Abstimmung zum 16. Schreibwettbewerb zum Thema "Zeit"

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.

Welche 3 Beiträge gefallen dir besonders gut?

Umfrage endete am 16 Dez 2011 20:35

Zu spät. Schon wieder...
3
7%
Die Zeit ist stehengeblieben...
3
7%
„Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen.“ ...
3
7%
Die vier Jahreszeiten - Ein Zyklus in vier Bildern
5
12%
Zeit
3
7%
„Die Zeit heilt alle Wunden“ ...
4
10%
Die Einsamkeit des Sekundenzeigers
6
14%
Endlich.
2
5%
In verschiedenen Zimmern hängen alte Wandkalender...
5
12%
Januar
5
12%
Die Zeit verflog in dieser Woche so schnell ...
3
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 42

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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schwarzkaeppchen
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Abstimmung zum 16. Schreibwettbewerb zum Thema "Zeit"

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Beim 16. Schreibwettbewerb zum Thema "Zeit" wurden viele kreative Beiträge eingesendet. Vielen Dank an alle Schreiber. Ihr hattet echt tolle Ideen.

Also schreiten wir zur Abstimmung. Du hast bis zu 3 Stimmen, die du deinen Lieblingsbeiträgen geben darfst. Die Abstimmung endet am Freitag, den 16. Dezember.

Viel Spaß beim Lesen und Abstimmen!

schwarzkaeppchen



Hier nun noch einmal die 11 Beiträge:

Beitrag 1:

Zu spät. Schon wieder.
Völlig außer Atem hört sie auf zu rennen und schaut der Bahn hinter her.
Sie schaut sich um und lässt sich auf die nächste Bank fallen. Sie schließt die Augen.
Zeit. Hatte sie schon lange nicht mehr. Und nun ist sie da. Auf dem Bahnsteig. So ungewollt , ungeplant und unerwünscht. Musik kommt aus dem Lautsprecher,…”time to say goodbye”… sie schlägt die Augen auf und schaut gegen einen braunen Kaffeebecher. “Kaffee?”…Sie greift zum Becher und schaut der Person zu, wie sie sich ebenfalls auf die Bank fallen lässt. Sie lächelt und lehnt sich zurück. Aus dem Lautsprecher singt irgendjemand “never say never”,…Ja,es ist nie zu spät!


Beitrag 2:

Die Zeit
ist stehen geblieben.
Letztes Jahr oder vorletztes
Wurde der Kalender zuletzt umgestellt.

Die Zeit
Rast davon.
Noch viel steht aus.
Doch das Alter naht heran.

Die Zeit
Zurück auf
Momente des Glücks
Wer würde das nicht wollen?

Die Zeit
Einmal vor auf
Eine glückliche Zukunft.
Wie viel Zeit wird übersprungen?

Die Zeit
Reicht nicht aus
All das zu schaffen
Was liegen geblieben ist.

Die Zeit
Zieht sich
Wie Kaugummi,
Wenn du Grübelst.

Die Zeit
Wo ist sie hin?
Wenn es dunkel wird,
Steht die Frage im Raum.

Die Zeit:
Fremd, denn
Zu selten bist du im
Jetzt.


Beitrag 3:

„Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen.“ Es war schon merkwürdig, dass ihm genau dieses Zitat in den Kopf kam. Offenes Feuer sollte er jetzt besser vermeiden, schließlich saß er hier auf mehreren hundert Kilogramm Sprengstoff. Die Leute da oben würden gleich ihr blaues Wunder erleben, so etwas würde die Welt noch nicht gesehen haben. Doch es kam auf genaues Timing an und da war sie wieder, die Zeit. Unerbittlich war sie, die Zeit, einmal den korrekten Moment verpasst und er würde niemals wieder kommen. Kurz nachdem die Band verstummte, sollten auch die Gespräche der mehreren hundert Gäste verstummen.

Er sah auf seine Uhr. Nur noch wenige Minuten, nur noch wenig Zeit. Er überprüfte noch einmal die Verkabelung, es musste alles glatt gehen. Die Band setzte zum letzten Song an. Das war der Zeitpunkt. Er nahm den Auslöser in die Hand und blickte aus dem Dunkel auf die Bühne der großen Dachterasse des Hotels. Die Band spielte die letzten Akkorde und verneigte sich vor ihrem Publikum. Jetzt war er da, der richtige Zeitpunkt. Diesen Abend würde die Stadt nicht vergessen.
Sein Daumen lag nervös auf dem Auslöser. Der große Knall sollte seinen Effekt nicht verfehlen. Der Applaus ebbte ab, einen kurzen Moment würde gleich Ruhe herrschen. Er drückte den Auslöser. Die Batterien sorgten für einen Zündfunken und entzündeten die Treibladung. Der Sprengsatz stieg empor, es folgten ein greller Blitz und ein ohrenbetäubender Knall. Die Partygäste blickten zur Quelle des Lärms und verstummten. Jetzt hatte er ihre Aufmerksamkeit. Er schaltete auf das Automatikprogramm und drückte erneut den Auslöser. Weitere Funken entzündeten Treibladungen, die Raketen stiegen in den Himmel und zauberten zur nun ertönenden Musik blaue Explosionen an den makellosen Nachthimmel, ein blaues Wunder.

Er war ein Künstler, der Himmel seine Leinwand, Feuer seine Farbe und die richtige Zeit sein Pinselstrich.


Beitrag 4:

Die vier Jahreszeiten
Ein Zyklus in vier Bildern


I. Frühling

Ich wache auf, es ist halb vier.
Du schläfst ganz sanft rechts neben mir.
Was ich auch mache oder tu,
ich krieg’ die Augen nicht mehr zu.
Das ist, da kann man nichts dran machen,
Frühlinkserwachen.


II. Imposant

Endlich ist es nun soweit,
Sommer, Sonne, Urlaubszeit.
Herrlich ist es hier am Strand,
außer du hast imposant.


III. 2 mal Herbst

Du, der die Blätter stürzen lässt,
und bunt die Landschaft uns einfärbst
umpustest alles, was nicht fest,
du bist der Herbst, du bist der Herbst.

Du blondes Gold vom Nordseestrand
das bunt du meine Laune färbst,
so frisch gezapft in meiner Hand,
du bist das Herbst’, du bist das Herbst’.


IV. Winter

Norbert steht am Spielomat,
Mona steht dahinter.
Und sie fragt sich unverzagt:
“Verliert oder geWinter?”


Beitrag 5:

Zeit

Zeit hat man.

Zeit schenkt man.

Zeit nimmt man sich.

Ein Blick auf die Uhr. Zeit verrinnt.

Ein Blick auf den Kalender. Die Zeit läuft immer schneller.

Mit jedem Jahr.

Ein Blick auf mein Geburtsdatum. Das waren noch Zeiten.

Zeit vergeht.

Zeit kommt.

Es wird Zeit.


Beitrag 6:

„Die Zeit heilt alle Wunden“, heißt es. Doch wer heilt die Wunden der Zeit? Dies war ihre Aufgabe, eine einsame Aufgabe. Sie war sehr krank gewesen, die Ärzte gaben ihr nur noch Monate, dabei fühlte sie sich prächtig. Dies sollte sich doch bald ändern und das Röntgenbild log nicht. Traurig und verwirrt war sie und das Angebot des Mannes klang einfach zu verlockend: Unsterblichkeit, wenn sie für sie arbeitete. Hätte sie doch nur gewusst, was für ein Angebot das war.
Sie sollte nicht nur nicht sterben, sie sollte auch nicht mehr älter werden. Sie lebte nun außerhalb dessen, was andere Menschen als Zeit verstanden. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, diese Begriffe hatten nur noch eingeschränkte Bedeutung für sie. Ihre Auftraggeber kamen aus einer Zeit, die sie einst als Zukunft betrachtete. Sie sollte dafür sorgen, dass sich ihre Geschichtsbücher nicht änderten, waren doch einige Leute mit dem Inhalt dieser Bücher nicht einverstanden.
Doch was war das für ein Leben? Sie existierte nicht, sie sorgte nur dafür, dass andere weiterhin existierten. In der Renaissance hatte sie sich in einen jungen Dichter verliebt, Jahrhunderte später in einen englischen Leutnant. Sie würde nie mit einem dieser Männer je zusammen sein können. Was hatte sie nur für eine Entscheidung getroffen? Verdammt dazu, die Ewigkeit in Einsamkeit zu verbringen. Sie konnte überall hinreisen, jeden treffen, aber was nützte das, wenn sich niemand an sie erinnern durfte?
Doch nun sollte sich alles ändern. Sie hatte ihren Vertrag neu verhandelt. Sie würde nach dem nächsten Auftrag in ihr altes bald endendes Leben entlassen. Es lief alles nach Vorschrift.
Jahrzehnte später lag sie in einem Krankenbett. Sie war immer noch benommen von den Schmerzmitteln. Sie hatte die ganze Welt und nahezu alle Zeitalter gesehen, doch all dies verblasste vor dem Glück, welches sie nun empfand, denn sie war nicht mehr allein.


Beitrag 7:

Die Einsamkeit des Sekundenzeigers


Stetig drehst du deine Runden
kommst dabei niemals zur Ruh
ob Minuten oder Stunden
niemand schaut dir dabei zu.

Manch Moderner dich ersetzte
nutzt die Zeit nun digital
ob er dich dabei verletzte
war ihm dabei ganz egal.

Sonntag, Nachtschicht, Überstunden
wer wohl diesen ganzen Berg schafft
wirst du krank, kannst nicht gesunden
klarer Fall für die Gewerkschaft.

Selten triffst du die Kollegen
für Minuten, die für Stunden
bist allein auf deinen Wegen
hast die Liebe nie gefunden.


Beitrag 8:

Endlich.

In wenigen Sekunden ist der Kaffee nach einer gefühlten Ewigkeit fertig.
Noch knapp vierzig Minuten,
dann ist Feierabend.
Leider erst Montag. Noch ein langer Weg zum Wochenende.
Immerhin nur noch zwei Wochen bis zum Urlaub.
Rentner müsste man sein.


Beitrag 9:

In verschiedenen Zimmern hängen alte Wandkalender,
mit sorgfältigen Eintragungen
was gewesen ist und wo man mal sein sollte
Woran man sich erinnert
unter centimeterdicken Blöcken
Weshalb liest Du sie eigentlich jetzt?
Und warum wirfst Du sie nicht endlich weg?

Zeitreisen ganz ohne Physik
Heimatstadt, Alben und alte SMS
Vielleicht wirfst du mal einen Blick
in die Taschen deiner alten Winterjacke
Ruhig in den Müll mit dem was du findest
auch wenn im Kopf vieles dadurch kaum verschwindet

Doch dort ist auch schon, was noch sein wird
was zumindest sein soll und man sich vorstellt
und mit der Zeit kommen könnte
wenn Du nicht zuviel gibst, auf das was war
Vergessen musst Du es nicht
aber nimm Dir, was die Zeit Dir gibt

Ist es dein Frühling, so lass nur sprießen
und in deinem Sommer dich reichlich begießen
lasse dich fallen als Blatt der Herbstzeit
und prächtig ummanteln, wenn es im Winter schneit

Eile ist die Mutter der Hässlichkeit
Früh oder spät, alles und jeder reift

alles mit der Zeit
alles zu seiner Zeit


Beitrag 10:

Januar

Eintönig und sonderbar
ist’s vielleicht, doch ist es wahr.
Es beginnt ein jedes Jahr
nun mal mit dem Januar.
Ob das immer schon so war?
Ist das wirklich sonnenklar?
Hey, wie wär’s, im nächsten Jahr,
starten wir mit Februar...


Beitrag 11:

Die Zeit verflog in dieser Woche so schnell,
daß spät ich bin mit einem Beitrag zur Stell'.
Sie heißt ja die besinnliche Weihnachtszeit,
doch was ist daran sinnlich, vermaledeit?

Am Montag suchte ich in einer Hörbar
nach einer Klassik-CD für den Opa.
Mit Freunden am Dienstag gings ins Gedränge,
die Lichter am Markt blendeten die Menge.

Seit Mittwoch kitzelt von Parfüm die Nase,
der Mama schenk ich doch besser 'ne Vase.
Der Donnerstag wurde mit Schmücken verbracht:
Die pieckende Tann' ins Haus bis in die Nacht.

Am Freitag gab es Lebkuchen auf Arbeit,
mit Glühwein hinein in die Völlereizeit!
Was sagt mir nach alledem mein sechster Sinn:
Nächstes Jahr geht's zu der Zeit nach Indien.
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Re: Abstimmung zum 16. Schreibwettbewerb zum Thema "Zeit"

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Schon in so kurzer Zeit wurden 23 Stimmen abgegeben. Dabei muss man echt viel lesen, um zu wissen, welches die Lieblingsbeiträge sind. Aber viele haben die immer neu hereinschneienden Beiträge ja schon letzte Woche gespannt erwartet und gelesen.

Also nur weiter so mit eurer guten Abstimmungsmoral. Jede Stimme zählt!
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

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exlamento

Re: Abstimmung zum 16. Schreibwettbewerb zum Thema "Zeit"

Beitrag von exlamento »

So, kein ganzer Tag mehr verbleibt, also alle nochmal lesen und abstimmen :)
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schwarzkaeppchen
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Re: Abstimmung zum 16. Schreibwettbewerb zum Thema "Zeit"

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Du hast noch 2 Stunden Zeit, zu lesen und abzustimmen!
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

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Re: Abstimmung zum 16. Schreibwettbewerb zum Thema "Zeit"

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Herzlichen Glückwunsch dem Schreiber der Einsamkeit des Sekundenzeigers - ..................... Tusch!!!!!!!!

Der Gewinner ist Valentin.

Wird es noch einen Schreibwettbewerb im Jahr 2011 geben?

Für alle, die es interessiert nun aber auch die Auflösung die anderen Beiträge betreffend:

Zu spät. Schon wieder... wurde von beccylein eingesendet.
Die Zeit ist stehengeblieben... von mir
„Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen.“ ... wurde mir von calcetto geschickt.
Die vier Jahreszeiten - Ein Zyklus in vier Bildern... kam von Kostas Klopsis
Zeit stammt aus der Feder von Milvus
„Die Zeit heilt alle Wunden“ ... war der zweite Beitrag von calcetto
Die Einsamkeit des Sekundenzeigers - der Gewinnerbeitrag von Valentin
Endlich. - ein Stoß"gebet" von Reyn
In verschiedenen Zimmern hängen alte Wandkalender... verfasst von exlamento
Januar - der zweite Beitrag von Kostas Klopsis
Die Zeit verflog in dieser Woche so schnell ..., aber der Verfasser will anonym bleiben.
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen
Valentin
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Re: Abstimmung zum 16. Schreibwettbewerb zum Thema "Zeit"

Beitrag von Valentin »

schwarzkaeppchen hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch dem Schreiber der Einsamkeit des Sekundenzeigers - ..................... Tusch!!!!!!!!

Der Gewinner ist Valentin.

Wird es noch einen Schreibwettbewerb im Jahr 2011 geben?
Oh, vielen Dank - meinen letzten Tusch habe ich in der dritten Klasse beim ersten fehlerfreien Diktat bekommen.
Vielen Dank auch an alle, die die rekordverdächtigen elf Beiträge gelesen und ihre Stimme(n) abgegeben haben. Ich bin sowohl total überrascht als auch erfreut, dass ich mit der Einsamkeit des Sekundenzeigers Gefallen gefunden habe. Vielen Dank.
Und selbstverständlich wird es 2011 noch eine Schreibveranstaltung geben.
No matter where you go, there you are

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