Arikari hat geschrieben: ↑14 Mär 2019 12:13
Ich mag keine Männer, die laut furzen. Vielleicht klärt mich MFGMitleser auf, an was für einer Krankheit ich leide, auf dass ich mich behandeln lassen kann.
Hm, also ich habe mir nicht ausgedacht, was Frauen so alles schreiben und für Ansprüche haben
"Furzen" ist ein konkretes Geräusch, das Du ansprichst. Es ist völlig normal und common sense, sozusagen, wenn man das nicht mag.
"Essgeräusche" ist ein pauschaler Begriff für alles mögliche, ziemlich nebulös, wenig transparent. Wenn speziell "Schmatzen" oder "Furzen" aber gemeint gewesen sein sollten, warum schreibt frau das nicht einfach direkt?
Die krankhafte Abneigung von Essgeräuschen bezieht sich auf normale Geräusche, die weder unangenehm noch schädlich sind und die im normalen Umgang miteinander auch niemand unangenehm empfindet. Aber die von Misophonie betroffenen Frauen empfinden solche üblichen und unproblematischen Geräusche als eklig und unangenehm, z.B. das Knacksen, wenn man in eine Scheibe Toast beißt, wenn man einen Bissen im Mund kaut, oder wenn man einen Schluck Mineralwasser trinkt ("Gluck!").
Mit welchem Geräusch eine Frau speziell ihre Probleme hat, kann man natürlich dann nur ahnen.
Wenn also eine Frau schreibt, sie mag keine Essgeräusche, dann ist nicht der andere Esser das Problem, sondern sie selbst. Man braucht üblicherweise von niemandem zu verlangen, auf Essgeräusche zu achten (also den Partner darauf aufmerksam machen, bitte kein Knacken beim Toastessen zu verursachen), sondern die Frau leidet unter der Überempfindlichkeit gegenüber diesem Geräusch, das normalerweise niemandem etwas ausmacht.
"Ich mag keine Essgeräusche" ist ähnlich als würde man verlangen "ich mag keinen, der atmet".
"Ich mag keine Essgeräusche" kann also prinzipiell von keinem Partner erfüllt werden, denn normale Essgeräusche macht jeder. Strenggenommen müsste sich der Partner per Magensonde ernähren oder rektal, um das zu vermeiden und diesem Anspruch zu genügen
MFG, der Mitleser.