Pferdefreundin hat geschrieben: ↑09 Sep 2018 19:19
… ob ihr daran glaubt, dass es für jeden den richtigen Partner gibt …
Jein!
Ich glaube mittlerweile daran, dass es jeweils einen passenden Partner gibt, der einen für eine gewisse Zeit –mal kurzzeitig, mal längerfristig- in seinem Leben begleitet.
Woran ich nicht mehr glaube, dass es nur den einen passenden Partner gibt.
Wenn ich daran zurück denke, welchen Partner ich mir mit Anfang/Mitte 20 erwünscht habe, so weiß ich, dass ich heute sehr wahrscheinlich nicht mehr mit diesem Mann zusammen wäre. Ich habe mich entwickelt, meine Persönlichkeit hat sich entwickelt, meine Wünsche, Bedürfnisse, Vorstellungen und Einstellungen haben sich entwickelt und auch geändert. Der Mann, der mit Mitte 20 zu mir gepasst hätte, würde heute nicht mehr zu mir passen. Genauso wie ich nicht mehr zu ihm passen würde. Denn ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei Menschen in die gleiche Richtung entwickeln, ist äußerst gering und eher eine Seltenheit. Was ich persönlich aber nun auch nicht tragisch finde.
Natürlich wäre es toll, so früh wie möglich den Partner fürs Leben zu finden und mit ihm zusammen zu kommen. Ein gemeinsames Leben zu führen sich miteinander in die gleiche Richtung zu entwickeln. Ich bezweifele auch nicht, dass es das geben mag.
Allerdings sehe ich auch allzu oft, dass Paare nur aus reiner Gemütlichkeit, Zweckmäßigkeit oder der Angst vor Veränderung zusammenbleiben, obwohl beide nicht mehr zufrieden, geschweige denn glücklich, mit sich, dem anderen und der Situation sind.
Ich bin mittlerweile zu der Einstellung gekommen, lieber die gemeinsame Zeit zu genießen, solange es passt, man sich versteht und an einem Strang zieht. Als irgendwann ein Leben zu führen, dass nur noch aus faulen Kompromissen besteht und ich mich deswegen unwohl und unzufrieden fühle.
Ich glaube, das ist das Quäntchen Lebenserfahrung, welches mich zwischenzeitlich erreicht hat. Nämlich mich nicht mehr auf die Suche nach genau dem einen richtigen Partner zu versteifen, sondern mit dem passenden Partner für den Augenblick* glücklich zu werden.
(* Wobei dieser Augenblick von einer Stunde bis unendlich gehen kann. Das weiß man vorher nämlich nicht. )
Pferdefreundin hat geschrieben: ↑09 Sep 2018 19:19
…oder ob manche Leute einfach dazu vom Schicksal bestimmt sind (besser) alleine zu sein / zu bleiben. …
Nein ich bin keine Fatalistin, die an eine dem Menschen übergeordnete (göttliche?) Macht glaubt, die den Lebensweg eines jeden unabänderlich vorbestimmt.
Ich bin jemand, der an den freien Willen eines jeden Menschen glaubt.
Mein Wille bestimmt meine Handlung und damit auch die Folgen dieser Handlung.
Natürlich kann und ist der freie Wille beeinflussbar und er wird beeinflusst, nämlich durch unsere Erziehung, unsere Sozialisation, unsere Einstellung von und zu Moral und Ethik und auch unseren Erfahrungen. Aber ich habe grundsätzlich immer die Wahl wie ich mich entscheide, da gibt es nichts und niemand der das bereits im Vorfeld für mich erledigt hat.
Die Krux meiner Lebenseinstellung ist natürlich, dass ich die Verantwortung für mein Leben und was ich daraus mache, selbst übernehmen muss. Ich habe also niemanden, den ich für meine Entscheidungen und deren Konsequenzen verantwortlich machen kann. Ich kann also niemals behaupten, egal was ich getan oder auch nicht getan habe hätte irgendetwas in meinem Leben bewirkt oder verändert oder auch nicht, denn das Schicksal hatte es nicht so bestimmt.
Das Schicksal ist vorherbestimmt und deswegen kann ich mein Leben aus meiner Hand geben und mich treiben lassen, es kommt es so wie es kommen soll. Sorry, dem kann ich nun wirklich nichts abgewinnen.