

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Hoppala
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

Zwerg hat geschrieben: 27 Jan 2020 11:50 Wer sich durch die unreflektierte Nutzung von asozialer Medien zum gläsernen Menschen mit transparenter Kaufkraft und -verhalten macht verdient es doch gar nicht anders als durch auf die Person zugeschnittene Preise ausgenommen zu werden wie eine Weihnachtsgans.
1. Ist 99% der Menschen nicht klar, was mit den Daten geschehen kann und geschieht. Viele haben schon mit der Prozentrechnung Schwierigkeiten - jetz sollen sie entscheiden, ob sie ihre Daten "verantwortungsgewusst" den Kraken in den Rachen werfen? Das übersteigt das Vorstellungsvermögen der meisten; zumal die Firmen es gern noch extra verschleiern,.
Und die Gefahr ist nicht in erster Lnie die individuelle.
Die Gefahr ist eine gesellschaftliche. Es nagt an den Grundlagen von Freiheit und Demokratie. Beide Gedanken hatten nie die Möglichkeit mitgedacht, dass Privatheit mal technisch und wirtschaftlich massenhaft gefährdet werden könnte; ja, dass das überhaupt jemand wollen wollte ... außer in totalitären Systemen.
LonesomeWolf hat geschrieben: 27 Jan 2020 05:35Und trotzdem kann es sein das auch hier daten verscherbelt werden.
Es kann auch sein, dass du einer von den Alte-Oma-Enkel-Trickbetrügern bist. Soll ich das jetzt wirklich hier hinschreiben, weil's meiner Unkenntnis nach "sein könnte"???
Man solte Vermutungen nicht auf Grundlage seines Unwissens, sondern auf Grundlage seines Wissens anstellen.
LonesomeWolf hat geschrieben: 27 Jan 2020 05:35 Mir ist es schlicht und einfach nur egal sollen die jenigen doch glücklich werden mit meinen Daten.
Und genau das ist "böse", wie ich oben dargelegt habe. Weil du dabei nur an dich denkst, und das nicht mal langfristig. Umso mehr, wenn du weißt was da passiert, und es dir eh wurscht ist.
Es sei denn es ist dir auch egal, ob du in einem totalitären oder auch anarchistischen System lebst, oder doch besser irgendwie so mit Freiheit und Demokratie. Aber dann stündest du eigentlich auch schon außerhalb des Grundgesetzes (nicht notwenig dagegen; aber eben außerhalb).
Deine Einstellung, die vordergründig so tolerant daher kommt, ist nicht folgenlos.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von LonesomeWolf »

Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35
Zwerg hat geschrieben: 27 Jan 2020 11:50 Wer sich durch die unreflektierte Nutzung von asozialer Medien zum gläsernen Menschen mit transparenter Kaufkraft und -verhalten macht verdient es doch gar nicht anders als durch auf die Person zugeschnittene Preise ausgenommen zu werden wie eine Weihnachtsgans.
1. Ist 99% der Menschen nicht klar, was mit den Daten geschehen kann und geschieht. Viele haben schon mit der Prozentrechnung Schwierigkeiten - jetz sollen sie entscheiden, ob sie ihre Daten "verantwortungsgewusst" den Kraken in den Rachen werfen? Das übersteigt das Vorstellungsvermögen der meisten; zumal die Firmen es gern noch extra verschleiern,.
Und die Gefahr ist nicht in erster Lnie die individuelle.
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LonesomeWolf hat geschrieben: 27 Jan 2020 05:35Und trotzdem kann es sein das auch hier daten verscherbelt werden.
Es kann auch sein, dass du einer von den Alte-Oma-Enkel-Trickbetrügern bist. Soll ich das jetzt wirklich hier hinschreiben, weil's meiner Unkenntnis nach "sein könnte"???
Man solte Vermutungen nicht auf Grundlage seines Unwissens, sondern auf Grundlage seines Wissens anstellen.
LonesomeWolf hat geschrieben: 27 Jan 2020 05:35 Mir ist es schlicht und einfach nur egal sollen die jenigen doch glücklich werden mit meinen Daten.
Und genau das ist "böse", wie ich oben dargelegt habe. Weil du dabei nur an dich denkst, und das nicht mal langfristig. Umso mehr, wenn du weißt was da passiert, und es dir eh wurscht ist.
Es sei denn es ist dir auch egal, ob du in einem totalitären oder auch anarchistischen System lebst, oder doch besser irgendwie so mit Freiheit und Demokratie. Aber dann stündest du eigentlich auch schon außerhalb des Grundgesetzes (nicht notwenig dagegen; aber eben außerhalb).
Deine Einstellung, die vordergründig so tolerant daher kommt, ist nicht folgenlos.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von beinchen »

Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35 Was hier "verteufelt" wird, ist das quasi unbeschränkte Datensammeln und Auswerten, direkt oder indirekt über die Köpfe der Bürger hinweg - die "ich stimme zu" Button sind ja bewusst so gestaltet, dass man nicht weiß, welchem Berg an technischen und geschäftlichen Verwendungen man "zustimmt"
Es seidennn man liest es
Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35 Die meisten der erhobenen Daten sind für die von dir geschilderten Vorgänge a) nicht notwendig und b) müssten dafür nicht weiter an "Profilersteller" verkauft werden.
Möglich dass sie dafür nicht gebraucht werden. Aber wir bezahlen auch nicht in Bar dafür. Natürlich wollen die Unternehmen ein Geschäft daraus machen. Die Aufrechterhaltung der ganzen Rechenzentren kostet Geld - es muss einem halt bewusst sein, dass die das nicht aus reiner Nächstenliebe machen. Aber wenn wir ihre Funktionen nutzen haben wir auch etwas davon. Die Währung mit der wir dafür zahlen sind unsere Daten. Wir können uns alle frei entscheiden ob wir das Wollen oder nicht.
Und versteckt ist das schon lange nicht mehr. Das machen sie alle schon seit Jahren.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 18:53
Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35 Was hier "verteufelt" wird, ist das quasi unbeschränkte Datensammeln und Auswerten, direkt oder indirekt über die Köpfe der Bürger hinweg - die "ich stimme zu" Button sind ja bewusst so gestaltet, dass man nicht weiß, welchem Berg an technischen und geschäftlichen Verwendungen man "zustimmt"
Es seidennn man liest es
Wie gesagt: es ist praktisch so gut wie unmöglch, und für viele tatsächlich unmöglich. Und das noch dazu oft genug extra erschwert.
beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 18:53
Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35 Die meisten der erhobenen Daten sind für die von dir geschilderten Vorgänge a) nicht notwendig und b) müssten dafür nicht weiter an "Profilersteller" verkauft werden.
Möglich dass sie dafür nicht gebraucht werden. Aber wir bezahlen auch nicht in Bar dafür. Natürlich wollen die Unternehmen ein Geschäft daraus machen.
Ob es so natürlich ist, dass das a) Unternehmen betreiben und b) sie damit in ertser Linie Geld verdienen wollen, würde ich mal noch grundsätzlicher in Frage stellen.
Aber abgesehen davon: ja, vieles wird von Unternehmen mit Profitabsicht in die Welt gesetzt.
beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 18:53 Aber wenn wir ihre Funktionen nutzen haben wir auch etwas davon. Die Währung mit der wir dafür zahlen sind unsere Daten. Wir können uns alle frei entscheiden ob wir das Wollen oder nicht.
Und versteckt ist das schon lange nicht mehr. Das machen sie alle schon seit Jahren.
Und seit Jahren begegnet man völliges Unverständnis, wenn man darauf hinweist, was da tatsächlich geschieht. Wenn überhaupt, denken manche, dass halt ihr Stadnort oder ihre Email-Adresse erfasst wird. Was da tatsächlich "über den Tresen geht", ist den meisten nich tdurchsichtig; noch weniger, was sich damit machen lässt.
Die Datenskandale der letzten Jahre haben immerhin bei wenigen die Idee geweckt, dass da wohl doch noch etwas mehr sein könnte. Da aber das Vorstellungsvermögen für solche Komplexitäten fehlt, geht die Sache weiter ihren Gang.
Und dazu komt dann noch, dass solche Diskussionen - wie bei dir - immer weider auf den einzelnen Nutzer runterbrechen. Und ich habe wiederholt gesagt: das eigentliche Risiko ist die Inkomptiilittät der Datennutzung und Nutzungsmöglichkeiten mit Freiheit iund Demokratie.
Da müsste wie beim Rauchen ein dickes Schild drauf: "Ihre Zustimmung kann die Demokratie und Ihre Freiheit gefährden" . verbunden wie beim Ruachen mit klaren generellen Verboten für gängige Datensammelmethoden.

"Die Wirtschaft" setzt immer so schön auf Freiwilligkeit. Die tatsächlichen (geringen) Verbesserungen wurden nur durch klare Ge- und Verbote erreicht. "Freiwilligkeit" (der Akteure, nicht der Bürger) hatte immer nur kurzfristigen Effekt und ging längerfristig meist nach hinten.
Im Straßenverkehr ist auch wenig "freiwillig" - aus gutem Grund.

Und die Freiwilligkeit der Teilnahme an Internet und gängigen "Services" wird inzwischen von der Rechtsprechung schon deutlich in Frage gestellt. Das ist wie Girokonto. Das war auch mal freiwillig. Heut gibt es einen Rechtsanspruch, weil man anders in dieser Gesellschaft nicht mehr klar kommt = es gibt faktisch Zwang.
LonesomeWolf hat geschrieben: 27 Jan 2020 18:34Du streites einfach gern oder?
Ich hab vor allem was gegen schlecht bis gar nicht begründetes, anderen gedankenlos schadendes Handeln.
Da mir andere Leute und wie wir miteinander umgehen nicht egal sind, setz ich mich dafür ein, dass es auch dir nicht egal sein sollte; schon mal gar nicht da du wohl selbst erklärter Täter bist, wenn ich das richtig verstehe.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von LonesomeWolf »

Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 21:43
beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 18:53
Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35 Was hier "verteufelt" wird, ist das quasi unbeschränkte Datensammeln und Auswerten, direkt oder indirekt über die Köpfe der Bürger hinweg - die "ich stimme zu" Button sind ja bewusst so gestaltet, dass man nicht weiß, welchem Berg an technischen und geschäftlichen Verwendungen man "zustimmt"
Es seidennn man liest es
Wie gesagt: es ist praktisch so gut wie unmöglch, und für viele tatsächlich unmöglich. Und das noch dazu oft genug extra erschwert.
beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 18:53
Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35 Die meisten der erhobenen Daten sind für die von dir geschilderten Vorgänge a) nicht notwendig und b) müssten dafür nicht weiter an "Profilersteller" verkauft werden.
Möglich dass sie dafür nicht gebraucht werden. Aber wir bezahlen auch nicht in Bar dafür. Natürlich wollen die Unternehmen ein Geschäft daraus machen.
Ob es so natürlich ist, dass das a) Unternehmen betreiben und b) sie damit in ertser Linie Geld verdienen wollen, würde ich mal noch grundsätzlicher in Frage stellen.
Aber abgesehen davon: ja, vieles wird von Unternehmen mit Profitabsicht in die Welt gesetzt.
beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 18:53 Aber wenn wir ihre Funktionen nutzen haben wir auch etwas davon. Die Währung mit der wir dafür zahlen sind unsere Daten. Wir können uns alle frei entscheiden ob wir das Wollen oder nicht.
Und versteckt ist das schon lange nicht mehr. Das machen sie alle schon seit Jahren.
Und seit Jahren begegnet man völliges Unverständnis, wenn man darauf hinweist, was da tatsächlich geschieht. Wenn überhaupt, denken manche, dass halt ihr Stadnort oder ihre Email-Adresse erfasst wird. Was da tatsächlich "über den Tresen geht", ist den meisten nich tdurchsichtig; noch weniger, was sich damit machen lässt.
Die Datenskandale der letzten Jahre haben immerhin bei wenigen die Idee geweckt, dass da wohl doch noch etwas mehr sein könnte. Da aber das Vorstellungsvermögen für solche Komplexitäten fehlt, geht die Sache weiter ihren Gang.
Und dazu komt dann noch, dass solche Diskussionen - wie bei dir - immer weider auf den einzelnen Nutzer runterbrechen. Und ich habe wiederholt gesagt: das eigentliche Risiko ist die Inkomptiilittät der Datennutzung und Nutzungsmöglichkeiten mit Freiheit iund Demokratie.
Da müsste wie beim Rauchen ein dickes Schild drauf: "Ihre Zustimmung kann die Demokratie und Ihre Freiheit gefährden" . verbunden wie beim Ruachen mit klaren generellen Verboten für gängige Datensammelmethoden.

"Die Wirtschaft" setzt immer so schön auf Freiwilligkeit. Die tatsächlichen (geringen) Verbesserungen wurden nur durch klare Ge- und Verbote erreicht. "Freiwilligkeit" (der Akteure, nicht der Bürger) hatte immer nur kurzfristigen Effekt und ging längerfristig meist nach hinten.
Im Straßenverkehr ist auch wenig "freiwillig" - aus gutem Grund.

Und die Freiwilligkeit der Teilnahme an Internet und gängigen "Services" wird inzwischen von der Rechtsprechung schon deutlich in Frage gestellt. Das ist wie Girokonto. Das war auch mal freiwillig. Heut gibt es einen Rechtsanspruch, weil man anders in dieser Gesellschaft nicht mehr klar kommt = es gibt faktisch Zwang.
LonesomeWolf hat geschrieben: 27 Jan 2020 18:34Du streites einfach gern oder?
Ich hab vor allem was gegen schlecht bis gar nicht begründetes, anderen gedankenlos schadendes Handeln.
Da mir andere Leute und wie wir miteinander umgehen nicht egal sind, setz ich mich dafür ein, dass es auch dir nicht egal sein sollte; schon mal gar nicht da du wohl selbst erklärter Täter bist, wenn ich das richtig verstehe.

Aso na dann bin ich anscheinend Täter ok nehme ich auch so hin viel spass beim weiterstreiten,
Vergiss bloss nicht die Vögel zu füttern.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Zwerg »

Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35 Und die Gefahr ist nicht in erster Lnie die individuelle.
Die Gefahr ist eine gesellschaftliche. Es nagt an den Grundlagen von Freiheit und Demokratie.
Freiheit und Demokratie sind sowieso fragile Gebilde, welche auch in der Vergangenheit durch die Kombination wirtschaftlicher und politischer Macht einer erhöhten Gefahr ausgesetzt waren.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

Zwerg hat geschrieben: 28 Jan 2020 10:58
Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2020 17:35 Und die Gefahr ist nicht in erster Lnie die individuelle.
Die Gefahr ist eine gesellschaftliche. Es nagt an den Grundlagen von Freiheit und Demokratie.
Freiheit und Demokratie sind sowieso fragile Gebilde, welche auch in der Vergangenheit durch die Kombination wirtschaftlicher und politischer Macht einer erhöhten Gefahr ausgesetzt waren.
Das ist korrekt.
Das ist vielen, die beides sehr wertschätzen, nicht bewusst.
Diejenigen, denen es bewusst, ziehen daraus selten entsprechende Konsequenzen. Es hängt am Ende an sehr wenigen. Es wäre besser, es wären mehr.
Es gibt noch einen Unterschied, ob Risiken entstehen, auf die das Gesellschaftssystem bereits vorbereitet ist; oder neue Risiken, die dem Ganzen den Boden unter den Füßen wegziehen können. Was ist gefährlicher: eine dktatorische Machtergreifung unter Missbrauch bestehender Regeln, oder das Entziehen eines Fundaments mit Mitteln, die fast keiner auf dem Bildschirm hat, weil sie allgegenwärtig sind?
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

LonesomeWolf hat geschrieben: 28 Jan 2020 05:32Aso na dann bin ich anscheinend Täter ok nehme ich auch so hin viel spass beim weiterstreiten,
Vergiss bloss nicht die Vögel zu füttern.
Demokratie braucht Streit. Und Achtung voreinander.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von LonesomeWolf »

Hoppala hat geschrieben: 28 Jan 2020 13:43
LonesomeWolf hat geschrieben: 28 Jan 2020 05:32Aso na dann bin ich anscheinend Täter ok nehme ich auch so hin viel spass beim weiterstreiten,
Vergiss bloss nicht die Vögel zu füttern.
Demokratie braucht Streit. Und Achtung voreinander.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Zwerg »

Hoppala hat geschrieben: 28 Jan 2020 12:41 Es gibt noch einen Unterschied, ob Risiken entstehen, auf die das Gesellschaftssystem bereits vorbereitet ist; oder neue Risiken, die dem Ganzen den Boden unter den Füßen wegziehen können.
Was ist wirklich neu? Es haben sich eben weder die Prophezeiungen vom "vollkommenen" Markt noch die eines transparenten politischen Systems erfüllt. Es ist auch nicht neu, dass Manipulationen wirken.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

Zwerg hat geschrieben: 28 Jan 2020 14:37
Hoppala hat geschrieben: 28 Jan 2020 12:41 Es gibt noch einen Unterschied, ob Risiken entstehen, auf die das Gesellschaftssystem bereits vorbereitet ist; oder neue Risiken, die dem Ganzen den Boden unter den Füßen wegziehen können.
Was ist wirklich neu? Es haben sich eben weder die Prophezeiungen vom "vollkommenen" Markt noch die eines transparenten politischen Systems erfüllt. Es ist auch nicht neu, dass Manipulationen wirken.
Ok.

Das ist demnach nicht die Frage. Die Frage ist: wie darauf reagieren? Achselzucken - so ist das halt? Sich gelangwielt anderem zuwenden - ist ja nix Neues?
Beides sind offensichtlich nicht meine Antworten. Die Antworten ergeben sich aus dem, was man erhalten/erreichen/verändern will.
Und umgekehrt sagen die Antworten was darüber aus, was man bewahrt/erreicht/verändert - ob man das will oder nicht.

Nebenbei: Ich weiß auch nicht, ob "Prophezeihung" hier der richtige Begriff ist - weil leicht irreführend. Solche "Prophezeihungen" gibt es jenseits utopischer Theorien oder Orakeln nicht. Die Praxis ist konkreter. Es ist ja nicht so, dass unser heutiges System ganz ohne einen umfangreichen, recht "greifbaren" Unterbau aus philosophischem Streit und Erkenntnissen, Diskursverfahren, formalen Machtsystemen, konkreten Gegebenheiten und Praxiserfahrungen funktioniert.
Da ist schon die Frage, was passiert, wenn man eine (oder mehrere) fundamentale Voraussetzungen entzieht, ganz einfach weil's die Leut entweder nicht durchschauen (können) und/oder nicht interessiert.
Bzw. diese Frage: "was dann passiert", ist geschichtlich-empririsch schon recht deutlich beantwortet: nix Gutes. Nur immer Sachen, von denen man hinterher sagt: "soweit hätte es nicht kommen dürfen - wie konnte das nur passieren - das wollten wir doch gar nicht" ...

Von daher zurück zur obigen Frage: was man erhalten/erreichen/verändern will.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von inVinoVeritas »

Hoppala hat geschrieben: 28 Jan 2020 15:01 Von daher zurück zur obigen Frage: was man erhalten/erreichen/verändern will.
Diese Frage muss jedes Individuum für sich in persönlicher Abwägung aller Vor- und Nachteile selbst beantworten.
Für mich persönlich kann ich festhalten:

Ich finde es grundsätzlich nicht gut bzw. äußerst bedenklich, wie insgesamt mit unseren persönlichen Daten Handel getrieben wird.
Was leite ich daraus für mich unter oben genannter Abwägung ab? Ich schaue mir an, wo für mich die Vorteile (Nutzung der App/der Plattform/ des Services) gravierend überwiegen und handele danach.

Konkret:
Bei Amazon finde ich es genial, dass ich dank des dortigen Algorithmus immer wieder extrem gute Empfehlungen zu mir unbekannten Büchern im Sci-Fi und Mystery-Thriller Genre erhalte. Ich kann da stundenlang stöbern, mich durch Dutzende "Andere User fanden auch dies hier spannend" -Empfehlungen hangeln und habe am Ende eine neue gut gefüllte Liste an Büchern, die ich gerne lesen möchte.
Diese bestelle ich dann aber im lokalen Buchladen um die Ecke oder suche mir günstige gebrauchte Exemplare auf Second-Hand-Buchportalen.

Tinder: ohne diese App hätte ich Unmengen an Dates verpasst, mit einer knapp zweistelligen Anzahl Frauen weniger das Bett geteilt und 2-3 ganz knapp erfolglos verlaufene ernsthafte Beziehungsanbahnungen nicht erlebt, wo durchaus die Eine, die Richtige, hätte beigewesen sein können. Mir hat das letzte Quäntchen Glück gefehlt.
Nun sage ich ganz klar: diese Erlebnisse sind mir tausend mal wichtiger als der Umstand, dass irgendwelche Datenkraken nun durch mein Tinderprofil wissen, dass ich in Köln lebe, hauptsächlich in Bars XY mein Bier trinke, Frauen im Alter 27-35 suche, Hetero bin oder sonstwas.
Wem diese Daten wichtiger sind, als zig konkrete erotische Affären und potentielle Beziehungsanbahnungen, vor dem ziehe ich den Hut, setze meine Prioritäten da aber ganz klar eindeutig anders. :D

Facebook: ohne meinen dortigen Account hätte ich nicht rege an Aktivitäten in der Neu-in-Köln-Gruppe teilgenommen, dadurch nicht mittlerweile drei neue gute Freunde gefunden, mit denen ich abseits meiner vergebenen Hochzeit-Haus-Kind-Freunde viel unternehme. Ich hätte auch nicht zig neue lose Bekannte gefunden, über die ich zu Partyeinladungen gekommen bin, auf denen ich wiederum die eine oder andere Frau "näher" kennenlernen durfte. Mein Umfeld wäre nicht so weit gediehen, wie es das jetzt ist. Unabhängig von dieser FB-Gruppe schätze ich extrem die komfortable "Veranstaltung entdecken" Funktion, die mir für jeden beliebigen Tag alle Partys, Flohmärkte, Foodmarkets, Stand-up Comedy Shows und ähnliches in Köln anzeigt, teilweise basierend darauf, was davon meine Facebook-Freunde ebenfalls besuchen. Es gibt noch mehr als das, aber insgesamt sind auch hier die Vorteile für mein persönliches Glück sehr viel wichtiger, als die (berechtigten) datenschutzrechtlichen Bedenken.

Dafür kann man mich nun als gläsernen Daten-Lemming verdammen und mir erklären, wie ich all dies angeblich auch anderweitig innerhalb der letzten 3 Jahre hinbekommen hätte, aber da ist mir mein ureigenstes Glück, das ich aus den Resultaten ziehe, wichtiger.
:hut:
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Reinhard »

inVinoVeritas hat geschrieben: 28 Jan 2020 18:08 Dafür kann man mich nun als gläsernen Daten-Lemming verdammen und mir erklären, wie ich all dies angeblich auch anderweitig innerhalb der letzten 3 Jahre hinbekommen hätte, aber da ist mir mein ureigenstes Glück, das ich aus den Resultaten ziehe, wichtiger.
:hut:
Die Frage ist doch, ob du das auch hinbekommen hättest, wenn Tinder und Facebook keine Daten sammeln würden und sich beispielsweise durch Nutzerverträge finanzieren würden? :gruebel:
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von inVinoVeritas »

Reinhard hat geschrieben: 28 Jan 2020 18:18
inVinoVeritas hat geschrieben: 28 Jan 2020 18:08 Dafür kann man mich nun als gläsernen Daten-Lemming verdammen und mir erklären, wie ich all dies angeblich auch anderweitig innerhalb der letzten 3 Jahre hinbekommen hätte, aber da ist mir mein ureigenstes Glück, das ich aus den Resultaten ziehe, wichtiger.
:hut:
Die Frage ist doch, ob du das auch hinbekommen hättest, wenn Tinder und Facebook keine Daten sammeln würden und sich beispielsweise durch Nutzerverträge finanzieren würden? :gruebel:
Natürlich, da liegst du richtig!
Ich wäre auch dazu bereit, meinen finanziellen Obulus für diese Dienste zu leisten, wenn hierdurch gewährleistet wäre, dass all die negativen Aspekte nicht vorkämen.
Nur müssen wir mal realistisch bleiben: wieviele Frauen wären noch auf Tinder, wenn sie in jedem Fall dafür zahlen müssten? Soweit ich mal gelesen habe, werden über 90% aller Premium-Mitgliedschaften dort von Männern abgeschlossen. Die App wäre niemals derart populär geworden.
Das gleiche gilt für Facebook. Solche Portale bringen den von mir geschilderten Mehrwert nur, weil dort eben so extrem viele Leute unterwegs sind.
Eine kostenlose Möglichkeit der Nutzung ist einfach essentiell (wobei kostenlos nur monetär zu sehen ist, man zahlt ja mit seinen Daten).
Ein guter Kompromiss wäre, wenn es optional die Option gäbe, durch Zahlung eines Betrages X im Monat von der Datensammelwut komplett ausgenommen zu werden. Sowas ist aber anscheinend nicht gewollt oder die Nachfrage wäre zu gering, um solche Prozesse seitens der Beitreiber einzuführen?
Die Fragestellung ist sowieso rein theoretischer Natur, weil ich persönlich weder Tinder noch Facebook dazu bewegen kann, mir so eine Option anzubieten.
Entweder man arrangiert sich aufgrund persönlicher großer Vorteile mit den Begebenheiten, oder man kommt zu dem Entschluss, es eben nicht zu nutzen.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Hoppala »

inVinoVeritas hat geschrieben: 28 Jan 2020 18:25 Entweder man arrangiert sich aufgrund persönlicher großer Vorteile mit den Begebenheiten, oder man kommt zu dem Entschluss, es eben nicht zu nutzen.
Das hört sich nett an. Ignoriert aber, dass es sich nicht nur um individuelle Entscheidungen mit individuellen Konsequenzen handelt. Wäre das so, könnte man es einfach jeden machen lassen wie er will. Tatsächlich aber berührt die Entscheidung des einen, seine Daten herzugeben, auch die Realität des anderen; selbst wenn der das gar nicht will - weil das gar nicht mehr zu trennen ist.

Das ist ein bisschen wie die Entscheidung, wie schnell man mit dem Auto fährt. Da argumentieren auch manche: "Hey ich kann das, ich hab das unter Kontrolle! Was soll ich hier so rumschleichen?" Nur es betrifft eben doch auch andere Leut, wenn dann jemand mt 150 durch die Innenstadt rauscht; wenn dann nichts passiert, ist das nicht nur auf dessen fahrerisches Können zurückzuführen. ("Und dann sagt halt der Verkehrsbehörde: das kann der Einzelne hier in seinen Möglicheiten und Konsequenzen nicht überblicken, wir stellen hier ein Schild auf, und daran wird sich gehalten!")

Und in Sachen Daten machen es die Firmen ja denkbar undurchsichtig. Eine Entscheidung im Bewusstsein der Konsequenzen kann der Einzelne im Grunde nie treffen - solange es organsiert ist, wie es oirgansiert ist.

Hab gestern mal bei Telepolis - eigentlich ja unverdächtig - die angebotene "Zustimmungsoption" von "Basic" auf "Advanced" umgeschaltet. Plötzlich wird einem gezeigt, was alles "unverzichtbare Cookies" sind. Ein paar davon kann ich nachvollziehen, z. B,. der Zähler von der VG Wort, damit die Journalisten ihr Geld bekommen; die meisten sind aber nicht nötig. Glaub ich. Wenn ich auf "mehr Infos" neben dem Anbietger klicke, bekomm ich nämlich nicht Infos zum Anbieter und warum, sondern die ganze lange Datenrklärung von Telepolis ab Zeile 1 serviert - was ich brauche, muss ich mir selbst suchen; falls es denn da drin steht ... ud fall sich dann davon shclauer werde.
Und abwählen kann man da natürlich gar nix. Friss oder sitrb.

Nun vertrau ich Telepolis grundsätzlich. Aber wenn selbst bei denen bei der geringstmöglichen Einstellung schion im Grund undurchschaubar ist, was die eigentlich machen ... nee, da ist mit freier, verantwortlicher Entscheidung nix mehr.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Zwerg »

inVinoVeritas hat geschrieben: 28 Jan 2020 18:25 Entweder man arrangiert sich aufgrund persönlicher großer Vorteile mit den Begebenheiten, oder man kommt zu dem Entschluss, es eben nicht zu nutzen.
Ich muss Hoppala da Recht geben:

Ich halte es für illusorisch von Unternehmen, deren langfristig ausgerichtetes Geschäftsmodell nicht bloß davon abhängig ist, sondern geradezu darauf beruht Mitbewerber erst auszuschalten (auf welchem Weg auch immer) um dann in eine Quasi-Monopolstellung zu schlüpfen ein jedenfalls grundsätzlich regelkonformes Verhalten zu erwarten.

Das hat sich in der Vergangenheit (in chronologischer Folge: Microsoft, Google, Facebook, Amazon, Tinder) mehrfach gezeigt, so dass die Vorfälle nicht überraschen.
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Reinhard »

inVinoVeritas hat geschrieben: 28 Jan 2020 18:25 Ein guter Kompromiss wäre, wenn es optional die Option gäbe, durch Zahlung eines Betrages X im Monat von der Datensammelwut komplett ausgenommen zu werden. Sowas ist aber anscheinend nicht gewollt oder die Nachfrage wäre zu gering, um solche Prozesse seitens der Beitreiber einzuführen?
Man ist an deinen Daten ja nicht wegen dir persönlich interessiert, sondern um daraus was ableiten zu können über Menschen wie dich oder in deinem Umfeld oder wie Trends entstehen und wie man die vorhersagen kann ... und idealerweise auslösen. Selbst wenn du überhaupt nicht auf die (personalisierte) Werbung reagierst, bist du erreichbar, wenn die Leute um dich herum alle X machen oder über Y reden. Das wäre doch ideal, den kommenden Trend schon vorher zu wissen, dann kann man schon mal den Markt besetzen (Beispiel). Die Algorithmen, die einem was empfehlen ("andere kauften auch") sollen zwar auch die Leute auf der jeweiligen Plattform halten, aber sie lenken eben auch Aufmerksamkeit. Deswegen kann man sich auch Follower kaufen oder Retweet-Bots, weil so mancher eben auf diese Weise die Menschen für irgendwas lenken will, wobei die Großen da natürlich andere Möglichkeiten haben als die Trittbrettfahrer, wo ich die Like- und Follower-Farmen mal einordne.

An deinem Geld sind die großen Plattformen nicht so interessiert. Das wird ihnen von den Aktionären doch eh hinterhergeworfen. Die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit von Millionen Menschen zu lenken, das ist MACHT.



Ein passender xkcd-Comic ist mittlerweile auch schon alt. :opa:
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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

beinchen hat geschrieben: 27 Jan 2020 06:55 Kommen dann Alternativen daher und es gab sowas für Facebook - wie hieß die noch gleich?
Die einzige, die damals bekannt wurde (das war 2011), war Diaspora* – und das auch nur, weil die Macher mit einer Crowdfunding-Kampagne an die große Öffentlichkeit bis hin zur Presse gingen und von vornherein sagten, ihr Ziel sei, ein besseres Facebook ohne Facebooks Nachteile zu bauen. Diaspora* gibt es heute noch, aber es konnte sich vor allem deshalb nicht durchsetzen, weil es jahrelang in einem völlig unausgegorenen Public-Alpha-Stadium vor sich hinvegetierte und schon die erste Beta erst erschien, nachdem das komplette Team ausgewechselt worden war.

2011 gab es so etwas aber schon in released und noch besser, und zwar das heutige Friendica. Hätte man damals davon gewußt, hätte man sich den ganzen Aufwand mit der Entwicklung von Diaspora* schenken können. Aber wie es eben so ist mit Freier Software – niemand kümmert sich aktiv darum, daß sie bekannt wird.

Deswegen kommen immer wieder Leute auf die Idee: „Hey, man müßte eigentlich mal sowas wie Facebook entwickeln, aber frei wie Freiheit, dezentral, zum Selbsthosten zu Hause oder auf einem gemieteten Server, wenn man will, ohne Konzern dahinter, ohne Abhörschnittstellen usw. usf. Ich mach’ da mal was.“ Und sie wissen nicht, daß das, was sie da „machen“ wollen, schon in vielfacher Form „gemacht wurde“.

Alleine der Friendica-Erfinder hat nacheinander eine ganze Reihe von Netzwerken entwickelt, die alle ihre Vorteile haben und mehr oder weniger sogar zueinander kompatibel sind – Friendica → Red Matrix → Hubzilla → Osada → Zap → meines Wissens ist jetzt wieder etwas Neues in Entwicklung –, aber keines davon ist je irgendwo beworben worden. Und im Vergleich zu all diesen Netzwerken ist Diaspora* ein glorifizierter Microblogging-Dienst, der heute kaum mehr Features hat als 2011 – bis auf die Föderation mit Friendica und Hubzilla, die jeweils von den Friendica- und Hubzilla-Entwicklern eingeführt wurde.

Stichwort Microblogging-Dienste: Zumindest Mastodon ist momentan einigermaßen populär, allerdings noch ein Randgruppenphänomen (überwiegend FLOSS-Geeks, LGBTQ, Furries, Otaku, Weeaboos und linksalternative Aktivisten). Alles andere – inklusive Pleroma, das gefühlt zu 50% von Otaku genutzt wird – ist so obskur, daß die meisten Mastodon-Nutzer das Fediverse mit Mastodon und nur Mastodon gleichsetzen, weil sie von den anderen zu Mastodon kompatiblen Diensten noch nie gehört haben.

Aber die breite Masse kennt zu all dem und zu vielen anderen Dingen in der digitalen Welt keine Alternativen. Für sie gibt es nur:
  • Facebook, Instagram oder gar kein Social Network
  • Twitter oder gar kein Microbloggingdienst
  • Google oder gar keine Suchmaschine
  • Google Maps, Google Earth oder gar kein Kartendienst
  • YouTube oder gar keine Onlinevideos
  • WhatsApp oder gar kein Instant Messaging (bzw. überhaupt keine Digitalkommunikation)
  • iPhone, Android mit Serienfirmware oder gar kein Smartphone
  • Google Play Store oder gar keine Android-Apps
  • Windows oder gar kein Computer
  • und so weiter …
Zugegeben, bei Social Networks und Instant Messaging kommt erschwerend hinzu, daß Alternativen für die allermeisten Menschen nur dann funktionieren können, wenn ihre Bekannten diese (bzw. jeweils kompatible Dienste – im Fediverse kann sich ja fast alles mit fast allem kreuz und quer durcheinander verbinden) auch nutzen.
Hoppala hat geschrieben: 29 Jan 2020 15:01 Hab gestern mal bei Telepolis - eigentlich ja unverdächtig - die angebotene "Zustimmungsoption" von "Basic" auf "Advanced" umgeschaltet. Plötzlich wird einem gezeigt, was alles "unverzichtbare Cookies" sind. Ein paar davon kann ich nachvollziehen, z. B,. der Zähler von der VG Wort, damit die Journalisten ihr Geld bekommen; die meisten sind aber nicht nötig. Glaub ich. Wenn ich auf "mehr Infos" neben dem Anbietger klicke, bekomm ich nämlich nicht Infos zum Anbieter und warum, sondern die ganze lange Datenrklärung von Telepolis ab Zeile 1 serviert - was ich brauche, muss ich mir selbst suchen; falls es denn da drin steht ... ud fall sich dann davon shclauer werde.
Und deshalb uMatrix.

Und das ist nur Telepolis (wobei Heise insgesamt kein gutes Bild abgibt). Ich kann mich an eine Meldung von Fefe erinnern von vor ein paar Jahren, in der er schrieb, wie er spaßeshalber einmal überprüft hat, was bei BILD Online alles an Tracking anfällt. Da mußte sogar er staunen: Da tummelte sich nämlich so ziemlich das gesamte Who is Who der Nutzertracking-Branche. Der Springer-Verlag scheint es ja wirklich nötig zu haben. (Wenn sie die Einnahmen wenigstens in den Erhalt ihrer Kantine gesteckt hätten …)

Ist es da noch ein Wunder, daß es Leute gibt, die ihre Browser Fort-Knox-mäßig absichern oder gar zusätzlich noch in geschlossenen Sandboxes betreiben?
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von Two-Tone »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 13 Feb 2020 15:33 Aber die breite Masse kennt zu all dem und zu vielen anderen Dingen in der digitalen Welt keine Alternativen. Für sie gibt es nur:
  • Facebook, Instagram oder gar kein Social Network
  • Twitter oder gar kein Microbloggingdienst
  • Google oder gar keine Suchmaschine
  • Google Maps, Google Earth oder gar kein Kartendienst
  • YouTube oder gar keine Onlinevideos
  • WhatsApp oder gar kein Instant Messaging (bzw. überhaupt keine Digitalkommunikation)
  • iPhone, Android mit Serienfirmware oder gar kein Smartphone
  • Google Play Store oder gar keine Android-Apps
  • Windows oder gar kein Computer
  • und so weiter …
Ich füge hinzu: Netflix oder gar keinen Streamingdienst.

Aber mal rein aus Neugier: Gibt es überhaupt Alternativen zu manchen Diensten? Weil wenn ich mir das Beispiel Netflix nehme, dann gibt es dort zwar ein Haufen Animes von A bis Z, bei anderen Alternativen lediglich sowas wie tvnow, und das auch nur für die allerbekanntesten Serien.
Andere Beispiele gefällig?
beinchen

Re: Tinder verkauft eure privaten Daten an Google, Facebook usw.!

Beitrag von beinchen »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 13 Feb 2020 15:33 beinchen hat geschrieben: ↑Kommen dann Alternativen daher und es gab sowas für Facebook - wie hieß die noch gleich?
Die einzige, die damals bekannt wurde (das war 2011), war Diaspora*
Mir ist es wieder eingefallen. Ich meinte Vero, ist etwas später 2015 rausgekommen.
Dazwischen gab es wohl Mal Ello und EyeEM.
Sagt mir aber beides nichts.
inVinoVeritas hat geschrieben: 28 Jan 2020 18:08 Dafür kann man mich nun als gläsernen Daten-Lemming verdammen und mir erklären, wie ich all dies angeblich auch anderweitig innerhalb der letzten 3 Jahre hinbekommen hätte, aber da ist mir mein ureigenstes Glück, das ich aus den Resultaten ziehe, wichtiger.
Sehe ich ähnlich.
Ich meine man könnte kleine Schritte setzen und Familie und Freunde Mal zumindest versuchen zu bewegen von WhatsApp abzurücken. Bspw Signal.
Finde WhatsApp ja von allen am bedenklichsten. Man verschickt ja doch private Nachrichten damit...

Was Tinder angeht muss ich inVinoVeritas recht geben. Hätte viele meiner Erfahrungen ohne Tinder nicht gemacht.
Hier hab ich schon überlegt in die Bio zu schreiben: "Wenn du gerade unterwegs bist, schau doch mal vom Smartphone auf und dich um. Wer weiß vielleicht ist es ja Schicksal und ich bin grad wo in der Nähe."
Wenn das mehr Leute machen würden, vielleicht bestünde dann die Chance, dass sich wirklich der eine oder andere auch in echt Mal wieder umsieht ;)