Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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The Poet
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von The Poet »

Tania hat geschrieben: 04 Apr 2020 14:04
Calliandra hat geschrieben: 04 Apr 2020 13:41 Hier noch ein Video zum Thema Infektion über die Luft.
https://www.youtube.com/watch?v=H2azcn7 ... yhG_oBfXrk
Okay, Durchzug entfernt die Mikrotröpfchen aus dem Raum. Ich frag mich nur: stecken die dann draußen Leute an?
Wenn Leute da sind, potenziell ja. Also am besten so machen wie in den USA und vorher alle draußen mit der Shotgun umnieten... keiner wird mehr angesteckt, Problem gelöst. :mrgreen:

Aber im Ernst: Sobald sie draußen vom Wind oder auch nur "normalen" Luftbewegungen erfasst werden, werden die in alle Himmelsrichtungen verteilt und die Konzentration sinkt wahrscheinlich auf irgendwas im Bereich von 1/1000 bis 1/1000000 des Ursprungswerts. Man muss ja einfach nur mal die Größenordnungen vergleichen (Kubusvolumen steigt ja ... genau: kubisch :mrgreen: mit der Kantenlänge des betrachteten Würfels).
Ein normaler Wohnraum ... sagen wir mal 4*4*2.6 m³ ≈ 40 m³ oder sowas - "normale" Straße draußen: 7 m Breite, plus nach links, rechts und oben offen. Kann man jetzt schwer berechnen. Aber sagen wir mal 7 * 4 (für das Wohnzimmerbreiten-Segment) * 10 ("Höhe") m³ = 280 m³, das ist schon Faktor 1/7. Mit etwas Wind landet das Aerosol (also nicht der Teil in dem Video, der sowieso schon vorher zu Boden sinkt, weil zu schwer) dann schnell, bzw. mit der normalen Brownschen Diffusorbewegung etwas langsamer "überall" - und schon ein kleiner Raumwürfel von 400 m Kantenlänge (64 000 000 m³) führt zu o.g. Faktor von einer 1 zu 1 Million.
Calliandra hat geschrieben: 04 Apr 2020 14:12
Tania hat geschrieben: 04 Apr 2020 14:04 Okay, Durchzug entfernt die Mikrotröpfchen aus dem Raum. Ich frag mich nur: stecken die dann draußen Leute an?
Gute Frage. Und wie lange es wirklich dauert, bis die Tröpfchen sich dann mal setzen, ist da auch nicht beantwortet.
Ich fand es aber krass, dass überhaupt allein durch Sprechen und Ausatmen so viel (und das so weit) verteilt wird.
Leute, macht euch nicht verrückt. Ab einer bestimmten Verdünnung ist die Viruslast viel zu klein, um noch irgendwen (mit hinreichender Wahrscheinlichkeit) zu infizieren. Unsere Atemwege haben ja auch Reinigungsmechanismen... so ein Virus muss erstmal überhaupt unsere "natürlichen Barrieren" wie Schleim auf der Schleimhaut, Speichel, der Richtung Magen abtransportiert (und dessen "pöhser Purschen-Bestandteil" dort von der Magensäure desintegriert) wird, Flimmerhärchen, usw. überwinden.
=/\= Das Schicksal beschützt Narren, kleine Kinder, und Schiffe mit dem Namen Enterprise. =/\=
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

The Poet hat geschrieben: 04 Apr 2020 15:30
Calliandra hat geschrieben: 04 Apr 2020 14:12
Tania hat geschrieben: 04 Apr 2020 14:04 Okay, Durchzug entfernt die Mikrotröpfchen aus dem Raum. Ich frag mich nur: stecken die dann draußen Leute an?
Gute Frage. Und wie lange es wirklich dauert, bis die Tröpfchen sich dann mal setzen, ist da auch nicht beantwortet.
Ich fand es aber krass, dass überhaupt allein durch Sprechen und Ausatmen so viel (und das so weit) verteilt wird.
Leute, macht euch nicht verrückt. Ab einer bestimmten Verdünnung ist die Viruslast viel zu klein, um noch irgendwen (mit hinreichender Wahrscheinlichkeit) zu infizieren. Unsere Atemwege haben ja auch Reinigungsmechanismen... so ein Virus muss erstmal überhaupt unsere "natürlichen Barrieren" wie Schleim auf der Schleimhaut, Speichel, der Richtung Magen abtransportiert (und dessen "pöhser Purschen-Bestandteil" dort von der Magensäure desintegriert) wird, Flimmerhärchen, usw. überwinden.
+1

https://www.worldometers.info/coronavirus/
Ganz rechts in der Tabelle wurde nun die Anzahl der durchgeführten Tests sowie Tests pro 1 Million Einwohner integriert.
Deutschland z.B. mit ~918.000 Tests bzw. ca. 1.1% der Bevölkerung. Spitzenreiter sind relativ gesehen die Färoer-Inseln sowie Island mit knapp 10% bzw. 7% der Bevölkerung.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

https://www.youtube.com/watch?v=CSoTMcPJPdQ
Gestern in Berlin, da wurden aber seitens der danebenstehenden Polizei mal wieder ganz heftig alle Augen bzgl. Abstand halten zugedrückt, haha.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Cascade »

The Poet hat geschrieben: 03 Apr 2020 15:43
Cascade hat geschrieben: 03 Apr 2020 15:38 Wie gesagt, ich rede ja von Bestandsmedikamenten als Übergang bis zum Impfstoff. Ihr seht das so, ich sehe das ganze eben anders.
Hups, sorry... dann hab ich mich wohl gerade verlesen. Nevermind.
Kein Problem.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Cascade »

Hoppala hat geschrieben: 03 Apr 2020 19:59
Cascade hat geschrieben: 03 Apr 2020 15:08
Hoppala hat geschrieben: 03 Apr 2020 14:58
Wurde die Abwägung von Aufwand/Effekt/Risiken wissenschaftlich hinreichend festgestellt und ergibt sie ein tolerables Ergebnis?
Zu den Wirkstoffen laufen bereits klinische Studien, außerdem wurde Avigan schon Patienten in Wuhan und jetzt auch in Italien hier in der Lombardei und Venetien verabreicht. Das hört sich jetzt hart an, aber ich persönlich glaube nicht das man die Zeit hat hinreichende wissenschaftliche Studien auszuarbeiten die sich wahrscheinlich über Jahre hinziehen.
"Hart" ist ein merkwürdiges Wort.
Es geht nur um Verantwortbarkeit.
Dazu muss man eine Vorstellung haben, welche unerwünschten Wirkungen eine Aktion über alles mit sich bringen könnte, und mit welchem Aufwand diese wiederum kontrollierbar wären. Bzw. was genau die Aktion über alles an erwünschten Wirkungen mit sich brächte. Kurz: womit man den erhofften Erfolg erkauft.
Gibt es diese Vorstellung nicht, und man macht es trotzdem - also "mal so auf gut Glück" -, und es passiert mehr Übel als man verhindern kann, dann ist das erst mal "hart" für die unnötig Betroffenen. Und unverantwortlich vom Ausführenden.
Sicher muss man sich da Gedanken machen und man hat auch eine hohe Verantwortung, jeder Einsatz von Medikamenten oder Therapien bringt Risiken und auch bei wenig getesteten. Ich denke aber, das der Einsatz von helfenden Bestandsmedikamenten immer noch die beste Möglichkeit ist die Zeit bis zu einem Impfstoff zu überbrücken.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von The Poet »

In SimCity 4 mit Rush Hour Expansion gab's ein Szenario, das hieß glaub ich "you CAN throw money at it", und es ging darum, als Mayor mit der Mayor-Limo rumzufahren und Mayonnaise... äh: Steuergeld an seine Citizens zurückzuthrowen. Daran musste ich gerade denken, als ich das sah:

https://twitter.com/TheDailyShow/status ... 8322200576


Train of thought geht so:

Wir haben N Pfade zu möglichen verschiedenen Impfstoffen (sagen wir der Einfachheit halber mal 10), wissen aber nicht, welcher am Ende zum Ziel führt. Sprich normales Procedere ist: 1. Impfstoffe entwickeln & testen, rausbekommen, welcher funktioniert, das dauert wegen mir 12 Monate (in parallel für jeden Pfad), 2. dann Fabriken bauen/reconfiguren und die Produktion hochfahren, nötiger Zeitraum wegen mir 6 Monate (für den einen erfolgreichen Pfad aus Schritt 1).

Analyse, Kurzversion: Das dauert alles viel zu lange!

(Oder, noch kürzer, die Stefan Raab-Variante: "Wir haben doch keine Zeit!")



Was macht man folglich, wenn man Bill Gates heißt und Multimilliardär ist oder eine Multimilliarden-Dollar-Stiftung hat?

Genau: Man baut parallel die Fabriken für alle 10 Pfade (also parallel zueinander, und parallel zu Schritt 1), und trashed dann halt hinterher die 9, die man nicht braucht. Ergebnis: 6 Monate eingespart. :mrgreen:
(Und da soll noch mal jemand über die "ineffiziente, verschwenderische" Bürokratie des Verwaltungsapparates von Staaten lästern. :opa: :lach: )

Denn "was soll schon passieren"? Schlimmstenfalls verdampft man 9 von 10 Milliarden Dollar, und was ist das schon? 1x Kloputzen in allen vergoldeten Microsoft-Büros mit der Zahnbürste :zaehneputzen:

So mach ich das auch immer... allerdings nur, wenn ich Transport Tycoon spiele und da ein paar Milliarden zusammenhab ("Hm, zum Abschluss noch ne 8-spurige Eisenbahntrasse einmal quer über die Karte ziehen oder doch lieber gleich Maglev? Ach, was soll's, nehmen wir ne Magnetschwebebahn, 16-spurig, 'denn ich hab's ja'." :mrgreen: ) - in der Realität war ich leider noch nicht in der glücklichen Situation ^^.


Aber im Ernst: Die Begründung, die er im Video gibt, leuchtet durchaus ein. Je länger wir brauchen bis zur Einhegung der Krise, desto mehr Milliarden an nicht realisiertem / vernichtetem / künftig schrumpfendem GDP haben wir, falls bzw. während die world economy failed. Da ich annehme, dass sein Stiftungsvermögen primär in irgendwelchen Wertpapieren angelegt ist, ist das also sogar für die Stiftung selbst wahrscheinlich bereits der blligere Weg, ganz ohne Einbeziehung der Vorteile für den Rest der Welt.


Und als kleine Denksportaufgabe könnt ihr euch ja selbst mal noch zwei weitere Gründe überlegen, warum das alles nicht so schlimm ist, wie es sich am Anfang erst einmal anhört, bzw. streng genommen sogar gar nicht schlimm.
[+] Auflösung
1. Es ist ja kein Steuergeld (zumindest so wie ich ihn verstanden habe), sondern nur das seiner Stiftung. Und kann uns ja egal sein Bild, ob irgendwo irgendein Multimilliardär seine Kohle verheizt oder nicht. Könnte sogar im Gegenteil gut sein, weil...

2. Ist das Geld ja nicht weg. Das landet schlimmstenfalls irgendwo bei denen, denen die Fabriken dann gehören, sprich die reichen Kinder der Welt schieben nur etwas Vermögen zwischeneinander hin und her. Bestenfalls landet es bei Gebäude- und Maschinenbauern und deren Workforce, die die zusätzlichen Fabriken hochzieht & production ready macht. Die sind halt hinterher mit einer 9/10-Wahrscheinlichkeit ihren Job auch wieder los, aber immerhin für die Zeit gibbet Lohn, Brot & Party (und natürlich die obligatorischen Nutten für die Vorstände... oder, nein, wartet... waren nicht eigentlich die Vorstände die Nutten? :lol: Oder werden die Nutten irgendwann zu Vorständen? Ich bin verwirrt. Egal.). Besser als die Alternative: Nüx. Weil ja gerade die Weltwirtschaft im Lockdown ist.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

https://www.bmj.com/content/369/bmj.m1375
"A total of 130 of 166 new infections (78%) identified in the 24 hours to the afternoon of Wednesday 1 April were asymptomatic, said China’s National Health Commission."
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Hoppala
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

Was Statistiker Bosbach da sagt, find ich über alles recht plausibel.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=59903

Frage an die Experten hier: aus welchen guten Gründen gibt es nicht mittlerweile eine Serie repräsentativer Erhebungen, die über die tatsächliche Verbreitung des Virus, Krankheitshäufigkeit und Krankheitsschwere Auskunft geben?
Können das die Marktforscher nicht? Die wissen doch sonst auch, wieviele Singles nächstes Jahr heiraten und ihr erstes Kind kriegen, und beehren die dann gezielt mit Kinderzimmerausstattungswerbung?
Oder ist das wiederum nur teurer Schmäh?

Das kumulative Aufrechnen der getestet Infizierten fand ich anfangs als schnellen Indikator sinvoll. Ist aber doch spätestens Makulatur, seit genug Zeit ins Land gegangen ist, um bei den ersten der Reihe eine Genesung anzunehmen? Mindestens müsste man die Zahlen "von vor 14 Tagen" (die der bekannt Verstorbenen sowieso) wieder von der Gesamtzahl abziehen, um wenigstens diese Zahl in Ordnung zu bringen? Dennoch bringen Medien und Politik immer noch die kumulierten Zahlen, und sonst wenig bis nix.
Das ist, als würde man die Verkehrstoten seit Beginn der Statistik addieren und jeden Tag mitteilen, dass die Zahl schon wieder gestiegen ist. Die Menschheit würde in 2 Wochen nur noch mit 1,50m Abstand um ihre teuren Pkw herumschleichen und freiwillig Kontaktverbot zum Lenkrad einhalten... und dennoch gibt es Fahrradunfälle, die Unfallzahlen steigen ...
Ich staune, dass die versammelte Redaktions- und Expertengemeinschaft diesen notwendigen Schwenk so souverän verschläft.

Oder bin ich der mit den dummen Fragen?
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von NBUC »

Die Marktforscher haben Vergleichsdatn aus vorangegangenen Betrachtungen und machen entsprechende Umfragen. Dummerweise kann man "Sind sie infiziert oder nicht " meist nicht überzeugt beantwortren.

Aber hier:
NBUC hat geschrieben: 02 Apr 2020 07:46 Die ungarische Schwimmnationalmannschaft hat bei ihren Angehörigen Reihentests gemacht, um das Training ggf. unter Sonderbedingungen wieder aufnehmen zu können und dabei haufenweise bisher symptomlos Infizierte gefunden.
Und die sind ja die Wochen vorher auch frei rumgelaufen und wären das weiter, wenn da nicht außer der Reihe getestet worden wäre.

Ich nehme an, das sieht im Schnitt der Bevölkerung nicht so viel anders aus.
hatte ich ja schon mal eine Anekdote zu:
Eine Stichprobe symptomloser junger Leute, die gleich einen Haufen verdeckter Positivfälle aufgezeigt hat.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

Hoppala hat geschrieben: 05 Apr 2020 12:45 Frage an die Experten hier: aus welchen guten Gründen gibt es nicht mittlerweile eine Serie repräsentativer Erhebungen, die über die tatsächliche Verbreitung des Virus, Krankheitshäufigkeit und Krankheitsschwere Auskunft geben?
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 62515ddfef

https://www.merkur.de/politik/coronavir ... 39787.html
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

Vidar hat geschrieben: 05 Apr 2020 10:48 https://www.bmj.com/content/369/bmj.m1375
"A total of 130 of 166 new infections (78%) identified in the 24 hours to the afternoon of Wednesday 1 April were asymptomatic, said China’s National Health Commission."
Repräsentativ? Altersverteilung? Seit wann infiziert?

Dazu lesenswert: die Antworten zu dem Artikel: https://www.bmj.com/content/369/bmj.m13 ... -responses

Und selbst wenn 4/5 asymptomatisch sind - 1/5 sind es nicht- und davon ein gewisser Teil eben intensivpflichtig.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

nun ja gut ich denke sobald die Dunkelziffer recht sicher bekannt ist kann man beginnen zu "öffnen", da ja dann schon ziemlich viele da Virus hatten.

Des Weiteren frage ich mich, angenommen die Zahlen fallen nun immer weiter, und bis noch 19. April noch weiter.
Könnte man dann nicht erstmal einmal es wagen, alles wieder zu öffnen und wenigstens zu sehn wie es dann 2 Wochen später aussieht? :gruebel:

Es besteht ja immerhin die Chance dass es selbst nach 2 Wochen dann nicht viel schlimmer wird, oder eben es steigt wieder rasant an…dann kann man ja immer noch die Maßnahmen wieder verlängern.
Ich denke man sollte es probieren. Ein Versuch ist es wert!
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Esperanza »

Ich glaube nicht dass sie am 20. April einfach zur Normalität zurückkehren. Zu gross ist die Gefahr ein paar Wochen später wieder zurükrudern zu müssen. Denke es wird einfach bis Mai verlängert und nach dem ersten Maiwochenende geht es schrittweise weiter. Abschlussklassen der Schule, evtl. Grundschüler und langsame Öffnung der Läden mit Begrenzung der Kundenzahl. Lokale dürfen dann wieder ein paar Wochen später öffnen, aber mit weniger Plätzen und größeren Abständen. Auslandsurlaube sind denke ich für dieses Jahr gelaufen. Wenn überhaupt darf man für Urlaub im eigenen Land wegfahren. Oder vielleicht im Herbst. Aber wer bucht jetzt schon für ein paar Monate später wenn keiner weiss ob dann nicht doch wieder Shutdown ist. Und wer will Touristen aus einem Land die dann das Virus mitbringen.
Allerdings hoffe ich dass es ab Mai dann wieder Klopapier für alle gibt. Bis dahin müsste ja jeder eingedeckt sein. :mrgreen:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von The Poet »

@all: Gibt mittlerweile einen Fortsetzungsartikel in der Artikelserie vom Tomas Puyeo - dieses Mal allerdings ziemlich amerika-spezifisch:

https://medium.com/@tomaspueyo/coronavi ... b886af37e9

- trotzdem, interessanter Quote daraus:
First, states are not experts on this. They don’t have their own CDCs. They don’t deal with ventilator markets. They don’t know where the supply is. Every day counts, but instead of mandating what needs to happen, thousands of state employees are trying to become overnight experts in ventilator and PPE procurement.

But even if they were experts, they couldn’t do it. Because now every state is fighting for itself. Every state needs ventilators, either because they need them today, or because they will need them tomorrow. This is a matter of life and death, so they’re bidding against each other. Ventilator and PPE providers are looking at this and selling to the highest bidder. Survival of the fittest.


States are bidding against each other for ventilators and protective equipment. Survival of the fittest.

A coordinated federal response would eliminate all these problems: it would harness the experience of the best experts, it would determine the prices and quantities to be manufactured, and it would distribute assets based on needs, not on whoever is fast and rich enough to buy them first.

[...]

China had 1,800 teams of five people each figuring out every single person that a coronavirus patient might have infected while out and about. These techniques were extremely advanced, looking at mobile phone location or credit card data, cross-referencing with mass transport tickets, and using other tools to identify every single potential contagion.

Meanwhile, in the US, we’re leaving all of that to the states.

Quarantine enforcement is equally technologically-advanced and time-consuming. Some countries use apps, while others track the movement of your phone to know if you’re still at home and call you if they suspect you left your phone home.

None of this exists in the US. As we know, the NSA already has a lot of this data. The government is already using it, they’re just not using it for this yet, and 50 states can’t be expected to all figure it out on their own.
Tja. "A coordinated federal response would eliminate all these problems." Hm. Wer ist denn letztlich auf Top-Ebene verantwortlich für diese coordinated federal response? Ach ja, richtig. Ein Mann, der seine Regierungsgeschäfte über Twitter zu erledigen scheint. :roll:
Vielleicht überlegt ihr euch jetzt endlich mal, ob es so eine gute Idee war, den Klassenclown zum Präsi zu machen, liebe Amis.

Hoppala hat geschrieben: 05 Apr 2020 12:45 Was Statistiker Bosbach da sagt, find ich über alles recht plausibel.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=59903

Frage an die Experten hier: aus welchen guten Gründen gibt es nicht mittlerweile eine Serie repräsentativer Erhebungen, die über die tatsächliche Verbreitung des Virus, Krankheitshäufigkeit und Krankheitsschwere Auskunft geben?
Es gab schon vor Wochen eine große epidemiologische Untersuchung aus China:
https://github.com/cmrivers/ncov/blob/m ... VID-19.pdf
(via)

Über das, was man damals wusste.

Die "tatsächliche Verbreitung des Virus", wie von dir erbeten, ist schwierig: Dafür braucht man Antikörpertests, und die muss man überhaupt erstmal in ausreichender Stückzahl haben/durchführen können.
Hoppala hat geschrieben: 05 Apr 2020 12:45 Können das die Marktforscher nicht? Die wissen doch sonst auch, wieviele Singles nächstes Jahr heiraten und ihr erstes Kind kriegen, und beehren die dann gezielt mit Kinderzimmerausstattungswerbung?
Oder ist das wiederum nur teurer Schmäh?
Der Vergleich hinkt, wie schon von NBUC erklärt. Wenn du einen Marktforscher auf die Leute loslässt, ist der mit Papier und Bleistift (oder mit Telefon und Excel-Tabelle) bewaffnet, und macht Interviews und so'n Zeug.

Für die von dir gewünschten Erhebungen braucht es Tests. Die müssen überhaupt erstmal vorhanden sein. Und zwar genug davon. Dafür muss es überhaupt erstmal Produktionsstätten geben (bei physikalischen Testkits) oder Labore, die dafür rekonfiguriert und hochgefahren werden, und, sobald das nicht mehr reicht, neugebaut (bei physikalischen Testkits) oder neu eingerichtet.
Dazu wiederum müssten genügend Leute das Thema ernst nehmen, aber dafür sind wir Menschen halt psychologisch nicht gewappnet - also für die Pandemie-Thematik im Allgemeinen, und das schnelle Wachstum ebenjener im Speziellen. Alle hinkten mit ihren Erkenntnissen den Ereignissen immer nur hinterher.
Hoppala hat geschrieben: 05 Apr 2020 12:45 Das kumulative Aufrechnen der getestet Infizierten fand ich anfangs als schnellen Indikator sinvoll. Ist aber doch spätestens Makulatur, seit genug Zeit ins Land gegangen ist, um bei den ersten der Reihe eine Genesung anzunehmen? Mindestens müsste man die Zahlen "von vor 14 Tagen" (die der bekannt Verstorbenen sowieso) wieder von der Gesamtzahl abziehen, um wenigstens diese Zahl in Ordnung zu bringen? Dennoch bringen Medien und Politik immer noch die kumulierten Zahlen, und sonst wenig bis nix.
Das ist, als würde man die Verkehrstoten seit Beginn der Statistik addieren und jeden Tag mitteilen, dass die Zahl schon wieder gestiegen ist.
Du wirst doch wohl noch einen Differenzenquotienten bzw. zumindest eine Differenz bilden können, eh? ;) In der Wikipedia wird das sogar für dich gemacht, und die nehmen immerhin die Zahlen vom RKI (die der Realität zwar zwei Tage hinterherhinken, aber das ist für die von dir genannten Fragen ja irrelevant).

Einfach gesprochen ist die zweite Ableitung der kumulativen Kurve jetzt 0, ihre erste Ableitung ist folglich konstant - und so kommt für die nullte Ableitung (also die kumulative Kurve selbst) lineares Wachstum raus. Weiß jetzt nicht, wo da das Problem ist. :gruebel:

(Dass es Messfehler, Übertragungsfehler und Ungleichzeitigkeiten in einem laufenden Vorgang wie einer Pandemie gibt, und damit auch jede Menge Ungereimheiten in den Daten, ist ja derweil irgendwie klar.)
Hoppala hat geschrieben: 05 Apr 2020 12:45 Die Menschheit würde in 2 Wochen nur noch mit 1,50m Abstand um ihre teuren Pkw herumschleichen und freiwillig Kontaktverbot zum Lenkrad einhalten... und dennoch gibt es Fahrradunfälle, die Unfallzahlen steigen ...
Ich staune, dass die versammelte Redaktions- und Expertengemeinschaft diesen notwendigen Schwenk so souverän verschläft.

Oder bin ich der mit den dummen Fragen?
Nicht der mit den dummen Fragen. Aber offenbar im Info-War der hereinströmenden Nachrichtenflut unterlegen, was aber wiederum verständlich ist in heutigen Zeiten. Zum Glück gibt es auch gute Quellen:
Drosten-Podcast gehört? Kann ich sehr empfehlen, ist nur jeweils ca. eine halbe Stunde pro Wochentag. Rückblick: Er geht über die Folgen hinweg auf ziemlich viele deiner Fragen, die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Tests und (in den ersten Folgen auch auf) die "Katastrophe" ein, die passiert, wenn man das alles "einfach so laufen lässt".

Und auch irgendwo auf deine Kernfrage: Antikörpertests (in genügend großer Anzahl) zu machen dauert halt, wie oben schon erwähnt. Daher können "die Medien" halt auch nicht über Erfolge/Ergebnisse derselben berichten. (Also ich meine jetzt Deutschland. Manche andere Länder haben das ja schon ausgerollt, hatten wir ja glaub ich auch schon hier im Thread.)
Vogel hat geschrieben: 05 Apr 2020 13:21
Hoppala hat geschrieben: 05 Apr 2020 12:45 Frage an die Experten hier: aus welchen guten Gründen gibt es nicht mittlerweile eine Serie repräsentativer Erhebungen, die über die tatsächliche Verbreitung des Virus, Krankheitshäufigkeit und Krankheitsschwere Auskunft geben?
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 62515ddfef
Thx für die Info! 100.000 ist ja mal ne Ansage. :daumen:
=/\= Das Schicksal beschützt Narren, kleine Kinder, und Schiffe mit dem Namen Enterprise. =/\=
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von NBUC »

The Poet hat geschrieben: 05 Apr 2020 14:32 Tja. "A coordinated federal response would eliminate all these problems." Hm. Wer ist denn letztlich auf Top-Ebene verantwortlich für diese coordinated federal response? Ach ja, richtig. Ein Mann, der seine Regierungsgeschäfte über Twitter zu erledigen scheint. :roll:
Vielleicht überlegt ihr euch jetzt endlich mal, ob es so eine gute Idee war, den Klassenclown zum Präsi zu machen.
Die Gouverneure müssten doch bloss ihre förderalistischen Kompetenzen an den Präsidenten abgeben, damit er das überhaupt anfangen kann.
Aber irgendwie bezweifle ich, dass dies passieren wird ... .
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von The Poet »

NBUC hat geschrieben: 05 Apr 2020 14:39
The Poet hat geschrieben: 05 Apr 2020 14:32 Tja. "A coordinated federal response would eliminate all these problems." Hm. Wer ist denn letztlich auf Top-Ebene verantwortlich für diese coordinated federal response? Ach ja, richtig. Ein Mann, der seine Regierungsgeschäfte über Twitter zu erledigen scheint. :roll:
Vielleicht überlegt ihr euch jetzt endlich mal, ob es so eine gute Idee war, den Klassenclown zum Präsi zu machen, liebe Amis.
Die Gouverneure müssten doch bloss ihre förderalistischen Kompetenzen an den Präsidenten abgeben, damit er das überhaupt anfangen kann.
Aber irgendwie bezweifle ich, dass dies passieren wird ... .
"Er" (dessen Name ebenfalls nicht genannt werden soll :mrgreen: ) ist doch der Präsident, mit umfassenden Vollmachten. "Er" hat sogar ein Kriegswirtschaftsgesetz aktiviert. Sieht sich also zumindest selbst an als derjenige in charge. (Gut, oder auch nicht. Ab und an hat man den Eindruck, ab und an nicht... bei "ihm" weiß man ja nie so wirklich, ob die Neuronen nicht einfach nur zufälliges Chaos rausfeuern, oder ob da noch irgendwo Ordnung im Chaos ist.)

Also ich bin kein Experte im amerikanischen legal system, aber wenn ich dem hier glauben darf -
[+] Eingeklappt, weil ziemlich lang
This is War

President Trump put it very clearly on March 18th: This is war.

He compared the sacrifices we will need to make to those of World War II. This is exactly how we should be looking at the problem.

Imagine we had foreign agents. They have infiltrated the US. They are invisible. They are spreading across the country: slowly, silently. And then, they strike: rapidly, randomly. People start falling left and right. Over a matter of days, the death toll of 9/11 is passed, and then dwarfed. At some point, it becomes clear that the death toll will be worse than Iraq. Worse than Vietnam. Worse than World War II. Worse than all of America’s wars combined.

If this was happening, the US would stop everything it’s doing and single-mindedly focus all of its attention and money to beat this enemy.

That’s why the US has the mightiest military in the world. That’s why it spent $2.4 trillion on the wars against Iraq and Afghanistan. That’s why, during World War II, two-thirds of the American economy had been integrated into the war effort: to beat the enemies that threaten America.

This is what should be happening now. The fact that our enemies are invisible viruses and not invisible agents doesn’t change much. If anything, it only makes it easier, because we’re smarter than them and we can beat them.

But only one entity can declare war and harness the resources we would need: the federal government.

Survival of the Fittest

China had a centralized response to the coronavirus. South Korea had a centralized response. Taiwan. Italy. Spain. France. UK. Poland. India. All centralized responses. Meanwhile, so far in the US, we have let states take the lead.

There are many situations where that approach is reasonable. But waging war against an exponentially growing threat that all countries face at the same time is not one of those situations.

We have a $2 trillion package to fight the coronavirus. It’s a war-like budget, but without war-like measures. The government has invoked the Defense Production Act, for example, but hasn’t actually used it yet. As a result, states and companies are struggling to face the challenge, but in some places, they’re drowning.
- dann liegt es im vorliegenden Falle nicht unbedingt (nur) an den Gouvernors, dass die zentrale koordinierte Antwort ausbleibt. Gut, die Frage ist, wer in dem grün markierten Satz das "we" ist... ein kollektives US-amerikanisches wir, oder ein institutionelles wir.
Wie auch immer, der blaue Teil geht in die gleiche Richtung - das Kriegswirtschaftsgesetz wurde aktiviert, aber offenbar weiß niemand in der Regierung noch, was er jetzt damit anfangen kann und soll Bild :gruebel:

Alles sehr eigenartig diesentags.
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Hoppala
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 05 Apr 2020 13:12 Die Marktforscher haben Vergleichsdatn aus vorangegangenen Betrachtungen und machen entsprechende Umfragen. Dummerweise kann man "Sind sie infiziert oder nicht " meist nicht überzeugt beantwortren.
Ich hatte gehofft, es sei klar, dass ich die empirisch-statistischen Methoden meinte, nicht die Erhebungmethode als solche. Dass sowas mit Antikörpertests ablaufen muss, hielt ich zumindest für die angesprochenen "Experten" für selbstverständlich. Dass es im Grunde genügend dafür gab/gibt, sagt der Bosbach ja.
The Poet hat geschrieben: 05 Apr 2020 14:32 Es gab schon vor Wochen eine große epidemiologische Untersuchung aus China:
Ich halte China für nicht vergleichbar. Die Frage, wieweit man deren Daten trauen kann, kommt noch dazu.
The Poet hat geschrieben: 05 Apr 2020 14:32 Du wirst doch wohl noch einen Differenzenquotienten bzw. zumindest eine Differenz bilden können, eh? ;) In der Wikipedia wird das sogar für dich gemacht, und die nehmen immerhin die Zahlen vom RKI (die der Realität zwar zwei Tage hinterherhinken, aber das ist für die von dir genannten Fragen ja irrelevant).
Ich schon. Die Mehrheit der Bevölkerung nicht. Ich denke, darauf hatte ich hingewiesen?
Nachrichten sollten eigentlich relevante Infos bringen, und nicht zum Selberrechnen, womöglich noch mit ungenannten weiteren Faktoren, auffordern. Es sind Nachrichtern, nicht Tele-Mathe.
Da draußen nähen gerad Menschen hektisch Nase/Mundschutz, hantieren mit Handschuhen und putzt die Bezahlkarten, und vergessen darüber das Wesentliche. Nicht zuletzt, mit dem Zeug auch richtig umzugehen, wenn schon denn schon; weil ansonsten nur mehr Schaden absehbar ist als möglicherweise vermieden wird. Wie gesagt: die Verkehrstoten werden auch nicht täglich aufaddiert und als Top-News gesendet (es waren übrigen bundesweit 8 täglich im Durchschnitt. So groib gesehen: 1. Januar: 8 Tote. 2.1. 16 Tote. 5.1. 40 Tote. 13. Januar: Die Zahl der Verkehrstoten dies Jahr hat erstmals die dreistellige Schwelle überschritten! In nicht mal 2 Wochen von einstellig auf 3 stellig! Jetzt denkt der durchschnittliche Bürger: Nochmal 2 Wochen, und es ist, Moment, 5stellig!!! Nach derzeitigen Berechungen von Prof. Dr. XY wird sich dieser Trend noch das ganze Jahr über fortsetzen, wenn nicht sofort gegengesteuert wrd. Usw. Flächendeckend wochenlang in den Medien, plus aufgeregter Kommentare ... )
Vogel hat geschrieben: 05 Apr 2020 13:21
Hoppala hat geschrieben: 05 Apr 2020 12:45 Frage an die Experten hier: aus welchen guten Gründen gibt es nicht mittlerweile eine Serie repräsentativer Erhebungen, die über die tatsächliche Verbreitung des Virus, Krankheitshäufigkeit und Krankheitsschwere Auskunft geben?
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 62515ddfef
Aha. Danke. Immerhiin startet was. Deutschland-repräsentativ ist das aber noch nicht. Immerhin für Großstädte.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Vidar hat geschrieben: 05 Apr 2020 10:48 https://www.bmj.com/content/369/bmj.m1375
"A total of 130 of 166 new infections (78%) identified in the 24 hours to the afternoon of Wednesday 1 April were asymptomatic, said China’s National Health Commission."
Symptome zeigen sich typischerweise erst 6 Tage nach der Infektion (manchmal bis 10, die 14 Tage Quarantänezeit enthalten schon etwas Sicherheitstage ...). Gute Frage ist, ab wann der Virentest nach Infektion anschlägt. Hoffentlich schon ab demselben Tag ... sonst würden uns einige Infizierte systematisch :shock: durch die Lappen gehen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von tenorita »

Reinhard hat geschrieben: 05 Apr 2020 15:56 Symptome zeigen sich typischerweise erst 6 Tage nach der Infektion (manchmal bis 10, die 14 Tage Quarantänezeit enthalten schon etwas Sicherheitstage ...). Gute Frage ist, ab wann der Virentest nach Infektion anschlägt. Hoffentlich schon ab demselben Tag ... sonst würden uns einige Infizierte systematisch :shock: durch die Lappen gehen.
Das dürfte regelhaft so sein. Laut Drosten wird wohl meist gar nicht geschaut, ob jemand, der asymptomatisch positiv getestet ist, hinterher doch noch Symptome entwickelt oder gar nicht...keine Kapazitäten...Das heißt, man weiß im Grunde gar nichts darüber...
Auch in Island zeigt sich eine hohe Zahl von symptomlosen Positiven, oder höchstens mit Anzeichen einer leichten Erkältung ( die wollen ja komplett durchtesten- ich hab bisher ebenfalls keine Angaben dazu gefunden, ob die dann irgendwann noch Symptome entwickeln).
Einerseits- eine Herdenimmunität könnte so schneller als erhofft erreicht sein...andererseits- vermutlich müsste man die Leute komplett einsperren, um die Ansteckungen endlich zum Stillstand zu bringen...
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

knopper hat geschrieben: 05 Apr 2020 13:44 nun ja gut ich denke sobald die Dunkelziffer recht sicher bekannt ist kann man beginnen zu "öffnen", da ja dann schon ziemlich viele da Virus hatten.
Nur wenn dabei rauskommt, dass es schon wirklich viele hatten.

knopper hat geschrieben: 05 Apr 2020 13:44 Des Weiteren frage ich mich, angenommen die Zahlen fallen nun immer weiter, und bis noch 19. April noch weiter.
Könnte man dann nicht erstmal einmal es wagen, alles wieder zu öffnen und wenigstens zu sehn wie es dann 2 Wochen später aussieht? :gruebel:
Alles öffnen und zwei Wochen warten ist viel zu lang. Viel. Selbst wenn die Verdopplungszeit mit alles auf "nur" auf 7 Tage wiederansteigt, hat man zwei Verdopplungen in dem Zeitraum und sich also das Problem, von dem Stand den man zum Öffnungszeitpunkt hatte, kurzerhand vervierfacht. Es sei denn, man kann tatsächlich sagen, dass die großen Weitergabehubs (Schulen, Zuschauerveranstaltungen, Werkskantinen, etc.) schon durchimmunisiert sind.

knopper hat geschrieben: 05 Apr 2020 13:44 Es besteht ja immerhin die Chance dass es selbst nach 2 Wochen dann nicht viel schlimmer wird, oder eben es steigt wieder rasant an…dann kann man ja immer noch die Maßnahmen wieder verlängern.
Ich denke man sollte es probieren. Ein Versuch ist es wert!
Was ist dein Werkzeug, um einen rasanten Anstieg zu erkennen?
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