Ja, sehr vorsichtig bist du schon. Du formulierst im Konjunktiv, "würdest". Du denkst, ... .
Was passiert, wenn du dir sagst, du bist liebenswert, du bist überzeugt, du weisst, du fühlst, dass du liebenswert bist?
Das kann man einfach ausprobieren für sich und die Einwände registrieren, die vielleicht aus dem eigenen Inneren kommen. Damit kann man weiter arbeiten.
Etwas, das sich bewähren muss, scheint mir nicht Liebe zu sein. Liebe stellt nicht Bedingungen. Vielleicht ist das eine Vorstufe. Vielleicht ist das aber auch ganz etwas anderes, etwa ein sich Belohnen für Wohlverhalten.
Ein Makel ist ein Makel. Der braucht nicht liebenswert zu sein. Wer könnte uns anklagen, für die Makel, die wir haben? Meiner Meinung nach niemand. Darum braucht ein Makel auch nicht verziehen zu werden. Die Person selbst ist liebenswert, nicht die Eigenschaften und nicht die Makel. Wir sind nicht unsere Eigenschaften, wir sind nicht unsere Makel. Wir sind der, der die Eigenschaften und die Makel "hat".
Oder geht es dir nicht um Eigenschaften, sondern um Verhalten, das du dir nicht verzeihst? Das wäre dann eine ganz andere Schiene für Überlegungen. Ich frage nur sicherheitshalber, sonst reden wir eventuell am Kern der Angelegenheit vorbei.
Diese Frage kann uns niemand im voraus beantworten. Die Garantie gibt es bekanntlich nicht.
Aber wozu brauchst du die Garantie eigentlich, wozu stellst du dir diese Frage?
Das Verlieben nimmt es da nicht so genau. Das Verlieben ist nur eine provisorische Vorform der Liebe. Sie ist von der Natur eingerichtet worden, damit der Prozess, in dem Liebe sich entwickelt, irgendwo seinen Anfang nehmen kann.Milkman hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 14:04 Worin verliebt man sich genau, wenn man sich in einen Menschen verliebt? In die vielen einzelnen Sachen, die ihn ausmachen - also das "was er zu bieten hat"?
Oder in das Gesamtbild, wo all diese Sachen einfließen und das ganze mehr als die Summe der einzelnen Teile ist? Oder irgendwas dazwischen?
Vielleicht gehe ich auch zu mathematisch an die Sache ran.
Wozu willst du das Verlieben verstehen? Es ist ein Geschenk der Natur und des Schicksals, das kann man nur erkennen. Und man kann sich auf Begegnungen und Kennenlernen einlassen, wo verlieben geschehen kann. Ich denke, man kann Verlieben nicht verstehen, aber man kann mit verstehen Wollen, sich daran hindern, es zu erleben.
Die Liebe, die aus der Verliebtheit entstehen kann, die bezieht sich auf die Person selbst des anderen Partners und nicht auf deren Eigenschaften. Sie entsteht durch das Leben der Verliebtheit. Die Verliebtheit geht langsam in Liebe über und schliesslich entsteht Liebe daraus, dass Liebe gelebt wird. Auch hier bekommen wir keinen Detailplan und keinen Garantieschein ausgehändigt.
Sich ein wenig selbst zu lieben hilft schon. Wenn man spürt, das etwas davon in uns ankommt, wenn man sich also von sich selbst geliebt fühlt, dann wächst etwas in uns.