Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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Esperanza
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Esperanza »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 05:41 Auszug aus der aktuellen Mitteilung der Landesregierung MV:
Für Risikogruppen unter Lehrkräften und dem weiteren pädagogischen Personal sowie den Schülerinnen und Schülern, die selbst Teil der Risikogruppe sind bzw. in einem Haushalt mit zur Risikogruppe gehörenden Personen leben, werden Erleichterungen bis hin zu Befreiungen im „Hygienerahmenplan Corona für Schulen“ vorgesehen.
Ja, was denn nun? Glaubt man daran, dass es sicher ist, die Schulen wieder zu öffnen? Dann bräuchte man auch keine Ausnahmeregelung für Risikogruppen.

Oder glaubt man nicht daran, dass Infektionen in den Schulen vermieden werden können, und macht die 16-18jährigen und die Zehnjährigen (und deren Familien) bewusst zum Teil eines großen Durchseuchungsexperiments? Das würde auch die Wahl der unterschiedlichen Alterskohorten erklären ....
Ich denke nicht das irgendeiner hier fröhlich Durchseuchungsexperimente macht. Aber was soll man machen? Es gibt keine perfekte Strategie.
Glaubst du das echt? Dass Schüler, die ihren Abschluss machen oder zum Übertritt in die 5. Klasse, wieder anfangen zur Schule zu gehen ist doch nachollziehbar.
Jede Strategie hat Nachteile. Man muss halt probieren.
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Tania
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Esperanza hat geschrieben: 17 Apr 2020 09:12 Glaubst du das echt? Dass Schüler, die ihren Abschluss machen oder zum Übertritt in die 5. Klasse, wieder anfangen zur Schule zu gehen ist doch nachollziehbar.
Dass man mit den Schülern der Abschlussklassen anfängt, verstehe ich. Warum nur eine Woche später weitere Klassen nachziehen, verstehe ich schon weniger. Warum es zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt dringend nötig ist, die Schulen wieder zu öffnen, verstehe ich gar nicht. Da gibt es deutlich bedürftigere Wirtschaftszweige.
Jede Strategie hat Nachteile. Man muss halt probieren.
Wären wir in SimCity, würde ich auch alles mal probieren. Sind wir aber nicht - wir sind in einer Welt, wo sogar eine Hautcreme umfassend untersucht werden muss, bevor man sie auf Menschen loslässt. Der Sprung von dort zu "wir probieren halt mal mit ner Million Menschen was aus" ist recht groß. Insbesondere wenn das Motiv für diesen Versuch nicht Rettung von Menschenleben ist, sondern der Wunsch, ordnungsgemäß den Lehrplan abzuarbeiten und vollwertige Zeugnisse zu schreiben.

Und von wegen "die Kinder brauchen doch die Schule": ich hab gestern zufällig mit ner Kinderpsychologin geredet. Sie sieht die Idee, die Schüler zur Arbeit zur schicken, ohne ihnen auch die Möglichkeit für ausgleichende Freizeitaktivitäten zu geben, sehr sehr kritisch. Insbesondere da es keine echten Vorgaben gibt und manche Lehrer wohl versuchen werden, noch möglichst viel abzuarbeiten und vor allem Noten zu vergeben.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Volta »

Werden eigentlich die Beschäftigten in kritischen Bereichen regelmäßig getestet?
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Swenja
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Swenja »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 09:44
Esperanza hat geschrieben: 17 Apr 2020 09:12 Glaubst du das echt? Dass Schüler, die ihren Abschluss machen oder zum Übertritt in die 5. Klasse, wieder anfangen zur Schule zu gehen ist doch nachollziehbar.
Dass man mit den Schülern der Abschlussklassen anfängt, verstehe ich. Warum nur eine Woche später weitere Klassen nachziehen, verstehe ich schon weniger. Warum es zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt dringend nötig ist, die Schulen wieder zu öffnen, verstehe ich gar nicht. Da gibt es deutlich bedürftigere Wirtschaftszweige.
Jede Strategie hat Nachteile. Man muss halt probieren.
Wären wir in SimCity, würde ich auch alles mal probieren. Sind wir aber nicht - wir sind in einer Welt, wo sogar eine Hautcreme umfassend untersucht werden muss, bevor man sie auf Menschen loslässt. Der Sprung von dort zu "wir probieren halt mal mit ner Million Menschen was aus" ist recht groß. Insbesondere wenn das Motiv für diesen Versuch nicht Rettung von Menschenleben ist, sondern der Wunsch, ordnungsgemäß den Lehrplan abzuarbeiten und vollwertige Zeugnisse zu schreiben.
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desigual
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von desigual »

Esperanza hat geschrieben: 17 Apr 2020 09:12
Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 05:41 Auszug aus der aktuellen Mitteilung der Landesregierung MV:
Für Risikogruppen unter Lehrkräften und dem weiteren pädagogischen Personal sowie den Schülerinnen und Schülern, die selbst Teil der Risikogruppe sind bzw. in einem Haushalt mit zur Risikogruppe gehörenden Personen leben, werden Erleichterungen bis hin zu Befreiungen im „Hygienerahmenplan Corona für Schulen“ vorgesehen.
Ja, was denn nun? Glaubt man daran, dass es sicher ist, die Schulen wieder zu öffnen? Dann bräuchte man auch keine Ausnahmeregelung für Risikogruppen.

Oder glaubt man nicht daran, dass Infektionen in den Schulen vermieden werden können, und macht die 16-18jährigen und die Zehnjährigen (und deren Familien) bewusst zum Teil eines großen Durchseuchungsexperiments? Das würde auch die Wahl der unterschiedlichen Alterskohorten erklären ....
Ich denke nicht das irgendeiner hier fröhlich Durchseuchungsexperimente macht. Aber was soll man machen? Es gibt keine perfekte Strategie.
Glaubst du das echt? Dass Schüler, die ihren Abschluss machen oder zum Übertritt in die 5. Klasse, wieder anfangen zur Schule zu gehen ist doch nachollziehbar.
Jede Strategie hat Nachteile. Man muss halt probieren.
Klar, wir können ja auch schlecht zwei Jahre nur zu Hause bleiben.

Wir haben für unsere Schule gestern einige konkrete Vorgaben erhalten, wie es laufen wird. Das Problem in meinen Augen ist, dass sehr viel getan wird, um Schmierinfektionen zu vermeiden: häufiges Händewaschen, Desinfizieren von Händen, Tischen, ... Austeilen und Einsammeln der Abi-Aufgaben mit Handschuhen.
Auch gibt es "Einlasskontrollen" an den Schultüren, die den Gesundheitszustand der Schüler erfragen und solche mit Erkältungssymptomen wieder nach Hause schicken.

Nur gegen die wirklich große Gefahr der Tröpfcheninfektion wird wenig getan. In den Prüfungs- und Klassenzimmern befinden sich weniger Schüler, pro Tisch darf nur ein Schüler sitzen. Ok. Partner- / Gruppenarbeiten sind logischerweise tabu. Ebenso alles, wo die Schüler sich im Klassenzimmer bewegen. Arbeitsblätter gibt's am besten keine, denn das Austeilen müsste erfolgen bevor die Schüler das Zimmer betreten. (Logistisches Problem, wenn ich zuvor in einem anderen Zimmer Unterricht oder Pausenaufsicht hatte oder auch einfach mal aufs Klo musste.)

Aber was ist auf den Gängen, wenn die Klassen vor den Zimmern warten? Solange - wie für nächste Woche geplant - nur 100 von 800 Schülern in die Schule gehen, ist das okay. Aber wenn es mehr werden? So lang/tief sind die Gänge nicht, dass jeder Schüler da einen Radius von 1,5 Metern um sich herumhat. Und dann muss ja auch noch ausreichend Platz sein, damit Leute passieren können auf dem Weg zu ihrem Klassenzimmer bzw. für die Gangaufsicht, die die "dankbare Aufgabe" hat, für das Einhalten dieser Abstände zu sorgen. Normalerweise sind die Gänge so gefüllt, dass man nicht durchlaufen kann, ohne andere anzurempeln.
Wie ist es auf den Toiletten? Die Vorräume, wo sich die Waschbecken befinden, sind eng und - je nach Stockwerk - kann man da nicht mal die Fenster öffnen.

Die verschiedenen Klassen müssten also komplett unterschiedlichen Zeitplänen folgen. Beginn versetzt, Pausen versetzt, Ende versetzt.
Aber wie soll das logistisch hinhauen, wo doch die Schüler in jedem Fach einen anderen Lehrer haben? Und alle Lehrer Ü-60 zu Hause bleiben? Und alle, die nur die leichtesten Erkältungssymptome haben auch!?
Nun ja, ich bin sehr, sehr froh, dass ich kein Stundenplaner bin. :lol:

Was die Regelungen zu vorerkrankten Lehrern und ihr Recht zu Hause zu bleiben betrifft, reicht eine Vorerkrankung (außer es ist eine chronische Atemwegserkrankung mit regelmäßiger Medikamenteneinnahme (z. B. schweres Asthma?) oder die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem herabsetzen) nicht aus. Mit Herzproblemen muss man z. B. weiter das Schulhaus betreten. Ebenso natürlich, wenn nur der Ehemann schwerkrank ist.
Das finde ich, wenn man bedenkt, wie gering die Vorkehrungen sind, schon heftig.

Mir wird gerade klar, dass ich meine Mutter frühestens in der dritten Woche der Sommerferien wiedersehen kann. Sie selbst ist über 60 Jahre alt und ihr Lebensgefährte ist in gleich dreifacher Hinsicht Risikopatient. Sobald Schule halbwegs normal wieder läuft, fühle ich mich dort nicht vor einer Infektion geschützt.
(Was für mich zwar irgendwie ok ist. Andererseits gibt es auch Jüngere, die die Krankheit schwerer trifft. Und ich habe ein vermindertes Lungenvolumen - wirkt sich das bei einer schweren Lungenentzündung aus?)
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Tania
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Volta hat geschrieben: 17 Apr 2020 09:56 Werden eigentlich die Beschäftigten in kritischen Bereichen regelmäßig getestet?
UKE Hamburg: 20 Mitarbeiter und 20 Patienten der Onkologie positiv getestet. Da wurde nach dem Artikel wohl angefangen zu testen, nachdem sich der erste Pfleger mit Symptomen krank gemeldet hat.


Pflegeheim in S-H: 53 Bewohner, 19 Mitarbeiter infiziert. Tests wurden durchgeführt, nachdem 2 Mitarbeiter erkrankten.


Nach regelmäßiger Testung aller Mitarbeiter sieht das irgendwie nicht aus. :gruebel:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Es gibt bei uns eine Komission, die ausknobeln muss, wann und wie die Laborpraktika abgehalten werden.
Die Treffen erinnern in ihrer Sinnhaftigkeit vermutlich an die Sitzungen der judäischen Volksfront/Volksfront Judäas... :mrgreen:
Ich wüsste nicht wie ich beim Fortgeschrittenen Praktikum mit 1,5m Abstand irgendwas erklären und im Notfall eingreifen sollte.
Von den Saalpraktika der Anfänger reden wir mal erst gar nicht. Oder von Ersthilfe...
desigual hat geschrieben: 17 Apr 2020 10:20 Nur gegen die wirklich große Gefahr der Tröpfcheninfektion wird wenig getan. In den Prüfungs- und Klassenzimmern befinden sich weniger Schüler, pro Tisch darf nur ein Schüler sitzen. Ok. Partner- / Gruppenarbeiten sind logischerweise tabu. Ebenso alles, wo die Schüler sich im Klassenzimmer bewegen. Arbeitsblätter gibt's am besten keine, denn das Austeilen müsste erfolgen bevor die Schüler das Zimmer betreten. (Logistisches Problem, wenn ich zuvor in einem anderen Zimmer Unterricht oder Pausenaufsicht hatte oder auch einfach mal aufs Klo musste.)
Werden bei Euch "Schutz"masken eingesetzt? Oder ist das gar nicht vorgesehen?
desigual hat geschrieben: 17 Apr 2020 10:20 Aber was ist auf den Gängen, wenn die Klassen vor den Zimmern warten? Solange - wie für nächste Woche geplant - nur 100 von 800 Schülern in die Schule gehen, ist das okay. Aber wenn es mehr werden? So lang/tief sind die Gänge nicht, dass jeder Schüler da einen Radius von 1,5 Metern um sich herumhat.
Ist hier ähnlich. Ein 80er Betonklotz mit dunklen, schmalen klaustrophobischen Gängen.
Es besteht schon in normalen Zeiten die Tendenz Leute hinter einer Ecke umzurennen....
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 10:31 UKE Hamburg: 20 Mitarbeiter und 20 Patienten der Onkologie positiv getestet. Da wurde nach dem Artikel wohl angefangen zu testen, nachdem sich der erste Pfleger mit Symptomen krank gemeldet hat.
IIRC hatte das eine "Putzfrau" eingeschleppt. Das ist und bleibt das schwächste und gefährdetste Glied der Kette.

Die ist ja höchstwahrscheinlich von irgendeinem Dienstleister entliehen und schruppt in halb Hamburg die *** von den Klos...
Zuletzt geändert von Montecristo am 17 Apr 2020 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 07:37
Lazarus Long hat geschrieben: 17 Apr 2020 06:42 Das der Wert vor ein paar Tagen unter 1 war kann man der netten kleinen Darstellung unten rechts (neue Fälle pro Tag) auf dem Dashboard mit den RKI Daten sehen.
Dienstag noch 1.2, heute schon 0.7 - lasst uns doch einfach noch ne Woche warten, dann sind wir bei 0.0 und das Virus ist erledigt :good:

Wo ist noch mal der Sarkasmus-Tag? :gruebel:
Diese rasante Abnahme lässt sich erklären: Der Tierarzt hatte am Dienstag wohl schlicht die falschen Zahlen genannt. Im RKI-Bericht selbst stand am Dienstag bereits ein Wert von 0.9; evtl. sollte er zumindest die Berichte aus dem eigenen Haus lesen, bevor er zur Presse schreitet.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von desigual »

Vidar hat geschrieben: 17 Apr 2020 10:51
Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 07:37
Lazarus Long hat geschrieben: 17 Apr 2020 06:42 Das der Wert vor ein paar Tagen unter 1 war kann man der netten kleinen Darstellung unten rechts (neue Fälle pro Tag) auf dem Dashboard mit den RKI Daten sehen.
Dienstag noch 1.2, heute schon 0.7 - lasst uns doch einfach noch ne Woche warten, dann sind wir bei 0.0 und das Virus ist erledigt :good:

Wo ist noch mal der Sarkasmus-Tag? :gruebel:
Diese rasante Abnahme lässt sich erklären: Der Tierarzt hatte am Dienstag wohl schlicht die falschen Zahlen genannt. Im RKI-Bericht selbst stand am Dienstag bereits ein Wert von 0.9; evtl. sollte er zumindest die Berichte aus dem eigenen Haus lesen, bevor er zur Presse schreitet.
Krass!
Na ja, warten wir erst mal die Folgen von Ostern ab - da werden die Zahlen steigen.
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desigual
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von desigual »

Montecristo hat geschrieben: 17 Apr 2020 10:42 Werden bei Euch "Schutz"masken eingesetzt? Oder ist das gar nicht vorgesehen?
Die sind "empfohlen". Ich schätze Verpflichtung scheitert an einer ausreichenden Zahl vorhandener Masken.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Volta »

Vidar

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Hoppala hat geschrieben: 16 Apr 2020 14:30 So ganz am Schluss: das ist die eigentliche Frage, die mich umtreibt: wie wird diese Sache, dieses lokal und weltweit gesellschaftliche Trauma, unser Zusammenleben, Gesellschaft, Gemeinschaft, Körperlichkeit - der Mensch braucht das auch für seine Gesundheit - verändern? Zumindest für die Üergangsphase, bis es medizinisch "normal" geworden ist (was danach kommt, muss noch im Dunkeln bleiben, bis der neue medizinische Normalzustand - Impfung? Immunität? Behandlung? weitgehende Ausrottung? Stete Bedrohung - bekannt ist).
Das Trauma wird dauern. Und die Welt verändern. Nur wie? Werden unbekannte Menschen sich je wieder auf die Pelle rücken, ohne sich vorher mit Schutzmaterial abzugrenzen?

Werden wir jede Begegnung künftig als potentielle Bedrohung wahrnehmen? Wird skeptisch Abstand halten das neue "normal"?
Was hieße das für den Umgang der Menschheit mit sich selbst?
Zum Beispiel für die gerad Pubertierenden und ihr künftiges Leben?
Was hieße das für Mannschaftssport, Kampfsport, Gemeinschaft und Gemeinschaftsgefühl?
Lässt sich die Menschheit überhaupt so einpferchen? Was kann man aus den Umwälzungen, Veränderugen vergangener Seuchen lernen, die ja großteils noch wesentlich radikaler auf die Menschheit einstürzten; allerdings ohne das Bewusstsein, dass körperliche Nähe das zentrale Risiko herstellt?

Letzteres mögen im ABTreff für manche sehr abstrakte Fragen sein. Aber es sieht doch wohl eher nicht so aus, als vereinfachten sich die Bedingungen, zur Zweisamkeit zu finden? Wie wird das künftig aussehen? (Und bitte nicht "online" antworten. Das entscheidende ist und bleibt die gemeinsamen Begegnung. Künftig mit Sicherheitsabstand, Gesichtsschutz und Handschuhen??? Und "ohne" ins Gesicht sehen, einander riechen, spüren, nur nach Coronatest???
Ich schätze, dass je länder der Zustand andauert, desto gravierender und längerfristiger werden die Veränderungen. Konkret könnte ich mir vorstellen: Das in Westeuropa übliche Ritual des Händeschüttelns kommt danach nicht wieder zurück. Ist okay für mich, mir ging das beruflich schon häufig auf den Keks, wenn am Ende der Veranstaltung 50 Leute mir die Hand schütteln wollen.
Wie es mit der Feier- und Clubkultur mittel- und langfristig aussieht, ist schwer zu sagen. Ich war letztes Jahr z.B. in den "Ruin Bars" in Budapest und kann mir nicht vorstellen, dass diese so schnell wieder öffnen. Große Festivals/Konzerte sind auch sehr schwierig.
Ich glaube zugleich nicht, dass es bezüglich Zweisamkeit bzw. der Anbahnung bei Dates etc. sehr viel ändern wird, da die Gefahr außerhalb der Risikogruppe nicht zu groß ist, der Wunsch nach einem Partner zugleich hoch. Menschen unter 50 Jahren haben ja trotz allem bei Covid-19 eine geringe Letalität, wären die Todesraten nun mehr wie bei SARS oder MERS, wären Schutzanzüge wohl eher angebracht. Auch unter Freunden glaube ich nicht, dass das Risiko groß genug ist, dass hier langfristig starke Verhaltensänderungen zu erwarten sind.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von uhu72 »

Vermutlich hat diese Aussage ihren Ursprung hier.
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
Vidar

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

In Norwegen haben wir seit gestern übrigens eine Corona-App auf freiwilliger Basis zur Kontaktverfolgung. 15% der Bev. haben diese bisher heruntergeladen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

uhu72 hat geschrieben: 17 Apr 2020 11:26
Vermutlich hat diese Aussage ihren Ursprung hier.
Wenn man sich den Text zur Folge 32 des Coronaupdates mit Drosten ansieht (kann man bei NDR Info als PDF runterladen) und dort nach "Hintergrund" sucht und dann zum 4. von 6 Vorkommen des Wortes geht, dann findet man dort die Textstelle, auf die sich der Text bezieht.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Hoppala hat geschrieben: 16 Apr 2020 23:38
tenorita hat geschrieben: 16 Apr 2020 15:39 Die Kanzlerin hat gestern bei der PK gesagt:
"Es gibt für die Lockerungen sehr wenig Spielraum. Wir sind momentan bei einer Reproduktionszahl von ungefähr 1. Würde diese auf 1,3 steigen, wäre das Gesundheitssystem bereits im Juni überlastet. Bei 1,2 im Juli und bei 1,1 im August."
Die jetzigen Lockerungen dürfen also noch nicht mal zu einer Steigerung von 0,1 führen. Die Zahl muss bei 1 bleiben oder darunter sinken, sonst müssen wir evt. manche Lockerungen wieder zurück fahren.
Gerad diese Hochrechnung hätt ich gern etwas aufgeschlüsselt, anhand aktueller Zahlen.
Sogar die Experten kämpfen doch mit -- oder besser: gegen -- die Schwierigkeiten, die sich aus einer ungenauen Datenlage ergeben.

Deswegen gibt es ja solche explizit Schätzungen genannte Datenanalysen wie diese hier (das ist der "Nowcast" genannte Einschätzung, die schon mal im Thread verlinkt war, ist also NICHT neu).

Hoppala hat geschrieben: 16 Apr 2020 23:38 @Reinhard:
Danke für die umfangreiche Betrachtung. Allerdings bin ich entweder zu doof, oder die Antwort auf meine Frage steht da wirklich nicht: wieviel Zeit bleibt Maßnahmen?
Das war nicht Ziel meiner Berechnungen. :gruebel:

Ich habe mir einen Teilaspekt angeschaut, und festgestellt, dass das System durchaus fragil ist und auf eine kleine Änderung hin durchaus kippen kann. Das spricht stark dagegen, dass man viel Reaktionszeit hat.

Ich finde es übrigens gut, dass die Kontaktverfolgungskapazitäten der Ämter ausgebaut werden. Das scheint in Südkorea und Taiwan einen großen Teil des Erfolgs auszumachen, und auch China begründet seinen angeblichen(*) Erfolg unter anderem damit.

(*) etwas vorsichtig formuliert, obwohl ich die chinesischen Behauptungen erstmal nicht anzweifle

Hoppala hat geschrieben: 16 Apr 2020 23:38 Bzw. falls die Reproduktionsrate schon unter 1 ist, welche Indikatoren und welche Begrenzung braucht man, um bei veränderten Maßnahmen Fehlentwicklujngen noch in time stoppen zu können? Kurz (und erneut): wie sieht der Spielraum aus?
Da sich das durchaus von Tag zu Tag aufgrund neuer Zahlen ändern kann, wäre eine Rechenmethode sinvoll. Aber dann hat man ein Zeitfenster vor Augen, und kann anhand dessen entscheiden, was machbar ist, und wann bei Fehleinschätzungen die Reißleine gezogen werden muss.

So wie das derzeit durch die Medien geistert, ist mir zuviel Treu und Glauben im Spiel.
Man weiß halt vieles nicht. Wie gesagt, die Epidemiologen selbst sind auch teilweise noch auf Vermutungen angewiesen. Welche Maßnahme wieviel bringt, zum Beispiel. Der Zeitraum, wann man typischerweise eine Immunität wieder verliert kann bisher nur vermutet werden, weil es das Virus noch gar nicht lange genug gibt. Nicht nur die Datenlage ist unklar, die Entwicklung ist ja auch inhärent nicht so sicher.

Ich meine, so als Vergleich, die Wirtschaftsentwicklung ergibt sich zu 70% daraus, dasselbe wie im Vormonat zu sein und zu 20% derselbe Monat des Vorjahres ... trotzdem liegen Wirtschaftsprognostiker regelmäßig daneben. Die Krankheitsverbreitung ist wohl schwerer zu sagen.

Oder so: wir haben in der Vergangenheit zu selten Lockdowns in Pandemien gemacht und daher zu wenig Daten ... 8-)


-----------------

Den Medien ist nicht anzulasten, dass irgendwelche Schätzungen durch sie hindurchgeistern, denn was anderes haben wir nicht so wirklich. Sie könnten aber öfter mal als Schätzungen angegeben werden, oder eine Angabe, wie man darauf gekommen ist.
Make love not war!
Melli

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Melli »

Moon hat geschrieben: 16 Apr 2020 21:58Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass es unmöglich oder auch nur besonders schwierig wäre, einen Impfstoff für Coronaviren zu entwickeln.
Für die Coronaviren, die Erkältungen verursachen, lohnt es sich wohl einfach nicht, da Erkältungen meisten keine schweren Erkrankungen sind [...]
Da bin ich leider anderer Ansicht. Bei der Verbreitung würde sich das sehr wohl lohnen. Es wurde nur ab irgendwann in den 1980er Jahren als "Bagatellerkrankung" abgetan, weil die Krankenkassen die Kosten für lindernde Medikamente nicht mehr übernehmen wollten (heilen konnte man es ja schon damals nicht. Der Mensch konnte zwar auf den Mond fliegen... War ja auch wichtiger, das muß man schließlich einsehen!) :wuetend: Ich habe mich mit Rotznase, Husten und leichtem Fieber 🤒 schon so miserabel gefühlt, daß ich den Impfstoff auch aus eigener Tasche gerne bezahlt hätte :fessel: Wenn mich nur mal jemand auf die Idee gebracht hätte, wäre ich auch eiskalt mit Mundschutz und Handschuhen nach draußen gegangen 😷 Hätten die Leute doch blöd glotzen sollen, wenn sie unbedingt 3 × pro Winterhalbjahr krank werden wollen (gehört offensichtlich zur Folklore), dann sollen sie es doch alleine tun, da brauchen sie mich nicht für :specht:
knopper

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 05:41 Oder glaubt man nicht daran, dass Infektionen in den Schulen vermieden werden können, und macht die 16-18jährigen und die Zehnjährigen (und deren Familien) bewusst zum Teil eines großen Durchseuchungsexperiments? Das würde auch die Wahl der unterschiedlichen Alterskohorten erklären ....
naja an ein Geheimes bzw. sogar geplantes derartiges Projekt glaube ich erstmal nicht. Die Rückkehr zur Normalität steht wohl im Vordergrund.

Esperanza hat geschrieben: 17 Apr 2020 09:12
Jede Strategie hat Nachteile. Man muss halt probieren.
eben genau. Und selbstverständlich hat da auch eine sehr langsame Durchseuchung, wo man halt die Krankenhäuser nicht überlastet ihre Nachteile.

1. Niemand weiß genau wie lang es bis zur Impfung dauert
2. Niemand kennt genau die Dunkelziffer
3. man kann nicht ewig uud auf Teufel komm raus das komplette Leben herunterfahren, die Hedenimmunität nur künstlich hinauszögern (mehrere Jahre) und die Wirtschaft komplett ruinieren bis hin zu einem Staatsbankrott, so!


Man muss irgendwann hart zurück zur Normalität, es geht gar nicht anders….
Reinhard
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Tania hat geschrieben: 17 Apr 2020 05:41 Auszug aus der aktuellen Mitteilung der Landesregierung MV:
Für Risikogruppen unter Lehrkräften und dem weiteren pädagogischen Personal sowie den Schülerinnen und Schülern, die selbst Teil der Risikogruppe sind bzw. in einem Haushalt mit zur Risikogruppe gehörenden Personen leben, werden Erleichterungen bis hin zu Befreiungen im „Hygienerahmenplan Corona für Schulen“ vorgesehen.
Ja, was denn nun? Glaubt man daran, dass es sicher ist, die Schulen wieder zu öffnen? Dann bräuchte man auch keine Ausnahmeregelung für Risikogruppen.

Oder glaubt man nicht daran, dass Infektionen in den Schulen vermieden werden können, und macht die 16-18jährigen und die Zehnjährigen (und deren Familien) bewusst zum Teil eines großen Durchseuchungsexperiments? Das würde auch die Wahl der unterschiedlichen Alterskohorten erklären ....
In der Epidemie ist heute alles experimentell. Wir haben sowas noch nicht so oft gemacht. Das Wort "Experiment" darf aber jetzt nicht als Hoch-Risiko-Ereignis verstanden werden (das wäre "Abenteuer"), es ist jetzt nicht gerade so, als wollten wir die kritische Masse von angereichertem Uran-235 auf experimentelle Weise bestimmen ... :pfeif:

Experiment heißt im Gegenteil, dass man es nicht einfach so laufen lässt, sondern regelmäßig Daten nimmt und genauer hinschaut und Folgen mitverfolgt. Deswegen gibt es ja auch zum Mitverfolgen des Experiments wie Pech tropft einen Livestream. :lol: :lol:



Kann aber sein, dass die Absicht, die Schulen zu öffnen heißt, dass man keine Absicht hat, das Virus auszurotten. :evil:
Make love not war!