neue (?) Therapiemethoden

[kreisel]

Ich bin gerade eben, über den Newsletter von Tim Schlenzig auf die Methoden ROMPC und TRIMP gestoßen.
Hatte ich beides noch nicht gehört.
Bei EFT, EMDR, SE war ich ja noch so halbwegs im Bilde.

ROMPC wird kurz hier beschrieben
https://xn--brbel-klein-l8a.de/angebote ... aeltigung/

TRIMP wird im Ablauf kurz hier beschrieben
https://books.google.de/books?id=6LzLBg ... en&f=false

Bei TRIMP wollte ich wissen, was lateralisierende Kopfbewegungen sind.

Meine letzte Therapeutin arbeitete mit Focussing, so sind mir diese ganzen Beschreibungen nicht so
fremd. Focussing war damals nicht kassenärztlich zugelassen.

Focussing geht in etwa so:
Man sitzt erstmal bewusst auf dem Stuhl, fühlt seinen Körper, atmet bewusst ect.
Dann fühlt man nach, welche Emotionen oder Themen einen bewegen. Man wählt dann wohl eher
das drängenste und findet ein Wort dafür. Man versucht quasi für die Emotion einen kognitiven
Griff zu bekommen.
Durch die Aufmerksamkeit soll sich das ganze dann auch schon lösen, lockern oder vielleicht will
ja das Gefühl was erzählen und man kann ihm Fragen stellen. "Was brauchst du?" z. B.
Aber es wird nicht komplex diskutiert, es geht nur um kurze empathische Kontaktaufnahme.

Wenn sich etwas leichter und lockerer anfühlt, so soll man dem Raum geben und nur da sein.
Man wird darauf hingewiesen, dass die meisten lockeren leichten warmen Gefühle eher
in Brust oder Bauchraum stattfinden.
in dieser Form hätte man dann etwas verarbeitet und gelöst.

Focussing basiert wohl auf das Prinzip Energie durch Aufmerksamkeit.
Gleichzeitig könnte es auch hilfreich sein, dass Emotion und Ratio verbunden
werden, wenn man Gefühle benennt, und da Gehirnbrücken gebaut werden,
was eine Integration dann darstellen könnte.

Die heutigen Methoden erinnern mich an den Rat meiner Schwester vor 30 Jahren, als
es mir nachhaltig besch... ging aus verschiedenen Gründen.
"Du hast schlechte Gefühle? Mach dir nichts draus. Stell dir vor, das Universum saugt alle
deine Gefühle weg."

Imagination und Phantastereien werden tatsächlich von belasteten Personen
intuitiv oft angewendet, hatte dann später Frau Reddemann als eine der Traumapioniere
in Deutschland festgestellt und es auch in die Methodik mit aufgenommen.

Ich hatte bei Imagination eher eine Blockade. Vorbehalte in Richtung "ist doch
eh nicht echt".
Auf mich wirken die Methoden wie oben beschrieben leider eher wie Homöopathie.
Dass sie durch Glauben helfen, etwas wieder ins fließen zu bringen, in die
Verbindung. Ins Hier und Jetzt mit Aufmerksamkeit.

Entlastend kann es durchaus sein. Aber unterstützend und lösend wohl eher nicht,
das wäre höchstens ein zweitrangiger Effekt, das ich solange und soweit
entlastet bin, dass ich meine Sachen dann in den Griff bekommen kann.

Mich irritiert, dass es soviel mit Glauben zu tun hat. Dass nur die Vorstellung
ausreichen soll und ich kann meine Gefühle lösen, verändern und entlasten.
Aber vielleicht gehts ja auch so?

Sowas könnte man eigentlich auch gut mal in der Schule lehren und hier
auch mehr drüber forschen, finde ich. (Oder erst forschen, und dann
haltbares lehren).

[Giebenrath]

Mich irritiert, dass es soviel mit Glauben zu tun hat. Dass nur die Vorstellung
ausreichen soll und ich kann meine Gefühle lösen, verändern und entlasten.
Aber vielleicht gehts ja auch so?

Man könnte das leicht als Placebo-Effekt abstempeln, aber so einfach ist es nicht. Es geht in der Psychotherapie gerade darum den Glauben an sich selbst zu gewinnen oder seine Vorstellungen zu verändern. Betrachtet man sich psychische Krankheiten nicht als biochemische Stoffwechselstörung ist das genau die richtige Methode.

[kreisel]

Ergänzung noch nach Hinweis aus einer PN - Focusing wird nur mit einem S geschrieben.
Und als Ergänzung noch ein Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Focusing