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Birdfood
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online-Bewerbung

Beitrag von Birdfood »

Warum bewerben sie sich gerade in unserem Unternehmen?

Warum glauben sie, daß sie für die ausgeschriebene Position die ideale Besetzung sind?

Wenn Sie bereits mit unserem Haus Kontakt hatten, was gefiel, was missfiel ihnen? :reporter:
Wie beantworte ich solche Fragen?

Hat jemand Erfahrung oder ist sogar selber Personalentscheider und weiß, was man da lesen will?

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Ich freue mich über jede gescheite Antwort.
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Nell The Sentinel
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Nell The Sentinel »

Beantworte die Fragen hier mal ganz ehrlich. Warum gerade das Unternehmen? Bei der Frage nach dem idealen Bewerber gehts um deine Stärken und Alleinstellungsmerkmale. Was unterscheidet dich von anderen Bewerbern und wie kann das Unternehmen von dir profitieren?
Baustelle :hallo:
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Ringelnatz
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Ringelnatz »

Hey Birdfood, also erstmal ist es gut, wenn du dich über das Unternehmen informierst und dann reflektierst:
Warum genau willst du denn da hin? Was genau am Unternehmen/dem Job spricht dich an?
Welche Stärken von dir werden durch die angebotene Tätigkeit angesprochen? Kannst du da z.B. mit jungen/alten Menschen, bestimmten Materialien/Verarbeitungstechniken/was auch immer arbeiten und das liegt dir ganz besonders, weil ...?

Im Grunde geht es darum, dass du das, was du an dem Unternehmen spannend findest, mit deinen guten Eigenschaften bzw. deinem Erfahrungsschatz kombinierst.
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Montecristo
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Montecristo »

Birdfood hat geschrieben:Wie beantworte ich solche Fragen?
Die Fragen sollen zeigen, ob sich jemand mit dem Unternehmen beschäftigt hat und weiß, was ihn erwartet. Soll komplette Fehlbesetzungen verhindern und verpeilte Nasen aussortieren. Es macht eben einen denkbar schlechten Eindruck, wenn sich jemand auf eine Position bewirbt über die er komplett nichts weiß. Schlecht ist auch, wenn jemand realitätsfernes Zeug produziert ("Hier zählt eben noch der Mensch" oder ähnliches Geschwurbel.)

Wie wäre es mit ehrlich und bescheiden antworten? Auf der anderen Seite allzu phantasievolle Ausführungen vermeiden.
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Anne Shirley

Re: online-Bewerbung

Beitrag von Anne Shirley »

Also, ich kenn das Spielchen sowohl aus Bewerber- als auch aus Personalentscheider-Sicht, und das Schlimme für Bewerber ist: Es gibt keine Antwort, die immer passt und zu der man hier raten könnte.

Es kommt eben - wie hier schon gesagt wurde - drauf an, dass man die Stellenausschreibung gründlich gelesen und sich über das Unternehmen informiert hat; und dann muss man die Verbindung zwischen dem eigenen Lebenslauf und den Anforderungen herstellen und zeigen, dass man eben genau das kann, was die brauchen bzw. dass man ähnlich "tickt" wie das Unternehmen.

(Negativbeispiel wäre z.B. sich bei Monsanto zu bewerben und die ganze Zeit über gentechnisch veränderte Pflanzen zu schimpfen. Bei denen könnte man vermutlich damit punkten, dass man erzählt, wie spannend man Gentechnik und ihre Möglichkeiten findet und dass man toll findet, was die damit machen und sich eben deshalb da beworben hat. Jetzt nur mal so als ganz plattes Beispiel, weil mir nix besseres einfällt... Und nein, das gibt inhaltlich nicht meine persönliche Meinung wieder...)
Peter

Re: online-Bewerbung

Beitrag von Peter »

Ich bin ja bei uns für die Bewerbungen zuständig. Ich weiß sehr genau, welche fachlichen Qualifikationen für eine ausgeschriebene Stelle unabdingbar sind. Daher wird Lebenslauf und Anschreiben erst mal dahingehend überflogen, ob überhaupt die Mindestqualifikationen vorhanden sind. Wenn nicht, wird die Bewerbung aussortiert.

Diese beiden Warum-Fragen geben dem Bewerber die Möglichkeit, kurz darzustellen, weshalb sie die Position ausfüllen wollen und können. Häufig werden diese Punkte von den Bewerbern bereits in den ersten Sätzen des Anschreibens umrissen. Was durchaus praktisch ist.
Wenn man diese Punkte nicht vernünftig beantworten kann, passt eventuell die Stellenbeschreibung nicht zu einem. Dann kann man sich in der Regel die Mühe einer Bewerbung sparen.

Es kommt sehr häufig vor, dass ich Bewerbungen bekomme, bei denen die vorhandene Qualifikation nicht im geringsten zur ausgeschriebenen Stelle passt.

Also kann man diese Warum-Fragen dazu nutzen, seine Fähigkeiten mit der Stellenausschreibung abzugleichen und um die eigenen Stärken leicht konsumierbar für den armen Bewerbungsleser herauszustellen.
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Mannanna »

Peter hat geschrieben: Diese beiden Warum-Fragen geben dem Bewerber die Möglichkeit, kurz darzustellen, weshalb sie die Position ausfüllen wollen und können. Häufig werden diese Punkte von den Bewerbern bereits in den ersten Sätzen des Anschreibens umrissen. Was durchaus praktisch ist.
Wenn man diese Punkte nicht vernünftig beantworten kann, passt eventuell die Stellenbeschreibung nicht zu einem. Dann kann man sich in der Regel die Mühe einer Bewerbung sparen.
.
"Ich habe keinen Job und will einen. Und da meine Qualifikation mehr oder minder zu Ihren Anforderungen paßt, bewerbe ich mich eben."

Dürfte in den meisten Fällen die Wahrheit sein, aber wenn man das schriebe, wäre es wohl sicher eine Absage.
Ich wußte auf diese Fragen seinerzeit auch nie was zu antworten.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Peter

Re: online-Bewerbung

Beitrag von Peter »

Mannanna hat geschrieben: "Ich habe keinen Job und will einen. Und da meine Qualifikation mehr oder minder zu Ihren Anforderungen paßt, bewerbe ich mich eben."
Das schreiben die meisten auch. Nur mit etwas wohlklingenderen Floskeln formuliert. :mrgreen:

Häufig wird nach Formulierungen gegoogelt. Deswegen liest man immer und immer wieder die selben Formulierungen. Weil es gar nicht so viele Seiten mit Bewerbungstipps gibt. Und auf diesen Seiten bedienen sich dann fast alle.
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Birdfood
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Birdfood »

Danke für die guten Antworten :good: damit kann ich was anfangen.

Als ich mich das letzte mal beworben habe, gab es zwar schon Internet, aber die meisten Firmen hatten da noch keine Seite. Es ist schon ein paar Jährchen her.

Dann werde ich mein Glück mal versuchen. :hut:
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Chessner

Re: online-Bewerbung

Beitrag von Chessner »

Peter hat geschrieben:Häufig wird nach Formulierungen gegoogelt. Deswegen liest man immer und immer wieder die selben Formulierungen. Weil es gar nicht so viele Seiten mit Bewerbungstipps gibt. Und auf diesen Seiten bedienen sich dann fast alle.
Es gibt eine klare Vorgabe, wie Bewerbungen auszusehen haben (Aufbau und Formulierungen), deshalb bleibt den Bewerbern wenig Handlungsspielraum.

Bei Bewerbungsgesprächen kann man sich dann auf die üblichen 0815-Fragen einstellen und vorbereiten. Wer mehrere Bewerbungsgespräche hat (so wie ich vor über einem Jahr), der hört sich auch die immer gleichen Dinge sagen. Wer Floskeln fragt, kriegt Floskeln als Antwort. Es geht auch darum, sich möglichst gut zu verkaufen.

Ich habe mal von einem Bewerber gehört, der zwar mit keinem guten Zeugnis aufwarten konnte, aber in der Bewerbung geschrieben hatte: "Ich weiß, dass meine Noten nicht die besten sind, aber wenn Sie mir die Möglichkeit geben, mich zu beweisen, dann demonstriere ich Ihnen meine Fähigkeiten gern". Damit punktet man vllt nicht überall, aber manchmal trifft man auf Unternehmen, die so etwas zu schätzen wissen - auch wenn die nötigen Qualifikationen nicht erfüllt sind.
Reinhard
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Reinhard »

Peter hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben: "Ich habe keinen Job und will einen. Und da meine Qualifikation mehr oder minder zu Ihren Anforderungen paßt, bewerbe ich mich eben."
Das schreiben die meisten auch. Nur mit etwas wohlklingenderen Floskeln formuliert. :mrgreen:

Häufig wird nach Formulierungen gegoogelt. Deswegen liest man immer und immer wieder die selben Formulierungen. Weil es gar nicht so viele Seiten mit Bewerbungstipps gibt. Und auf diesen Seiten bedienen sich dann fast alle.
Nur Mut zur Seite 2 der Googlesuche. Oder Seite 3!

-----

Zum Thema:
ich habe solche Fragen auch so verstanden, dass die Firmen einschätzen wollen, ob jemand auch später bei der Firma bleiben wird oder die nur als Durchgangsstation sehen will; und auch um die Außenwahrnehmung der eigenen Firma einschätzen zu können, also "was denkt jemand über uns, der uns hauptsächlich von unserer Webseite und der Stellenanzeige kennt?"
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Deaa

Re: online-Bewerbung

Beitrag von Deaa »

Ich bin quasi am Ende meines Studiums und schaue mir zwischen durch schon man Stellenausschreibungen an. Viele sind auf englisch, obwohl es ein deutsches Unternehmen ist. Ich vermute mal, dass meine Bewerbung dann auch auf Englisch geschrieben werden sollte. Wie sind denn da eure Erfahrungen? Wird eine deutschsprachige Bewerbung direkt zur Seite gelegt?
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Montecristo
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Montecristo »

Deaa hat geschrieben:Ich bin quasi am Ende meines Studiums und schaue mir zwischen durch schon man Stellenausschreibungen an. Viele sind auf englisch, obwohl es ein deutsches Unternehmen ist. Ich vermute mal, dass meine Bewerbung dann auch auf Englisch geschrieben werden sollte. Wie sind denn da eure Erfahrungen? Wird eine deutschsprachige Bewerbung direkt zur Seite gelegt?
Es könnte sein, dass die Mitarbeiter, die mit der Einstellung befasst sind, tatsächlich eher Englisch als Deutsch können. Bei größeren Unternehmen (DAX, MDAX oder vergleichbar) oder kleineren Spezialfirmen mittlerweile sehr häufig.
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Deaa

Re: online-Bewerbung

Beitrag von Deaa »

Die Person, die als Kontaktperson angegeben ist, hat auch keinen deutsch klingenden Namen. Also ist das vllt. sogar gut möglich, dass sie kein deutsch versteht. Bewerbungen auf deutsch zu schreiben, sind schon echt eine Herausforderung, aber auf englisch :upps: :wuetend: Naja... das wird dann wohl eine stundenraubende neue Aufgabe :crybaby:
Genosse Premier

Re: online-Bewerbung

Beitrag von Genosse Premier »

Du kannst es auch auf deutsch versuchen und Glück haben. Ich hatte mich schonmal auf deutsch bei einem Wissenschaftsbetrieb auf eine englischsprachige Stellenanzeige beworben. Das Gespräch wurde sogar auf deutsch geführt. Es ging nur darum, dass die Abteilung viele internationale Mitarbeiter hatte, mit denen man sich später halt auf Englisch verständigen muss. Man hat wohl versucht, diejenigen gleich abzuschrecken, denen das zu schwer erschien ;)
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Montecristo
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Montecristo »

Genosse Premier hat geschrieben:Du kannst es auch auf deutsch versuchen und Glück haben. Ich hatte mich schonmal auf deutsch bei einem Wissenschaftsbetrieb auf eine englischsprachige Stellenanzeige beworben.
Wenn bei einer deutschen Uni der Prof. Peter Müller einen Mitarbeiter sucht, dann würde ich das auch stumpf auf deutsch versuchen, wenn ich keine Lust hätte, Das kann durchaus klappen.

Wenn das irgendwie in der Industrie ist, würde ich auf jeden Fall auf englisch antworten.
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Genosse Premier

Re: online-Bewerbung

Beitrag von Genosse Premier »

Wieso denn? In der Industrie sucht auch nur Peter Müller nach einem Mitarbeiter, der sich auf Englisch verständigen kann. Aber ich sagte ja, man muss Glück haben ;)
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Montecristo
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Re: online-Bewerbung

Beitrag von Montecristo »

Genosse Premier hat geschrieben:Wieso denn? In der Industrie sucht auch nur Peter Müller nach einem Mitarbeiter, der sich auf Englisch verständigen kann. Aber ich sagte ja, man muss Glück haben ;)
Wie gesagt, da muss man sich eben SICHER sein. Wenn der Abteilungsleiter Brite oder Franzose ist oder der Personaler das als Fleissaufgabe sieht, ist die Bewerbung für die Tonne.

Ich habe mal ein Industrieprojekt für einen Dax-Konzern beackert. Alle Berichte und Präsentationen auf Englisch. Wenn nur Deutsche da waren, wurde natürlich Deutsch geredet. Man ist ja nicht bekloppt.
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