Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

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Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Ich war nie AB
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Das ist kompliziert, das muss ich im Text erklären ...
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Ich will nur was anklicken!
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 167

Ninja Turtle

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Ninja Turtle »

Milkman hat geschrieben: 11 Dez 2018 15:50
Ninja Turtle hat geschrieben: 11 Dez 2018 11:30 Das wird schon so sein, dass sich die Gewichtung der einzelnen Attraktivitätsmerkmale im Laufe der Zeit verschiebt.
LC hat es sehr krass ausgedrückt, aber vom Prinzip her stimme ich ihm zu.
Wenn ich mir die Partnerfindung in meiner erweiterten Familie anschaue, stelle ich fest, dass da vergleichsweise nüchtern ausgewählt worden sein muss: wer gut genug passte, mit dem tat man sich (und blieb dauerhaft) zusammen.
Kein Vergleich zu der Hysterie, die die heutigen Partnersuchen begleitet und oft genug auf Mr(s). Perfect abzielt.
Das ist doch heute auch nicht viel anders. Klar haben sich die Möglichkeiten und die Motivation geändert, aber eine “Hysterie“ kann ich nicht erkennen.
IronAngel

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von IronAngel »

Ja, das Elternhaus kann einen sehr großen Einfluss darauf haben.

In meinem Fall eine überfürsorgliche Mutter, die mir jede Anstrengung abnehmen wollte und ein passiver Vater, der mir nichts über die Welt beigebracht hat.
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Kalypso
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Kalypso »

LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Dez 2018 11:23 In einer Zeit wo für eine Frau ein Mann eine wirtschaftliche Notwendigkeit war, waren dies nun mal die wichtigsten Kriterien. Ich rede von den 60er und 70ern.
Die Eltern der meisten ABs hier im Forum haben sich woh eher nicht in den 60er und 70er Jahren kennengelernt. :cooler:
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von uhu72 »

Kalypso hat geschrieben: 11 Dez 2018 18:04
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Dez 2018 11:23 In einer Zeit wo für eine Frau ein Mann eine wirtschaftliche Notwendigkeit war, waren dies nun mal die wichtigsten Kriterien. Ich rede von den 60er und 70ern.
Die Eltern der meisten ABs hier im Forum haben sich woh eher nicht in den 60er und 70er Jahren kennengelernt. :cooler:
Wann denn dann, in den 80er?

Also die Eltern der (alten) ABs haben sich in den 60er oder noch davor kennen gelernt ...
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Kalypso
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Kalypso »

uhu2163 hat geschrieben: 11 Dez 2018 18:20
Kalypso hat geschrieben: 11 Dez 2018 18:04
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Dez 2018 11:23 In einer Zeit wo für eine Frau ein Mann eine wirtschaftliche Notwendigkeit war, waren dies nun mal die wichtigsten Kriterien. Ich rede von den 60er und 70ern.
Die Eltern der meisten ABs hier im Forum haben sich woh eher nicht in den 60er und 70er Jahren kennengelernt. :cooler:
Wann denn dann, in den 80er?

Also die Eltern der (alten) ABs haben sich in den 60er oder noch davor kennen gelernt ...
Ich sage "Die Eltern der meisten ABs hier ..."
Und ja, ich bin rechnerisch eher in den 80ern gelandet.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von uhu72 »

Kalypso hat geschrieben: 11 Dez 2018 18:28 Ich sage "Die Eltern der meisten ABs hier ..."
Hast du verlässliche Zahlen über die Altersstruktur hier?
Ich gehe davon aus, dass die meisten deutlich über 30 sind. Die jüngeren jammern nur lauter und mehr. ;)
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Tyralis Fiena »

AB-Wagen hat geschrieben: 11 Dez 2018 01:57 Wenn die Eltern mit ihren AB-typischen Eigenschaften es geschafft haben, sich kennengelernt zu haben, sollte das bei den Kindern, die die selben Gene haben, doch genauso funktionieren.
Naja, unberücksichtigt bleibt dabei, wie die Gene kombiniert sind. Ebenso fehlt da der Einfluss der Umwelt. Die Anlage für eine "ungünstige" Eigenschaft zu haben, bedeutet nicht, dass sie auch zum Ausdruck kommt. Eine günstige Umwelt kann da schon entgegenwirken. Ich erinnere mich da als Beispiel an einen Hirnforscher, der erstaunt an sich feststellte, dass er eine familiäre Veranlagung zur psychopathischen Persönlichkeit hat, aber diese durch seine wohlbehütete Kindheit und günstige Erlebnisse nie in "bösartiger" Weise zum Ausdruck gekommen ist.

Bescheiden wird es möglicherweise, wenn "ungünstige" Gene und negative Erlebnisse (Ausgrenzung, Mobbing, Gewalterfahrungen etc.) quasi Hand in Hand gehen in die gleiche Richtung gehen. Da frage ich mich persönlich, ob es etwas gäbe, was vergangene Erfahrungen vollkommen auslöschen könnte - also nicht nur, dass man ihnen keinerlei emotionales Gewicht mehr verleiht, sondern das sie auch unbewusst keinen Einfluss mehr haben können.
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Lazarus Long
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Lazarus Long »

Meine haben sich Anfang der 50er kennengelernt und 53 geheiratet.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
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1767 - 1835
Undomiel

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Undomiel »

Also ich denke nicht, dass meine Eltern daran einen Anteil haben. Natürlich haben sie nicht immer alles richtig gemacht, wer macht das schon? Aber ich glaube nicht, dass irgendeine Änderung in ihrem Verhalten/ ihrer Erziehung dafür gesorgt hätte, dass ich keine ABine werde. Zumal meine beiden Schwestern auch keine ABinen sind, daher glaube ich nicht, dass meine Erziehung so großen Anteil an meinen Problemen hat.
Nonkonformist

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Nonkonformist »

Meine eltern begegneten sich in den späten 1950ern und heirateten 1962.
Baujahren 1923 und 1932.
Keine sozial networks, SBs, etc, in der zeit, am besten kontaktannonsen in de zeitung..
Man beschränkte sich auf wem man in RL begegnete, es gab nicht der jetzige qual der wahl.
Sogar meine eigene erste liebeskummer hatte ich bereits in den 1970ern (baujahr 1963).
Es gibt hier so einige Ü40 und Ü50 ABs, nicht nur millennials.
(Ich kann mit der jetzige zeitgeist auch kaum noch was anfangen. Alles zu schnell und zu oberflächlich.)
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Gilbert
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Gilbert »

LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Dez 2018 11:23 In einer Zeit wo für eine Frau ein Mann eine wirtschaftliche Notwendigkeit war, waren dies nun mal die wichtigsten Kriterien. Ich rede von den 60er und 70ern.
Das sollte man nicht verallgemeinern. Möglicherweise war das so auf dem Dorf in der niederbayrischen Provinz.....

In meinem Umfeld war das für Frauen keineswegs eine wirtschaftliche Notwendigkeit zu dieser Zeit. Ich wurde in den 60iger Jahren geboren und meine Mutter war vor sowie während der Ehe mit meinem Vater berufstätig und hatte in den 50iger Jahren eine Berufsausbildung absolviert. Auch nach meiner Geburt war meine Mutter berufstätig; ebenso nach der Geburt meiner jüngeren Geschwister.
Das war auch bei allen Frauen so, die ich in meinem früheren Umfeld kannte. Ob verheiratet oder nicht, ob mit Kinder oder ohne. Sie waren alle berufstätig bis auf wenige Ausnahmen und es bestand zumindest für sie dadurch überhaupt keine Notwendigkeit, sich aus wirtschaftlichen Gründen mit Männern zu arrangieren.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von schmog »

Einen sehr grossen Einfluss!

Mein Vater war 27 Jahre älter als meine Mutter.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von LonesomeCoder »

Ninja Turtle hat geschrieben: 11 Dez 2018 12:12
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Dez 2018 11:31 Dann sage doch wie es in dieser Zeit deiner Meinung nach dann zuging. Meine Quellen sind Leute, die damals als junger Mensch wie ich auf Partnersuche waren.
Nein, das werde ich nicht tun. Zum einen, weil es mich nicht sonderlich interessiert. Und zum anderen, weil ...
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Dez 2018 10:46 Früher reichte einen Mann ein sicherer Job und ein zuverlässiger Eindruck aus.
... einfach zu offensichtlich zu kurz gedacht ist, dass es mir auch keinen Spaß machen würde mich mit dieser Frage auseinanderzusetzen.
Du weißt es also auch nicht besser :) Macht nichts.
Milkman hat geschrieben: 11 Dez 2018 15:50 Kein Vergleich zu der Hysterie, die die heutigen Partnersuchen begleitet und oft genug auf Mr(s). Perfect abzielt.
Damals gabs auch noch kein Tinder und Co., was eine scheinbar unendliche Auswahl vorgaukelt und damit die Ansprüche erhöht und die Kompromiss- und Bindungsbereitschaft senkt.
Gilbert hat geschrieben: 12 Dez 2018 11:26 Das sollte man nicht verallgemeinern. Möglicherweise war das so auf dem Dorf in der niederbayrischen Provinz.....

In meinem Umfeld war das für Frauen keineswegs eine wirtschaftliche Notwendigkeit zu dieser Zeit. Ich wurde in den 60iger Jahren geboren und meine Mutter war vor sowie während der Ehe mit meinem Vater berufstätig und hatte in den 50iger Jahren eine Berufsausbildung absolviert. Auch nach meiner Geburt war meine Mutter berufstätig; ebenso nach der Geburt meiner jüngeren Geschwister.
Das war auch bei allen Frauen so, die ich in meinem früheren Umfeld kannte. Ob verheiratet oder nicht, ob mit Kinder oder ohne. Sie waren alle berufstätig bis auf wenige Ausnahmen und es bestand zumindest für sie dadurch überhaupt keine Notwendigkeit, sich aus wirtschaftlichen Gründen mit Männern zu arrangieren.
Meine Mutter und ihre Freundinnen habe alle keinen oder nur einen Minijob und Haupt- oder Realschulabschluss. Damals wurden ihnen Dinge wie "du bist ein Mädchen, du braucht kein Abi und erst recht nicht studieren, du heiratest ja eh" gesagt. Von daher studierte hier keine, hohe Abschlüsse und viel Geld verdienen ist das, was damals von den Jungs erwartet wurde (und mein Vater machte) und meine Eltern haben mich auch so erzogen. Das Motto war "gute Noten -> hohes Einkommen -> Rest kommt automatisch -> glückliches Leben".
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Milchbub
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Milchbub »

:gruebel:
Meine Mutter hat immer gearbeitet. Bevor sie Kinder hatte und auch als sie mehrfache Mutter wurde. Ich denke sie hätte auf ihren Beruf gar nicht verzichten können. Die Arbeit war eine wirtschaftliche Notwendigkeit.
:whiteflag:
Nonkonformist

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Nonkonformist »

Meine mutter hat gearbeitet bis sie 1962 meinen vater heiratete, als sekretaerin, und war nachdem fulltime hausfrau und mutter, und hat ihren früheren arbeit keine sekunde vermisst. Mein vater hat gearbeitet, wegen geld und anstand, aber seinen job war ihm eigentlich ziemlich egal. Unseren umfeld war ziemlich konservativ und bürgerlich; ich kannte auch von meinen mitschuler aus der grundschule kaum arbeitende mütter, und auch nicht von den nachbarn in der gegend. Meine tante hat aber gearbeitet.
Vielleicht war Deutschland da anders als Holand; es gibt im Niederländischen vokabulär zwar ein equivalent für 'Schlüsselkind', aber ein grosses gesellschaftliches thema war es da in den 1970ern nicht. Erst ab den 1980ern würde es üblicher wann man als mutter weiter gearbeitet hat.
Stabil

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Stabil »

Meine Eltern haben in meiner Kindheit und Jugend einen grossen Teil meiner Umwelt gestaltet. Sie haben unter anderem mir ihre Beiehung vorgelebt, sind mit ihrem Schicksal auf ihre Weise umgegangen und sind mit mir auf ihre Weise um gegangen.

Auf dieser Basis habe ich Überzeugungen gewonnen, ich habe Verhaltensweisen, Wahrnehmungsweisen, Denkweisen und emotionale Reaktionen erlernt.

Als junger Erwachsener stand ich dann da, mit mangelndem Soziapverhalten, mangelnden Fähigkeiten, Kontakt zum anderen Geschlecht zu finden und später stellte sich noch heraus, dass es mir an Fähigkeiten, Beziehung zu leben fehlte. Zusätzlich wurde ich noch depressiv.

Lange Zeit versuchte ich mit mässigem Erfolg, zu lernen, wie ich leben und glücklich werden kann. Aber ich lernte dazu. Eines Tages entschied ich, dass ich nicht weiter auf diese Weise leben wollte. Damit reihte ich die Prioritäten in meinem Leben um. Ich lernte weiter in kleinen Schritten, mit viel Energie und deutlicheren Ergebnissen. Eines kam zum Anderen, mein Leben veränderte sich stärker.

Heute bin ich zufrieden, glücklich, lebe in einer stabilen Beziehung, kann sozialen Umgang pflegen und lerne weiter.


So weit einmal eine Zusammenfassung, um zu sehen, welchen Sinn eine Abschätzung eines Einflusses ergeben könnte. Doch ich sehe absolut keinen Sinn darin, irgend eine Prozentzahl zu zu schreiben.

Meine Eltern hatten einmal einen riesigen Anteil meiner Umwelt gestaltet. Das ist aber eine Andere Frage.

Ich war die Person, die die Umweltreize verarbeitet hat.
Ebenfalls war ich es, der reflektiert, laufend gelernt und etwas verändert hat.

Das ist offensichtlich keine Basis einer Anteilszuschreibung.
blaufusstoelpel
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von blaufusstoelpel »

Als zeitgeschichtlich interessierter :schuechtern: Mensch (sicher ein Grund, warum ich AB bin) möchte ich noch einen West-Ost-Aspekt in die Diskussion um die Berufstätigkeit von Frauen einwerfen, die hier ja in mehreren Beiträgen angesprochen wurde. In der alten Bundesrepublik galt laut Bürgerlichem Gesetzbuch „Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.“ Das wurde erst 1977 geändert. Vom Mann wurde erwartet, dass er von seinem Einkommen eine ganze Familie ernähren kann. Wenn die Frau arbeiten "musste", galt das als Zeichen von Armut und wenn sie Mutter war häufig auch als Rabenmutter. Die Einstellung war nach 1977 auch nicht von heute auf morgen weg. Ich kann mich noch an den Beginn meiner Berufsausbildung Ende der 1990er Jahre erinnern wo uns der Personalchef bei der Begrüßung am ersten Tag darauf hinwies, wie selbstlos er doch ist, weil er auch Mädchen als Azubis einstellt, obwohl die alle heiraten und schwanger werden und dann zu Hause bleiben und er so immer auf den Ausbildungskosten für Mädchen sitzen bleibt. Über die vergangenen Jahrzehnte hat sich wohl die westdeutsche Gesellschaft bei der Erwerbstätigkeit von Müttern inzwischen der ostdeutschen angenähert und eine arbeitende Mutter ist selbstverständlicher geworden, auch Betreuungsangebote sind großflächig sowohl uhrzeitmässig als auch hinsichtlich des Alters der Betreuten ausgebaut worden. Früher gab es den Kindergarten erst ab 3 Jahren und auch nur, wenn die Kinder keine Windeln mehr brauchten. Selbst dann nur von 8 Uhr bis 12 Uhr, so dass die Frau häufig gar nicht arbeiten gehen konnte oder eben nur mit sehr viel Organisationsaufwand (Man bedenke: Kindergarten 8 bis 12 - Weg zum Arbeitsplatz - Arbeiten - Weg zum Kindergarten) und Oma und Opa im Hintergrund. Es gab auch Tagesmütter für Kleinkinder, die waren aber für Normalverdiener unbezahlbar.
Diese ganzen schönen Sachen, die beiden Elternteilen eine Berufstätigkeit ermöglichen, wie Betriebskindergärten, Home-Office Regelungen, usw. gibt es großflächig erst seit 20 Jahren im Westteil Deutschlands.

In der DDR war die Berufstätigkeit der Frau dagegen der Normalfall. Auch die Ausbildungsabschlüsse waren gleichrangig zu denen der Männer. Es gab auch entsprechende Betreuungsangebote auch schon für ganz kleine Kinder. So eine Einstellung ist natürlich auch über die nächste Generation weitergeben worden. Für die Frauen war das aber wohl auch nicht leicht, weil sie nach dem Vollschicht-Tag im Betrieb abends noch den Haushalt machen durften. Es ist überliefert, dass es dafür gelegentlich einen freien Tag gab.

On Topic: Ich weiß gar nicht, welchen Anteil meine Eltern daran haben, dass ich AB wurde. Der wird aber sehr viel kleiner sein als alles, was ich selbst veranstaltet/verschuldet usw. habe, um AB zu werden. Und je mehr Zeit vergangen ist seitdem ich aus dem Elternhaus ausgezogen bin, um so kleiner wird dieser Anteil.
Was der Gierige sucht ohne zu finden, findet der Liebende ohne zu suchen. (Unbekannt)
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Tania »

blaufusstoelpel hat geschrieben: 16 Dez 2018 19:12 Für die Frauen war das aber wohl auch nicht leicht, weil sie nach dem Vollschicht-Tag im Betrieb abends noch den Haushalt machen durften. Es ist überliefert, dass es dafür gelegentlich einen freien Tag gab.
Nicht gelegentlich - der monatliche Haushaltstag für Frauen war flächendeckend üblich. Ich bin nur nicht ganz sicher, ob frau dazu Mutter oder nur verheiratet sein musste.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Gatem »

blaufusstoelpel hat geschrieben: 16 Dez 2018 19:12 Vom Mann wurde erwartet, dass er von seinem Einkommen eine ganze Familie ernähren kann.
Jetzt mal unabhängig davon, ob nun der Mann, oder die Frau das Geld heran bringt: Hier muss man sich doch fragen, wieso es früher möglich war, dass ein Alleinverdiener eine komplette Familie versorgen konnte und heute viele Leute noch mit zwei Vollzeitjobs Probleme haben über die Runden zu kommen. Sind die Gehälter so stark gesunken? Oder die Ausgaben gestiegen? Evtl. beides? Ich finde hier müsste gegengesteuert werden.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von ABi2000 »

Meine Eltern hatten sicher einen großen Anteil. Sie haben mir nie körperliche oder emotionale Nähe gezeigt (und auch nicht untereinander), und mich nie umarmt oder gar geküsst. Meine Mutter fühlte sich wohl eher überfordert von mir und hat mich auch geschlagen.
Dass meine Mutter gestorben ist, als ich 8 war, hatte sicher auch Einfluss, weil ich dadurch in einem reinen Männerhaushalt aufgewachsen bin (Vater, Bruder, ich).