Hoppala hat geschrieben: ↑15 Jul 2019 21:37
yes_or_no hat geschrieben: ↑15 Jul 2019 20:05
Ich würd mir nicht die Blöße geben, emotional zu belegen, weswegen mir ein Nerdhobby so viel Spaß macht, das von meinem Gegenüber eher scheiße gefunden wird. Das kann auch schiefgehen und man kann sich damit extrem angreifbar machen.
Ich würd mich eher abgrenzen und sagen, dass ichs als Ausgleich halt brauch und mir das nun mal wichtig ist - und sonst nicht mit der Person drüber reden, wenn ich weiß, dass die Person daran gar kein Interesse hat.
Alles kann schiefgehen. Inwiefern man das als "Blöße" empfindet, dürfte eher damit zusammenhängen, ob man das was man tut, auch wirklich selbst gut und richtig findet.
Ich weiß es nicht. Es gibt Menschen, die eine massive Intoleranz ausstrahlen oder Dinge, die man ihnen erzählt, in großer Runde weiter erzählen und einen damit bloßstellen. Das finde ich nicht so lustig. Prinzipiell steh ich schon zu meinen Hobbys und vor einzelnen Personen kann ich auch drüber reden, aber naja.... sobald es um Gruppen geht und da solche Witze-Dynamiken reinkommen und man selbst dann plötzlich öfter hinhalten darf wie die anderen, dann könnt ich mich auch ärgern, weshalb ich das über mich preisgegeben habe.
Das was mich an sowas ärgert ist nicht, dass die anderen mein Hobby nicht "toll" finden, sondern wie wenig sie es tatsächlich verstehen und wie taub sie auch für sowas sind. Sobald man ein Hobby hat, bei dem man quasi ausschließlich allein in der Wohnung hockt, wird halt gleich davon ausgegangen, dass das doch sehr traurig und einsam sein muss. Und dann kommen da solche Klischees und ich frag mich halt, wie man "extrovertierten" Menschen ohne sie anzugreifen erklären kann, wie verdammt schön es ist, einfach seine Ruhe zu haben und in eine andere Welt zu versinken. Es geht nicht. Und man wird immer den kürzeren ziehen, weil der andere eben das "ohh wie traurig und einsam"-Argument hat, mit dem er einen nach Belieben immer wieder bloßstellen kann.
Dann kommt, egal was man sagt und wie spannend man es hinstellt, irgendwie doch immer "na für mich wär das nichts, ich geh lieber raus und mach was mit freunden". Und was soll man darauf schon sagen? Man kommt sich einfach total dumm vor, die anderen hören nicht zu sondern stellen sich komplett dumpf über einen mit diesen total trotteligen Argumenten, dass ihnen das zu einsam wär.
Das "Abgrenztaktik" ist natürlcih bestens geeignet, näheren Kontakt zu vermeiden. Dann braucht man sich aber auch nicht wundern ...
Ich glaub das hast du falsch verstanden - sich "komplett" von der Person abzugrenzen, wäre wirklich kontraproduktiv. Aber einfach irgendwie signalisieren, dass man sich nicht "erziehen" oder "bekehren" lässt und das Thema abgeschlossen ist und man über was anderes reden mag.
ZB Job, Veranstaltungen oder sonst welche Themen, die nicht grenzüberschreitend für den "Ausüber des seltsamen Hobbys" empfunden werden.
Schlecht angesehen ist es mMn eher bei Leuten wie mir, die selbst ihre Computerspielexperimente hinter sich haben, etwas wissen worum es geht, und es als eine fantastische Methode der völlig sinnlosen und absolut nnichts bringenden Lebenszeitvergeudung erlebt haben.
Wenn ich dereinst abtrete, wird die in jeder Hinsicht sinnlos leere Daddelzeit vorm Computer das sen, was ich am meisten bedauere In der Zeit hätt ich soviel Schöneres, Erholsameres tun können ... naja, was gelernt hab ich: sowas sein zu lassen.
Hui, das klingt wirklich trüb. Naja, ich hatte auch eine Suchtphase in Sachen Gaming und Ebay (Sammeln der Games ._.) zwischen meinem 17. und 20. Lebensjahr und hab das schon so erlebt, dass ich manchmal ein bisschen Angst um mich selbst hatte, nicht kontrollieren kann, was ich tue, weil ich irgendwie zu tief drin hing. Danach bin ich da rausgekommen und nie wieder so stark hinein gerutscht. Vielleicht mal einen einzelnen Tag oder max ein WE, aber nie wieder so heftig. Kann schon sein, dass ich da noch irgendwelche "Hilfe-ich-weiß-nicht-ob-ich-mir-vertrauen-kann" Assoziationen in mir hab und daher quasi es mir selbst ein wenig unangenehm ist, weil ich auch die Extreme kenne und dass man dadurch "wirklich" so nolife sein kann wie in den dümmsten Medienklischees. Und ich vielleicht Angst hab, dass man mir das ansieht ---- ist irgenwie doof, so richtig stolz bin ich eben nicht auf meine Vergangenheit und manchmal holt mich das auch alles ein.