Strange Lady hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 14:35
Oxymoron hat geschrieben: ↑30 Dez 2018 13:15
Es wird aber immer so sein. Weil mir das gewisse Etwas fehlt. Habe ich schon mehrmals gehört. Und ich werde mich sowieso nicht mehr trauen.
Das Paradoxe ist: das gewisse Etwas emergiert erst mit dem Glauben daran. Entweder du selbst oder jemand anderer (der/dem du blind zu vertrauen und zu glauben in der Lage bist) muss nur dran glauben... Dann ist es plötzlich da. Eine einzige Person reicht.
Leichter gesagt als, ich weiß - ich krieg es auch nicht hin.
Ein wirklich Klasse Gedanke. Und eine neue Sichtweise.
In der Kunst werden Gemälde deshalb hoch bewertet, weil es Menschen gibt, die in dem Bild was besonderes sehen. Eigentlich werden die Preise der Topkunstwerke von ausgesprochen wenigen Menschen bestimmt, die verdammt viel Geld haben und auch bereit sind, das auszugeben. Würden die Käufer nicht das gewisse Etwas sehen, dann wäre es nicht mehr wert als der reine Materialwert. Früher hat man Leinwände, Rückseiten und Rahmen wiederverwendet, weil man keinen Wert im ursprünglichen Gemälde mehr gesehen hat.
Das gewisse Etwas ist reine Projektion im konkreten Fall auf den Menschen. Ich habe schon oft im Internet erlebt, wie mich Leute als Projektionsfläche für eigene Wünsche und Erwartungen nutzten und ich mich in ihren Beschreibungen nicht wiedergefunden habe. Das wirklich Paradoxe ist, dass man dann für etwas wertgeschätzt wird, was man entweder für selbstverständlich hält, oder für etwas, was man gar nicht so empfindet. Wigald Boning hat mal gesagt, dass er es für ein Missverständnis hält, dass die Leute ihn für lustig halten. Er sagte vor vielen Jahren in einem Interview:
"Ich sehe mich als einen missverstandenen jungen Mann, dem es aber keine Probleme bereitet, ausgelacht zu werden. Im Gegenteil – das macht sogar Spaß. Bei dem Missverständnis wird es auch immer bleiben, denn ich glaube, wenn man mich richtig versteht, will mich keiner mehr sehen." (Quelle:
http://www.planet-interview.de/intervie ... ing/33409/)