Tania hat geschrieben: ↑07 Apr 2020 10:53
Das RKI hat jetzt eine Corona-Datenspende-App rausgebracht. Eigentlich eine coole Idee. Man lässt sich über den Gesundheitszustand der Menschen informieren und bekommt so mit, wo gehäuft Fälle von Atemwegserkrankungen auftreten. Alles anonym und freiwillig.
Nur traut man dem deutschen Durchschnittsnutzer offenbar nicht zu, ein Formular auszufüllen und anzugeben, ob er Fieber, Husten oder andere Symptome hat. Stattdessen wird auf Smartwatches und Fitnesstracker gesetzt. Nutzt natürlich nur ein Bruchteil der Bevölkerung - und auch nur ein ausgewählter Teil (gesundheitsorientiert, technikaffin, mit paar EUR für solche Spielereien in der Tasche). Alte Menschen und Grundschulkinder sind damit schon mal raus. Ein Formular ausfüllen könnte vielleicht ein Verwandter oder eine Pflegekraft ... aber die Leute täglich an Fitnesstracker anschließen?
Naja, vielleicht möchte man beim RKI ja einfach nicht mit Daten überflutet werden. Man ist ja schon gut mit der täglichen Sammlung der Infiziertendaten ausgelastet.
Ist die App open source und von der Community geprüft? Ist sie aus nicht-Google-Amazon-Apple-Quellen verfügbar?
Falls nicht, trau ich ihr nicht. Weil man ihr ohne das nicht trauen kann. Scheint ohnehin ein ziemlicher Schnellschuss zu sein, da sind Unsauberkeiten wahrscheinlich - der Rückgriff auf Codeschnippsel, in denen sich vom Programmierer unberücksichtigt Datenschleudern verbergen, ist ein bekanntes Problem.
(Und selbst damit ist Vorsicht geboten, wie bei jeder App.)
Warum App und nicht Papier und Bleistift? Weil's im Trend liegt und "innovativ" ist. Hab auch diese Woche nen Text aus dem Bildungsbereich gelesen, wo sich auch ein Praktiker darüber ausließ, dass die ganzen digitalen Bildungsoffensiven "innovative (digitale) Methoden" gleich mal als grundsätzlich überlegen darstellen.
Während die gute alte Schultafel in den meisten Fällen immer noch das beste Unterrichtsmedum sei.
Es kommt inzwischen auch vor, dass "einfache" Methoden den Entscheidern gar nicht mehr in den Sinn kommen. Wenn einer "App" ruft, wir dder, der darauf hinweist, dass ein Knoten im Taschentuch für den Zweck auch genügen würde, nicht mehr gehört. (Herrje, es gibt seit Jahren Apps, die einem den Internet-Zugang etc. ausschalten, weil die Leut es einfacher finden, sowas zu installieren und einzurichten, als selbst den Knopf zu drücken ...)
Edit: ich hör gerad: "in Kombination mit Fitnessarmbändern und Smart Watches". Na dann braucht es mich eh nicht zu kümmern, sowas kommt mir nicht an den Arm. Nicht mal geschenkt.
Masken: wenn ich einem Radiobeitrag von gestern trauen darf, ist bei Masken ähnlich wie bei Handschuhen ein sorgfältiges Handling notwendig, damit sie ihren Zweck erfüllen. Ob das die Gesamtbevölkerung so hin bekommt?
Drosten erläuterte gestern, worauf sich das Wissen um die Wirksamkeit von Masken bezieht. dazu gab es wohl einen einigermaßen vertrauenswürden Labortest in China (oder Hongkong?). Masken reduzieren die Virenlast tatsächlich fast auf Null, relativ zum Nichttragen, im Umkreis von einem halben Meter in geschlossenen Räumen.
Für einen relevanten Effekt muss halt erst mal ein relevantes Viren/Infektinsriiko bestehen. Ob das auch auf 1,5 Meter und iim Frieien bzw. großen Räumen erkennbar ist, ist vo diesem Versuch nicht abgedeckt.
Ergo: wo der Abstand auf längere Zeit (also nicht nur einen kurzen Augenblick, mal paar Sekunden) nicht gewahrt bleben kann, z. B. in vollen Bussen, ist die Maske sinnvoll.
Ich vermute, bei solcher eher kurzen Nutzungszeiträumen dürften auch einige der Risiken durch falsches Handling entfallen.
Alles darüber hinaus weiß man wohl nicht. Noch hab ich nichts dazu gehört.
Ich habe mir angewöhnt, in Situationen, wo ich Menschen knapp passieren muss, kurz die Luft anzuhalten. Nix rein, nix raus. "Natürlicher Mund/Naseschutz"
und keine Kosten, kein Abfall ...
Ich selbst fände so eine Maske jenseits spezieller Situationen auch unangenehm. Man kann Menschen dann nicht mehr ins Gesicht schauen. Es fühlt sich für mich auch "gefesselt" an. Ich mag es scho nicht, wenn sich im Winter die Leut hinter Schalls verstecken. Das Gesicht ist so wichtig für die zwischenmenschliche Kommunikation!
Zu Handschuhen hier endlich mal ein, wenn auch regionaler, publizistischer Hinweis, der dem entspricht, was Vogel hier schon dankenswerterweise mitteilte:
https://mobil.mopo.de/ratgeber/verbrauc ... --36521438
Zitat: "Sie vermitteln Sauberkeit und Sterilität, geben ein gutes Gefühl. Dieses Gefühl ist jedoch trügerisch. "
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