Sich Selbst anderen ZuMUTen
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Sich Selbst anderen ZuMUTen
Ich lese gerade "Das ABC der Gefühle" und bin dabei unter Mut und Resignation auf die Zumutung gestoßen.
Beim Mut steht;
"Eine unbekannte Seite von mir ist die Zumutung. Wenn ich als Zumutung daher komme, werde ich oft abgelehnt. Dabei stammt das Wort "mut" aus dem indogermanischen "muod" und bedeutet "Seele". Als "Zumutung" wende ich die Seele eines Menschen jemandem zu. Sich zuzumuten besteht aus vielen wichtigen Kleinigkeiten. Einen Wunsch äußern. Eine Krankheit nicht verschweigen. Lachen, wenn andere nicht lachen. Ein Gefühl zeigen. Ja sagen. Nein sagen. Ich sagen. Sich jemandem zuwenden. Eigen-sinnig sein. Zeigen, dass man nicht weiter weiß. Hilflos sein und um Hilfe bitten. Hilfe annehmen. Ein Lied singen. Ungelebtes Leben leben...
Sich zuzumuten bedarf aber auch der Differenzierung. Wem mutet sich ein Mensch zu und wem nicht? Sich zuzumuten braucht das Vertrauen, nicht beschämt, verlacht oder zurückgewiesen zu werden. Oft entdecken Menschen mehr andere Menschen, denen sie sich zumuten können, als sie vorher vermutet haben. Doch wenn schon vorher abzusehen ist, dass von bestimmten Menschen mit Abweisung und Erniedrigung zu rechnen ist, ist jedes Sichzumuten fehl am Platze.
[...]
Ich will [...] keine beschämenden oder sonstigen grenzverletzenden Zumutungen anderer aushalten und auch selbst anderen nicht zumuten."
Bei der Resignation steht;
"Angst habe ich vor dem Mut, vor allem dem Mut, sich anderen Menschen zuzumuten. Wenn ein Mensch sich anderen mitteilt und mit seinen Stärken und Schwächen zeigt, wie er ist, wenn dieser Mensch dann noch Mitgefühl erfährt und nicht ins Leere greift, sondern Antworten auf seine Fragen erhält und in Austausch geht, dann wird es Zeit für mich, mir einen neuen Arbeitsplatz zu suchen."
Mich würde interessieren, was ihr darüber denkt bzw. davon haltet.
Beim Mut steht;
"Eine unbekannte Seite von mir ist die Zumutung. Wenn ich als Zumutung daher komme, werde ich oft abgelehnt. Dabei stammt das Wort "mut" aus dem indogermanischen "muod" und bedeutet "Seele". Als "Zumutung" wende ich die Seele eines Menschen jemandem zu. Sich zuzumuten besteht aus vielen wichtigen Kleinigkeiten. Einen Wunsch äußern. Eine Krankheit nicht verschweigen. Lachen, wenn andere nicht lachen. Ein Gefühl zeigen. Ja sagen. Nein sagen. Ich sagen. Sich jemandem zuwenden. Eigen-sinnig sein. Zeigen, dass man nicht weiter weiß. Hilflos sein und um Hilfe bitten. Hilfe annehmen. Ein Lied singen. Ungelebtes Leben leben...
Sich zuzumuten bedarf aber auch der Differenzierung. Wem mutet sich ein Mensch zu und wem nicht? Sich zuzumuten braucht das Vertrauen, nicht beschämt, verlacht oder zurückgewiesen zu werden. Oft entdecken Menschen mehr andere Menschen, denen sie sich zumuten können, als sie vorher vermutet haben. Doch wenn schon vorher abzusehen ist, dass von bestimmten Menschen mit Abweisung und Erniedrigung zu rechnen ist, ist jedes Sichzumuten fehl am Platze.
[...]
Ich will [...] keine beschämenden oder sonstigen grenzverletzenden Zumutungen anderer aushalten und auch selbst anderen nicht zumuten."
Bei der Resignation steht;
"Angst habe ich vor dem Mut, vor allem dem Mut, sich anderen Menschen zuzumuten. Wenn ein Mensch sich anderen mitteilt und mit seinen Stärken und Schwächen zeigt, wie er ist, wenn dieser Mensch dann noch Mitgefühl erfährt und nicht ins Leere greift, sondern Antworten auf seine Fragen erhält und in Austausch geht, dann wird es Zeit für mich, mir einen neuen Arbeitsplatz zu suchen."
Mich würde interessieren, was ihr darüber denkt bzw. davon haltet.
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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Sehr interessant. Ich habe Zumutung noch nie in Verbindung mit Mut betrachtet. Darüber muss ich nochmal genauer nachdenken.
Bei mir ist es nämlich ein grosses Thema, dass ich anderen nichts (auch mich nicht) zumuten will. Deswegen interessiert mich das Thema sehr.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Für mich als ungebildeten klingt das alles nur nach einem Haufen geschwafel. Wobei die Herleitung auch relativ frei interpretiert ist.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Mir geht es da ganz ähnlich, denn ich muß davon ausgehen, daß bei (jemandem wie) mir die Schwelle zum Zumutungwerden sehr niedrig ist – will sagen, ich sehr viel schneller zur unangenehmen „Zumutung“ werde als der Durchschnitt.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Vermutlich gelänge es Dir nicht, meine " Geschwindigkeitsrekorde " in dieser Beziehung zu brechen...Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑01 Jan 2019 15:13 Mir geht es da ganz ähnlich, denn ich muß davon ausgehen, daß bei (jemandem wie) mir die Schwelle zum Zumutungwerden sehr niedrig ist – will sagen, ich sehr viel schneller zur unangenehmen „Zumutung“ werde als der Durchschnitt.
Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Bzw ein gesundes Selbstwertgefühl.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 22:01 Sich zuzumuten braucht das Vertrauen, nicht beschämt, verlacht oder zurückgewiesen zu werden.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Tintenmalerin und die anderen Beitragschreiber, könnt ihr euch vorstellen, dass ihr kaum eine Zumutung darstellt? Menschen die sich auf euch einlassen, neugierig auf euch sind, empfinden euch nicht als Zumutung. Wer kein Interesse an euch zeigt, für den seid ihr auch keine Zumutung.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 22:01 ...
Sich zuzumuten bedarf aber auch der Differenzierung. Wem mutet sich ein Mensch zu und wem nicht? Sich zuzumuten braucht das Vertrauen, nicht beschämt, verlacht oder zurückgewiesen zu werden.
...
Tintenmalerin, Du hattest mal Fotos von Dir eingestellt, ich erinnere mich an eine sehr hübsche Frau. Und solch ein Anblick ist sicher keine Zumutung. Zudem sind Deine Beiträge interessant und lesenswert. Auch da keine Zumutung.
Bitte traut euch was, sollte euer Mut euch was zu trauen als Zumutung empfunden werden, werdet ihr das erfahren. Aber das wäre nun wirklich kein Grund zu verzweifeln. Vertrauen solltet ihr in euch selber haben und den Mut haben etwas zu sagen, euch darzustellen. Letzteres jetzt bitte nicht interpretieren oder falsch verstehen. Etwas darzustellen kann bedeuten ganz normal seine Ansicht oder Meinung zu einem Thema zu sagen.
Euch allen ein frohes Neues Jahr ohne Furcht vor Zumutung.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Ja, ich hab das vorher auch nicht in Verbindung gebracht. Gerade darum fand ich es spannend genug, um es zu teilen. Zu welchem Ergebnis bist du denn gekommen?Undomiel hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 22:14Sehr interessant. Ich habe Zumutung noch nie in Verbindung mit Mut betrachtet. Darüber muss ich nochmal genauer nachdenken.
Bei mir ist es nämlich ein grosses Thema, dass ich anderen nichts (auch mich nicht) zumuten will. Deswegen interessiert mich das Thema sehr.
Du kannst das zitierte nicht nachvollziehen, findest es aber pauschal Unsinn?
Ja, dass du dieser Überzeugung bist, hast du schon oft geschrieben. Ich glaube, du unterschätzt deine Mitmenschen.Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑01 Jan 2019 15:13Mir geht es da ganz ähnlich, denn ich muß davon ausgehen, daß bei (jemandem wie) mir die Schwelle zum Zumutungwerden sehr niedrig ist – will sagen, ich sehr viel schneller zur unangenehmen „Zumutung“ werde als der Durchschnitt.
In dem Text steht explizit, dass man wählerisch sein kann bzw. sogar sein sollte. Sich aber auch trauen muss.
Ich glaube bei dir ja eher, dass du selbst diese Geschwindigkeitsrekorde noch mal brichst. Es gibt so viele Dinge, die dir zuwider sind, und die du immer wieder nennst, dass ich bestimmt auf drei Dinge käme, wegen denen du mich ablehnen könntest, ohne dass ich dich je danach gefragt hätte.Automobilist hat geschrieben: ↑01 Jan 2019 15:16Vermutlich gelänge es Dir nicht, meine " Geschwindigkeitsrekorde " in dieser Beziehung zu brechen...
Hm, stimmt.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑01 Jan 2019 15:37Bzw ein gesundes Selbstwertgefühl.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 22:01Sich zuzumuten braucht das Vertrauen, nicht beschämt, verlacht oder zurückgewiesen zu werden.
Ein wenig beneide ich ja diejenigen, die überhaupt nicht auf die Idee kommen, nicht sie selbst zu sein und sich einfach so geben, wie sie sind.
Ich habe mich mal mit einem Kollegen darüber unterhalten, warum ich so zurückhaltend bin.
Er ist der Meinung, dass ich mir selbst im Weg stehe, oder, wie er es formuliert hat, dass ich mit angezogener Handbremse unterwegs bin. Und dass ich einfach mehr ich selbst sein sollte. Wenn jemand ein Problem damit hätte, wäre das doch sein Problem.
Was ja im Grunde stimmt, aber irgendwie habe ich die Erwartung, dass ich mich mit Menschen auseinander setzen müsste, denen ich nicht passe. Dass sie ihr Problem zu meinem machen würden, was anstrengend wäre.
Konjunktiv, denn eigentlich habe ich wenig schlechte Erfahrungen damit gemacht, mich jemandem zuzuwenden/zu öffnen... Bei den eher wenigen Menschen, bei denen ich es bisher gewagt habe.
Darum geht es ja in den Zitaten, so wie ich sie verstehe. Dass es etwas positives ist, sich anderen zuzumuten bzw. sich ihnen zu öffnen. Dass es mit Mut zu tun hat, nicht mit enttäuschten Erwartungen, Abwehrreaktionen oder einer Last, die man dem anderen auflädt. Es ist in meinen Augen ein Ansatz, um da umzudenken. Was wiederum ein Prozess ist, der seine Zeit braucht.mak1 hat geschrieben: ↑01 Jan 2019 20:58Tintenmalerin und die anderen Beitragschreiber, könnt ihr euch vorstellen, dass ihr kaum eine Zumutung darstellt? Menschen die sich auf euch einlassen, neugierig auf euch sind, empfinden euch nicht als Zumutung. [...]
Bitte traut euch was, sollte euer Mut euch was zu trauen als Zumutung empfunden werden, werdet ihr das erfahren. [...]
Interessant, dass du das Aussehen ansprichst. Das hätte ich hier überhaupt nicht eingeordnet...
Dieser Mut, sich anderen zuzumuten, taucht auch in dem Buch noch bei "Sich-fremd-fühlen", "Überraschung" und "Vertrauen" auf. Bei letzterem sogar als Mittel, um nachhaltig zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen. Scheint ein sehr zentrales Konzept der beiden Autoren zu sein.
Spannendes Buch, ich hätte fast Lust, noch zwei oder drei weitere Threads dazu zu erstellen
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Ich denke, hier könnte ich auch meinen Hut in den Ring werfen...Automobilist hat geschrieben: ↑01 Jan 2019 15:16Vermutlich gelänge es Dir nicht, meine " Geschwindigkeitsrekorde " in dieser Beziehung zu brechen...Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑01 Jan 2019 15:13 Mir geht es da ganz ähnlich, denn ich muß davon ausgehen, daß bei (jemandem wie) mir die Schwelle zum Zumutungwerden sehr niedrig ist – will sagen, ich sehr viel schneller zur unangenehmen „Zumutung“ werde als der Durchschnitt.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)
"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Ich habe nur gesagt das ich die Herleitung fragwürdig finde zu-muten und daraus auch das folgende als äußerst fragwürdig in Form von geschwafel betrachte.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 00:24Du kannst das zitierte nicht nachvollziehen, findest es aber pauschal Unsinn?
Für mich ist zumuten etwas negatives in Form von aufbürden, etwas verlangen, etwas ertragen was eigentlich nicht zumutbar ist. Zumuten ist ja auch erstmal einseitig von verlangen wo auf der anderen Seite auch erstmal das (mögliche) ertragen steht.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Ich habe es auf meine Bücherwunschliste gesetzt.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 00:24 Spannendes Buch, ich hätte fast Lust, noch zwei oder drei weitere Threads dazu zu erstellen
Danke für den interessanten Hinweis.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Das ist durchaus möglich und obendrein recht wahrscheinlich. Mache doch einfach die Probe auf's Exempel und frage ; ich werde, wie üblich, ehrlich antworten.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 00:24 Ich glaube bei dir ja eher, dass du selbst diese Geschwindigkeitsrekorde noch mal brichst. Es gibt so viele Dinge, die dir zuwider sind, und die du immer wieder nennst, dass ich bestimmt auf drei Dinge käme, wegen denen du mich ablehnen könntest, ohne dass ich dich je danach gefragt hätte.
Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Ich finde mich darin absolut wieder. Mir fehlt wirklich der Mut, mich jemandem zuzumuten. Alle Aspekte, die das Buch aufgezählt hat (Einen Wunsch äußern. Eine Krankheit nicht verschweigen. Lachen, wenn andere nicht lachen. Ein Gefühl zeigen. Ja sagen. Nein sagen. Ich sagen. Sich jemandem zuwenden. Eigen-sinnig sein. Zeigen, dass man nicht weiter weiß. Hilflos sein und um Hilfe bitten. Hilfe annehmen. Ein Lied singen) fallen mir unglaublich schwer. Ich frage zum Beispiel nie nach Hilfe, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Genauso wenig kann ich mich jemandem öffnen, um zu zeigen, wie es wirklich in mir aussieht. Ich mache immer alles mit mir selber aus, um niemanden zu belasten.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 00:24Ja, ich hab das vorher auch nicht in Verbindung gebracht. Gerade darum fand ich es spannend genug, um es zu teilen. Zu welchem Ergebnis bist du denn gekommen?Undomiel hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 22:14Sehr interessant. Ich habe Zumutung noch nie in Verbindung mit Mut betrachtet. Darüber muss ich nochmal genauer nachdenken.
Bei mir ist es nämlich ein grosses Thema, dass ich anderen nichts (auch mich nicht) zumuten will. Deswegen interessiert mich das Thema sehr.
Ich denke, dass hat wohl mit meinem mangelnden Selbstwertgefühl zu tun. Ich halte mich immer für eine Zumutung, auch wenn meine Umgebung das vielleicht anders empfindet. Und ich bitte nicht um Hilfe, weil ich tief in meinem Inneren nicht glauben kann, dass es wirklich Menschen gibt, die mir helfen möchten und das gerne tun würden, einfach weil sie mich mögen. Ich habe immer Angst vor Abweisung, erst recht, wenn ich mich (zumindest nach meiner Auffassung) jemandem zumuten würden. Außerdem habe ich Angst, dass ich erst Recht nicht gemocht werde, wenn ich um Hilfe bitte und damit meine Schwächen zugebe.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
@UndomielUndomiel hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 14:22[....]Ich frage zum Beispiel nie nach Hilfe, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Genauso wenig kann ich mich jemandem öffnen, um zu zeigen, wie es wirklich in mir aussieht. Ich mache immer alles mit mir selber aus, um niemanden zu belasten.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 00:24Ja, ich hab das vorher auch nicht in Verbindung gebracht. Gerade darum fand ich es spannend genug, um es zu teilen. Zu welchem Ergebnis bist du denn gekommen?Undomiel hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 22:14Sehr interessant. Ich habe Zumutung noch nie in Verbindung mit Mut betrachtet. Darüber muss ich nochmal genauer nachdenken.
Bei mir ist es nämlich ein grosses Thema, dass ich anderen nichts (auch mich nicht) zumuten will. Deswegen interessiert mich das Thema sehr.
[..] Ich halte mich immer für eine Zumutung, auch wenn meine Umgebung das vielleicht anders empfindet. Und ich bitte nicht um Hilfe, weil ich tief in meinem Inneren nicht glauben kann, dass es wirklich Menschen gibt, die mir helfen möchten und das gerne tun würden, einfach weil sie mich mögen. Ich habe immer Angst vor Abweisung, erst recht, wenn ich mich (zumindest nach meiner Auffassung) jemandem zumuten würden. Außerdem habe ich Angst, dass ich erst Recht nicht gemocht werde, wenn ich um Hilfe bitte und damit meine Schwächen zugebe.
Danke dafür. Hätte von mir stammen können und entspricht genau meiner persönlichen Empfindung und Sichtweise
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Woher kommt das geringe Selbstwertgefühl ? Eher Mobbing oder eher aus dem Elternhaus...sonstige Gründe ? Ich kann das Nachvollziehen und bin mir sicher das das die Nachwirkungen von Mobbing/Hänseleien aus der Schulzeit sind die auch 20-30 Jahre später bei weitem noch nicht überwunden sind und verhindern anderen zu vertrauen und das die es gut mit einem meinen könnten. Besonders auch bei Frauen.Dr. House hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 16:48@UndomielUndomiel hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 14:22[....]Ich frage zum Beispiel nie nach Hilfe, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Genauso wenig kann ich mich jemandem öffnen, um zu zeigen, wie es wirklich in mir aussieht. Ich mache immer alles mit mir selber aus, um niemanden zu belasten.Tintenmalerin hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 00:24
Ja, ich hab das vorher auch nicht in Verbindung gebracht. Gerade darum fand ich es spannend genug, um es zu teilen. Zu welchem Ergebnis bist du denn gekommen?
[..] Ich halte mich immer für eine Zumutung, auch wenn meine Umgebung das vielleicht anders empfindet. Und ich bitte nicht um Hilfe, weil ich tief in meinem Inneren nicht glauben kann, dass es wirklich Menschen gibt, die mir helfen möchten und das gerne tun würden, einfach weil sie mich mögen. Ich habe immer Angst vor Abweisung, erst recht, wenn ich mich (zumindest nach meiner Auffassung) jemandem zumuten würden. Außerdem habe ich Angst, dass ich erst Recht nicht gemocht werde, wenn ich um Hilfe bitte und damit meine Schwächen zugebe.
Danke dafür. Hätte von mir stammen können und entspricht genau meiner persönlichen Empfindung und Sichtweise
Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Gute Frage, für mich konnte ich das bislang nicht beantworten und bin noch beim Versuch, etwas daran zu ändern.Siegfried hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 20:46Woher kommt das geringe Selbstwertgefühl ? Eher Mobbing oder eher aus dem Elternhaus...sonstige Gründe ?Dr. House hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 16:48@UndomielUndomiel hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 14:22
[....]Ich frage zum Beispiel nie nach Hilfe, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Genauso wenig kann ich mich jemandem öffnen, um zu zeigen, wie es wirklich in mir aussieht. Ich mache immer alles mit mir selber aus, um niemanden zu belasten.
[..] Ich halte mich immer für eine Zumutung, auch wenn meine Umgebung das vielleicht anders empfindet. Und ich bitte nicht um Hilfe, weil ich tief in meinem Inneren nicht glauben kann, dass es wirklich Menschen gibt, die mir helfen möchten und das gerne tun würden, einfach weil sie mich mögen. Ich habe immer Angst vor Abweisung, erst recht, wenn ich mich (zumindest nach meiner Auffassung) jemandem zumuten würden. Außerdem habe ich Angst, dass ich erst Recht nicht gemocht werde, wenn ich um Hilfe bitte und damit meine Schwächen zugebe.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Daß ich mich was trauen muß? Meine Mitmenschen mit voller Absicht zu stören?Tintenmalerin hat geschrieben: ↑04 Jan 2019 00:24Ja, dass du dieser Überzeugung bist, hast du schon oft geschrieben. Ich glaube, du unterschätzt deine Mitmenschen.Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑01 Jan 2019 15:13Mir geht es da ganz ähnlich, denn ich muß davon ausgehen, daß bei (jemandem wie) mir die Schwelle zum Zumutungwerden sehr niedrig ist – will sagen, ich sehr viel schneller zur unangenehmen „Zumutung“ werde als der Durchschnitt.
In dem Text steht explizit, dass man wählerisch sein kann bzw. sogar sein sollte. Sich aber auch trauen muss.
Es geht ja nicht darum, daß die mir unangenehm sind. Es geht darum, daß ich ihnen unangenehm bin.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Einmal gibt es das, was man selbst als Zumutung empfindet und dann das, was man erwartet, was andere Leute im Normalfall (und der wird dann von der angenommenen Mehrheitsmeinung bestimmt) als Zumutung ansehen.
Die eigene Handlung wird man dann aus der Kombination Reaktionserwartungschance und Art der Reaktion vs. dem "Gewinn" aus der Handlung bilden, wenn zuvor die eingeschätzte Notwendigkeit den nach der eigenen Wertemesslatte bestimmten Grad an Zumutungszuschriebung überschreitet .
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.
wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Woran machst du das fest, dass du denen unangenehm bist, wenn ich fragen darf? Also, gibt es da eindeutige Zeichen? Musst nicht antworten.Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑06 Jan 2019 14:25
Daß ich mich was trauen muß? Meine Mitmenschen mit voller Absicht zu stören?
Es geht ja nicht darum, daß die mir unangenehm sind. Es geht darum, daß ich ihnen unangenehm bin.
Manchmal ist es nur so ein Gespür. Oder man projiziert die Alarmzeichen früherer Zurückweisungen auf aktuelle Bekanntschaften.
Ich bin da zb äußerst schlecht drin, solche Botschaften richtig zu interpretieren. Oft sind es meine eigenen Gedanken, die mir sagen, dass ich gerade etwas nerve und kein (weiterer) Kontakt erwünscht ist.
Im virtuellen Austausch ist das nochmal schwieriger.
Bei PNs/Mails gehe ich zb grundsätzlich davon aus, dass das Gegenüber keinen Kontakt mehr wünscht, sobald keine Fragen mehr an mich gerichtet werden.
@topic:
Hängt bei mir manchmal einfach von der Tagesform ab.
An manchen Tagen macht es mir sogar Spaß, andere mit meiner Existenz zu nerven.
An anderen Tagen bin ich so sensibel, dass mich kleinste Zurückweisungen verletzen könnten. Da ziehe ich mich ganz zurück.
Bei ein paar ganz wenigen Bekanntschaften weiß ich inzwischen, dass sie es gerne haben, wenn ich mich ihnen zumute. Das war aber auch ein längerer Prozess.
Es lohnt sich, dieses Problem beim Gegenüber anzusprechen!
obwohl ich dann auch noch immer Zweifel habe, ob ich nun wirklich erwünscht bin..
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Re: Sich Selbst anderen ZuMUTen
Ich möchte hier jetzt nicht unbedingt zur Illustration konkrete Fälle inklusive der beteiligten Personen auflisten.Bummi hat geschrieben: ↑06 Jan 2019 14:38Woran machst du das fest, dass du denen unangenehm bist, wenn ich fragen darf? Also, gibt es da eindeutige Zeichen? Musst nicht antworten.Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑06 Jan 2019 14:25
Daß ich mich was trauen muß? Meine Mitmenschen mit voller Absicht zu stören?
Es geht ja nicht darum, daß die mir unangenehm sind. Es geht darum, daß ich ihnen unangenehm bin.
Aber es gab etwa in meiner Schulzeit den einen oder anderen Fall, wo mir direkt ins Gesicht gesagt wurde, daß ich störe. Nicht irgendein Detail an mir, das gerade stört, sondern ich als Ganzes. (Und nein, ich hielt mich nicht an einem Ort auf, an dem ich nicht hätte sein dürfen, z. B. Mädchentoilette. Das geschah an problemlos zugänglichen Orten. Es ging somit tatsächlich um meine Person.)
Es gab auch Fälle – von denen ich einen definitiv zweifellos als solchen identifizieren konnte in Form eines „Zettelchens“, das im Unterricht zu dem Thema geschrieben und weitergereicht wurde, zwar nicht für mich bestimmt war, von mir aber gelesen wurde –, wo es mir nicht direkt und unverblümt gesagt wurde, wo aber trotzdem klar war, daß ich den Personen in meiner Nähe unangenehm war. Manchmal wurde es nur aus ihrem Verhalten klar.
Warum das so war, war mir klar. Ich hielt mich nicht für den Tollsten. Im Gegenteil. Ich verglich mich mit meinen Mitschülern. Und ich kam auf immer mehr Eigenschaften an mir, die – objektiv und/oder gemessen an den Standards meiner Mitschüler – negativ, ja, unangenehm waren. So war mir sehr klar, auf welche Weise und warum ich meinen Mitschülern unangenehm wurde. Es hätte in meinen Augen überhaupt nicht anders sein können.
Die Folge war, daß ich von mir aus zu meinen Mitschülern auf Distanz ging – aus Rücksicht auf sie.
Das verstand allerdings nicht jeder. Vermutlich war nicht jedem sofort auf den ersten Blick ersichtlich, was an mir unangenehm war. Ich wurde also gefragt, warum ich mich verhielt, wie ich mich verhielt. Ich sagte, ich sei unangenehm. Man fragte mich, was denn an mir so unangenehm sein sollte. Ich fing an, es zu erklären.
Das wurde mir irgendwann zuviel, und es reichte mir auch, daß ich immer nur einen Bruchteil meiner Erklärung vortragen konnte – und alle glaubten, das sei die ganze Erklärung gewesen. Also begann ich, meine negativen Eigenschaften in einer auf Papier gedruckten Liste niederzuschreiben und diese dann den Fragern vorzulegen, auf daß diese auf den ersten Blick den Umfang der Liste sahen. Bis zum Ende meiner Schulzeit näherte sich die Liste übrigens 200 Punkten. Zweihundert.
Ich habe die Liste sehr häufig benötigt – auch deshalb, weil ich inzwischen derart auf Distanz zu meinen Mitschülern gegangen war, daß sie mich anders als über diese Liste kaum mehr kennenlernen konnten. Deswegen fragten sie immer häufiger nach den Gründen meines Verhaltens, und deswegen fiel es ihnen auch schwer, die Liste schon inhaltlich als Wahrheit anzuerkennen.
Bevor jetzt jemand fragt: Ich bin auch gebeten worden, meine positiven Eigenschaften niederzuschreiben. Sie wurden kaum mehr als ein Dutzend – eine positive auf ca. 15 negative –, und die meisten hatten auch noch jeweils eine „Kehrseite der Medaille“, die sie, wenn nicht gerade günstige Bedingungen herrschten, gleich wieder zu negativen Eigenschaften machten.
Meine Schulzeit ist lange her. Seitdem habe ich mich eher noch zum Schlimmeren verändert. Kaum ein negativer Punkt ist entfallen, dafür sind einige dazugekommen, andere haben sich intensiviert, nur daß ich sie nicht mehr schriftlich habe.
So setze ich mich bis heute in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht in Sitzgruppen, in denen sich schon mindestens eine andere Person aufhält – es sei denn, alle anderen Personen in der Sitzgruppe wünschen ausdrücklich, daß ich mich zu ihnen setze. Eher stehe ich oder sitze mehrere Stunden an einer Wagentür auf einer Trittstufe. Und Menschen, mit denen ich häufiger zu tun habe, lasse ich nur wenig an Informationen über mich selbst zukommen.
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