21. Schreibwettbewerb: "Spiel mit dem Feuer"

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Odysseus

21. Schreibwettbewerb: "Spiel mit dem Feuer"

Beitrag von Odysseus »

Das Thema des 21. Schreibwettbewerbs lautet:

Spiel mit dem Feuer

Erlaubt sind alle denkbaren literarichen Stilrichtungen.
Der Text sollte in Deutsch verfasst sein und nicht mehr als 1000 Worte umfassen.

Einsendeschluss ist Montag, 05.03.2012, 18:00 Uhr.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Odysseus

Re: 21. Schreibwettbewerb: "Spiel mit dem Feuer"

Beitrag von Odysseus »

Nachtrag:

Alle Beiträge werden anonym veröffentlicht.
Zusammen mit der Bekanntgabe des Umfrageergebnisses werden die Nick-Namen angegeben,
es sei denn dem wird ausdrücklich widersprochen. Ein Widerspruch sollte idealerweise schon mit der
Zusendung des Beitrages abgegeben werden, spätestens aber bis zum Ende der Umfrage.
Odysseus

21. Schreibwettbewerb: "Spiel mit dem Feuer"

Beitrag von Odysseus »

Fackel 1:
Arsheus - Eine Sage über das Spiel mit dem Feuer

Arsheus ist ein Held aus Rom
Sex macht er nie und nimmer mit Kondom
Der Mann ist stark, der Mann hat Kraft
Und volles Haar von 3Wetter-Taft

Alles Weibsvolk mag ihn richtig
drum nimmt Arsheus sich selbst zu wichtig
Täglich kann er sich verrenken
und seinen Speer im Frauenmeer versenken

Lüstern wirft er seinen Pfeil
Arsheus war doch recht notgeil
Hier die Blonde, da die Brünette
Dort ne Dünne und sogar ne Fette!

Die Sonne fand das gar nicht cool!
Und wünschte sich, Arsheus wär schwul
Sie stieg erbost herab vom Himmel
Und denkt: Ab mit ***' Pi... Haar!

So wurd die Sonne schönes Weib
Ganz prall und rund und ohne Kleid
Arsheus stand schon wieder lang
der Sonne Bein um seine Hüften schlang

Arsheus grinste, genoss das Rittchen
und griff der Sonne an die Tittchen
Doch bald, da war es mächtig heiß
So wie bei seinem Frauenverschleiß?

Wie konnt das sein, was war hier los?
Und dann kam er - der finale Stoß
Noch einmal griff er ihren Po
Dann brannte Arsheus ab wie Stroh

Grad noch ein Nümmerchen geschoben
Stand die Sonne nun am Himmel oben
Drum seid lieb zum Weib, ganz ohne Klage
Das war sie schon, die Arsheus-Sage
Odysseus

21. Schreibwettbewerb: "Spiel mit dem Feuer"

Beitrag von Odysseus »

Fackel 2:

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Spiel mit mir
	komm näher ran
		es knistert doch so schön
		Hell bin ich und hab ein warmes Herz
		Dir ist doch nicht zu heiß?
			Gut so, näher ran
			das wärmt dich und deine Haut		
			ein Schritt noch
				gut, da geht noch was
				hinten kalt und vorne heiß	
				rinnt dir schon der Schweiß?	
				Los, los, ich warte hier	
					ein Schritt noch und du wirst sehn'
					wie Haut und Haare brennen und vergehn'
				Doch was ist das, wo willst du hin
			Du Feigling komm zurück
		Traust du dich nicht, bist du zu feige?	
	Nur wer es wagt kann auch gewinnen	
Ach scher' dich doch vonhinnen.
Odysseus

Fristverlängerung

Beitrag von Odysseus »

Hm, eigentlich war heute Fristablauf.
Allerdings finde ich zwei Beiträge etwas kümmerlich.
Daher verlängere ich noch mal um einem Woche: 12.03.2012, 18:00 Uhr.
Also haut in die Tasten!

.............Bild
Odysseus

21. Schreibwettbewerb: "Spiel mit dem Feuer"

Beitrag von Odysseus »

Fackel 3:
Zarti und Minotaurus

"Willst du nicht, dass tausend Vaginen deinen und nur deinen Saft gurgelten, Zarti? Ist es nicht das, was du wirklich begehrst? Mit Modellautos handeln und Plastiklaster zusammenbauen, glaube mir, ist nicht das, wonach dein Herz sich wirklich sehnt." Zarti (30, ungeküsst) hörte eine Frauenstimme, glaubte jedoch, nur den Ruf einer seiner vielen sterblichen Seelen zu vernehmen. Bis er seinen Blick hob und eine wunderschöne, in schwarzes Tuch gehüllte Frau vor sich sah.

Jeder Mensch hat sein Trauma, seinen wunden Punkt. Wer diesen Punkt errät, kann auf diesen Menschen einen unglaublichen psychischen Druck ausüben. Und Zartis wunder Punkt war eben seine Ungeküsstheit. "Du warst ein so interessiertes Kind, so voller Leben und Tatendrang, und überdies mit hundert Talenten gesegnet. Was ist nur aus dir geworden? Nun bist du bloß noch ein Loser, der heult, weil er keine Frau abbekommen hat." Die Worte der Zauberin verletzten Zarti, als hätte sie ihre Faust in die Magengrube seiner Seele geboxt. "Was willst du von mir, bist du überhaupt real?", fragte der so Getroffene endlich. "So real wie ein nicht erfülltes Bedürfnis nur sein kann."

Das scheinbar unendliche Selbstgefühl der Zauberin ging Zarti mächtig auf den Keks. So recht empören konnte er sich jedoch nicht. Sie machte sich zwar über ihn lustig, doch er wusste zu genau, dass jedes ihrer tödlich gesetzten Worte stimmte. "Was muss ich tun, damit du verschwindest? Lass mich mit meinem Leid allein!", sagte er, allmählich die Fassung verlierend.

"Ich werde erst verschwinden, wenn du dein Existenzproblem gelöst hast. Solange werde ich weiter mit dir sprechen. Den Druck auf dein jämmerliches Ego weiter erhöhen, bis es bricht. Solltest du dich weigern und dein Sehnen weiterhin an die kurze Leine binden, werde ich dich eigenhändig kastrieren." Sie schnipste mit den Fingern - poff! - und eine riesige verrostete Schere erschien, die sie mit beiden Händen hielt. "Ich gebe dir drei Tage. Wenn dich nach Ablauf dieser Frist kein Mädchen geküsst hat, werde ich dich von deiner Sexualität erlösen. Sie wird dich endgültig abwerfen, wie ein Stier den Rodeo-Reiter abwirft, weil deine Kinderseele zu dürr ist zum würdigen Verkehr mit diesen Mächten.

Zarti mobilisierte die letzten Reste seiner Selbstachtung. Er wollte ihr widersprechen, fühlte sich von ihr aber zu durchschaut, als dass er ihr hätte seinen Trotz entgegenschleudern können. Sie kannte ihn zu gut, woher auch immer. Und er wusste nach wie vor nicht, ob er es mit einer wirklichen Frau zu tun hatte. So ließ er sich auf ihr Spiel ein, trotz allem beinahe glücklich. Denn in spätestens drei Tagen würde er wissen, wer er war, ob Loser oder Verkannter.

""Wenn du Eindruck schinden willst, geh auf das Höllenfest. Dort steht der magische Backofen, in dem ungeahnte Schätze verborgen sein sollen. Doch wisse: Sein Feuer lässt sich nicht löschen. Man sagt, dass es bereits seit über hundert Jahren brenne. Vermutlich hat der Zauber seinen Zauberer überlebt, kommt ja immer wieder vor. Wie jedes Jahr werden auch diesmal wieder unzählige Lebensmüde in den Ofen kriechen. Das ist immer eine tolle Show, die ganze Unterwelt schaut zu. Beweis Eier und nimm an diesem Spektakel teil!", sagte die Zauberin. Sie wusste, dass Zarti alles tun würde, was sie von ihm verlangte, denn er fürchtete jede Abweisung von Frauen, und sei sie noch so unberechtigt. Gerade deshalb nahmen sie ihn wohl nicht ernst.

Kaum war Zarti aufgebrochen, um aller Welt seine Männlichkeit zu beweisen, zog sich die Zauberin aus. "Immer diese dämlichen Märchenklamotten! Teuer in der Anschaffung, kaum zu reinigen und obendrein auch noch furchtbar unbequem!" Sie legte sich nackt auf ihr Bett. Mit einem Fingerschnipsen aktivierte sie ihre Zauberkugel, die an der Decke befestigt war. Sie wollte miterleben, wie sich Zarti verbrannte, nur um ihr, der Zauberin, zu imponieren - dieser Gedanke erregte sie über alle Maßen. So begann sie, sich ihre riesigen, bis knapp unter ihren Bauchnabel reichenden Schamlippen zu streicheln und schließlich mit beiden Fäusten in sich einzudringen. Was vermöchte auch mehr aufzugeilen, als einem Menschen beim Scheitern zuzusehen?

Während die meisten Wagemutigen schnell aufgaben, nachdem sie die Flammen gekitzelt hatten, ließ sich Zarti auch von schwersten Verbrennungen nicht aufhalten, weiter in den Backofen vorzudringen. Wunderbare Grazien, die meist in wilder Ehe mit Dämonen lebten, entstiegen ihren Muscheln, um den todesverachtenden Mut Zartis zu bewundern. Er dürfte feststellen, dass es sich bei jenem Backofen allenfalls um ein brennendes Erdloch handelte, das wie eine Treppe hinunterführte. Insgesamt drei Mal hatte er es versucht, unternahm jedoch keinen vierten Anlauf, weil er beinahe auf einem Schädel ausgerutscht wäre. Der Schädel gehörte zu einem offenbar alkolisierten Narren, der nur wenige Minuten vor Zarti in den Backofen gestiegen war. Würde er über einen dieser Knochen stürzen, dachte Zarti, wäre es aus. "Das war's dann wohl, macht's gut, alte Freunde", sprach er resigniert zu seinen Hoden. Bis die Zauberin, die mittlerweile zehnmal entladen hatte, ihre telepathischen Fähigkeiten einsetzte, um Zarti abermals in den Ofen zu treiben.

Doch der weigerte sich und fiel wie ein Haufen verkohlter Knochen in sich zusammen. Viele Flämmchen nährten sich von Zartis Leib, als handelte es sich um Maden, die sich in ihn hineinfressen wollten. Endlich erbarmte sich jemand des Besiegten. Ein drei Meter großer Minotaurus schüttete Sand auf Zartis Brust und Schenkel. "Ich hasse den Geruch verbrannten Fleisches. Wieso entwickelt jemand mit einem so weichen und freundlichen Gesicht einen derart selbstmörderischen Mut? Für wen wolltest du dich verschwenden?" Aus dem Augenwinkel sah Zarti zunächst nur die fußballgroßen Hoden des Minotaurus, die von einer kleinteiligen Lederkonstruktion nur äußerst spärlich verdeckt wurden, bevor er das Lächeln des Tiermenschen zu erahnen begann. "Eine Zauberin redete mir ein, ich müsste in den Ofen steigen. Als ich mich aber weigerte, schrie sie so laut, dass beinahe mein Trommelfell explodiert wäre. Wie mir schien, konnte nur ich sie hören, denn nicht einmal die sensiblen Quälgeister reagierten auf irgendwelche Laute. So ging ich ins Loch."

"Die Zauberin liebt es, mit den Ängsten der Menschen zu spielen. Ich werde sie lehren, was Todesangst bedeutet", sagte der Minotaurus und zog eine Peitsche aus seinem Riemen. "Du willst sie durchknallen?", fragte Zarti euphorisiert.

"Bis sie rot, grün und endlich schwarz blutet, mein Schöner. Mich kann sie nicht verzaubern, weil wir Mischwesen den Menschen gänzlich unverständlich sind. Soll ich dich mitnehmen?" Der Minotaurus legte Zarti vorsichtig über seine Schulter, küsste seine verbrannte Stirn und rannte mit einem irren Tempo los. "Gänzlich unverständlich?", dachte Zarti, wohl eher: menschlicher als mancher Mensch. "Bestrafe sie!" Der Minotaurus knallte freudig mit seiner Peitsche. Jede Faser seines Körpers bebte in der Erwartung des süßesten Sadismuses und blutumsäumter Gerechtigkeit.
Odysseus

Re: 21. Schreibwettbewerb: "Spiel mit dem Feuer"

Beitrag von Odysseus »

Fackel 4
Spiel mit dem Feuer

Der Zufall brachte sie zusammen
als sie kollidierten im Club Pazifik
Lady Tyché und Mr. Wal
sie erinnerte ihn an sein Schicksal
scheu und unberührt zu sein
Und er offenbarte ihr ihr grausames Lächeln
wie es sich spiegelte in den Strömungen seiner Pupillen
Tyché, dachte er, ich habe keine Angst
vor einbeinigen Seeleuten
Tyché, denn du bist meine erbarmungsloseste Jägerin
und die turbulenteste Welle meines Lebens
ihr schwarzes Gesicht hallte zurück
von seinem blütenweißen Antlitz
ein Strudel der Gefühle rollte unter ihren
fluiden Tänzen als er
ihr sprudelndes Lachen mit seinem
feurigen Atem erstickte.

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