knopper hat geschrieben: ↑25 Mai 2020 18:27
Axolotl hat geschrieben: ↑25 Mai 2020 17:45
Er sagt also ganz klar, dass es risikobehaftet ist, das man aber Abhilfe durch Lüpften schaffen kann. Wie das allerdings umgesetzt wird, das ist was er ja kritisch sieht.
Denn bei -20 Grad wird man genauso wenig dauerhaft lüften, wie bei +35 Grad. Das merkt er auch an, sei ein Problem.
ja…nur haben wir grade jetzt weder -20 grad noch +35. Warum muss man denn sofort davon ausgehen? Es geht ja darum die Schulen jetzt erstmal wieder zu öffnen.
Du arbeitest nicht in einer Schule, daher kannst du es nicht wissen. Daher meine Erfahrungen.
Grundsätzlich arbeite ich an einer ziemlich gut ausgestatteten und sehr gut sanierten Schule (im historischen Gebäude). Ich wohne in einer eher kühlen Gegend.
Letzte Woche schien die Sonne. Die Klassenzimmer haben große Fenster, Jalousien gibt es nur von innen. Wir haben im alten Gebäude alte Fenster, daher kann man in den meisten Klassenzimmern nur die Oberlichter kippen. Die eigentlichen Fenster kann man nur groß öffnen oder schließen. Bei strahlendem Sonnenschein prallt die Sonne stundenlang in die Fenster; die Schüler, die an den Fenstern sitzen, sind die ganze Zeit in der prallen Sonne. Außerdem werden viele Schüler von der Sonne geblendet. Also lässt man die Jalousie herunter, was dazu führt, dass man die Flügelfenster nicht mehr - oder nur einen spaltbreit - öffnen kann.
Dazu kommt, dass bei geöffneten Fenstern einige der Schüler so sitzen, dass sie das Fenster direkt vor oder hinter sich haben. Wenn es stürmt, muss man auch noch in Sorge sein, dass eines der Fenster zu und damit gegen den Schülerkopf haut. Auch nicht schön. Zudem sitzen die Schüler wieder in der prallen Sonne und beklagen sich. Tische aus der Sonne wegrücken geht nicht, das Klassenzimmer ist zu klein. Und mit Abstandsregeln geht's erst recht nicht. Bleibt bloß das Fenster vorn am Lehrerpult. Das mache ich dann natürlich auch oft auf. Außer die Sonne blendet Schüler oder leuchtet so auf Tafel/Smartboard/Beamerbild, dass nichts mehr zu erkennen ist. Dann Jalousie runter, Fenster zu.
Heute keine Sonne, dafür max. 10 bis 12 Grad. Viel Lüften ist möglich, aber es wird kalt. Man braucht keine Minusgrade um zu frieren, wenn man lange (also zumindest mal länger als nur fünf Minuten) direkt vorm groß geöffneten Fenster still sitzen muss. Aufgrund der Tatsache, dass bei manchen Fenstern die Schüler das Fenster direkt vor der Nase haben, wenn es geöffnet ist, kann man auch nur zwei bis drei Fenster wirklich gut öffnen. Und diejenigen Schüler klagen dann, weil sie frieren. Bewegung geht im Unterricht gerade schlecht, weil man dann keinen Abstand mehr hält. Hinzu kommt: Sind die Fenster länger als zehn Minuten geöffnet, schaltet sich die Heizung automatisch erst mal ab und springt mit Glück nach zwei, drei Stunden wieder an.
Frieren vorprogrammiert, ist auch schlecht fürs Immunsystem...
Es ist halt leider nicht immer alles so einfach.