LonesomeCoder hat geschrieben: ↑06 Dez 2018 11:44
Kief hat geschrieben: ↑05 Dez 2018 16:05
Wenn ich die Welt den Kardashians und Trumps ueberlasse, dann brauche ich mich auch nicht zu wundern, wenn unerwuenschte Dinge passieren.
Das stimmt. Aber als Intro sehe ich die Extro-Konkurrenz als viel zu stark an. Aber Trumps Wähler sind meist ungebildet und die werden sicher keine Nachrichtenmagazine lesen, die fundiert offenlegen, was er falsch macht (solche schreiben sehe ich als Intro-Stärke an), sondern die Schlagzeilen bei Breitbart und "Nachrichten" auf seinem Haussender Fox-News konsumieren.
Ich sehe nicht, dass er etwas falsch macht - im Gegenteil, er packt eben andere Strategien an.
(Ob wir die moralisch finden, ist ne andere Sache - aber grundsaetzlich gehoeren diese Ebenen auch beruecksichtigt. Rein sachliche Debatten sind genauso unsinnig wie rein unsachliche. Damit meine ich jetzt keine Vorwurfs-Orgien ...)
Was er an politischen Zielen hat, da kann ich immer noch nicht einschaetzen, ob er einfach nur saudaemlich (blinder Egomane), ein strategischer und gefaehrlicher Weltzerstoerer oder gar ein gut getarnter "Weltretter" mit lauter ablenkenden Nebelkerzen ist (falls er hinter der Idiotie-Fassade die verkrusteten Strukturen der Geheimdienst angreift).
Aber die PR-Mechanismen, die er nutzt, da macht er ja Einiges richtig.
Und ich bin froh, dass das bisher sonst niemand zu nutzen weiss, und dadurch das gesamte politische Alltagsgebaren auf diesen Level runterzieht.
Nach ihm wird das uebliche Gebaren wieder Einkehr erhalten, mit dem zwar wieder sachlichere Gespraeche moeglich sind, aber auch (durch den Rahmen von Debatten und Medien) die Bevoelkerung durch die alten Finanziers lenkbar ist.
Kief hat geschrieben: ↑05 Dez 2018 16:05
Das allerdings bedarf eben auch meiner Initiative. [ ... ]
Das wird mir niemand abnehmen.
Das stimmt. Ist aber auch eine Frage, wieviel Kraft es einem kostet und wie viel man abzüglich Zwangsbelastungen wie Arbeit noch übrig hat. [ ... ] Sich in Diskussionen durchsetzen ist eine Extro-Stärke. Weil oft die Art und Weise wie was kommuniziert wird, mehr Gewicht als der Inhalt einer Aussage hat.
Nur wenn Du deren Regeln akzeptierst.
Jene Auseinandersetzungen, die ich gefuehrt habe, da habe ich auch Grenzen gesetzt, was ich dulde, und was nicht.
Bzw. wenn ich es mit Leuten zu tun hatte, die keinen "Krieg" fuehren wollten, sondern lediglich inhaltliche Differenzen mit mir hatten, da habe ich den Rahmen so angepasst, dass ich mit den Leuten reden konnte.
Was fuer einen Rahmen ich ueberstehe, oder was mir gar entgegenkommt, das muss ich dafuer natuerlich kennen - und mir zumindest soweit Gespraechskompetenzen aneignen, dass ich meine Punkte unter _irgend_-einem Rahmen auch vermitteln kann.
Solange es nicht in einen persoenlichen Kampf muendet, sondern der andere ebenfalls eine Loesung will, solange wird es auch Offenheit fuer alternative Gespraechsrahmen geben. (Je nach Hektik und sonstigem Druck.)
Noetigenfalls entwerfe ich selbst das Gespraechsformat - das mache ich bei bestimmten Situationen ganz gezielt.
Dass ich das Format anspreche, welches ich wuensche, wenn ich weiss, dass es unter anderen Bedingungen kaum oder nicht funktioniert.
Formate oder ggf. mit Moderation, bei der Intros vor Extros geschuetzt sind.
(Das ist der Hintergrund, was hier im Forum versuche, wofuer ich inzwischen kaum noch Ruhe finde, das weiterzufuehren.
Das hast ja auch Du versucht mit Deinem Thread.)
Nur darfst Du Dir dann nicht die TV-Formate vorstellen, die eigentlich alle eher unaufaellig gelenkte Formate sind - fuer ergebnisoffene Gespraeche sind nahezu saemtliche gezeigten Ablaeufe untauglich.
Manches brauch keiner grossen Gespraeche, oder such Dir eben eine Methode, mit der Du Deine Grenzen artikulieren kannst.
Irgendetwas sollte es doch geben, wie Du "Nein." vermitteln kannst.
Kief hat geschrieben: ↑05 Dez 2018 16:05
Aber - und deshalb antworte ich hier - das war gar nicht so sehr Deine Frage:
Deine Frage war nach dem Wert von Introversion. [ ... ]
Du kennst ihn auch - aber Du fuehlst ihn offenbar nicht, und das schmerzt Dich.
Wir wollen Dir helfen, diesen Schmerz zu lindern.
[ nicht nur beruflich, auch privat ]
ich nehme an, Du kannst so halbwegs nachvollziehen, was ich damit meine. hm?
Ich verstehe, was du meinst. Aber ich gehe davon aus, das meine private Lebensqualität und beruflicher Erfolg als Extro größer wäre. Die Gesellschaft bestimmt durch die Wertschätzung von Stärken und das Abstrafen von Schwächen was wie wertvoll oder hinderlich ist. [ ... ]
Viele der Intro-Stärken (nur Kreativität habe ich gar keine, hatte in Kunst 5er und 6er und meine Programme im Studium hatten GUIs wie aus der Windows 3.1 oder Netscape-Ära) habe ich auch, aber sehe nur sehr selten, dass sie mir irgendwas bringen.
Das werden die Vorgesetzten Dir nicht abnehmen, dass sie Deinen Wert finden und eingestehen werden - denn dann muessten sie ja auch Gehaltserhoehungen billigen.
(Deiner Antwort gemaess bleiben wir beim beruflichen Kontext? Den privaten Kontext haken wir ab? Das wuerde ich dann nach diesem Beitrag wieder kurz halten.)
Das ist aber ein Stueck weit Verhandlungssache:
zunaechst mal mit Deinem inneren Kritiker, dann mit den Vorgesetzten.
Du selbst kannst Deine Staerken herausstellen.
Wenn der Betrieb Deine Staerken einsetzen will, dann will er das vielleicht sogar gezielt - und laesst mit sich drueber reden, wie er Dich bei Deinen Baustellen entlasten kann?
Warum solltest Du Dich abstrafen lassen und im Betrieb bleiben, wenn das vielleicht nur ein Verhandlungsmanoever ist, damit Du ne guenstige Arbeitskraft bleibst?
Wenn der Betrieb von Deiner Arbeit maximal profitieren wollte, dann sollte er von selbst Deine Staerken gezielt einsetzen wollen, und Dich bei Deinen Baustellen entlasten.
Das mag an menschlicher Borniertheit scheitern, aber es kann ebenso einfach Ueberlastung sein, oder Verhandlungsmanoever.
Deine Schwaechen, sind die fuer Deinen Vorgesetzten wirklich so belastend? Machen die solch erhebliche Probleme, dass Deine Arbeit darunter leidet?
Oder ist das nur ein Argument, welches Dich wirksam zurueckhaelt Dich kaum zu emanzipieren?
Rein vom IT-fachlichen würde ich mir eine Führungspostion zutrauen. Aber auf Pressetermine, Meetings leiten, Präsentationen, Personalverantwortung (vor allem Entlassungen, insbesondere wenn nicht selbst verschuldet), ein Diensthandy um auch am WE und im Urlaub erreichbar zu sein, fast den ganzen Tags Meetings haben und die viele Verantwortung will ich nicht.
Wer sagt, dass Du gleich die overkill-Aufgabe uebernehmen sollst?
Wo liegt das gesunde Mittelmass?
Du kannst doch selbst ueberlegen, was und was Du nicht willst.
Ob ein 5-Leute-Team mit lediglich Berichten zum Vorgesetzten, oder nur eine Stufe unterhalb der Pressepflicht - die anfallenden Aufgaben kannst Du ja klaeren.
Ich habe gerade ein Angebot angenommen, und habe im Rahmen dessen aber auch besprochen, was ich _nicht_ uebernehmen moechte, was mir zuviel wird.
Aufgaben auf das eigene Profil anpassen ...
Wuchtbrumme hat geschrieben: ↑05 Dez 2018 17:13
Viel zu anstrengend und Personalverantwortung ist auch nichts für mich. Ich finde einen normalen Arbeitstag anstrengend genug, mehr davon brauche ich nicht.
Ich eigentlich auch... aber wenn ich sehe, das ich nur 1600 € netto als einfacher Backend-Entwickler habe, während andere mit gleicher sogar weniger Qualifikation ein zigfaches davon verdienen, bin ich unzufrieden. Ich hätte das notwendige Wissen, aber als Projektleiter oder Berater würde ich als Intro wohl sehr schnell am Stress zugrunde gehen.
Demzufolge ist selbst der kleinste Schritt nach oben bereits zu viel fuer Dich?
Es gibt keine verantortlichere Aufgabe, die Dir gefaellt bzw. liegt?
Ich haette jetzt zumindest Controller gedacht ...
mir geht es eben darum, die Ueberlegungen aus den gewohnten Bahnen in neue Perspektiven schweifen zu lassen.
Oder eben abzuwaegen, ob Frust und Leidensdruck vielleicht irgendwann doch (zumindest probeweise) zu einer der uebergeordneten/spezialisierteren Funktionen fuehren.
Bummi hat geschrieben: ↑06 Dez 2018 09:20
Ob Introversion als Vor- oder Nachteil erlebt wird, hängt mMn davon ab, wie selbstsicher man ist.
Bei einem sozial unsicheren Menschen nimmt die Umwelt die Schwächen der Introversion zum Teil stärker wahr als ihre Stärken.
Ja, mit Selbstbewusstsein lässt sich Intro sein kaschieren und als Extro wirken, nur auf Dauer ist das sehr anstrengend und stressig.
Geht es hier um Fremde?
Die koennen mich gerne rektal gustieren.
Oder enge Kollegen?
Die sollten ueber Projekte oder Gespraeche das doch allmaehlich mitbekommen. Noetigenfalls eben gezielt anpacken, wenn es im begrenzten Rahmen ist.
Gegen bornierte Vorurteile kann man dann nichts mehr machen, aber wenn das Vorgesetzte oder das halbe Team betrifft, dann gehoert sowieso eher das Teamklima angepackt.
Die grosse Masse zwischen komplett Fremder und engen Kollegen finde ich schwieriger, aber im engen Umfeld kann ich ja zumindest Einfluss nehmen.
Wenn Du Dein Lebensumfeld nicht festlegst, dann legen andere Leute Dich mit ihrem Lebensumfeld fest.
Btw, Bummi: zum Aufbauen und Realisieren der eigenen Staerken und des eigenen Selbstbewusstseins kann man sich ja Kreise suchen, die einen dabei unterstuetzen.
Kann gut sein, dass es da Personen gibt, deren Einfluss man ueberwinden muss, und andere, die durchaus zur Hilfe bereit sind.
K