Das Virus mal wieder

[Ringelnatz]

Ich bin seit März durchgängig im Home Office und mir graut es ehrlich gesagt davor, irgendwann wieder normal ins Büro zu müssen. Das wären bei mir 4 Tage/Wochen. Schon vor Corona hatte ich einen Tag Home Office in der Woche.

Ich arbeite von Zuhause deutlich entspannter und effizienter. Keine Fahrzeit, keine Parkplatzsuche, mehr Ruhe (Büro liegt direkt neben Küche/Sozialraum), weniger Ablenkung...

Da bin ich voll bei dir! 100% Home Office ist ein Segen Ich würde das gerne beibehalten bzw. ein 4:1 Modell fahren: 4 Tage Home Office, 1 Tag Office. Für manche Termine/Veranstaltungen fehlt mir der direkte Kontakt schon und ich merke auch, dass manche Mitarbeiter dem nicht so viel abgewinnen wie ich

In der Freizeit mag ich die Masken nicht besonders (ich fühle mich damit unwohl, so kreislaufmäßig) und auch die eigene Angst (was kann ich problemlos machen, was nicht?) ist auf Dauer doof... Ich möchte mich gern unbeschwert mit Freunden treffen und grade im Winter wäre gemeinsames Essen eben naturgemäß in Innenräumen... Im Fitnessstudio war ich seit Mitte März nicht mehr, werde jetzt meine Mitgliedschaft kündigen. Weihnachten werden wir dieses Jahr auch - anders als sonst - nicht in der erweiterten Familie feiern. Und meine Oma möchte ich gern mal wieder umarmen...

Fazit: Bei mir hat sich sowohl beruflich als auch privat einiges verändert. Beruflich zum Guten, privat eher nicht so. Bzw. doch: Weil ich im Home Office entspannter und produktiver arbeiten kann, ist mein Stresslevel niedriger und ich mache weniger Überstunden. Das ist richtig klasse!

Bisher bin ich in der glücklichen Lage, dass im engsten Kreis niemand an Corona erkrankt ist. Ich hoffe das bleibt so ( ).

[Maverick]

Weniger Arbeit, dadurch noch weniger Geld als ohnehin schon. Und ich muss beim Sport reservieren und kann nicht spontan hinfahren, was manchmal problematisch ist, weiles oft auch ausgebucht ist. Ansonsten hat sich tatsächlich gar nichts verändert, außer, dass man mehr nervige Diskussionen mit nervigen Leuten zu diesem Thema führen muss.

Naja, da gibt es schon einiges. Mein Lauftreff findet noch nicht statt, weil die alle überbesorgt sind, sämtliche Konzerte sind ausgefallen, wo ich jetzt dem Geld hinterherlaufen darf. Meinem Samstag-Abend-Hobby Handball kann ich nicht nachgehen, weil das jetzt auf 300 Zuschauerinnen und Zuschauer begrenzt ist und ich bei der Dauerkartenverlosung leer ausgegangen bin.

Gerade Handball hat mich im Winter immer aufgefangen, weil dann kaum etwas draußen stattfindet und ich dadurch am Wochenende Abendprogramm hatte. Das fällt ja jetzt leider aus. Das werden mitunter traurige Wochenenden. Zumal mein Freundeskreis ziemlich ängstlich ist und nur draußen sitzen möchte beim Essen oder sonstwo und zum Beispiel Kinos komplett meidet. Jetzt kann man ja noch halbwegs etwas unternehmen. Spätestens nach der Zeitumstellung Ende Oktober ist das auch vorbei.

[Gatem]

ein unberechenbares Quarantänerisiko

Quarantäne ist doch eher bezahlter Sonderurlaub ...

Ähm, nein! Quarantäne ist unbezahlter (Sonder)Urlaub. Das ist ja gerade das ironische an der ganzen Sache: Wenn du das Virus tatsächlich hast, dann bist du krankgeschrieben und bekommst die normale Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Bist du allerdings nicht infiziert (=gesund) und nur aufgrund von behördlicher Anordnung in Quarantäne, dann besteht kein Anspruch auf Bezahlung, da du deiner Arbeit ja nicht nachgehst – außer du bist im Homeoffice.

Zum Thema: Also beruflich hat sich bei mir eigentlich am meisten geändert. Dadurch, dass viele Kollegen im Homeoffice sind, ist im Büro deutlich weniger los, womit meine sozialen Kontakte noch weiter reduziert sind.
Privat hatte ich schon vorher keine Kontakte, womit sich da eigentlich nichts geändert hat. Interessant finde ich lediglich, dass ich die sozialen Einschränkungen tatsächlich als Einschränkungen empfinde, obwohl hier Dinge beschränkt werden, die ich eigentlich vorher nie in Anspruch genommen habe und vermutlich auch weiterhin nicht brauchen würde…

[Darth Bane]

Auch das man keine Gastronomie mehr besuchen kann weil man dann durch die Kontaktverfolgung ein unberechenbares Quarantänerisiko eingeht wird jetzt wo es langsam kälter wird draußen zu einem Thema.

Das lässt sich kinderleicht durch die Angabe von Fakedaten umgehen. Personal in Gaststätten hat nämlich überhaupt keine Befugnisse, deine Identität durch eine Ausweiskontrolle zu überprüfen.

[eiertanz]

Bist du allerdings nicht infiziert (=gesund) und nur aufgrund von behördlicher Anordnung in Quarantäne, dann besteht kein Anspruch auf Bezahlung, da du deiner Arbeit ja nicht nachgehst

Dafür bekommst du Entschädigung vom Gesundheitsamt.

[Girassol]

Ich würde das gerne beibehalten bzw. ein 4:1 Modell fahren: 4 Tage Home Office, 1 Tag Office. Für manche Termine/Veranstaltungen fehlt mir der direkte Kontakt schon und ich merke auch, dass manche Mitarbeiter dem nicht so viel abgewinnen wie ich

4 Tage Home Office und 1 Tag vor Ort wäre mir auch an liebsten. Ich könnte mir gut vorstellen, dann immer zum Team Meeting ins Büro zu kommen und auch mal außer der Reihe, wenn ein z.B. ein Kundentermin ansteht oder so. Ich werde das spätestens beim nächsten Mitarbeitergespräch ansprechen. Aktuell ist eh keine Rückkehr seitens der Firma zu unserer vorherigen Regelung geplant, aber da bei mir ein Umzug ansteht, habe ich auch schon mal fallen lassen, dass ich es mir nicht vorstellen kann, 4-mal die Woche zur Arbeit zu pendeln.

Daher hilft mir Corona hoffentlich insofern, dass die Chefs sehen, dass es auch läuft, wenn ich größtenteils nicht vor Ort bin. Das letzte halbe Jahr war ich genau 0-mal im Büro, da sollte es langfristig auch mit einem Tag pro Woche vor Ort im Büro klappen.

[tenorita]

Bist du allerdings nicht infiziert (=gesund) und nur aufgrund von behördlicher Anordnung in Quarantäne, dann besteht kein Anspruch auf Bezahlung, da du deiner Arbeit ja nicht nachgehst

Dafür bekommst du Entschädigung vom Gesundheitsamt.

Anders rum!
Der Arbeitgeber muss weiter zahlen, kann sich das Geld für die Ausfallzeit aber vom Staat holen.
Das gilt nur, wenn die Quarantäne behördlich angeordnet ist.

[Versingled]

Will ich irgendwohin -> Bußgeldlappen.
Will ich irgendwo rein -> Bußgeldlappen.
Muss ich arbeiten -> Bußgeldlappen.

Für mich hat sich es insofern verändert, dass mir dieses Affentheater auf den Sack geht. Auch das ständige Geschwafel von Lockerungen und das ständige androhen von Verschärfungen. Und gewisse brillentragende "Wir wäääärden alle stääääärbäään" Schreier ...

In mir baut sich langsam aber sicher immer mehr Wut auf.

[Maverick]

Und gewisse brillentragende "Wir wäääärden alle stääääärbäään" Schreier ...

Karlchen?

[Versingled]

Und gewisse brillentragende "Wir wäääärden alle stääääärbäään" Schreier ...

Karlchen?

Ich nenne keine Namen ... jeder mag sich denken wer gemeint ist.

[DaRealOnionhead]

...von allem etwas.
Am wenigsten aber noch beruflich, da Arbeitslosigkeit schon vorher feststand.
Ich muss lediglich zu den vorher bereits gegebenen Papierkram für meine kleine Nebenbeschäftigung eine Kontaktverfolgungsliste führen und mir sämtliche Unterschriften einholen. Meine Fortbildungen sind inzwischen hybrid (die Hälfte der Fortbildungsstunden darf man online machen - den Rest weiterhin (oder wieder) in Präsenzform.

Im privaten Bereich kann ich meinen Einzelbeschäftigungen fast wie vorher wieder nachgehen. Allerdings habe ich meine alte Clique von der Uni (zumindest die außerhalb von HB) seit dem Lockdown nur noch virtuell gesehen. Das deprimiert mich am meisten.

Was ich von Mitte März bis heuer sonst noch getan hätte, aber wegen Corona/der Bechränkungen nicht geht/ging (geplant + was ich sonst die Jahre zuvor gemacht hätte):

- über die Breminale laufen + mind. ein Sommer-AB-Treffen auf die Beine stellen, wo das vllt Programm gewesen wäre
- meine erste Ü30-Party aufsuchen
- so 2-3 Fachschaftsparties besuchen + nochmal genausoviele anlasslose Discobesuche mit 1-3 Uni-Leuten.
- um die 2 Spiele im schönen Westfalenstadion besuchen. Und je nach Finanzlage nochmal so viele Auswärtsspiele.
- ein paar Messebesuche (hauptsächlich beruflicher Natur)
- und sonst noch ein paar Sachen, die ich wieder vergessen habe

Im Spätsommer hatte ich noch eine Urlaubsreise, die mir etwas Erholung und mentale Entgiftung/Abstand zu Corona gebracht.
So kann ich vieles in der Außenwelt im Moment wieder entspannter sehen.
Im Urlaub musste ich mich bewusst dazu entscheiden, wenn ich etwas zur aktuellen Lage hören wollte.
Allerdings ist zuhause im Alltag wieder die Glotze an. Da triggern die Nachrichten einen schon wieder...
genauso wie der Leierkasten, der fleißig durch die Talkshows als Coronazahlen-Orakel von Düren tingelt.

Es haben sich also ein paar Sachen für mich verändert - ich hoffe mal, bald zur Abwechslung mal etwas zum Guten hin

[Optimist]

Ich habe in einer Bundesbehörde gearbeitet und wurde bereits Ende März bei der Zeitarbeitsfirma abgemeldet, weil man nicht wusste wie man Home Office für Leiharbeitnehmer umsetzen soll. Hab danach dann zwei Monate Kurzarbeitergeld bezogen und dann die Kündigung erhalten. Schreibe zwar fleißig Bewerbungen, aber in der aktuellen Situation was Neues zu finden ist nicht einfach. Hab sowieso nicht den allerbesten Lebenslauf wegen gesundheitlicher Probleme und einem abgebrochenen Studium im letzten Jahrzehnt (das zweite Studium habe ich aber erfolgreich abgeschlossen). Ich bin einfach nur froh, dass ich nur für mich selber verantwortlich bin und in der aktuellen Situation keine Familie ernähren muss.

Das Tragen von Masken im ÖPNV und Geschäften finde ich nicht besonders belastend, da sollte sich niemand drüber aufregen. Aber ich kann verstehen, dass der Verzicht auf Stadionbesuche, Clubbing, Tanzen, Konzerte etc. schon belastend sein kann. Wenn man Hobbies hat, die sich problemlos in den eigenen vier Wänden ausüben lassen, ist man aktuell schon privilegiert.

[Axolotl]

Schreibe zwar fleißig Bewerbungen, aber in der aktuellen Situation was Neues zu finden ist nicht einfach.

Ja. Es ist wirklich schwierig derzeit.

Hab sowieso nicht den allerbesten Lebenslauf wegen gesundheitlicher Probleme und einem abgebrochenen Studium im letzten Jahrzehnt (das zweite Studium habe ich aber erfolgreich abgeschlossen).

Das ist aber gar nicht so ungewöhnlich. Viele brechen Studien ab und nehmen sie später wieder auf oder wechseln den Studiengang. Wichtig ist nur, dass man das gut begründen kann und nicht mit "Ja, ich hatte eines morgens keinen Bock mehr und habe es gelassen" ankommt.

[eiertanz]

und einem abgebrochenen Studium im letzten Jahrzehnt (das zweite Studium habe ich aber erfolgreich abgeschlossen).

Wenn das zweite erfolgreich ist, ist das erste doch egal. Mal angenommen, du hast zuerst Geschichte studiert und dann Mathe. Wenn du Mathematiker werden möchtest, ist es doch irrelevant, wie du dich im Geschichtsstudium angestellt hast.

Nur für eine Bewerbung als Historiker wäre es problematisch.

[Optimist]

und einem abgebrochenen Studium im letzten Jahrzehnt (das zweite Studium habe ich aber erfolgreich abgeschlossen).

Wenn das zweite erfolgreich ist, ist das erste doch egal. Mal angenommen, du hast zuerst Geschichte studiert und dann Mathe. Wenn du Mathematiker werden möchtest, ist es doch irrelevant, wie du dich im Geschichtsstudium angestellt hast.

Nur für eine Bewerbung als Historiker wäre es problematisch.

Die Personalabteilungen deutscher Unternehmen sind da leider sehr konservativ.

[Dérkesthai]

-Die Maske fand ich zu Beginn blöd und sie nervt bei längeren Fahrten schon. Aber im Moment habe ich davon keine oder nicht allzu oft. Auch keine richtige "downside".
-Dass es so schnell kein Ende gibt, damit hab ich mich schon vor Wochen / Monaten abgefunden.
-Mich freut es, dass die Leute angehalten sind wegen der ganzen Sache auf Abstand zu gehen. Das verringert den Nervfaktor in Bus, Bahn und vor allem beim Einkaufen erheblich. Das kann gerne so bleiben.

Die einzige Downside ist, dass es dafür eine Erkrankung benötigt und die Auswirkung der Krankheit für zu viele Menschen.

Die Spaltung war schon vorher da und kommt jetzt nur stärker zum Vorschein. Ist also, zumindest für mich, nichts Neues.

[eiertanz]

Die Personalabteilungen deutscher Unternehmen sind da leider sehr konservativ.

Ich frage mich, was die sich da denken.

[Montecristo]

Wo ist in eurem Leben der Unterschied von "vor dem Virus" und jetzt?

Wieso kann man "beruflich" und "privat" nur alternativ wählen? Kann doch durchaus beides der Fall sein??

Und ja: Es ist alles anders. Und es ist Mist.

LG Montecristo, der gerade versucht seinen Corona-Test zu organisieren ohne den er wo in Berlin im Oktober nicht reinkommt.... *HAARE RAUF*

[Dagdieb]

Für mich hat sich es insofern verändert, dass mir dieses Affentheater auf den Sack geht. Auch das ständige Geschwafel von Lockerungen und das ständige androhen von Verschärfungen. Und gewisse brillentragende "Wir wäääärden alle stääääärbäään" Schreier ...

In mir baut sich langsam aber sicher immer mehr Wut auf.

Haha, ja. Inzwischen klingen die Zeugen Jehovas in ihrem Wachturm richtig optimistisch im Vergleich zum Angstporno manch Anderer. Naja, man muss das Beste draus machen und zumindest hat man etwas zum Schmunzeln. Ich denke da an die Talkshows im April, als ein Öffnen der Restaurants laut eines Gastes, der seit Corona gefühlt täglich in irgendeiner Sendung besorgt sein darf, zur baldigen Apokalypse führen sollte. Ich finde es ja okay, wenn jemand extrem ängstlich ist, ist ja nicht mein Problem, aber sich schon fast dafür Entschuldigen zu müssen, dass man nicht an den Untergang glaubt, geht mir ein wenig zu weit.

Zum Thema:
Für mich hat sich beruflich mehr Home Office ergeben, finanziell läuft's, davor auf die richtigen Unternehmen gesetzt (cloud etc.). Sozial sah es anfangs (März, April) etwas düster aus, inzwischen ist das im Freundeskreis aber auf normalem Niveau, auch was Körperkontakt etc angeht. Feiern gehen halt aktuell nur privat und in. Kleinerem Rahmen, gut für diejenigen, die in großen Häusern ohne Nachbarn wohnen oder die entsprechenden Leute kennen;) Urlaube sind etwas abenteuerlicher geworden, man weiß nie, wo die nächste Quarantäne lauert. Aktuell bin ich in Österreich und das ist ja schon so teilweise auf der roten Liste, da steht vielleicht bald wieder Home Office an.

[Neugierig]

Bin ab morgen mitten drin im lokalen Lockdown.