Vogel hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 17:47
Moon hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 17:07
Natürlich ist das saisonal unterschiedlich. Allerdings grassieren Atemwegsinfektionen wie Grippe und Erkältungen ja auch vorwiegend im Winterhalbjahr, also gerade dann, wenn auch die Vitamin D-Spiegel niedrig sind.
Ist mir als alleinige Erklärung zu einfach- wirkt auf mich so alleine wie eine Scheinkorrelation. Der menschliche Körper speichert ja Vitamin D - erst gegen Ende des Winters dürfte damit so ein Mangel vorherrschen, dass die Krankheitsfälle ansteigen. Tatsächlich lassen sie aber wieder nach. So gibt es weitere Faktoren: Temperaturanfälligkeit vieler Viren, Mehr Menschen in engen, schlecht belüfteten Räumen im Winter, trockene Luft die die Atemwege empfindlicher machen.
Zumindest die Grippewellen haben Ihren Höhepunkt ja wohl tatsächlich eher gegen Endes des Winters, typischerweise so zwischen der 6. und 10. Kalenderwoche, also Mitte Februar bis Anfang März:
https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2018.pdf
Ich wollte mit dem Hinweis auf die Korrelation aber eigentlich auch keine Kausalität begründen oder gar beweisen, sondern vor allem zeigt das eben, dass die Atemwegsinfektionen (und besonders die Grippe) besonders dann zirkulieren, wenn die Vitamin D-Spiegel niedrig sind und die Menschen daher nach den Studien am ehesten von der Einnahme von Vitamin D profitieren können. Unabhängig davon, ob es auch ohne Vitamin D-Mangel eine Grippewelle gegeben hätte.
Vogel hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 17:47
Und auch auf der Südhalbkugel- Brasilien, Equador ,... ist der Coronavirus aufgetreten obwohl da gerade noch Sommer herrschte, bzw. die Temperaturen grundsätzlich höher sind.
D.h. nicht, dass ich Vitamin D keine Rolle in der Immunabwehr gebe- aber solche Epidemien und Pandemien mit nicht ausreichenden Vitamin D zu erklären, ist mir zu einfach.
Das Virus ist auch in südlichen Ländern aufgetreten, das ist richtig. Allerdings scheint es mir so zu sein, dass die geographische Breite durchaus eine Rolle spielt. Besonders schwer sind Europa und die USA getroffen. In den meisten südlicher gelegenen Ländern gibt es nicht annährend so viele Todesfälle, zumindest soweit bekannt (die Infektionszahlen sind in den meisten Entwicklungsländern sehr wahrscheinlich noch unzuverlässiger als in Europa und den USA).
Mexiko hat bisher 1300 Todesfälle gemeldet; die USA fast 55.000. Alleine in Michigan mit 10 Millionen Einwohnern gibt es mehr als doppelt so viele Tote wie in Mexiko mit 125 Millionen Einwohnern. Auch innerhalb der USA sind abgesehen von Louisiana hauptsächlich im Norden der USA gelegene Staaten besonders schwer getroffen. So gibt es in Kalifornien 43 Tote pro Millionen Einwohner, in Michigan 329 und in New York 1135. Das muss natürlich nicht notwendigerweise am Vitamin D liegen. Die anderen von Dir oben genannten Punkte wie Temperaturanfälligkeit der Viren etc. werden natürlich auch eine Rolle spielen. Ein Einfluss des Vitamin D-Spiegels auf Coronainfektionen könnte allerdings auch erklären, warum in den USA Afro-Amerikaner besonders stark unter den Todesfällen vertreten sind. Auch da gibt es natürlich noch andere mögliche Erklärungen.
https://www.worldometers.info/coronavirus/
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/us/
Vogel hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 17:47
Moon hat geschrieben: ↑26 Apr 2020 10:45
Es ist allerdings gerade in Deutschland bei vielen eine Art Dogma, dass man bei einer ausgewogenen Ernährung mit allen Vitaminen und Mineralstoffen schon optimal versorgt ist. Das ist meiner Ansicht nach nicht unbedingt garantiert. Für Vitamin D als Sonnenlichtvitamin natürlich ohnehin nicht.
Ja, das ist ein Argument!
Wobei ich da gerne den Blick nach Norden- sprich Grönland, Norwegen etc... lenken würde. Reicht die Zufuhr von Vitamin D über z.B. Fisch dort aus um über den langen Winter zu kommen? Wie bekommen die Nordländer das hin?
Ich glaube das bei einer traditionellen Ernährung die Grönländer genug Vitamin D durch die Nahrung bekamen, da sie viel Fisch und auch viele Innereien gegessen haben. Letztere sind in Abwesenheit größerer Nahrungsanteile pflanzlicher Herkunft ja auch für die Versorgung mit anderen Vitaminen wie Vitamin C oder Folsäure essentiell. Die Inuit haben ja auch gemessen an der geographischen Breite in der sie leben, keine auffällig helle Haut. Heute werden sie möglicherweise Vitamin D-Präparate oder mit Vitamin D angereicherte Nahrungsmittel zu sich nehmen müssen. Generell denke ich, dass die Nordländer für einen potentiellen Vitamin D-Mangel stärker sensibilisiert sein werden, als wir Mitteleuropäer und viele daher entsprechende Präparate nehmen. Z. T. wird dort auch Grundnahrungsmitteln Vitamin D zugesetzt:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... nd114.html