Die Miete zahlt sich nicht von selbst.

[Endphase]

Also muss man arbeiten. Fünf Tage die Woche, im Idealfall macht das einen Spaß, man hat sich bewusst für einen Job entschieden den man mag, den man kann. Nicht ganz so ideal: Nach dem blöderweise abgebrochenen Studium habe ich mich für eine kaufmännische Lehre entschieden, demnächst werde ich wohl im Firmeninternen Käseblatt für 30 Jahre Betriebszugehörigkeit lobend erwähnt, gibt einen Tausender und einen Tag Sonderurlaub, tolle Wurst. Ich hasse diesen Job. Ich kann ihn nicht. Ich soll Dinge verkaufen, schüchtern, unsicher, introvertiert, Produkte die mir egal sind, wie macht man Small Talk mit Kunden am Telefon wenn man jedes Klingeln hasst? Wie kommt man mit Kollegen klar, die in anderen Welten leben und mit denen man nie ein richtiges Gespräch führt ? Was macht man wenn der neue Chef von einem fordert, dass man kaltakquise macht, seit ewigen Zeiten nicht mehr kaufende Karteileichen anruft und das tut was man in Verkaufsschulungen gelernt hat: Ihm Verklickern das du das geilste Alphamännchen bist, Angestellter der geilsten Firma mit den geilsten Produkten ?

Ich will diese Scheiße nicht mehr, ich HASSE!!! diesen Job. Aber ich bin ein Gefangener, der Rechnungen und Abbuchungen mit überschaubaren Reserven, ich muss mich bis ins Rentenalter weiter da durch kämpfen, mit 53 gibt es da keine Optionen, lieber heute als Morgen würde ich die Brocken hinschmeißen, aber da gibt es ein Typisch deutsches Wort : Sachzwänge.

Wie ergeht es euch, mögt ihr euren Job, ist es einfach nur ein Job oder seit ihr im selben Albtraum gefangen wie ich ?

[Finnlandfreundin]

Ich mag meinen Job, wollte ich schon mit 5 Jahren und hatte sich nie wirklich geändert, auch wenn ich mal kurz überlegt hatte, ob auch was anderes passen könnte.

[Guhhran]

Ich mag meinen Beruf den ich erlerne an und für sich. Aber ich merke dass ich (was der Bertrieb nicht zulässt) auch gerne mehr Zeit alleine Arbeiten würde als im Team. Und ich weiß auch dass ich nicht vor habe den Beruf mein restliches Leben auszuüben. Aber den Bereich/die Branche wechseln werde ich wohl eher nicht.

[Melli]

Wir hatten schonmal einen ähnlichen Thread. Leider gibt es tatsächlich Sch...-Jobs, und wenn man dafür ungeeignet ist, ist es erst recht Aber wie heißt es so unschön: eine Schlange, die sich um den Fuß gewickelt hat, verläßt einem nicht, ohne zuzubeißen

[Freier Mensch]

Bei mir ist die berufliche Zukunft sehr offen. Ich habe etwas studiert, was sehr "breit" sein kann und ich hoffe da was spannendes zu finden. Mein aktueller Job hat damit nichts zu tun, aber ist recht gut bezahlt und macht mich nicht kaputt. Erfüllen tut er mich nicht, aber krank machen auch nicht und er passt aktuell sehr gut zu meiner Lebenssituation, was die Arbeitszeiten angeht. Aber mein Leben lang werde ich das nicht machen. Weder können noch wollen.
Aber ich konnte das über Jahre sehen, wie es jemanden fertig macht, der einen Job macht der ihn zwigt jeden Tag mit Bauchschmerzen zur Arbeit zu gehen. Aus diesem Grund stehe ich ja den Frugalismus sehr nahe und versuche so viel es geht zu sparen. Um so irgendwann sagen zu können. Ich mache den Schei... nicht mehr länger mit und kündige oder reduziere auf Teilzeit

[Heathcliff]

Mein Beruf (Konstrukteur) ist, an sich, nach wie vor genau das Richtige für mich, das Problem sind mehr und mehr die Umstände. Entweder hat man für dieselbe Sache immer weniger Zeit, oder man muss in derselben Zeit immer mehr erledigen.

Wenn das so weiter geht, werde ich noch den Tag erleben, an dem ich fertig sein soll, bevor ich überhaupt angefangen habe ...

[Anouk-M]

Hallo,

ich bin froh das ich ab dem 02. März wieder arbeiten kann (ich war leider drei Monate arbeitslos) ... auch wenn es sicher nicht mein Traumberuf ist - oder jemals wird.
Es ist auch nicht superspannend (bei Netto) aber es ist okay ...


Ein Gewissen Maß an sozialer Interaktion gehört dazu. Aber das beschränkt sich (zum Glück) auf Standartfloskeln.

Niemand erwartet von mir dem Kunden etwas extra anzudrehen oder ihm Honig ums Maul zu schmieren damit er mehr kauft.

Wird es mir gefallen? Ich weiß es noch nicht. Aber ich denke das ist wie mit meinem vorigen Job - ich kam wegen dem Geld und blieb wegen der tollen Kolleginnen

Also dann ... ran an die Arbeit


Viele Liebe Grüße
Anouk

[Lazarus Long]

Ich mag die Arbeit die ich mache. Ich merke aber auch, daß sie mir zunehmend schwerer fällt - bis zur Rente ist aber nicht mehr so lang.

[LonesomeCoder]

Wie ergeht es euch, mögt ihr euren Job, ist es einfach nur ein Job oder seit ihr im selben Albtraum gefangen wie ich ?

Für mich als jemanden, der weder Leistungsdruck noch Verpflichtungen mag, ist arbeiten nicht angenehm. Mein Problem ist nicht der Job an sich, sondern der Umfang davon. Muss es halt tun. Arbeitslos sein mit den damit verbundenen finanziellen Problemen und Stigma wäre schlimmer.

[yes_or_no]

Wird es mir gefallen? Ich weiß es noch nicht. Aber ich denke das ist wie mit meinem vorigen Job - ich kam wegen dem Geld und blieb wegen der tollen Kolleginnen

Also dann ... ran an die Arbeit

Ich wünsch dir viel Erfolg und dass es dir dort wirklich gefällt
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Zum Thema:
Ich habs bisher in keinem Job länger als 3 Jahre ausgehalten, aber habs auch nie hingeworfen, weils "so schlimm" war, sondern irgendwie hat es sich eher so ergeben, dass ich einen anderen Weg entdeckt hab, der mich dann wieder woanders hingetrieben hat. Ich weiß bei keinem einzigen Job, warum ich wirklich gegangen bin. Ich hab das nie so hinterfragt. Es war eher so ein "hab alles gesehen" verbunden mit Optimierungswahn, dass beim anderen Job irgendwas ein bisschen besser sein könnte und sei es auch nur der Wohnort. BZW war mein erster Job ne größtenteils eigentlich angenehme kaufmännische Ausbildung, danach folgte dann während meinem anschließenden Bachelor-Studium ein Hiwi-Job, den ich zwei Jahre hatte und eigentlich sehr liebte (allerdings in Stuttgart), und Freiberuflichkeit etwas über zwei Jahre (was mir am Ende jedoch tatsächlich zu viel wurde, zu viel Druck und finanzielle Probleme auch).

Jetzt bin ich zum ersten Mal in einem echten Festangestelltenjob, der keine Ausbildung oder Studentenjob ist, allerdings Teilzeit neben der Uni.
So passt es mir aber, aber ich trau mich nicht, zu sagen, "für immer", da ich meinen Lebensweg bisher ja kenn mit den Umbrüchen und Neubeginnen. Wär trotzdem schön, wenn es wo mal langfristig für mich sein könnte.

[uhu72]

Wie ergeht es euch, mögt ihr euren Job, ist es einfach nur ein Job oder seit ihr im selben Albtraum gefangen wie ich ?

Ich habe schon bei der Berufswahl darauf geachtet, etwas zu machen, was ich gut kann und was mir Spaß macht. Auch bei der Jobwahl habe ich das berücksichtigt und aus der Not des ABs eine Tugend gemacht. Weil auch privat keine starke Ortsbindung hatte, konnte ich mir immer das heraussuchen, was fast meinen Idealvorstellungen entsprach. Die Welt entwickelt sich weiter und so liegt schon seit vielen Jahren ein großer, wichtiger Teil meiner Fachkenntnisse brach. Aber das Grundthema meines Jobs ist interessant und ein großes Unternehmen im Rücken zu haben, hat seine Vorzüge.

Bei dir stellt sich für mich aber die Frage, was hast du die letzten zwanzig Jahre dagegen gemacht? Als Kaufmann bist du per se breit aufgestellt, du musst nicht zwingend im Verkauf arbeiten und auch im höheren Alter ist ein Wechsel innerhalb des Unternehmens ja überhaupt nicht ausgeschlossen.

[SciFiGirl]

Also, meinen Beruf mag ich eigentlich schon, meinen Arbeitsplatz aber nicht. Der geht mir nach 22 Jahren total auf die Nerven. Es ist alles nur noch langweilig und viele meiner Kollegen würde ich gerne gar nicht mehr sehen. Ein Wechsel ist nicht mehr drin. Ich habe viele Entwicklungen in den letzten Jahren aufgrund der hiesigen Situation nicht mitmachen können und ehrlich gesagt auch kein Interesse, das aufzuholen. Ich habe ein Hobby, das ich gerne zum Beruf machen würde, aber damit kann man nur in seltenen Fällen wirklich Geld verdienen. Da ich mittlerweile nicht mehr daran glaube, dass ich je im Leben richtig Glück haben werde, fehlt mir der Mut, es zu versuchen. Also hänge ich noch weitere 18 Jahre in diesem Sch*** fest. Selbst Schuld.

[Hathor]

Ich würde nie, nie nie wieder, never ever, um keinen Preis und für kein Geld der Welt, den Beruf erlernen, den ich als junge Frau - übrigens aufgrund dieser dämlichen "Sachzwänge" - ergriffen habe.

Ok, es lässt sich aushalten, wenn die Rahmenbedingungen der jeweiligen Stelle halbwegs akzeptabel sind. Dies ist aktuell jedoch überhaupt nicht mehr der Fall. Der Gedanke, hier bis zur Rente auszuharren, ist mir schier unerträglich. Ich hab' jetzt meine Bewerbungsunterlagen auf Vordermann gebracht und will versuchen, auf meine alten Tage nochmal was Besseres an Land zu ziehen. Wird nicht einfach, soll ja mal wieder was sein, was mich nicht ankot*t. Andererseits sind die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt aktuell deutlich besser als zu der Zeit, wo ich hier angefangen habe - mit ein bisschen Geduld klappt's vielleicht, das Ruder nochmal herumzureißen.

[fidelchen]

Aiiiiii... ich hoffe für dich, dass du noch deine Zufriedenheit im Job findest. Aber ich glaube das wird ein großes Stück arbeit für dich werden.

Ich selber mag mein Job, auch wenn er Phasen hat die einfach nur zum kotzen sind. Aber das ist für mich ok. Das einzige was ich ändern würde, wäre weniger Stunden ...

Ich glaube nämlich das mein Job auf 4 Stunden pro Tag optimal für mich wäre... mal gucken vielleicht werde ich das auch irgendwann angehen...

Ansonsten dir und allen anderen die es ähnlich geht nur viel Kraft, Mut und Antriebskraft, um die notwendigen Schritte anzugehen die notwendig sind um wieder glücklich zu werden.

[Kalypso]

Ich selber mag mein Job, auch wenn er Phasen hat die einfach nur zum kotzen sind. Aber das ist für mich ok. Das einzige was ich ändern würde, wäre weniger Stunden ...

Mir gehts da wie fidelchen, mit dem Unterschied, dass ich wohl demnächst wieder Vollzeit arbeiten werde.

[Zigg]

Ich arbeite im Gesundheitswesen, muss ich noch weiter ausführen?

Ok, ich bin 2001 aus D weg, denn das deutsche Gesundheitswesen war damals für AN schon die Hölle.

Nachdem 2007 auch das Schweizer Gesundheitswesen verwirtschaftlicht wurde, geht's hier stetig bergab.

Ich hab diverse WB und Schulungen gemacht und bin in einer Führungsposition. Ich hänge also zwischen Baum und Borke. Ich habe einen wirklich guten AG, ein Hammerteam und wir, als Führungsteam ziehen gemeinsam an einem Strang. Der grosse Vorteil ist wirklich, mein AG ist eine Stiftung, der Profit hat nicht oberste Priorität.

Aber ob ich bis zur Rente im Gesundheitswesen bleibe? Wenn es so weiter bergab geht, mit Sicherheit nicht.
Der Vorteil am Gesundheitswesen -> es gibt genügend interessante Spezialisierungen, bei denen ich irgendwann nicht mehr am Bett stehen brauch.
Mein Ziel ist weiterhin der Master in Ethik.

[Mit müden Augen]

Job? Welcher Job denn?
Meine einzige Arbeitserfahrung war ein Praktikum im Studium. Technisch hochinteressant, psychisch usw extrem stressig.

Mein Ziel ist weiterhin der Master in Ethik.

[Zigg]

Mein Ziel ist weiterhin der Master in Ethik.

Danke.

[StaplerGiraffe]

Ich würde eher hartzen statt in so einem miserablem Job zu versauern. Versuchs doch mal damit.

[Mannanna]

Ich bin recht zufrieden mit dem Beruf. Bezahlung ist OK und da ich von Job zu Job tingele, habe ich jedes Mal neue Kollegen und andere Projekte. Und wenn es ins Ausland geht, kommt noch so ein Abenteuer-Feeling dazu. Mittlerweile stelle ich es mir eher grausig vor, jeden Tag in die selbe Firma zu schlappen, die selben Leute zu sehen und aus dem selben Fenster zu gucken. Abends dann immer in die selbe Wohnung im selben Ort...