Hanuta hat geschrieben: ↑11 Aug 2019 12:13
Er sagt ja lediglich, dass es auf diese "soziale Intelligenz" ankommt. Dass man diese irgendwie erwerben muss hat er ja keineswegs angezweifelt.
Und du hast auch recht, dass es schwierig wird ohne entsprechende Möglichkeiten da eine ordentliche Sozialkompetenz aufzubauen.
Da hilft denke ich nur Trial and Error und sich ständig wieder in Situationen zu begeben, die einem unangenehm sind oder die man sonst niemals machen würde. Da führt kein Weg dran vorbei. Wenn man isoliert lebt und immer mit den wenigen gleichen Leuten umgeben ist, wird man da wahrscheinlich keine ausreichende Sozialkompetenz aufbauen können.
Die Schwierigkeit liegt dann dabei den Ängsten, die man sich über die Jahre aufgebaut zu stellen. Konkret würde das bedeuten, dass man sich zu sozialen Events wie Disko, Bars, Konzerte, Vereine etc. zwingt und dort einfach mit Leuten spricht. Wenn man da ganz mutig ist, kann man auch versuchen mit Frauen die für einen attraktiv sind zu sprechen.
Aber es geht erstmal nur darum mit Menschen zu sprechen und ein Gefühl dafür zu bekommen. Sozialkompetenz ist ja nichts was sich über einen Abend oder einer Woche ändert. Das ist ein Skill den man pflegen muss und kontinuierlich ausbaut.
Menschen die natürlicherweise viel mit anderen Menschen zu tun haben und viel in Gruppen unterwegs sind, haben da sicher einen jahrelangen Vorsprung, aber so eng muss man das nicht sehen.
Sozialkompetenz ist ja auch kein einheitlicher Block und entsprechend kann man auf mehr oder weniger Ebenen Probleme haben - bis zum Übergang in die Sozialphobie, welche gar keinen sozialen Kontakt zulässt halt bis halt ausschließlich dem Umgang mit dem anderen Geschlecht. Nur "Sozialkompetenz" dran zu schreiben wird der Sache nicht gerecht und damit ist es auch sowohl "isoliert leben" wie auch das auf "Ängste" zu reduzieren so allgemein gesetzt daneben.
Kommen wir zu deinem "Reparaturvorschlag":
"Rausgehen" ist dann letztlich "nur" eine Überwindungsfrage. Das ist sicher in nahezu allen Fällen in irgendeiner Form notwendig, aber bei weitem nicht ausreichend.
Und dann forderst du Leute, denen du selbst eben noch die fehlende Sozialkompetenz bescheinigt hast, auf, planlos Leute anzuquatschen. Was glaubst du denn, was da dann passiert und wie viele Leute da dann interessiert sind mit wildfremden Leuten, die sie so alleine spontan von der Seite anlabern "zu sprechen"?
Ach ja, wir könnten noch das "Augenkontakt aufnehmen" und auf positive Reaktion warten von irgendwo anders hier mitnehmen. Und nicht vergessen, die Lehre da war doch: kein (positiver) Augenkontakt, kein Interesse. Und wo stehen wir mir dem "mit Leuten sprechen" dann?
Bliebe halt noch der Punkt für den Verein steht, sozialer Umgang in einem organisierten Umfeld. Das ist für gewisse Formen Sozialkompetenz sicher brauchbar, aber für das Feld Umgang mit dem anderen Geschlecht dann doch noch einmal stark von den zufälligen lokalen Gegebenheiten abhängig. Abgesehen davon, dass "Vereinsleben" selbst in den noch bestehenden Vereinen massivst geschwunden ist. Und wenn der lokale Verein dann nicht für Weiterbildung im Umgang mit dem anderen Geschlecht passt, fällt er ja auch nur doch wieder unter "isoliert lebt und immer mit den wenigen gleichen Leuten umgeben ist".
Wenn (und wenn das tatsächlich ein gangbarer Weg sein sollte), wären also Hinweise von Nöten, welche gerade das Erreichen des Annehmen des Gespräche in der kritischen Zone (d.h. hier typischerweise potentiellen Partnern oder wenigstens das Reinkommen in entsprechende soziale Kreise, welche solche enthalten könnten) unterstützen könnten, nicht die Aufforderung solche Gespräche kalt von der Stange zu reißen.