Was ist für euch Bindungsangst?

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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Krausig »

Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2019 21:07
Reinhard hat geschrieben: 25 Aug 2019 20:12
Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2019 18:39 Wie wird man denn von einem Tag auf den anderen zu einer Frohnatur? Wie hast du das geschafft? Wie bist du für Frauen attraktiv geworden?
Ich würde nicht behaupten, dass ich für Frauen attraktiv geworden bin. Ich bemerke keine hinreichende Rechtfertigung für die Verwendung der unbestimmten Mehrzahl.

Ich würde mich auch nicht direkt als Frohnatur bezeichnen. Aber ich schaffe es halt, mich nicht runterziehen zu lassen. Wenn es schlecht läuft, dann läuft es halt mal schlecht, das muss ich nicht persönlich nehmen. Vielleicht kann ich die Haltung mit einem Zitat von Karl Valentin verdeutlichen:
Ich freue mich darüber, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freuen würde, regnet es auch. Also kann ich mich auch darüber freuen.
Dann wozu soll man sich überhaupt noch anstrengen?
Um sich am Leben freuen zu können.
Ich weiss, du kannst das irgendwie nicht, zumindest stellt dich das vor eine quasi unüberwindliche Anstrengung. Was ich einfach nicht nachvollziehen kann.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Nonkonformist »

Krausig hat geschrieben: 26 Aug 2019 05:38
Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2019 21:07 Dann wozu soll man sich überhaupt noch anstrengen?
Um sich am Leben freuen zu können.
Ich weiss, du kannst das irgendwie nicht, zumindest stellt dich das vor eine quasi unüberwindliche Anstrengung. Was ich einfach nicht nachvollziehen kann.
Um ganz ehrlich zu sein war mein leben auch nur innerhalb meiner nischen einigermaßen genießbar; seit ich da draus bin, macht das ganze mir auch nicht viel spaß mehr. Leben nur zum überleben hat für mich wenig reiz, und der reine altag ist für mich deprimierend....
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Peter »

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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 25 Aug 2019 10:43 Ich habe den Eindruck viel zu viel wird mit "Angst" pathologisiert, was in vielen Fällen einfach das Verhalten ist, wenn man sich eine anstehende Entscheidung anschaut und dann feststellt, dass der Deal zu viele Haken hat.

Ich habe keine "Objektivangst", wenn ich noch kein Fischauge gekauft habe, ich sehe nur nicht, dass ich so eins oft genug für den anstehenden Preis einsetzen würde.

Bliebe die Frage, wo da tatsächlich Angst vorliegt. Ich denke ein möglicher Verdachtsfall wäre da, wo die negative Entscheidung auf Grund von eigentlich aus anderen Ecken stammenden negativen Vorprägungen erfolgt, ohne dass es dafür selbst Informationen oder wenigstens Präzedenzfälle gäbe.
Ich schätze Angst kann man dann da als gesichert annehmen, wo man im Einzelfall trotz spezifischer Garantien, welche dieses oben benannte Risiko praktisch ausschließen, nicht mehr von diesem Bauchgefühl weg kommt.
Da "viel zu viel" von dir nicht quantifiziert wird, ist deine Aussage erst mal kaum angreifbar.
Ich habe aber den Eindruck, dass du Emotionales viel zu oft rationalisieren willst.

Natürlich ist richtig und wichtig: auch die Realität zu betrachten und Fakten und Gefühle zu sortieren.
Nicht richtig ist, die Gefühle für unbillig zuhalten, weil man ihnen aus faktischen Gründen aus dem Weg geht.
Es nämlich auch richtig, die eigene Gefühls- und Gedankenwelt zu betrachten, und da Gefühle und Fakten zu sortieren.

Dein Beispiel hinkt mächtig. Wennn du nach deiner "rationalen Entscheiodung" dennoch dauernd von dem Fischauge träumst, jeden zweiten Tag sehnsuchtsvoll am Schaufenster des Fotoladens vorbegehst, und dir das auch irgendwie leisten kannst (eventuell sogar: risikofrei und ohne moralische Skrupel klauen!?), und du dir das aus rationalen Erwägungen dennoch verkneifst, dann versuchst du mit untauglichen Argumenten über deine Gefühle hinwegzugehen.

Bei Beziehung geht es doch nicht um eine rationalisierbare Entscheidung. Es geht um Gefühle: erst, dass man gern eine Beziehung hätte. Dann, dass man gern eine Beziehung mit dieser oder jener Person hätte. Deine Argumente stehen dann bestenfalls als lästige Hindernisse im Wege, neutralisieren aber nicht das Anliegen - wenn es "wahr" ist.

Man kann auch eine pathologische Angst vor den eigenen Gefühlen oder ihren Konsequenzen haben. Tatsächlich ist das die knappe, allgemeine Ursache für sehr viele pathologische psychische Störungen. Und Rationalisierung ist dann eines der Mittel, dieser Angst auszuweichen - und Symptom für die Störung.

------------------------
Zum Thema: ich denke Beziehungsangst ist ein Begriff, der nicht das aussagt, was er wortwörtlich auszusagen scheint. Im Einzelfall geht es eher nicht um "Angst vor Beziehung". Es geht um Angst vor Ablehnung, Angst vor Trennung, Angst vor Anpassung, Angst jemand tief genug ins eigene Leben mit all seinen Skurrilitäten, Fehlern und Abgründen blicken zu lassen, Angst vor Berührung (körperlich und/oder seelisch), Angst vor der Veränderung, Angst vor Kontrollverlust, usw usf.
Mancheiner hat auch gar keine Angst, sondern will in Wirklichkeit lieber beziehungslos bleiben, und hat eher Angst vor einer vermuteten sozialen Ächtung, wenn er sich nicht "normal = will Beziehung" verhält.
Diese Ängste kann man auch ohne konkrete Beziehung oder Beziehungswunsch haben. Sobald sie aber damit verbunden sind, wird "Beziehungsangst" draus. Und dann muss näher hingeguckt werden.

Es ist ein Etikett, dass zwei Bezugspunkte anbietet: Beziehung und Angst. Nicht mehr, nicht weniger.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von NBUC »

Hoppala hat geschrieben: 26 Aug 2019 15:05

Dein Beispiel hinkt mächtig. Wennn du nach deiner "rationalen Entscheiodung" dennoch dauernd von dem Fischauge träumst, jeden zweiten Tag sehnsuchtsvoll am Schaufenster des Fotoladens vorbegehst, und dir das auch irgendwie leisten kannst (eventuell sogar: risikofrei und ohne moralische Skrupel klauen!?), und du dir das aus rationalen Erwägungen dennoch verkneifst, dann versuchst du mit untauglichen Argumenten über deine Gefühle hinwegzugehen.

Bei Beziehung geht es doch nicht um eine rationalisierbare Entscheidung. Es geht um Gefühle: erst, dass man gern eine Beziehung hätte. Dann, dass man gern eine Beziehung mit dieser oder jener Person hätte. Deine Argumente stehen dann bestenfalls als lästige Hindernisse im Wege, neutralisieren aber nicht das Anliegen - wenn es "wahr" ist.

Man kann auch eine pathologische Angst vor den eigenen Gefühlen oder ihren Konsequenzen haben. Tatsächlich ist das die knappe, allgemeine Ursache für sehr viele pathologische psychische Störungen. Und Rationalisierung ist dann eines der Mittel, dieser Angst auszuweichen - und Symptom für die Störung.
Ja, muss ich im nachhinein auch zugestehen.

Das Beispiel passt nicht, weil der Aufhänger der rationalen Gegenüberstellung auch schon wieder nur eine Art "Gefühl" ist, nämlich der eigene Wertekanon, der solche "sinnlosen" und damit "dekadenten" Ausgaben nicht gut heißt.
Wenn müßte das Beispiel dann wohl wenigstens jemanden beinhalten, der dafür relevante andere Ausgaben zurückstellen müßte oder gar einen Kredit aufnehmen, bzw. die Ausgabe entsprechend deutlich höher ausfallen.

Im Beziehungsfall haben wir dann aber dann eine andere, weitaus gewichtigere Situation bzw. Entscheidung, wobei dann meinem Empfinden nach, in der Öffentlichkeit alle Entscheidungen gegen Beziehung dann als "Beziehungsangst" eingestuft und damit als irrational erklärt werden und damit dann übermäßig viele, denn je nach Situation gibt es dort dann eben doch auch rationale Gründe, welche dem generellen Wunsch zu einer Beziehung zumindest mit dem oder der aktuellen Kandidat(in) entgegen stehen würden - sei es, dass jemand auf eine noch bessere Partie hofft, Inkompatibilitäten oder andere Probleme (bis hin zu Drogen, Gewaltneigung, psychische Probleme ...) schon absehbar sind, jemand auf schnelle formelle Bindung (ehe + Kind) mit entsprechenden rechtlichen Folgen drängt ... .

Und da wäre dann meines Erachtens genauer zwischen berechtigten Befürchtungen und irrational eingestufter Angst wie in der üblichen Darstellungen zu unterscheiden.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Reinhard »

Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2019 21:07
Reinhard hat geschrieben: 25 Aug 2019 20:12 Ich würde nicht behaupten, dass ich für Frauen attraktiv geworden bin. Ich bemerke keine hinreichende Rechtfertigung für die Verwendung der unbestimmten Mehrzahl.

Ich würde mich auch nicht direkt als Frohnatur bezeichnen. Aber ich schaffe es halt, mich nicht runterziehen zu lassen. Wenn es schlecht läuft, dann läuft es halt mal schlecht, das muss ich nicht persönlich nehmen. Vielleicht kann ich die Haltung mit einem Zitat von Karl Valentin verdeutlichen:
Ich freue mich darüber, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freuen würde, regnet es auch. Also kann ich mich auch darüber freuen.
Dann wozu soll man sich überhaupt noch anstrengen?

Wenn du dir meine Antworten an dich über die letzte Zeit hinweg durchliest, dann fällt dir vielleicht auf, dass ich NIX davon halte, sich anzustrengen. "Sich anstrengen" kommt in der Regel von außen, weil jemand davon profitiert, dass du dich anstrengst. Wenn etwas aus einem selbst heraus kommt, das größeren Aufwand erfordert, dann nennt man das nicht "Anstrengung" sondern "Huch, wieso ist es schon hell? Wann ist die Sonne denn aufgegangen?".

Das scheint mir durchaus generalisierbar zu sein, diese Behauptung. Sich anzustrengen hat nur selten etwas gebracht. Und gerade beim Zwischenmenschlichen steht eine "angestrengte" Haltung einem normalen Verhalten eher im Wege. Lass das einfach, zu meinen, irgendwas zu müssen oder dich zu zwingen. :hierlang:

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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 26 Aug 2019 15:33 Ja, muss ich im nachhinein auch zugestehen.
Das ist doch mal was!

Allerdings kann ich deiner sonstigen "Begründung" nicht so viel abgewinnen, weil du einfach neue Rechenfaktoren einfügst. Dabei ging es drum das Rechnen hier nicht das Entscheidende ist.
NBUC hat geschrieben: 26 Aug 2019 15:33 Im Beziehungsfall haben wir dann aber dann eine andere, weitaus gewichtigere Situation bzw. Entscheidung, wobei dann meinem Empfinden nach, in der Öffentlichkeit alle Entscheidungen gegen Beziehung dann als "Beziehungsangst" eingestuft und damit als irrational erklärt werden und damit dann übermäßig viele, denn je nach Situation gibt es dort dann eben doch auch rationale Gründe, welche dem generellen Wunsch zu einer Beziehung zumindest mit dem oder der aktuellen Kandidat(in) entgegen stehen würden - sei es, dass jemand auf eine noch bessere Partie hofft, Inkompatibilitäten oder andere Probleme (bis hin zu Drogen, Gewaltneigung, psychische Probleme ...) schon absehbar sind, jemand auf schnelle formelle Bindung (ehe + Kind) mit entsprechenden rechtlichen Folgen drängt ... .

Und da wäre dann meines Erachtens genauer zwischen berechtigten Befürchtungen und irrational eingestufter Angst wie in der üblichen Darstellungen zu unterscheiden.
Ich verstehe nicht: welche "Öffentlichkeit" meinst du, und inwiefern ist die für dich persönlich (nach andern frag ich nicht, denn das muss jeder für sich selbst entscheiden) so relevant, dass du meinst, die bei deinem Verhalten einrechnen zu müssen?

Ansonsten: Ja, wenn ich in Britney Spears verliebt bin, gibt es objektive Gründe, warum das nix wird.
Hier im Forum ist es aber wohl doch deutliich konkreter. Wir reden von Menschen, die sich tatsächlich begegnen. Dann liegt es allein an dir, zu entscheiden, ob und wie sehr du den anderen Menschen magst (eine Beziehung führen willst). Und dann an ihr, ob das auch klappt.
Ich kenne ein sehr glückliches Ehepaar, wo sie so in ihn verliebt war, dass sie trotz seiner Drogensucht eine Beziehung gwagt hat und ihm da aus geholfen hat. Jahrzehnte glücklich verheiratet. Er sagt: "Sie hat mir das Leben gerettet".

Sachliche Hindernisse können stören. Ob sie entscheidend sind, entscheidet jeder für sich. Das heißt, man kann auch anders entscheiden. Es kommt drauf an, was du für dich für richtig hältst.

Ich hab im Forum schon mal geschrieben: wenn meine Jetzige und ich ein typisches, umfangreiches Singlebörsen-Profil ausfüllen würden, würden wir uns nie im Leben für passend halten. Matchingquote bei 1,3%, oder so. Es sind ganz andere Dinge, als das "objektiv Sachliche", das wir aneinander so sehr schätzen, dass - trotz aller Schwierigkeiten - ich fest überzeugt bin: nur der Tod wird uns wieder scheiden.
Natürlich ist auch das eine individuellle Frage, wieviel man gewillt ist einzugehen. Ich will damit nur die mögliche Bandbreiuts deutlich machen. Die eine sagt ab, wenn er kein Auto hat oder arbeitslos ist. Die andern sind zusammen durch dick und dünn.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von NBUC »

Hoppala hat geschrieben: 26 Aug 2019 18:32
Ich verstehe nicht: welche "Öffentlichkeit" meinst du, und inwiefern ist die für dich persönlich (nach andern frag ich nicht, denn das muss jeder für sich selbst entscheiden) so relevant, dass du meinst, die bei deinem Verhalten einrechnen zu müssen?
Es ging hier um die Definition für den Begriff, nicht um irgendein oder gar mein Verhalten.
In den Medien ist mir ein Umgang mit diesem Begriff aufgefallen, der meines Erachtens Beziehungsangst nahezu als Standarddiagnose für alle möglichen Gründe eine (teils bestimmte) Beziehung nicht haben zu wollen benutzt und den ich nicht teile.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 26 Aug 2019 18:43
Hoppala hat geschrieben: 26 Aug 2019 18:32
Ich verstehe nicht: welche "Öffentlichkeit" meinst du, und inwiefern ist die für dich persönlich (nach andern frag ich nicht, denn das muss jeder für sich selbst entscheiden) so relevant, dass du meinst, die bei deinem Verhalten einrechnen zu müssen?
Es ging hier um die Definition für den Begriff, nicht um irgendein oder gar mein Verhalten.
In den Medien ist mir ein Umgang mit diesem Begriff aufgefallen, der meines Erachtens Beziehungsangst nahezu als Standarddiagnose für alle möglichen Gründe eine (teils bestimmte) Beziehung nicht haben zu wollen benutzt und den ich nicht teile.
Ok. Das hat nur weder etwas mit Definition zu tun, noch mit den individuellen Einzelfällen im Forum. Es sei denn, jemand lässt sich von dem weiten Spektrum der Medienmeinungen dazu konkret negativ beeinflussen. Wir haben ja Meinungsfreiheit und der Begriff ist nicht gesetzlich geschützt, da darf jeder so seine Meinung haben.
Und wie ich dargelegt habe, ist "Beziehungsangst" tatsächlich ein treffendes, wenn auch sehr allgemeines Etikett für ziemlich vieles, wo jemand eine Beziehung trotz geäußertem Wunsch ohne erkennbare gravierende Sachhindernisse auf Dauer nicht hinbekommt.
So wie ein Supermarkt "Lebensmittel" verkauft. Stimmt. Ist weder die ganze Wahrheit, noch im Einzelfal unbedingt zutreffend (Socken), noch sagt es was über Qualität und Art der Bohnen im Sortiment, und manchmal ist der Läden trotz des Etiketts so geschlossen, dass man gar keine Lebensmittel da bekommt. Ach ja: ohne Geld auch nicht. Steht dennoch nicht außen dran.

Man kann's auch überinterpretieren.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Ringelnatz »

Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2019 21:07 Dann wozu soll man sich überhaupt noch anstrengen?
Wieso stellst du anderen Usern so oft diese Frage? Welche Antwort wünschst du dir?

Es ist immer deine Entscheidung zu welchem Zeitpunkt und für welche Dinge du dich wie sehr anstrengst. Keiner kann dir befehlen dich ständig anzustrengen und keiner kann dir sagen, wie viel Anstrengung zu welcher Zeit dich zum Erfolg führt.

Wurde in deinen Therapien thematisiert, wie sehr dich das Thema "sich anstrengen" "Zwang" etc. beschäftigt? Ich habe die Hypothese, du müsstest an manchen Stellen loslassen (z.B. Anstrengung im Job, eigene Ansprüche an dich und die Frauen) und dir mal etwas Entspannung erlauben. Dann hast du an anderer Stelle vielleicht wieder mehr Energie übrig, die du im Sinne deiner Ziele/Wünsche nutzen kannst. Garantieren kann dir niemand etwas.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Kief »

Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2019 21:07
Reinhard hat geschrieben: 25 Aug 2019 20:12
Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2019 18:39 Wie wird man denn von einem Tag auf den anderen zu einer Frohnatur? Wie hast du das geschafft? Wie bist du für Frauen attraktiv geworden?
Ich würde nicht behaupten, dass ich für Frauen attraktiv geworden bin. Ich bemerke keine hinreichende Rechtfertigung für die Verwendung der unbestimmten Mehrzahl.

Ich würde mich auch nicht direkt als Frohnatur bezeichnen. Aber ich schaffe es halt, mich nicht runterziehen zu lassen.
Dann wozu soll man sich überhaupt noch anstrengen?
Diese Frage beinhaltet bereits solch viel Resignation, dass ich entweder die Frage woertlich und ohne Kontext beantworten muesste, oder die Frage nicht als Frage sondern als emotionalen Hilferuf behandle.



Ich strenge mich an, damit ich ein paar Erfolge habe.
Manchmal bemuehe ich mich um Frauen, manchmal um Konfliktloesungen (dies oftmals mit Aemtern und Behoerden), und manchmal bemuehe ich mich positive Erlebnisse mit Freunden.

Und manchmal bemuehe ich mich um das, was ich am schwierigsten finde: mein Leben und meine Entwicklung.
Das ist manchmal Psycho-Hygiene, also womit vergifte ich mich selbst, was kann ich daran aendern,
und manchmal die Frage, wie ich gluecklicher werde, worauf ich dafuer achten koennte, was ich dafuer verstehen muss.

Weder bin ich fuer Frauen attraktiv, noch bin ich eine Frohnatur.
Aber indem ich mich und das Leben verstehe kann ich fuer mich selbst besser sorgen.
Ich glaube, ohne Anstrengung erhalte ich weder Verstaendnis noch Ergebnisse.


K
Seb-X

Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Seb-X »

Ringelnatz hat geschrieben: 26 Aug 2019 20:46Ich habe die Hypothese, du müsstest an manchen Stellen loslassen (z.B. Anstrengung im Job, eigene Ansprüche an dich und die Frauen) und dir mal etwas Entspannung erlauben.
Genau, ich soll also mehr verzichten darauf, was andere in ihrem Leben hinbekommen haben. Da klappt's auch besser mit den Frauen, wenn ich daheim entspannt rumsitze, was ich sowieso nicht kann, denn bei solchen Gelegenheit geht's in der Birne erst so richtig los. Man Kopf macht keine Pause.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von LonesomeCoder »

Ringelnatz hat geschrieben: 26 Aug 2019 20:46 Ich habe die Hypothese, du müsstest an manchen Stellen loslassen (z.B. Anstrengung im Job, eigene Ansprüche an dich und die Frauen) und dir mal etwas Entspannung erlauben. Dann hast du an anderer Stelle vielleicht wieder mehr Energie übrig, die du im Sinne deiner Ziele/Wünsche nutzen kannst. Garantieren kann dir niemand etwas.
Ein so veranlagter und erzogener Kopfmensch kann das schlichtweg nicht. Ich kann ihn gut verstehen, weil es mir genau so geht. Das Wissen, wie man fürs Glücklich sein sein müsste, hilft hier leider nicht.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Hoppala »

LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Aug 2019 16:39 Ein so veranlagter und erzogener Kopfmensch kann das schlichtweg nicht. Ich kann ihn gut verstehen, weil es mir genau so geht. Das Wissen, wie man fürs Glücklich sein sein müsste, hilft hier leider nicht.
Das lässt sich lernen. Auch sogenannte Kopfmenschen haben Emotionen und Gefühle.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Hanuta »

Hoppala hat geschrieben: 28 Aug 2019 17:46
LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Aug 2019 16:39 Ein so veranlagter und erzogener Kopfmensch kann das schlichtweg nicht. Ich kann ihn gut verstehen, weil es mir genau so geht. Das Wissen, wie man fürs Glücklich sein sein müsste, hilft hier leider nicht.
Das lässt sich lernen. Auch sogenannte Kopfmenschen haben Emotionen und Gefühle.
Kann ich sehr gut bestätigen.
Viele dieser "Kopfmenschen" verbarrikadieren sich aber lieber in eine Welt aus völlig rationalem Denken, weil sie Angst haben Gefühle zu offenbaren, die sie verletzlich zeigen.
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Hoppala »

Hanuta hat geschrieben: 28 Aug 2019 18:11
Hoppala hat geschrieben: 28 Aug 2019 17:46
LonesomeCoder hat geschrieben: 28 Aug 2019 16:39 Ein so veranlagter und erzogener Kopfmensch kann das schlichtweg nicht. Ich kann ihn gut verstehen, weil es mir genau so geht. Das Wissen, wie man fürs Glücklich sein sein müsste, hilft hier leider nicht.
Das lässt sich lernen. Auch sogenannte Kopfmenschen haben Emotionen und Gefühle.
Kann ich sehr gut bestätigen.
Viele dieser "Kopfmenschen" verbarrikadieren sich aber lieber in eine Welt aus völlig rationalem Denken, weil sie Angst haben Gefühle zu offenbaren, die sie verletzlich zeigen.
"völlig rational Denken" ist eine Illusion. Wahre Kopfmenschen erkennen das, denn es ist bei folgerichtig rationaler Überlegung eine unvermeidbare Erkenntnis.

Ich möchte zu LC noch ergänzen: ums "Wissen, wie man fürs Glücklich sein sein müsste" geht es selbstredend überhaupt nicht. Hat auch niemand von geschrieben, außer er jetzt gerade ...
Allein der Gedanke, jemand wüsste das oder gibt glaubhaft vor, das zu wissen ... hat schlicht keine Relevanz.

Ich glaube, der Buddhismus schlägt dafür vor, sich von allen Bedürfnissen zu lösen. Dauert aber wohl ein paar Jahrzehnte disziplinierter Meditation.

Ich frage mich, ob man am Ende auch eine idee hat, wie man das damit demonstrierte Bedürfnis nach Bedürfnislosigkeit loslässt :-)
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Melli »

Hoppala hat geschrieben: 28 Aug 2019 18:51Ich frage mich, ob man am Ende auch eine idee hat, wie man das damit demonstrierte Bedürfnis nach Bedürfnislosigkeit loslässt :-)
Ja, genau das! :)
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Ringelnatz »

Seb-X hat geschrieben: 28 Aug 2019 15:21
Ringelnatz hat geschrieben: 26 Aug 2019 20:46Ich habe die Hypothese, du müsstest an manchen Stellen loslassen (z.B. Anstrengung im Job, eigene Ansprüche an dich und die Frauen) und dir mal etwas Entspannung erlauben.
Genau, ich soll also mehr verzichten darauf, was andere in ihrem Leben hinbekommen haben. Da klappt's auch besser mit den Frauen, wenn ich daheim entspannt rumsitze, was ich sowieso nicht kann, denn bei solchen Gelegenheit geht's in der Birne erst so richtig los. Man Kopf macht keine Pause.
Das war nur eine Hypothese. Du müsstest ja auch nicht völlig verzichten, sondern kleinere Schritte gehen. Ich hab bei dir immer so ein "ganz oder gar nicht" Gefühl...

Wie könntest du es schaffen, deinem Kopf eine Pause zu gönnen? Wie ist es, wenn du (ruhige) Musik hörst, Sport machst, meditierst, am Meer/in der Natur spazieren gehst? Immer keine Pause? Was genau passiert denn, wenn's "in der Birne erst so richtig los geht"?

Kannst du eigentlich gut schlafen?
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von LonesomeCoder »

Ringelnatz hat geschrieben: 28 Aug 2019 21:15 Wie könntest du es schaffen, deinem Kopf eine Pause zu gönnen? Wie ist es, wenn du (ruhige) Musik hörst, Sport machst, meditierst, am Meer/in der Natur spazieren gehst? Immer keine Pause? Was genau passiert denn, wenn's "in der Birne erst so richtig los geht"?

Kannst du eigentlich gut schlafen?
Viele Kopfmenschen können das Grübeln und Nachdenken nicht einstellen, es passiert automatisch. So wie bei jedem Menschen atmen oder verdauen.
Schlafen tue ich seit eh und je schlecht, das Schlaflabor fand nichts. Abschalten kann ich nicht, egal was ich mache. Das Grübeln ist immer da, überschattet alles. Gegen Hypnose und Meditation bin ich völlig immun. Nichtmal Alkohol hilft.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Was ist für euch Bindungsangst?

Beitrag von Hoppala »

Eigenbezeichnet blauer Mensch: Ein blauer Mensch kann das nicht.

B: Das können blaue Menschen lernen, weil sie Menschen sind und allein schon darum die nötigen Fähigkeiten X und Y mitbringen.
C: Ich bestätige.

Eigenbezeichnet blauer Mensch: Viele blaue Menschen können das schlicht nicht. An mir selbst durchgeführte relevante Versuche, daran was zu ändern, wie auch dafür irrelevante Erfahrungen, haben mir nix gebracht. Das Rot ist immer da.
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