Depressionen

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Bummi

Re: Depressionen

Beitrag von Bummi »

Mit müden Augen hat geschrieben: 09 Feb 2019 15:16 Für tiefgründiges Zeug gibt es z.B. Psychoanalyse. Die Meinungen darüber gehen auseinander (und Psychoanalytiker und Verhaltenstherapeuten können sich nicht leiden).
Psychoanalyse stelle ich mir gruselig vor. :shock:
Nee, auch tiefenpsychologische Therapie. (Zu der konnte ich mich allerdings bis heute nicht überwinden.)
Die Abklärung oder auch Lotsentherapie (eine richtig gute Sache übrigens) wurde in Form einer einstündigen Sitzung von einer Verhaltenstherapeutin durchgeführt.
Daneben gibt es heutzutage noch x weitere Formen von Therapien, wie zb Schematherapie, Körpertherapie usw.

Ich hatte auch mal nach entsprechender Verordnung eine reine Ergotherapie gemacht. Das ging überraschenderweise ziemlich in die Tiefe und die Therapeutin war wirklich toll.

Aber klar, auch das ist keine Garantie für eine langfristige Besserung.
Mit müden Augen
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Re: Depressionen

Beitrag von Mit müden Augen »

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Ich bin gerade mal eine gute Stunde aus dem Bett und halte es schon jetzt nicht mehr aus, würde mich am liebsten wieder hinlegen. Das kann doch so nicht weitergehen??? :crybaby: :crybaby:
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Re: Depressionen

Beitrag von Ringelnatz »

Mit müden Augen hat geschrieben: 10 Feb 2019 13:31
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Ich bin gerade mal eine gute Stunde aus dem Bett und halte es schon jetzt nicht mehr aus, würde mich am liebsten wieder hinlegen. Das kann doch so nicht weitergehen??? :crybaby: :crybaby:
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Was wäre denn, wenn du dich wirklich ganz nach deinen Wünschen schon nach einer Stunde wieder hinlegen würdest? Hast du das schon mal probiert? Oder zerhaut das dann deine Tagesstruktur völlig?

Es tut mir echt leid, dass du so ganz ohne Aufgabe bist :( Ich habe manchmal das Gefühl, du würdest von einem einfachen (nicht anstrengenden) Job profitieren. Damit du weißt, wofür du aufstehst und auch mal ein Erfolgserlebnis hast...
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Re: Depressionen

Beitrag von Stabil »

Bummi hat geschrieben: 09 Feb 2019 15:14 Depressionen sind auch irgendwie so schwammig, finde ich. Wird von sich selbst oder durch andere auch eher nur an der Oberfläche therapiert. Sprich: Es werden Verhaltensstrategien und Vorbeugemaßnahmen erlernt.
Bei hartnäckigeren Depressionen steckt doch meistens noch was anderes dahinter, eine weitere Diagnose oder so.
Der wirkliche Kern der Depression müsste ausreichend thematisiert und behandelt werden. Es kommt dann vielleicht zu kurzfristigen Besserungen.
Sobald der Kern der Depression erneut aktiviert wurde, wird es wieder schlimmer.
Vollkommen richtig. Dass im akuten Fall zunächst an der Oberfläche begonnen wird ist aber ok. Seriöse Therapie sollte in weiterer Folge in die Tiefe gehen.

Bummi hat geschrieben: 09 Feb 2019 15:14 Bei einer Abklärung, was für eine weitere Therapie in Frage kommen sollte, wurde ich mal gefragt, was ich an der Verhaltenstherapie in der Vergangenheit so gut fand.
Meine Antwort:" Ich bin nach jeder Sitzung mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen." Die Antwort der Therapeutin :"Wenn sie nach jeder Sitzung mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen sind, dann hat ihnen die Therapie nichts gebracht."
Mit gutem Gefühl nach Hause gehen, bzw. besser als vorher, das ist die Mindestanforderung. Das alleine ist aber noch nicht alles. Neue Ideen, Zweifel am bisherigen Selbstbild, am bisherigen Weltbild, an den gewohnten Überzeugungen und Emotionen sollen beispielsweise schon auch vor kommen. Nur schlecht oder bedrohlich sollte sich das nicht anfühlen, eher verwundert und neugierig.


Bummi hat geschrieben: 09 Feb 2019 15:24
Mit müden Augen hat geschrieben: 09 Feb 2019 15:16 Für tiefgründiges Zeug gibt es z.B. Psychoanalyse. Die Meinungen darüber gehen auseinander (und Psychoanalytiker und Verhaltenstherapeuten können sich nicht leiden).
Psychoanalyse stelle ich mir gruselig vor. :shock:
Nee, auch tiefenpsychologische Therapie. (Zu der konnte ich mich allerdings bis heute nicht überwinden.)
Die Abklärung oder auch Lotsentherapie (eine richtig gute Sache übrigens) wurde in Form einer einstündigen Sitzung von einer Verhaltenstherapeutin durchgeführt.
Daneben gibt es heutzutage noch x weitere Formen von Therapien, wie zb Schematherapie, Körpertherapie usw.
Psychoanalyse und tiefenpsychologische Therapie halte ich für nicht ganz aktuell. Da bin ich bei meinen Recherchen nicht wirklich auf Überzeugendes gestossen. Historisch interessant sind diese Gebiete aber durchwegs.

Wenn es darum geht, professionelle Hilfe für die eigene Lebensgestaltung und die Verbesserung der Lebesqualität zu bekommen, würde ich wieder eine systemische Psychotherapie in Anspruch nehmen.

Wenn es darum geht, ganz hartnäckige, schwer wiegende und wiederkehrende Probleme in den Griff zu bekommen, würde ich mich eher an die ganz modernen Weiterentwicklungen der Verhaltenstherapie wenden. Von der klassischen VT halte ich nicht viel, die ist ebenfalls historisch von Interesse. Aber Schematherapie und Dialektische Verhaltenstherapie sind Methoden, die mich in der aktuellen Literatur Recherche überzeugen. Sie bauen zwar auf der VT auf, gehen aber sehr weit darüber hinaus. Sie sind wissenschaftlich nach heutigen Grundsätzen fundiert, bewähren sich auch im klinischen Kontext und stellen in einem humanistischen Sinn den Menschen, der Unterstützung sucht, in den Mittelpunkt.

Lotsentherapie zur Abklärung ist eine gute Sache.
Bummi hat geschrieben: 09 Feb 2019 15:24 Ich hatte auch mal nach entsprechender Verordnung eine reine Ergotherapie gemacht. Das ging überraschenderweise ziemlich in die Tiefe und die Therapeutin war wirklich toll.
Ja, finde ich auch erstaunlich. Es gibt anscheinend mehr Dinge, als ich kenne. Ergo Therapie kenne ich aus anderen Zusammenhängen, wie Reha zum Beispiel. Aber in die Tiefe gehend finde ich gut.
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Re: Depressionen

Beitrag von Momo »

Ich hoffe sehr, dass Therapie auch son Dings ist, bei dem es erst schlimmer wird, bevor es besser wird, weil erst mal die ganzen Vermeidungsstrategien und Coping-Mechanismen durchbrochen werden und damit wegfallen.
Ich bin so erschöpft und müde.
Und dabei habe ich das Gefühl, dass ich nach mehreren Monaten Therapie jetzt erst richtig angefangen habe...
Stabil hat geschrieben: 10 Feb 2019 21:36Wenn es darum geht, professionelle Hilfe für die eigene Lebensgestaltung und die Verbesserung der Lebesqualität zu bekommen, würde ich wieder eine systemische Psychotherapie in Anspruch nehmen.
[...]
Aber Schematherapie und Dialektische Verhaltenstherapie sind Methoden, die mich in der aktuellen Literatur Recherche überzeugen.
Kennst du dich mit diesen Therapieformen genauer aus oder hast du dazu vielleicht Links? Würde mich interessieren, was sich hinter den Begriffen verbirgt.
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Re: Depressionen

Beitrag von Stabil »

Tintenmalerin hat geschrieben: 10 Feb 2019 23:47 Ich hoffe sehr, dass Therapie auch son Dings ist, bei dem es erst schlimmer wird, bevor es besser wird, weil erst mal die ganzen Vermeidungsstrategien und Coping-Mechanismen durchbrochen werden und damit wegfallen.
Ich bin so erschöpft und müde.
Und dabei habe ich das Gefühl, dass ich nach mehreren Monaten Therapie jetzt erst richtig angefangen habe...
Das kann schon sein. Nach meiner Überzeugung und Erfahrung muss das nicht unbedingt so sein. Coping Mechanismen sind eher los zu lassen, als zu durchbrechen. Sie sollen verfügbar bleiben, aber nicht mehr nötig sein. Konkret heisst das, dass es sinnvoll ist, zunächst daran zu arbeiten, dass man mit dem gut zurecht kommt, was beim Loslassen der Coping Mechanismen zu Tage treten wird. Besonders die systemische Thrapie betont diesen Aspekt und es wird viel 'Zielarbeit' gemacht, die 'Wunderfrage' wird immer wieder gestellt und Visionen werden genutzt.

Energie kostet Therapie wohl immer, wenn sie was bewirkt. Geistige Anstrengung kostet sie auch.

Im Umgang mit meiner Depression war es für mich sehr wichtig, mein hypomanisches Verhalten in den Griff zu kriegen. DORT habe ich am meisten Energie verbraucht. Gespürt hatte ich das nicht dort, sondern immer erst später, wenn ich erschöpft war. Durch das schrittweise Loslassen des euphorischen überfordernden Verhaltens wurde entsprechend Energie frei für andere Lebensbereiche und eben auch für die Weiterentwicklung, beziehungsweise therapeutischen Prozesse.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für das Nutzen synergetischer Zusammenhänge im Verlauf.
Tintenmalerin hat geschrieben: 10 Feb 2019 23:47 Kennst du dich mit diesen Therapieformen genauer aus oder hast du dazu vielleicht Links? Würde mich interessieren, was sich hinter den Begriffen verbirgt.
Das allgemeine Internet hat sich als weniger geeignet für die Literaturrecherche herausgestellt. Darum habe ich keine Links zur Hand. Aber alle Fachausdrücke, vor Allem in der englischsprachigen Form, sind als Suchbegriffe geeignet. Die Autorennamen helfen auch.

Vernünftige Literatur hat ja sozusagen postgraduate Niveau. Das heisst nicht unbedingt, dass sie schwer lesbar ist, aber man braucht für die Recherche Zugang zu einer Datenbank auf Universitätsniveau. Google und Amazon helfen erst, wenn man gefunden hat und ein Buch kaufen will. ;)

Ich wohne in einer Universitätsstadt und kann in die Unibibliothek spazieren, setz mich dort an den PC, recherchiere und lade mir ganze Bücher als Pdf auf meinen Datenstick. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, kann man über einen remote Zugang von zuhause aus arbeiten. Ich empfehle, die nächste Uni zu kontaktieren und sich über die Möglichkeiten beraten zu lassen.

Ein paar Stichworte sind bereits genannt worden. Systemische Psychotherapie ist aber ein etwas ungenauer Begriff, es gibt zu viele 'Schulen'. Wo ich mich vor Jahrzehnten gründlich eingearbeitet habe, ist die Sparte der 'Milwaukee Schule' um 'Steve deShazer' und 'Insoo Kim Berg'. Diese Methoden haben sich für mich auch in der Anwendung in meiner praktischen Arbeit hervorragend bewährt.
schmog

Re: Depressionen

Beitrag von schmog »

Mit müden Augen hat geschrieben: 10 Feb 2019 13:31
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Re: Depressionen

Beitrag von Mit müden Augen »

Ringelnatz hat geschrieben: 10 Feb 2019 20:08
Mit müden Augen hat geschrieben: 10 Feb 2019 13:31
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Ich bin gerade mal eine gute Stunde aus dem Bett und halte es schon jetzt nicht mehr aus, würde mich am liebsten wieder hinlegen. Das kann doch so nicht weitergehen??? :crybaby: :crybaby:
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Was wäre denn, wenn du dich wirklich ganz nach deinen Wünschen schon nach einer Stunde wieder hinlegen würdest? Hast du das schon mal probiert? Oder zerhaut das dann deine Tagesstruktur völlig?
Ich war gestern praktisch den ganzen Tag im Bett (aber habe nicht geschlafen) :oops: :oops: und jetzt ist es nur der anstehende Einkauf (ich bin spät dran!) der mich davon abhält direkt wieder ins Bett zu gehen. :sadman:
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Das ist gut möglich, aber ich wüsste nicht wo ich sowas finden könnte und kann mir auch nicht vorstellen dass ich lange durchhalten würde...

@schmog
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Re: Depressionen

Beitrag von t385 »

Bin jetzt seit einem halben Jahr frei von Depressionen. Einfach so habe ich das geschafft. Ich habe mir einfach gesagt, dass es nicht so weitergehen kann und ich das auch nicht möchte. Ich gehe immer noch zu meiner Therapeutin und mache nebenbei Einzelergotherapie. In zwei Monaten gehe ich dann in eine größere Ergotherapiepraxis, in der man dann auch mit anderen Betroffenen "arbeitet". Im August oder September werde ich eine berufliche Reha beginnen. So der Plan.
Stabil

Re: Depressionen

Beitrag von Stabil »

Gratuliere und wünsche dir weiterhin alles Gute.

So etwas wie eine bewusste eigene innere Entscheidung war auch bei mir ein wesentlicher Wendepunkt. Damit haben sich die Prioritäten in meinem Erleben umgestellt. Alles, was ich erlebt habe, hat eine neue Bedeutung für mich bekommen. Selbst Phasen, die nach Aussen fast wie ein Rückfall aus gesehen haben, waren für mich nur mehr eine vertiefende Übungsrunde für den Heilungsprozess. Zu lernen hatte ich danach auch noch genug. Aber das war nicht in Reaktion auf die Depression, sondern ich habe aktiv für mein Leben in meinem Leben gelernt. Das hört nie auf und macht Freude.
Bummi

Re: Depressionen

Beitrag von Bummi »

Stabil hat geschrieben: 10 Feb 2019 21:36
Bummi hat geschrieben: 09 Feb 2019 15:24 Ich hatte auch mal nach entsprechender Verordnung eine reine Ergotherapie gemacht. Das ging überraschenderweise ziemlich in die Tiefe und die Therapeutin war wirklich toll.
Ja, finde ich auch erstaunlich. Es gibt anscheinend mehr Dinge, als ich kenne. Ergo Therapie kenne ich aus anderen Zusammenhängen, wie Reha zum Beispiel. Aber in die Tiefe gehend finde ich gut.
Die Sitzungen bei der ambulanten Ergotherapie fanden als Einzelsitzungen statt.
Man werkelt rum oder arbeitet an einem grösseren Projekt und unterhält sich dabei mit dem Therapeuten.
Ich konnte mich dadurch mehr öffnen als in der Psychotherapie. Fühlte mich nicht so ausgeliefert, musste keinen Blickkontakt halten und war mit den Händen beschäftigt.
Sozusagen ein positiver Nebeneffekt.


Die neueren Formen der Verhaltenstherapie sprechen mich auch an.
Rosi

Re: Depressionen

Beitrag von Rosi »

Wer verschreibt Ergotherapie oder muss man das selbst bezahlen?
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Re: Depressionen

Beitrag von Polarfuchs »

Rosi hat geschrieben: 11 Feb 2019 22:44 Wer verschreibt Ergotherapie oder muss man das selbst bezahlen?
Ergotherapie wird vom Facharzt verschrieben und musste ich musste meine Therapie nicht selbst bezahlen.
Rosi

Re: Depressionen

Beitrag von Rosi »

Polarfuchs hat geschrieben: 11 Feb 2019 22:56
Rosi hat geschrieben: 11 Feb 2019 22:44 Wer verschreibt Ergotherapie oder muss man das selbst bezahlen?
Ergotherapie wird vom Facharzt verschrieben und musste ich musste meine Therapie nicht selbst bezahlen.
Ich wollte mir das von meiner Fachärztin verschreiben lassen, bekam aber keine Verordnung, weil sie dafür nur ein geringes Kontingent hat und ich nicht schwer genug krank dafür sei.
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Re: Depressionen

Beitrag von Polarfuchs »

Rosi hat geschrieben: 11 Feb 2019 23:20
Polarfuchs hat geschrieben: 11 Feb 2019 22:56
Rosi hat geschrieben: 11 Feb 2019 22:44 Wer verschreibt Ergotherapie oder muss man das selbst bezahlen?
Ergotherapie wird vom Facharzt verschrieben und musste ich musste meine Therapie nicht selbst bezahlen.
Ich wollte mir das von meiner Fachärztin verschreiben lassen, bekam aber keine Verordnung, weil sie dafür nur ein geringes Kontingent hat und ich nicht schwer genug krank dafür sei.
Vielleicht könnte dir ein anderer Arzt die Ergotherapie verschreiben.
Rosi

Re: Depressionen

Beitrag von Rosi »

Polarfuchs hat geschrieben: 12 Feb 2019 11:32
Rosi hat geschrieben: 11 Feb 2019 23:20
Polarfuchs hat geschrieben: 11 Feb 2019 22:56

Ergotherapie wird vom Facharzt verschrieben und musste ich musste meine Therapie nicht selbst bezahlen.
Ich wollte mir das von meiner Fachärztin verschreiben lassen, bekam aber keine Verordnung, weil sie dafür nur ein geringes Kontingent hat und ich nicht schwer genug krank dafür sei.
Vielleicht könnte dir ein anderer Arzt die Ergotherapie verschreiben.
Deswegen hatte ich gefragt. Wüsste nicht wer mir das dann verschreiben könnte. Hausärzte haben ja noch geringere Kontingente.
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Re: Depressionen

Beitrag von Kalypso »

Ich kenne Ergotherapie nur bei körperlichen Problemen oder Beeinträchtigungen und selbst da musst du einen Eigenanteil selbst bezahlen.
Inwiefern eine Ergotherapie bei Depressionen helfen soll, erklärt sich mir noch nicht ganz. Wenn es darum geht, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen, funktioniert das auch mit Yoga, Pilates oder Qigong.
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Re: Depressionen

Beitrag von Polarfuchs »

Rosi hat geschrieben: 12 Feb 2019 12:27
Polarfuchs hat geschrieben: 12 Feb 2019 11:32
Rosi hat geschrieben: 11 Feb 2019 23:20
Ich wollte mir das von meiner Fachärztin verschreiben lassen, bekam aber keine Verordnung, weil sie dafür nur ein geringes Kontingent hat und ich nicht schwer genug krank dafür sei.
Vielleicht könnte dir ein anderer Arzt die Ergotherapie verschreiben.
Deswegen hatte ich gefragt. Wüsste nicht wer mir das dann verschreiben könnte. Hausärzte haben ja noch geringere Kontingente.
Sonst versuche doch die Verordnung von einem anderen Psychiater zu erhalten.
Wahrscheinlich kommt es auf die Diagnose an: es gibt leichte, mittlere und schwere Depressionen. Zur Depression kommt dann z.B. noch eine Borderline- Störung oder eine Posttraumatische Belastungsstörung und Suzidgedanken.
Da ich deine Diagnose nicht kenne, kann ich dir leider jetzt auch nicht weiterhelfen.

Meine Ärztin hat mir alles immer verordnet, wonach ich gefragt hatte.
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Re: Depressionen

Beitrag von Momo »

Stabil hat geschrieben: 11 Feb 2019 09:16Coping Mechanismen sind eher los zu lassen, als zu durchbrechen. Sie sollen verfügbar bleiben, aber nicht mehr nötig sein. Konkret heisst das, dass es sinnvoll ist, zunächst daran zu arbeiten, dass man mit dem gut zurecht kommt, was beim Loslassen der Coping Mechanismen zu Tage treten wird.
Ich der Meinung, dass (auch geringfügig) verschiedene Wörter verschiedene Bedeutungen und entsprechende Implikationen haben und es durchaus lohnenwert sein kann, sich anzugucken, warum man welchen Begriff verwendet und welche Auswirkungen das hat.
An dieser Stelle habe ich dennoch keinerlei Interesse daran, über Semantik zu diskutieren.
Besonders die systemische Thrapie betont diesen Aspekt und es wird viel 'Zielarbeit' gemacht, die 'Wunderfrage' wird immer wieder gestellt und Visionen werden genutzt.
Ok, dann scheint das kein passender Ansatz für mich zu sein. Die Wunderfrage finde ich nicht hilfreich und für Visionen brauche ich keine Unterstützung.
Das allgemeine Internet hat sich als weniger geeignet für die Literaturrecherche herausgestellt. Darum habe ich keine Links zur Hand. [...]

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Danke für die Informationen.
Da mein Interesse aber weniger wissenschaftlich als persönlich ist, ist mir diese Vorgehensweise zurzeit zu aufwendig.
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Re: Depressionen

Beitrag von Stabil »

Tintenmalerin hat geschrieben: 13 Feb 2019 23:39 An dieser Stelle habe ich dennoch keinerlei Interesse daran, über Semantik zu diskutieren.
Das trifft sich gut. Über Semantik zu diskutieren war nicht meine Absicht.

Ich finde es nur sinnvoll zu sehen, dass Psychotherapie nicht notwendigerweise erschöpfend und übermässig ermüdend sein muss, und dass das möglicherweise mit der Auffassung von Therapie als Durchbrechen vs Therapie als Loslassen zusammenhængt.

Tintenmalerin hat geschrieben: 13 Feb 2019 23:39 Ok, dann scheint das kein passender Ansatz für mich zu sein. Die Wunderfrage finde ich nicht hilfreich und für Visionen brauche ich keine Unterstützung.
Hast du denn Erfahrung mit systemischer Therapie und der darin praktizierten Anwendung der Wunderfrage? Ich hatte mich vorher nur über die Wunderfrage gewundert, fand sie dann, auf meine persönlichen Anliegen angewendet, wunderbar. Die Visionen werden in ST keineswegs zum Selbstzweck gepflegt, das ist keine Esoterik, es geht viel mehr darum, wie man sie nutzt, wie man sich seine Ziele setzt und wie man den Bogen bis zum Handeln im alltäglichen Hier und Jetzt schliesst.

Tintenmalerin hat geschrieben: 13 Feb 2019 23:39 Da mein Interesse aber weniger wissenschaftlich als persönlich ist, ist mir diese Vorgehensweise zurzeit zu aufwendig.
Falls du eine weniger aufwändige Vorgehensweise kennst, wäre ich sehr daran interessiert.


Ich wünsche dir sehr, dass du bald wieder zu mehr Kraft findest. Alles Gute!