Knallgrau schrieb:
Also bei mir ist es - vermutlich bekannterweise -auch so. Mein Arbeitskollege. Als klar war, es wird nix, er will nicht, geb ich ehrlich zu, waren die ersten 2 Monate die Hölle. Vorallem weil er trotz meiner Ansage, dass ich keine Freundschaft will, nicht von mir abließ und den Kontakt suchte und fast schon forcierte. Jede Aktion, jede Verhaltensänderung, jedes Wort seinerseits ließ mich auf eine Änderung der Situation und seiner Gefühle hoffen. Damals habe ich intensiv über Kündigung nachgedacht, obwohl ich meinen Job mag. Inzwischen bin ich aber - auch durch ein Coaching - soweit, dass es wieder geht. Es interessieren mich auch wieder andere Männer. Einfach weil ich das innere Auf und Ab nicht mehr will. Da gibts wieder ein blödes Sprichwort: "Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab." Das ist natürlich ein Prozess und gar nicht einfach. Natürlich wär es mir auch heute immer noch lieber, ich würde ihn nicht dauernd sehen, aber ich kann neben ihm wieder atmen, mein Herz setzt nicht mehr aus, ich muss nicht mehr stundenlang grübeln. Das ich jetzt leichter damit umgehen kann, scheint sich auf schräge Weise auf ihn übertragen zu haben, denn jetzt gerade meidet er mich, warum auch immer, wie der Teufel das Weihwasser.
Langer Rede, kurzer Sinn: Wie sangen schon "Wir sind Helden"? "Die Zeit heilt alle Wunder"
Bei mir scheinbar nach 6 Monaten.
Es lässt nach, immer, sogar, wenn man sich täglich sieht. Ich denke bei jedem lässt es nach, die Zeit wie lange es dauert ist halt individuell. Voraussetzung ist, dass man es aber auch selbst wollen muss und das wollte ich lange nicht. Ich denke das ist loslassen. Ihn einfach nicht mehr zu wollen. Anfangs muss man sich überzeugen, irgendwann ist es dann so. Tania war es glaub ich damals, die mir vor Augen geführt hatte, dass wir auch nie einen gemeinsamen Alltag hatten. Das Bild mit seinen stinkenden Socken verteilt in meiner Wohnung hilft mir heute noch.
Puh...also tut mir leid wegen dem Vollzitat, aber irgendwie ist alles wichtig, also...
Die ersten zwei Monate waren die Hölle, ok, versteh ich. Und dann?
Einfach weil du das innere Auf und Ab nicht mehr willst. Ok, ja, wollte ich auch nicht mehr nach der jeweiligen Abfuhr. Hat bei mir aber nichts genützt. Freut mich aber ehrlich, daß es bei dir funktioniert.
Man reitet ein totes Pferd, weiß daß man ein totes Pferd reitet, es ist einem peinlich, daß man auf nem toten Pferd sitzt...wie nochmal steigt man gleich ab? Ich weiß es nicht. Ich hab halt verheimlicht, daß ich ein Jahr später immer noch haltlos geheult habe, wegen ihm, bzw. wenn es jemand gesehen hat, hab ich gesagt, es wären wohl grad die Hormone oder so ein Mist.
Wenn ich jemand täglich sehe, läßt es nicht nach. Nie. Die Erfahrung fehlt mir komplett. Sechs Monate und dann wirds besser, das wäre für mich ein Traum gewesen.
Voraussetzung ist, daß man es auch selbst wollen muß. Ah ja, toll.
So viele Augenrollsmilies wie ich brauche, kann ich gar nicht einsetzen. Wie macht man denn das, daß man nicht mehr will?
Und meine Freundinnen haben lange, lange, lange, lange versucht, mir mein erstes OdB schlecht zu reden. Bringt nix. Und ja, das ist nicht gesund. Pech, bin ich halt in der Hinsicht nicht normal.
Beim zweiten OdB wußte ich dann schon, daß ich komisch angeschaut werde, wenn ich Monate später sage, daß er mir fehlt.
Ich kann offenbar nicht loslassen.
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."-Alexander von Humboldt zugeschrieben