Welche Ängste habt ihr angesichts der Krise um den Coronavirus?

[NBUC]

Ein bedingungsloses Grundeinkommen wird es nie geben. Denn das würde ja bedeuten man bekommt Geld weil man auf der Welt ist, ohne das Hamsterrad drehen zu müssen. Wo käme der freiheitlich grundgeordnete Westen denn hin, wenn das einreißen würde? Geht ja gar nicht, dass man auf der Welt ist und nicht unentwegt an der Steigerung des Bruttosozialprodukt (und damit der Mehrung des Gewinns einiger Weniger) beiträgt.

Du drehst das Hamsterrad auch nicht primär dafür, dass "Gewinn einiger weniger" rausfällt, sondern damit die Produkte und Dienstleistungen bei rausfallen, die du dann auch als BGE-ler konsumieren willst.

Aber ihr könntet das doch mit minimaler Gesetzesänderung (Quasi Riesen"bedarfsgemeinschaft" als Konstrukt einführen) so einfach haben: Einfach all Nettos der BGE-Freunde in einen Pool werfen und daraus das BGE auszahlen.

[Hoppala]

Du drehst das Hamsterrad auch nicht primär dafür, dass "Gewinn einiger weniger" rausfällt, sondern damit die Produkte und Dienstleistungen bei rausfallen, die du dann auch als BGE-ler konsumieren willst.

Das ist das humanistische Ideal. Das steht gern in denunverbindlichen "Visionen" und "Philosophien".
Und dann kam unsere vorherrrschende Wirtschaftsform. Der Zweck wirtschaftlicher Tätigkeit ist - außer in besonders geregelten Sonderbereichen - die Gewinnerzielung. Frag dein Finanzamt oder den BWLer oder die Unternehmensleitung deines Vertrauens.

[eiertanz]

Du drehst das Hamsterrad auch nicht primär dafür, dass "Gewinn einiger weniger" rausfällt, sondern damit die Produkte und Dienstleistungen bei rausfallen, die du dann auch als BGE-ler konsumieren willst.

Bis auf die Grundversorgung (ich bin Minimalist) will ich gar nicht so viel konsumieren.

Damit es trotzdem weiter Leute gibt, die arbeiten, bekommen die dafür halt noch extra was oben drauf.

Beträgt das BGE 3000 €, so bekommt halt die Krankenschwester oder der Supermarktmitarbeiter halt insgesamt 6000 €, hat also 3000 € mehr, als jemand, der nur das BGE bezieht. Die 3000 € zusätzlich sind dann die Motivation zu arbeiten.

Das mit dem BGE könnte auch vielen MABs helfen weil dadurch das M im LMS (Look-Money-Status) gestärkt wird und somit viele MABS attraktiver auf Frauen wirken.

[DaRealOnionhead]

Das mit dem BGE könnte auch vielen MABs helfen weil dadurch das M im LMS (Look-Money-Status) gestärkt wird und somit viele MABS attraktiver auf Frauen wirken.

...und es würde gleichzeitig das M in LMS bei den Nicht-Mabsen stärken. Alles bleibt im Prinzip gleich. So landen wir wieder auf Start.

[Goldilocks]

Ich habe heute einen Artikel gelesen, der zumindest eine meiner Sorgen bez. Ansteckung etwas gemindert hat, da hier im Thread Asthma ja auch schon erwähnt wurde: https://m.tagesspiegel.de/wissen/kortis ... 27528.html

[NBUC]

Du drehst das Hamsterrad auch nicht primär dafür, dass "Gewinn einiger weniger" rausfällt, sondern damit die Produkte und Dienstleistungen bei rausfallen, die du dann auch als BGE-ler konsumieren willst.

Bis auf die Grundversorgung (ich bin Minimalist) will ich gar nicht so viel konsumieren.

Damit es trotzdem weiter Leute gibt, die arbeiten, bekommen die dafür halt noch extra was oben drauf.

Beträgt das BGE 3000 €, so bekommt halt die Krankenschwester oder der Supermarktmitarbeiter halt insgesamt 6000 €, hat also 3000 € mehr, als jemand, der nur das BGE bezieht. Die 3000 € zusätzlich sind dann die Motivation zu arbeiten.

Das mit dem BGE könnte auch vielen MABs helfen weil dadurch das M im LMS (Look-Money-Status) gestärkt wird und somit viele MABS attraktiver auf Frauen wirken.

Auch diese deine Grundversorgung muss jemand erst einmal bereitstellen.
Wobei 3000€ ja schon erheblich sind, die meisten "gesellschaftliche Teilhabe gesichert"-Modelle reden von 1200-1600€+KK dazu.

Und bei dem "oben drauf" bleibt es ja nicht.
Bei 3000/1500€ (bei aktueller Kaufkraft) werden jede Menge Leute sagen (wie du und ich ja wohl auch) : Die 3000/1500 habe ich im Sack, da arbeite ich nicht mehr oder wenigstens nicht mehr voll. Gleichzeitig muss das BGE ja auch noch finanziert werden.
Das kann man dann von allen holen (dann ist das BGE aber nicht mehr bei der alten Kaufkraft.) oder nur von denen, welche noch weiter wirtschaften (und damit deren "Bonus"). Diese Leute bekommen also nicht ihren Lohn obendrauf, sondern erheblich weniger. Er müsste seine normalen Steuern zahlen und den Zusatzanteil, der für das BGE notwendig würde. Letztlich wäre das dann die Überlegung 1500 lau oder in Summe 2500 für 40h Arbeit. Diese Leute werden dann auch überlegen, ob sich das dann lohnt, sie auch aufhören oder sie deutlich mehr verdienen wollen und damit fordern als 5,88 netto. (Von anderen Preistreibereien durch Anbieter aber auch Wechselkurseffekten ganz zu schweigen)
Damit steigen aber in beiden Fällen die Preise und das alte BGE erfüllt nicht mehr das Versorgungskriterium und müsste erhöht werden. Diese Erhöhung wiederum müsste aber auch wieder finanziert werden und die Todesspirale nimmt ihren Weg.

[Axolotl]

Und bei dem "oben drauf" bleibt es ja nicht.
Bei 3000/1500€ (bei aktueller Kaufkraft) werden jede Menge Leute sagen (wie du und ich ja wohl auch) : Die 3000/1500 habe ich im Sack, da arbeite ich nicht mehr oder wenigstens nicht mehr voll. Gleichzeitig muss das BGE ja auch noch finanziert werden.

Allein der ganze Sozialapparat in Deutschland, inkl. Rattenschwanz, verschlingt fast eine Billion Euro jährlich. Allein davon wäre ein Grundeinkommen von 1000 Euro zu sichern. (1.000.000.000.000/83.000.000/12=1004,01 abgerundet)

Das kann man dann von allen holen (dann ist das BGE aber nicht mehr bei der alten Kaufkraft.) oder nur von denen, welche noch weiter wirtschaften (und damit deren "Bonus"). Diese Leute bekommen also nicht ihren Lohn obendrauf, sondern erheblich weniger.

Genaugenommen würden sie auch nicht viel weniger als jetzt haben, die Steuerlast nicht oder nicht signifikant steigen würde.

Er müsste seine normalen Steuern zahlen und den Zusatzanteil, der für das BGE notwendig würde.

1500 Euro plus wäre auch ungerechtfertigte Mehrbelastung und würde nicht dem Sinn des BGE entsprechend. Realistischer sind irgendwo zwischen 1000 und 1100 Euro. Das BGE soll ja gar nicht zum Luxusleben ausreichen. Der Anreiz dahinter soll sein, Grundsicherung plus. Menschensollen also zum Arbeiten angeregt werden, wobei ihnen gleichzeitig ein Rettungsanker gegeben wird. Somit sind Arbeitnehmer nicht mehr Lohnsklaven und können eine enspanntere Position gegenüber den Arbeitgebern einnehmen. Das schafft mittelfristig sogar Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Denn man könnte dann selbst Geringverdiener unterhalb des Steuerfreibetrags entsprechend besteuern.

Letztlich wäre das dann die Überlegung 1500 lau oder in Summe 2500 für 40h Arbeit. Diese Leute werden dann auch überlegen, ob sich das dann lohnt, sie auch aufhören oder sie deutlich mehr verdienen wollen und damit fordern als 5,88 netto. (Von anderen Preistreibereien durch Anbieter aber auch Wechselkurseffekten ganz zu schweigen)
Damit steigen aber in beiden Fällen die Preise und das alte BGE erfüllt nicht mehr das Versorgungskriterium und müsste erhöht werden. Diese Erhöhung wiederum müsste aber auch wieder finanziert werden und die Todesspirale nimmt ihren Weg.

Ziemlich pessimistische Einschätzung, zumal es wie gesagt auch nicht Sinn des BGE ist ein Lotterleben zu finanzieren. Manchen wird das reichen klar. Andere werden sich aber auch mal Luxus gönnen wollen und genau darin liegt der Anreiz einen Zuverdienst zu haben, was wiederum Einnahmen garantiert.

[NBUC]

Allein der ganze Sozialapparat in Deutschland, inkl. Rattenschwanz, verschlingt fast eine Billion Euro jährlich. Allein davon wäre ein Grundeinkommen von 1000 Euro zu sichern. (1.000.000.000.000/83.000.000/12=1004,01 abgerundet)

In dieser knappen Billion hast du aber alle Abgaben, welche in diese Richtung wandern mit drin, inkl. Renten, medizinische Versorgung, Pflege, Beschäftigte im sozialen Bereich... .
Wenn du den Kuchen so verteilst wäre das dann grob die neoliberale Variante, wo du einmal den Festbetrag bekommst und dann für den Rest selbst verantwortlich bist - tot oder lebendig.
Und wenn ein Teil derjenigen, die bisher eingezahlt haben, ganz oder teilweise aussteigen, bleibt das auch nicht lange bei der Billion Einnahmen.

Genaugenommen würden sie auch nicht viel weniger als jetzt haben, die Steuerlast nicht oder nicht signifikant steigen würde.

Im Modell "alle" wäre das z.b. die Mehrwertsteuer. Wenn dann die Preise z.B. um 25% steigen ist die Kaufkraft des BGE plötzlich nur noch 80%.
Dazu kommt die Verminderung des Arbeitsangebots und aus der Richtung dann auch noch steigenden Preisen, umso mehr, wie du den noch arbeitendne Leuten dann Teile ihres Einkommen wegnimmst.

Das schafft mittelfristig sogar Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Denn man könnte dann selbst Geringverdiener unterhalb des Steuerfreibetrags entsprechend besteuern.

Ganz sicher nicht. Wo kaum was ist, kommt auch kaum was rein. Und für ein paar wenige Kröten wird nahezu keiner arbeiten, insbesondere in den unlustigen Jobs. Selbst wenn du die neuen Origamifalter besteuerst, kannst du effektiv auch nur Origamifiguren damit umverteilen.

Ziemlich pessimistische Einschätzung, zumal es wie gesagt auch nicht Sinn des BGE ist ein Lotterleben zu finanzieren. Manchen wird das reichen klar. Andere werden sich aber auch mal Luxus gönnen wollen und genau darin liegt der Anreiz einen Zuverdienst zu haben, was wiederum Einnahmen garantiert.

Du musst aus den geschilderten Effekten heraus so zunehmend mehr umverteilen, so dass dieser Zuverdienst gegen 0 gehen wird.
Aber solange man ohne Zuarbeit nicht verhungert, wird es auf mittlere Sicht ohne Startrek-Replikator, sprich diese Minimalversorgung komplett quasi ohne Arbeitskräfte decken zu können) auf den Zusammenbruch hinauslaufen, da es eine selbstverstärkende Abwärtsspirale ist.

[Axolotl]

In dieser knappen Billion hast du aber alle Abgaben, welche in diese Richtung wandern mit drin, inkl. Renten, medizinische Versorgung, Pflege, Beschäftigte im sozialen Bereich... .

Was durch das BGE ja eh nicht mehr nötig ist. Jeder hat ja seinen Festbetrag.

Wenn du den Kuchen so verteilst wäre das dann grob die neoliberale Variante, wo du einmal den Festbetrag bekommst und dann für den Rest selbst verantwortlich bist - tot oder lebendig.

Und wenn ein Teil derjenigen, die bisher eingezahlt haben, ganz oder teilweise aussteigen, bleibt das auch nicht lange bei der Billion Einnahmen.

Wieso jetzt Einnahmen? Das sind die staatlichen Ausgaben pro Jahr.

Im Modell "alle" wäre das z.b. die Mehrwertsteuer. Wenn dann die Preise z.B. um 25% steigen ist die Kaufkraft des BGE plötzlich nur noch 80%.
Dazu kommt die Verminderung des Arbeitsangebots und aus der Richtung dann auch noch steigenden Preisen, umso mehr, wie du den noch arbeitendne Leuten dann Teile ihres Einkommen wegnimmst.

Wo nimmst du eine Verminderung des Arbeitsangebotes her? Überhaupt macht deine ganze Rechnung nur unter einem Aspekt Sinn, nämlich dass sich trotz BGE nichts verändert

Ganz sicher nicht. Wo kaum was ist, kommt auch kaum was rein. Und für ein paar wenige Kröten wird nahezu keiner arbeiten, insbesondere in den unlustigen Jobs. Selbst wenn du die neuen Origamifalter besteuerst, kannst du effektiv auch nur Origamifiguren damit umverteilen.

Du willst mir also erzählen es gibt nicht genug Arbeit? Komisch, dass manche Leute die Arbeit für zwei machen. Und das meine ich nicht mal als Euphemismus. Es gibt Leute die arbeiten unbezahlt 20, 30 oder 40 Stunden mehr die Woche. Stunden die Woche. Und warum? weil der Arbeitgeber ihnen droht. Entweder mit Entlassung oder Gehaltseinbußen. Das BGE wird also zur Stärkung des Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber beitragen. Dadurch werden Arbeitgeber letztlich gezwungen sein die Löhne anzupassen oder entsprechende Arbeitskräfte zu generieren.

Du musst aus den geschilderten Effekten heraus so zunehmend mehr umverteilen, so dass dieser Zuverdienst gegen 0 gehen wird.
Aber solange man ohne Zuarbeit nicht verhungert, wird es auf mittlere Sicht ohne Startrek-Replikator, sprich diese Minimalversorgung komplett quasi ohne Arbeitskräfte decken zu können) auf den Zusammenbruch hinauslaufen, da es eine selbstverstärkende Abwärtsspirale ist.

Das rechne mir mal detailliert vor.

[Calliandra]

Kinnings, ich weiß ja nicht, ob ihr schon mal von der Forenregel gehört habt, dass hier politische Diskussionen nicht erwünscht sind. Und hier wird seitenweise über's BGE diskutiert Bitte wieder zurück zum Thema!

[Reinhard]

Mist. "Zunahme gesellschaftlicher Spannungen" hatte ich nicht in der Liste.

[Freier Mensch]

Mich würde mal interessieren, ob sich eure Ängste bestätigt haben oder nicht.

[Reinhard]

Mich würde mal interessieren, ob sich eure Ängste bestätigt haben oder nicht.

Die Krise ist noch lange nicht rum.

[Freier Mensch]

Mich würde mal interessieren, ob sich eure Ängste bestätigt haben oder nicht.

Die Krise ist noch lange nicht rum.

Natürlich, aber viele, inklusive mir, hatten ja auch Angst vor den Kurz und Mittelfristigen Folgen.

[Axolotl]

Natürlich, aber viele, inklusive mir, hatten ja auch Angst vor den Kurz und Mittelfristigen Folgen.

Und? Sind die weg? Weil letztlich ist das Virus noch da. Die Suppe kocht nur gerade etwas auf Sparflamme. Wenn es optimal läuft bleibt es dabei, wen nicht dann haben wir den Salat.

[°°°Raupe]

Vermutlich wird mein Fitnessstudio 2 Strassen weiter den Bach runter gehen.
Der Chef ist ein Honk und 150 Leute haben schon gekündigt.
Die nächsten Studios sind weiter weg und überfüllt.

[Daniog]

Mich würde mal interessieren, ob sich eure Ängste bestätigt haben oder nicht.

Im Moment wird es bei mir in der Firma noch nicht, kritisch, aber wenn wir im Juli nicht fliegen können, bekomme ich Probleme.

Kranke Mitarbeiter habe ich zum Glück keine und der Homeofficemist ist schon ein Monat beendet, d.h. die Abläufe laufen intern wieder fast normal.

[Nadine]

Kranke Mitarbeiter habe ich zum Glück keine und der Homeofficemist ist schon ein Monat beendet, d.h. die Abläufe laufen intern wieder fast normal.

Dann beneide ich deine Mitarbeiter, Daniog. Wir haben Freitag eine Mail bekommen, daß das Homeoffice vorerst weiterläuft und die Erfahrungen positiv seien. Ich hoffe, die Geschäftsleitung kommt nicht auf die Idee, einen Dauerzustand daraus zu machen; günstig wäre es ja - die Miete für das Firmengebäude würde wegfallen, Reinigungspersonal usw. bräuchte man auch nicht mehr … Den Sommer schaffe ich schon noch, aber wenn zum Rund-um-die-Uhr-Alleinsein noch die Winterdunkelheit dazukommt … ? Aber ich male mir das wohl besser nicht aus.

Tja, das sind meine privaten kleinen Sorgen. Wahrscheinlich sollte ich froh, daß "meiner" Firma nicht die Pleite droht und ich nicht vor dem Ruin stehe, jedenfalls nicht finanziell.

[Daniog]

Kranke Mitarbeiter habe ich zum Glück keine und der Homeofficemist ist schon ein Monat beendet, d.h. die Abläufe laufen intern wieder fast normal.

Dann beneide ich deine Mitarbeiter, Daniog. Wir haben Freitag eine Mail bekommen, daß das Homeoffice vorerst weiterläuft und die Erfahrungen positiv seien. Ich hoffe, die Geschäftsleitung kommt nicht auf die Idee, einen Dauerzustand daraus zu machen; günstig wäre es ja - die Miete für das Firmengebäude würde wegfallen, Reinigungspersonal usw. bräuchte man auch nicht mehr … Den Sommer schaffe ich schon noch, aber wenn zum Rund-um-die-Uhr-Alleinsein noch die Winterdunkelheit dazukommt … ? Aber ich male mir das wohl besser nicht aus.

Tja, das sind meine privaten kleinen Sorgen. Wahrscheinlich sollte ich froh, daß "meiner" Firma nicht die Pleite droht und ich nicht vor dem Ruin stehe, jedenfalls nicht finanziell.

Ich verstehe, dass das allein sein nervig ist, vorallem wenn man alleine ist. Ich war die ganze Zeit in der Firma, ich hätte können auch von zuhause arbeiten. Aber ich bin der Meinung der Chef sollte egal was ist auf dem Posten stehen. Zu hause wäre mir wahrscheinlich auch die Decke auf den Kopf gefallen.

Homeoffice war keine gute Erfahrung für mich als Firmeninhaber. Es hat mich viel Geld gekostet und ist deshalb beendet worden.

Hier mal ein paar Beispiele

Fräsmaschine steht wegen Fehler in der Zeichnung. Der Konstrukteur in Homeoffice ist nicht zu erreichen weder per Telefon noch per Mail. Maschinenstundensatz ein paar hundert Euro plus der Lohn und die Verzögerungen. Die Maschine ist 1,5 Tage gestanden.

Der Buchhalter macht die Löhne zu spät fertig, weil es nicht geschafft hat im Homeoffice vor lauter Rasenmähen, die Lohnüberweisungen rechtzeitig ins Onlinebanking einzulesen. Ich habe den Shitstorm in der Firma am Hals, von denjenigen wo wenn der Lohn später kommt schon ein massives Problem haben.

Meine Azubine bin ich noch nicht los, weil sich die Abschlussprüfung verzögert.

[Volta]

Kranke Mitarbeiter habe ich zum Glück keine und der Homeofficemist ist schon ein Monat beendet, d.h. die Abläufe laufen intern wieder fast normal.

Dann beneide ich deine Mitarbeiter, Daniog. Wir haben Freitag eine Mail bekommen, daß das Homeoffice vorerst weiterläuft und die Erfahrungen positiv seien. Ich hoffe, die Geschäftsleitung kommt nicht auf die Idee, einen Dauerzustand daraus zu machen; günstig wäre es ja - die Miete für das Firmengebäude würde wegfallen, Reinigungspersonal usw. bräuchte man auch nicht mehr … Den Sommer schaffe ich schon noch, aber wenn zum Rund-um-die-Uhr-Alleinsein noch die Winterdunkelheit dazukommt … ? Aber ich male mir das wohl besser nicht aus.

Tja, das sind meine privaten kleinen Sorgen. Wahrscheinlich sollte ich froh, daß "meiner" Firma nicht die Pleite droht und ich nicht vor dem Ruin stehe, jedenfalls nicht finanziell.

So weit ich weiß hast du grundsätzlich ein Anrecht auf einen adäquat ausgestatteten Arbeitsplatz. Der AG kann dich nicht einfach ins Homeoffice verbannen, um Miete zu sparen.