Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

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Reinhard
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Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Reinhard »

Ich habe den Eindruck, die Frauen wollen heute lieber nur mit ihrer besten Freundin abhängen. Und die Männer wollen nur Sex. Zumindest kann man sie noch kennenlernen, für den Sex. Und selbst wenn es mal nicht zutrifft, kann eine Frau ihn immer noch mit der Annahme abblocken, er wolle nur Sex (das ist praktisch, wenn man gar nicht will). Aber so wirklich auf der Suche "ich will das jetzt" scheint kaum einer zu sein. Mehr so pro forma, man hat einen Account auf der Singlebörse wegen weiß nicht. Oder vielleicht nicht um der Beziehung wollen, sondern aus Gruppendruckgründen "such dir doch jemand". Vor allem bei Frauen gibt es wohl noch den Biologische-Uhr-Grund. Das dient dann aber wirklich gut zum Illustrieren, was ich meine, weil da geht es ja überhaupt nicht um den Partner. Die Frauen wollen lieber Kinder als einen Mann, und eigentlich brauchen sie eher einen Samenspender als eine Beziehung.

Sich auf andere Menschen einzulassen und sie zu ertragen scheint schwierig zu sein. :cry: Vor allem wenn es dann noch ein Mensch des anderen Geschlechts ist.


Andererseits, was weiß ich schon? :gruebel: Ich stehe praktisch außerhalb der Gesellschaft und bin mehr so ein Alien, das von außen reinschaut. Aber ich wollte euch nur mit meinen trübsinnigen Gedanken belästigen. Sorry. :shy:
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Hanuta

Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 31 Aug 2019 20:35 Ich habe den Eindruck, die Frauen wollen heute lieber nur mit ihrer besten Freundin abhängen. Und die Männer wollen nur Sex. Zumindest kann man sie noch kennenlernen, für den Sex. Und selbst wenn es mal nicht zutrifft, kann eine Frau ihn immer noch mit der Annahme abblocken, er wolle nur Sex (das ist praktisch, wenn man gar nicht will). Aber so wirklich auf der Suche "ich will das jetzt" scheint kaum einer zu sein. Mehr so pro forma, man hat einen Account auf der Singlebörse wegen weiß nicht. Oder vielleicht nicht um der Beziehung wollen, sondern aus Gruppendruckgründen "such dir doch jemand". Vor allem bei Frauen gibt es wohl noch den Biologische-Uhr-Grund. Das dient dann aber wirklich gut zum Illustrieren, was ich meine, weil da geht es ja überhaupt nicht um den Partner. Die Frauen wollen lieber Kinder als einen Mann, und eigentlich brauchen sie eher einen Samenspender als eine Beziehung.
Den Eindruck habe ich nicht. Ich habe sogar eher den gegenteiligen Eindruck. Es wünschen sich viele Mädels in meinem Alter eine Beziehung, aber geben es oft nicht zu, um nicht verzweifelt rüberzukommen.
Nur denke ich, dass auch die Ansprüche gestiegen sind und man nicht mit jedem x-beliebigen Hanswurst zusammen sein möchte, denn die Chance, dass man jemanden noch "besseren" kennenlernen kann, ist doch viel größer. So bleiben sie dann doch lieber Single als einen eig. passenden Partner zu wählen, aber dann die Chance verpassen Prince Charming kennenzulernen.
Ich denke viele Frauen, vor allem die in meinem Alter, sind relativ anspruchsvoll geworden.
Reinhard hat geschrieben: 31 Aug 2019 20:35 Sich auf andere Menschen einzulassen und sie zu ertragen scheint schwierig zu sein. Vor allem wenn es dann noch ein Mensch des anderen Geschlechts ist.
Die suggerierten Möglichkeiten einen vermeintlich besseren Partner zu finden, sind leider da.
Reinhard hat geschrieben: 31 Aug 2019 20:35 Aber ich wollte euch nur mit meinen trübsinnigen Gedanken belästigen. Sorry.
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Tania »

Was "die Leute" wollen, weiß ich nicht. Ich kenne allerdings genug Leute - sogar hier im Forum - die das gesamte Paket leben. So mit Zusammenziehen, Hochzeit, Kindern ... Und ich kenne auch genug Leute, die "nichts Festes" wollen. Und ein paar, die gar nichts in Richtung Partnerschaft - egal wie fest oder locker - wollen.

Ich persönlich hänge derzeit irgendwo in der Mitte. Verlieben, Sex, Verbundenheit, Loyalität - gebe und nehme ich gern. 24/7 zusammen hocken, Heirat, gemeinsame Kinder: sorry, da bin ich raus.

Mein Eindruck: "die Leute" wünschen sich durchaus noch eine Beziehung. Nur müssen sich eben zwei Leute darauf einigen, was genau "Beziehung" für sie bedeutet und wie sie sie gestalten wollen. Und sie müssen sich vermutlich irgendwann ineinander verlieben.
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Melli »

Was wer warum will oder nicht wird schwer so allgemein abzuhandeln sein.

Den Spruch "Drum prüfe, wer sich ewig bindet..." gibt es ja schon länger :roll: Ob da nun neuere Möglichkeiten genutzt werden oder nicht.

(Wobei wir hier zumindest 24/7 im Prinzip für einander erreichbar sind.)
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Bei den Leuten in Singlebörsen wundert mich gar nichts. Eine Singlebörse ist ein Ort, an dem man sich/alles ausprobieren kann, an dem man einfach verschwindet wenn es einem gerade passt und irgendwann wieder auftaucht und weitermacht als wäre nichts gewesen.

So wie ich es erlebt habe nutzen nur wenige die Singlebörse um eine Beziehung zu finden.

Für ABs und andere besonders empfindliche Menschen finde ich Singlebörsen nur dann geeignet, wenn sie das oben Beschriebene im Hinterkopf behalten und die Kontakte nicht allzu ernst nehmen. Es passiert halt alles in der Anonymität des Internets (und die Sexsucher lassen mich noch heute, nach all den Jahren, schaudern. Einfach eklig).
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Lilia
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Lilia »

Vielleicht ist es so, dass viele, sobald sie nicht mehr blauäugig sind und glauben, dass sie mit ziemlich jedem eine Beziehung führen könnten, einen Partner nicht mehr aktiv suchen, sondern sich lediglich diskret im Umfeld nach geeigneten Partnern umschauen und so auf den ersten Blick den Eindruck vermitteln, sie wollen keine Beziehung. Ich meine das in der Richtung: "Okay, wenn mir der/die Richtige über den Weg läuft, werde ich aktiv." So unwahrscheinlich ist das ja nicht, dass man sich mit jemanden so gut versteht, dass man sich eine Beziehung vorstellen könnte. Die Ausschlusskriterien sind dann eher: ist verpartnert, ist sexuell nicht kompatibel, ist nicht interessiert, etc.

Viele Kriterien, die früher bestanden (Religion, Konfession, finanzieller Background/ Absicherung, Standesunterschiede, etc. ) bestehen heute nicht mehr. Das Problem ist nur, dass die Leute sich ob dieser Möglichkeiten, einen Partner zu finden, sich wieder selbst einschränken. Oft genanntes Ausschlusskriterium hier im Forum und auch woanders: die Entfernung. Meine Urgroßeltern sind vor ca 100 Jahren 2 Stunden durch den Wald gelaufen (einfacher Weg), um sich zu sehen - sonntags, an ihrem einzigen freien Tag. Natürlich nach der Kirche zum/zur Liebsten und möglichst vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück. Im Winter blieb da nicht viel Zeit. Heute ist das wesentlich einfacher, man hat mehr Freizeit, ist mobiler - und beschränkt die Suche auf einen Radius von 50-100 km. :?

Ich denke schon, dass die Leute Beziehungen wollen - aber es eben so bequem wie möglich haben möchten, in diese zu kommen. Man kann sich ja mal 5 min Gedanken machen, wen im Forum man so einschätzt, dass er/sie kompatibel zu einem selbst erscheinst. Ich denke, da findet fast jeder irgendjemanden. Und dann fragt man sich selbst, warum man diese Person noch nicht versucht hat, näher kennenzulernen. Ich wette, viele ertappen sich dabei, für den anderen mitzudenken ("Die Sache ist aussichtslos - der-/diejenge wird mich nicht wollen, weil ....") oder sich selbst Steine in den Weg zu legen ("Wohnt zu weit weg, hat andere Hobbys, ...).

Ich glaube, viele wollen insgeheim eine Beziehung, auch wenn es auf den ersten Blick anders aussieht - nur sind sie nicht bereit, viel zu investieren.
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:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Ahab1985 »

Lilia hat geschrieben: 01 Sep 2019 07:44 Vielleicht ist es so, dass viele, sobald sie nicht mehr blauäugig sind und glauben, dass sie mit ziemlich jedem eine Beziehung führen könnten, einen Partner nicht mehr aktiv suchen, sondern sich lediglich diskret im Umfeld nach geeigneten Partnern umschauen und so auf den ersten Blick den Eindruck vermitteln, sie wollen keine Beziehung. Ich meine das in der Richtung: "Okay, wenn mir der/die Richtige über den Weg läuft, werde ich aktiv." So unwahrscheinlich ist das ja nicht, dass man sich mit jemanden so gut versteht, dass man sich eine Beziehung vorstellen könnte. Die Ausschlusskriterien sind dann eher: ist verpartnert, ist sexuell nicht kompatibel, ist nicht interessiert, etc.

Viele Kriterien, die früher bestanden (Religion, Konfession, finanzieller Background/ Absicherung, Standesunterschiede, etc. ) bestehen heute nicht mehr. Das Problem ist nur, dass die Leute sich ob dieser Möglichkeiten, einen Partner zu finden, sich wieder selbst einschränken. Oft genanntes Ausschlusskriterium hier im Forum und auch woanders: die Entfernung. Meine Urgroßeltern sind vor ca 100 Jahren 2 Stunden durch den Wald gelaufen (einfacher Weg), um sich zu sehen - sonntags, an ihrem einzigen freien Tag. Natürlich nach der Kirche zum/zur Liebsten und möglichst vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück. Im Winter blieb da nicht viel Zeit. Heute ist das wesentlich einfacher, man hat mehr Freizeit, ist mobiler - und beschränkt die Suche auf einen Radius von 50-100 km. :?

Ich denke schon, dass die Leute Beziehungen wollen - aber es eben so bequem wie möglich haben möchten, in diese zu kommen. Man kann sich ja mal 5 min Gedanken machen, wen im Forum man so einschätzt, dass er/sie kompatibel zu einem selbst erscheinst. Ich denke, da findet fast jeder irgendjemanden. Und dann fragt man sich selbst, warum man diese Person noch nicht versucht hat, näher kennenzulernen. Ich wette, viele ertappen sich dabei, für den anderen mitzudenken ("Die Sache ist aussichtslos - der-/diejenge wird mich nicht wollen, weil ....") oder sich selbst Steine in den Weg zu legen ("Wohnt zu weit weg, hat andere Hobbys, ...).

Ich glaube, viele wollen insgeheim eine Beziehung, auch wenn es auf den ersten Blick anders aussieht - nur sind sie nicht bereit, viel zu investieren.

:zugabe:

Aus meiner sicht echt gut auf den punkt gebracht
Automobilist

Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Automobilist »

Lilia hat geschrieben: 01 Sep 2019 07:44
Ich denke schon, dass die Leute Beziehungen wollen - aber es eben so bequem wie möglich haben möchten, in diese zu kommen. Man kann sich ja mal 5 min Gedanken machen, wen im Forum man so einschätzt, dass er/sie kompatibel zu einem selbst erscheinst. Ich denke, da findet fast jeder irgendjemanden. Und dann fragt man sich selbst, warum man diese Person noch nicht versucht hat, näher kennenzulernen. Ich wette, viele ertappen sich dabei, für den anderen mitzudenken ("Die Sache ist aussichtslos - der-/diejenge wird mich nicht wollen, weil ....") oder sich selbst Steine in den Weg zu legen ("Wohnt zu weit weg, hat andere Hobbys, ...).
Gut, daß das Wörtchen " fast " Verwendung fand - könnte ich nämlich nicht behaupten. Und das, obgleich für mich Entfernungen nicht die geringste Rolle spielen.
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Tania
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Tania »

Lilia hat geschrieben: 01 Sep 2019 07:44 Man kann sich ja mal 5 min Gedanken machen, wen im Forum man so einschätzt, dass er/sie kompatibel zu einem selbst erscheinst. Ich denke, da findet fast jeder irgendjemanden. Und dann fragt man sich selbst, warum man diese Person noch nicht versucht hat, näher kennenzulernen. Ich wette, viele ertappen sich dabei, für den anderen mitzudenken ("Die Sache ist aussichtslos - der-/diejenge wird mich nicht wollen, weil ....") oder sich selbst Steine in den Weg zu legen ("Wohnt zu weit weg, hat andere Hobbys, ...).
*grins* Letzteres ist doch gar nicht nötig .. ungefähr 97% der Forianer teilen einem sehr gern vor Beginn einer näheren Bekanntschaft ihre k.o.-Kriterien mit. ;) Wenn nicht in irgendeinem Thread, dann direkt per PN.

Anfangs hab ich noch Menschen hier angeschrieben. Einfach so, weil sie was gepostet hatten, wozu ich etwas sagen wollte, was aber nicht zum Threadthema gepasst hätte - oder um mich für ein paar nette Worte zu bedanken. Als die ersten Male in der Antwort dann etwas stand wie "Hab mich gefreut, dass Du mich anschreibst, aber Du bist mir leider zu weit weg / zu alt / hast Kinder / bist mir körperlich zu unattraktiv" (letzteres natürlich erst nach meinen ersten Treffenteilnahmen), war ich erstmal komplett verwirrt. :verwirrt:

Passiert inzwischen übrigens nicht mehr. Ich fürchte, ich hab mittlerweile den Status "harmloses Neutrum" erreicht ;)
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 31 Aug 2019 21:22 Nur denke ich, dass auch die Ansprüche gestiegen sind und man nicht mit jedem x-beliebigen Hanswurst zusammen sein möchte, denn die Chance, dass man jemanden noch "besseren" kennenlernen kann, ist doch viel größer. So bleiben sie dann doch lieber Single als einen eig. passenden Partner zu wählen, aber dann die Chance verpassen Prince Charming kennenzulernen.
Ich denke viele Frauen, vor allem die in meinem Alter, sind relativ anspruchsvoll geworden.
Wenn die Ansprüche soweit gestiegen sind, dass man praktisch in keine Beziehung mehr kommt, dann ist das von außen nicht davon zu unterscheiden, dass man keine Beziehung will. Insofern passt das schon auf meine Überlegungen in dem Thread.

Tania hat geschrieben: 31 Aug 2019 21:29 Mein Eindruck: "die Leute" wünschen sich durchaus noch eine Beziehung. Nur müssen sich eben zwei Leute darauf einigen, was genau "Beziehung" für sie bedeutet und wie sie sie gestalten wollen. Und sie müssen sich vermutlich irgendwann ineinander verlieben.
Ja, aber Verlieben ist eben eine recht große Hürde, wenn man sich entweder verliebt haben will, bevor man sich gut genug kennt; oder wenn man zum nächsten Match weiterhoppelt, bevor man dem Verlieben überhaupt eine Chance gegeben hat. Ich nehme mal an, dass jeder ein bisschen Zeit braucht zum Verlieben, nicht nur die selbsterkannten Demisexuellen.

Lilia hat geschrieben: 01 Sep 2019 07:44 Oft genanntes Ausschlusskriterium hier im Forum und auch woanders: die Entfernung. Meine Urgroßeltern sind vor ca 100 Jahren 2 Stunden durch den Wald gelaufen (einfacher Weg), um sich zu sehen - sonntags, an ihrem einzigen freien Tag. Natürlich nach der Kirche zum/zur Liebsten und möglichst vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück. Im Winter blieb da nicht viel Zeit. Heute ist das wesentlich einfacher, man hat mehr Freizeit, ist mobiler - und beschränkt die Suche auf einen Radius von 50-100 km. :?
Es ist generell beobachtet worden, dass gestiegene Mobilität nicht dazu geführt hat, dass weniger Zeit in Bewegung verbracht wurde, sondern die Strecken gestiegen sind. 100 Kilometer entspricht etwa den zwei Stunden Mobilität, wenn nicht gerade Ziel- und Endpunkt direkt neben eine Autobahn liegen. Und beide Punkte direkt neben einem Flughafen sind halt auch selten, so dass es normal wäre, innerhalb von 2 Stunden Flugzeit zu suchen.

Insofern passt der Suchradius eigentlich genau ins Schema. Aber früher waren innerhalb der 2 Stunden halt ein Dutzend Dörfer und eine Kleinstadt, und alles in allem vielleicht wenige hundert Singles, von denen man auch wusste weil innerhalb der Distanz auch über andere Leute getratscht wird; und dadurch fielen schon mal einige als ungeeignet raus, und man musste sich nur noch an vielleicht zehn oder 20 annähern. Insgesamt eine überschaubare Sache.

Heutztage sind innerhalb der zwei Stunden Mobilität dank der größeren Reichweite und gestiegener Bevölkerungsdichte und höherer Singlequote dann insgesamt zehntausend oder hunderttausend Singles, über die man dann eigentlich auch nichts sagen kann. Von der Größe des Angebots kann man sich dann auch dazu verleiten lassen, die besten herauszusuchen oder sich irgendwelche Ansprüche einfallen zu lassen ... es macht sowohl das Einlassen-aufeinander schwieriger, als auch die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass es mit genau dem passt.

Also wenn du mich so fragst, ich denke eher dass der gestiegene Radius ein Problem ist, als dass die Radien immer noch zu klein sind. Also wenn man in einem gewissen Radius sucht. Es stimmt andererseits, wenn man sich irgendwo online kennenlernt und feststellt, es passt mit jemanden, dann würde man sich sehr beschränken, wenn man sich von der Entfernung aufhalten lässt. Die meisten Menschen leben nun mal außerhalb des 100km-Radius, selbst wenn man sich auf nur deutschsprachige beschränkt.
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Tania »

Reinhard hat geschrieben: 01 Sep 2019 11:03
Ja, aber Verlieben ist eben eine recht große Hürde, wenn man sich entweder verliebt haben will, bevor man sich gut genug kennt; oder wenn man zum nächsten Match weiterhoppelt, bevor man dem Verlieben überhaupt eine Chance gegeben hat. Ich nehme mal an, dass jeder ein bisschen Zeit braucht zum Verlieben, nicht nur die selbsterkannten Demisexuellen.
Ja, ein bisschen Zeit schon ... aber auch keine Ewigkeiten. Für einen großen Teil der Bevölkerung gilt: wenn man sich nicht selbst blockiert, reichen eigentlich schon 2-3 Treffen, um zu bemerken, ob man einen Menschen so interessant findet, dass man ihm auch körperlich näherkommen möchte. Und wenn dieser Mensch das ähnlich sieht, dann gibt es keinen Grund mehr, zum Nächsten weiterzuhoppeln, sondern man hat allein durch die gemeinsamen körperlichen Aktivitäten genug Grund, sich öfter mal zu treffen. Dabei lernt man sich zwangsläufig immer besser kennen, und kann nach paar Monaten recht genau sagen, ob sich da Gefühle entwickelt haben oder ob es eher in Richtung Freundschaft oder Plusfreundschaft geht. Und erst wenn sich besagte Gefühle entwickelt haben, denkt man drüber nach, es Beziehung zu nennen ..

Auf Singlebörsen ist es irgendwie anders herum. Da trifft man einen Menschen, prüft ab, ob man sich mit ihm spontan eine Beziehung vorstellen kann (was den meisten ohne Gefühle schwer fällt), und wenn nicht, hoppelt man davon. Ziemlich strange, und entsprechend erfolgsarm.

Dummerweise haben sich aber auch außerhalb der Singlebörsen sehr viele Menschen angewöhnt, den Fuß auf der emotionalen Bremse zu lassen, solange sie sich über die Interessenlage des Gegenübers zu unsicher sind. Wenn sich dann zwei von dieser Sorte treffen, können die jahrelang "etwas Lockeres" am Laufen haben, ohne sich zu verlieben. Nicht weil sie beide keine Beziehung wollen, sondern eher, weil keiner den Mut findet, mal ein "ich hab mich in Dich verliebt" zu murmeln.
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Meine Eindrücke: die Ansprüche werden immer höher und die Kompromissbereitschaft immer weniger. Generell scheinen sich Leute immer weniger binden zu wollen und immer mehr Wert auf Individualität und Flexibilität zu legen. Nicht nur mit Menschen scheint die Bereitschaft auf Bindung zu sinken, sonst würden nicht immer mehr Zeitschriftenverlage, Mobilfunkanbieter, Fitnesscenter usw. nur mehr kurze oder gar keine Mindestvertragslaufzeiten haben anstatt wie noch früher immer auf dem gesetzlichen Maximum von 2 Jahren zu bestehen. Auch Vereine sind bei jungen Leuten zumindest bei mir aufm Land immer weniger gefragt, vor allem wenn es um Arbeit dort machen geht und nicht nur dessen Dienste in Anspruch zu nehmen. Die örtliche Mobilität scheint auch viel höher als früher zu sein. Oder im ersten Job in Rente gehen ist im Gegensatz zu früher auch recht unüblich geworden, vor allem bei Akademikern. Es scheinen also alle Bereiche und nicht nur Partnerschaft betroffen zu sein.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Tania »

LonesomeCoder hat geschrieben: 01 Sep 2019 12:39 Generell scheinen sich Leute immer weniger binden zu wollen und immer mehr Wert auf Individualität und Flexibilität zu legen.
Irgendwie scheint sich noch nicht herumgesprochen zu haben, dass Beziehungen keine Käfige sind. Obwohl es die Empfehlung "Wenn Du etwas liebst, lass es frei" schon in meiner Kindheit gab .... :gruebel:

Wie kommt es eigentlich, dass so oft das in den Vordergrund gestellt wird, was man in einer Beziehung angeblich aufgeben muss, und nicht das, was man gewinnt? Also z.B. "ich muss erzählen, wo ich war" statt "jemand interessiert sich dafür, wie mein Tag war". Oder "ich muss monogam leben" statt "ich brauch nicht mehr zu suchen, nicht mehr beeindrucken und überzeugen, denn der liebste Mensch der Welt wartet nur darauf, mich in den Arm nehmen zu können"?
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Schöner Thread, regt zum Nachdenken an. Meine spontanen Eindrücke zum Thema aus der Sicht meiner Erfahrungen:

Ich bin 36, hatte eine kurze Beziehung, jedoch keinen Sex. Auch wenn die Beziehung mehr ein Kompromis war und ich sie heute nicht mehr eingehen würde, sehne ich mich teilweise zurück. Es ist schön, jemanden an seiner Seite zu haben. Wir hatten gemeinsame Interessen und das wars. Heutzutage verbringe ich meine Freizeit mit meinen Freundinnen, Geschwistern, meiner Mutti, Kollegen, aber meistens alleine. Mit einem Partner würde ich auch meine Freizeit teilen, aber ich finde, jeder kann auch Seins haben.

Ich bin nur phasenweise auf der Suche. Nach mehreren Zurückweisungen habe ich die Nase immer erstmal voll und meine Motivation ist gleich 0. Dass meine biologische Uhr tickt, weiß ich, aber ich möchte ein Kind nur mit einem Mann. Ganz klassisch - Zusammenziehen, Hochzeit / Lebenspartnerschaft, Kinder wäre meine optimale Vorstellung. Brauche dazu aber einen Partner, der das auch sucht und dieser muss mir dann noch über den Weg laufen. Mit nur Sexanfragen kann ich nichts anfangen.
Ich möchte jedoch keinen Mann, der schon ein Kind hat. Nachteil, kommt in meinem Alter öfter vor, was auch normal ist. Mit Anfang 20 war mir das noch nicht wichtig, da hatte aber auch kaum einer in meinem Alter Kinder. Die Ansprüche verändern sich, weil sich die Ausgangslagen verändern. Und ganz ohne Ansprüche ist, glaube ich, niemand. Und ja, die steigen mit zunehmendem Alter. Man ist im Beruf, hat sich regional eingerichtet, teilweise schon eine Immobilie erworben ... Mit Anfang 20 war das nebensächlich.

Wenn ich mehr darüber nachdenke, fällt mir bestimmt noch mehr ein.
Hanuta

Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 01 Sep 2019 11:03 Wenn die Ansprüche soweit gestiegen sind, dass man praktisch in keine Beziehung mehr kommt, dann ist das von außen nicht davon zu unterscheiden, dass man keine Beziehung will. Insofern passt das schon auf meine Überlegungen in dem Thread.
Die Motivation ist aber ja dann eine andere. Deine Überlegung habe ich so verstanden, dass die Menschen generell unwillig sind eine Beziehung einzugehen, weil sie keine Lust darauf haben. In meiner Überlegung hätten sie aber schon Lust, aber finden nur nicht den "richtigen" Partner.
Ich denke gerade Online-Dating ist nicht förderlich. Es suggeriert einem schier unendliche Möglichkeiten. Der nächste vermeintliche Partner ist ja lediglich einen Swipe entfernt.
Tania hat geschrieben: 01 Sep 2019 11:30 Wenn sich dann zwei von dieser Sorte treffen, können die jahrelang "etwas Lockeres" am Laufen haben, ohne sich zu verlieben.
Ich kenn das meist eher so, dass einer von beiden sich verliebt(in dem meisten Fällen das Mädchen), aber seine Gefühle nicht offenbart, weil es gerade so schön ist und die Angst vor der vermeintlichen Wahrheit, die nicht den Erwartungen entspricht, zu groß ist.
Tania hat geschrieben: 01 Sep 2019 13:35 Wie kommt es eigentlich, dass so oft das in den Vordergrund gestellt wird, was man in einer Beziehung angeblich aufgeben muss, und nicht das, was man gewinnt? Also z.B. "ich muss erzählen, wo ich war" statt "jemand interessiert sich dafür, wie mein Tag war". Oder "ich muss monogam leben" statt "ich brauch nicht mehr zu suchen, nicht mehr beeindrucken und überzeugen, denn der liebste Mensch der Welt wartet nur darauf, mich in den Arm nehmen zu können"?
Ist hier wohl auch ein Phänomen, was ich so auch nur aus diesem Forum kenne. Beziehung wird als "Last" empfunden und es wird abgewogen, ob man diese Last tragen möchte. Wenn man Beziehung als Last sieht, dann ist es wohl besser, wenn man Single bleibt. Es sei denn man sieht die zukünftige Freundin lediglich als Statussymbol, dann würde die Überlegung, dass Beziehung eine "Last" ist, schon mehr Sinn ergeben, wie ein Auto dessen Fixkosten man in die monatliche Abrechnung miteinkalkulieren muss.
Es fällt mir auf, dass diese Überlegungen ausschließlich von MAB's kommen. Woran liegt das?
Ich für meinen Teil sehe Beziehung als eine Bereicherung, denn ansonsten würde ich ja keine eingehen wollen.
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Hanuta hat geschrieben: 01 Sep 2019 14:06
Ich denke gerade Online-Dating ist nicht förderlich. Es suggeriert einem schier unendliche Möglichkeiten. Der nächste vermeintliche Partner ist ja lediglich einen Swipe entfernt.
Wenn man auf Beziehungssuche ist, dann stimme ich dir zu. Das sind auch meine Erfahrungen.
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Hanuta »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Sep 2019 14:10
Hanuta hat geschrieben: 01 Sep 2019 14:06
Ich denke gerade Online-Dating ist nicht förderlich. Es suggeriert einem schier unendliche Möglichkeiten. Der nächste vermeintliche Partner ist ja lediglich einen Swipe entfernt.
Wenn man auf Beziehungssuche ist, dann stimme ich dir zu. Das sind auch meine Erfahrungen.
Durch das Online-Dating wird einem suggeriert welche potentiellen Partner einem davonlaufen könnten. Durch Instagram und Tinder wirken viele der superattraktiven Menschen ziemlich nah und man hat es klar vor Augen.
Früher waren die Ansprüche wohl eher gekoppelt an das, was das Umfeld so hergab. Ich konnte das selbst an mir feststellen. Das hübscheste Mädchen an meiner Schule, war an meiner Uni höchstens ein wenig überdurchschnittlich und wenn man es dann nochmal mit Instagram oder Tinder vergleicht, dann wäre sie gerade mal Mittelmaß. Hätte ich damals ein Date mit ihr gehabt, dann wäre ich wohl für den Moment der glücklichste Mensch auf Erden gewesen, aber heute wäre das nichts mehr besonderes. Ist sehr oberflächlich, aber ich muss mir vorstellen, dass es wohl vielen so ergeht.
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Tania »

Hanuta hat geschrieben: 01 Sep 2019 14:06
Ich kenn das meist eher so, dass einer von beiden sich verliebt(in dem meisten Fällen das Mädchen), aber seine Gefühle nicht offenbart, weil es gerade so schön ist und die Angst vor der vermeintlichen Wahrheit, die nicht den Erwartungen entspricht, zu groß ist.
Tja, das ist dann eben immer die Frage: Gefühle offenbaren (gnarg, das tut irgendwie schon beim Schreiben weh), oder lieber gegen die blöden Schmetterlinge ne Flasche Insektengift trinken.

Früher dachte ich noch, dass ein "ich liebe Dich" für den Anderen ein Grund zur Freude ist. Wäre es für mich auf jeden Fall - geliebt werden ist doch was Schönes. Aber irgendwann hab ich miterlebt, wie mein Kumpel auf das erste "i.l.d." seiner damaligen "lockeren" Freundin reagiert hat - nämlich mit dem Gefühl, dass er jetzt verpflichtet sei, das auch zu sagen, gefolgt von Panik und spontanem Schlussmachen. :wuetend:

Seitdem trinke ich im Zweifel lieber das Insektengift. Was ziemlich unlogisch ist, weil dann ja ich irgendwann Schluss mache - das Ergebnis ist also ähnlich.

.... und es wird noch unlogischer, weil die beiden inzwischen verheiratet und geradezu ekelhaft glücklich sind ....
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Hanuta »

Tania hat geschrieben: 01 Sep 2019 14:29
Hanuta hat geschrieben: 01 Sep 2019 14:06
Ich kenn das meist eher so, dass einer von beiden sich verliebt(in dem meisten Fällen das Mädchen), aber seine Gefühle nicht offenbart, weil es gerade so schön ist und die Angst vor der vermeintlichen Wahrheit, die nicht den Erwartungen entspricht, zu groß ist.
Tja, das ist dann eben immer die Frage: Gefühle offenbaren (gnarg, das tut irgendwie schon beim Schreiben weh), oder lieber gegen die blöden Schmetterlinge ne Flasche Insektengift trinken.

Früher dachte ich noch, dass ein "ich liebe Dich" für den Anderen ein Grund zur Freude ist. Wäre es für mich auf jeden Fall - geliebt werden ist doch was Schönes. Aber irgendwann hab ich miterlebt, wie mein Kumpel auf das erste "i.l.d." seiner damaligen "lockeren" Freundin reagiert hat - nämlich mit dem Gefühl, dass er jetzt verpflichtet sei, das auch zu sagen, gefolgt von Panik und spontanem Schlussmachen. :wuetend:

Seitdem trinke ich im Zweifel lieber das Insektengift. Was ziemlich unlogisch ist, weil dann ja ich irgendwann Schluss mache - das Ergebnis ist also ähnlich.

.... und es wird noch unlogischer, weil die beiden inzwischen verheiratet und geradezu ekelhaft glücklich sind ....
Wir leben wohl in einer Zeit, wo es Out ist mit anderen Menschen emotional verbunden zu sein. Wer will schon glücklich sein, wenn man einen teuren Porsche fahren kann? :hammer:
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Lazarus Long
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Re: Wollen die Leute heutzutage überhaupt Beziehungen?

Beitrag von Lazarus Long »

Hanuta hat geschrieben: 01 Sep 2019 14:41Wer will schon glücklich sein, wenn man einen teuren Porsche fahren kann? :hammer:
Und ich dachte immer, daß das die betreffenden Fahrer glücklich macht... :gruebel:
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835