Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

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Wie war das Verhältnis meiner Elter zueinander

Sie haben sich geliebt und das auch körperlich und verbal gezeigt
13
21%
Sie haben sich geliebt und das nur verbal gezeigt
2
3%
Sie haben sich geliebt, aber es nie gezeigt
13
21%
Sie haben sich glaube ich nicht geliebt
23
37%
Alleinerziehnde Eltern ohne Partnerschaften
2
3%
Alleinerziehende Eltern mit wechselnden Partnerschaften
0
Keine Stimmen
Kann ich nicht beurteilen/sonstiges
10
16%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 63

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Borstenschub

Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Borstenschub »

Ich denke das ist recht wichtig im Zusammenhang mit unserer Problematik, da wir unsere Einstellung zu Bezeihungen im Kindesalter von unseren Eltern lernen.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Nonkonformist

Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Nonkonformist »

Mein vater war ein tyran.
Es gab regelmäßig geistige dehmütigungen, der drohung von körperlichen gewalt, manchmal hat er meine mutter aucch geschlagen.
Er hat ihre familie regelmäßig beleidigt, auch mien großvater hat er mal einen schlag im gesicht gegeben.
Ihre eigene musik konnte meine mutter nur hören wann er in der arbeit war.
Er war der einzige mit gutem geschmack und er hat diesen geschmack allen aufgedrängt.
Musik auf volume 10; der einzige grund wieso die nachbarn sich nie beschwert haben war, weil sie alle schiß für ihm hatten.
Meine mutter war hochsensibel und hatte deswegen ständigen kopffschmerzen.
An den haushalt hat er sich nicht beteiligt.
Er nennte sich der Tuan Besar, übersetzt, der Große Chef.
Er hat meine mutter als eine art private bedienstete betrachtet.
Sein wille war gesetz.
Er hat regelmäßig versucht meine mutter zu zwangskonvertieren (Calvinistichen Protestantismus.)
Die TV sendungen der Evangelische Omroep, eine orthodox protestantische sender, waren pflichtkost. (Ein abend die woche)
Am weihnachten haben meine mutter, mein bruder und ich sich heimlich gegenseitig geschenke gegeben, darauf gab es eigentlich einen verbot.
Alle freiheiten die wir uns genommen haben waren heimlich. (Zum glück war meinen vater da sehr naiv, er hat von den allen nichts mitgekriegt.)
Meine mutter hat der öffentliche streit gemieden und sich leise wiedersetzt.
Bei richtigen streit würde erst mal zwei tage lang laut geschrieen (nur mein vater, meine mutter hat geschwiegen) und gab es drohungen, dann hat er manchmal zwei monate am stück kaum noch ein wort gesagt. (In drei viertel der fälle war eine mislungene zwangskonvertierung der hauptgrund.)
Um dann zu machen ob wie nie was passiert war.
Bis zum nächsten eskalation.
Minimal zweimal jährlich, manchmal öfter.
Unseren hund war heiter wann meinen vater gearbeitet hat, hat sch zurückgezogen wann er da war.
Mein vater hat ihm einmal mit einen holzernen spielzeug bewusstlos geschlagen, in unseren beisein.
Einmal, wann meinen vater mich ohne guten grund mit seinen hausschue im gesicht geschlagen hat (ich müß etwa neun gewesen sein), hat meine mutter mich verteidigen wollen. Mein vater hat einen holzerenen kleidungsbügel zu ihr geschleudert. Der hat ihr verfehlt aber einen kleinen loch in der wand hinterlassen, der noch jahrenlang sichtbar war.
Unterschwellig war bei uns zur hause immer der angst da.
Mein vater hat schichtdienste gearbeitet; immer wann er da war habe ich mich ziemlich unsichtbar gemacht.

Offentliche zuneigung zu einander habe ich nie beobachtet.
Sie sind beide lange ABs gewesen und haben sich erst spät gefunden.

Meine mutter hat eine weile überlegt ihm zu verlassen, ist dann aus einen art mitleid doch gebleiben.


Ich habe eine heilkige schwur geschworen nie so zu werden wie meinen vater.

Habe das nicht als option in der liste gefunden...
(Und der option Es gab häuslichen gewalt hätten wohl mehreren hier im forum angekreuzt.)
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Versingled
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Versingled »

Mein Vater kam 1953 (?) aus dem Krieg zurück, der Verlobte meiner Mutter blieb in Stalingrad ... sie haben geheiratet, weil das damals ein "gesellschaftliches Muss" war. Ich denke geliebt haben sie sich nicht. Jedenfalls gingen sie nicht liebevoll miteinander um ... und mit mir eigentlich auch nicht. Es war eine disfunktionale Familie, es lebten 3 Menschen nebeneinander her ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von NeC »

Meine Eltern haben sich geschätzt und geachtet. Aber geliebt? Zumindest nicht so, wie es heutzutage das Ideal ist.
"Nebeneinander her leben" trifft es auch bei unserer Familie ganz gut, obwohl das bei uns im Gegensatz zu Versinglets Familie anscheinend schon irgendwie auch ganz gut geklappt hat, und sie durchaus zusammengearbeitet haben. Beide sind Kriegskinder und sahen es als ihre Aufgabe an, das eigene (Über-)Leben und das der Kinder möglichst problemlos zu gestalten. Das haben sie gut hingekriegt, wir Kinder hatten viel Entfaltungsmöglichkeit.

Edit: Leider geht der Unterschied zwischen Familien, in denen es Stress gab, und solchen wie bei mir, wo vielleicht keine Liebe aber trotzdem ein harmonisches miteinander und Wertschätzung und Respekt gab, in der Antwortmöglichkeit "Sie haben sich glaube ich nicht geliebt" unter.
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Finnlandfreundin
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Finnlandfreundin »

Borstenschub hat geschrieben: 05 Jan 2020 02:57 Ich denke das ist recht wichtig im Zusammenhang mit unserer Problematik, da wir unsere Einstellung zu Bezeihungen im Kindesalter von unseren Eltern lernen.
Dann frage ich mich allerdings, warum es bei mir nicht klappt. Meine Eltern waren um die 30 als sie sich kennenlernten, ein Jahr später waren sie verheiratet und mich gab es. Bis zum Tod meines Vaters waren meine Eltern ein Herz und eine Seele. Sie gingen liebevoll miteinander um und zeigten Zuneigung zueinander. Wäre mein Vater nicht verstorben wären es mit Sicherheit mehr als 33 Ehejahre geworden. Auch meine Großeltern waren ein Leben lang zusammen. Sie waren um die 20 als sie heirateten und bis zum Tod meines Opas mit 74 Jahren verheiratet. Zuneigung zeigten sie öffentlich eher weniger bis garnicht, aber ich glaube, das ist der Zeitgeist. Ich bin mit meinen Geschwistern sehr behütet im Kreis der Eltern und Großeltern aufgewachsen, alle in einem Haus mit getrennten Wohnungen. Wir Kinder konnten immer pendeln und hatten somit viel Platz zum Spielen. Es hieß auch nie, geh ins Kinderzimmer, da schliefen wir fast nur, unsere Spielsachen waren im ganzen Haus verteilt. Es war eine sehr schöne Zeit.
Auch zum Studium mussten wir nicht ausziehen, wir durften bleiben solange wir wollten, bekamen ein Auto um zur Uni zu fahren.
Manchmal denke ich, ich habe mich zu wohl gefühlt. Ich sah keinen Grund etwas zu ändern.
Als meine Oma dann körperlich abbaute, kümmerte ich mich um sie. Das war die Zeit als meine Geschwister ihre Partner kennengelernt hatten, sie hatten einfach das Glück ohne viel zu tun, insbesondere meine Schwester. Die Initiative ging komplett von ihm aus. Mittlerweile sind sie 7 Jahre zusammen und ich glaube, das bleibt auch so.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Heathcliff »

Das, was meine Eltern hatten, war keine Ehe und auch keine Beziehung, es war eine Katastrophe. Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, dass meine Eltern sich mal geküsst oder umarmt hätten, da war nix.

Aber Theater und Zoff, das gab es ohne Ende ... :sadman:
Wer keinen Mut zu träumen hat, der hat auch keine Kraft zu kämpfen!
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Brax »

Komischerweise kann ich diese Frage gar nicht richtig beantworten. Meine Eltern behaupten, sie würden sich lieben. Aber sie gehen mMn nicht so miteinander um.
Was ich sehen kann ist, dass mein Vater Angst vor meiner Mutter hat. Manchmal wiederum spricht er mit ihr, als wäre sie dumm. Richtig gestritten haben sie sich noch nie, stattdessen gibt es dann subtile Sticheleien, beleidigtes Schweigen und böse Blicke, auf die keiner richtig reagieren kann. Manchmal wirkt mein Vater todunglücklich und meine Mutter scheint das überhaupt nicht zu merken. Und sie ist auch so eine Art Bedienstete von ihm, am Haushalt beteiligt er sich auch nicht, aber sie wehrt sich nicht dagegen, obwohl sie es hasst. Es klingt komisch, aber irgendwie unterdrücken sie sich gegenseitig.

Früher habe ich mich übrigens immer gewundert, wenn ich hier im Forum gelesen habe, dass manche ihr ABtum daran festmachen, dass sie nie Zärtlichkeiten zwischen ihren Eltern mitbekommen haben. Ich habe sowas auch nur äußerst selten mitbekommen und war froh darum, weil ich das immer total abstoßend und gruselig fand. Heute ist mir klar, warum. Wenn es denn mal eine ganz seltene Umarmung o.ä. gab, dann wirkte das immer so völlig unvertraut und als sei es meiner Mutter eigentlich unangenehm.
Mittlerweile denke ich auch, dass es durchaus ein AB-Grund sein kann, wenn man keinerlei Zeichen von Zuneigung zwischen den Eltern sieht. Wahrscheinlich ist das zumindest einer der Gründe, warum ich jahrelang dachte, einen Freund hat man einfach irgendwann. Einfach so. Ohne irgendeine Annäherung. Schließlich habe ich sowas wie Flirten, Annäherung, o.ä. auch nie gesehen in meinem Umfeld.

Nonkonformist hat geschrieben: 05 Jan 2020 05:49 Mein Vater...
Hatte dein Vater eigentlich Freunde?

Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Jan 2020 10:52
Borstenschub hat geschrieben: 05 Jan 2020 02:57 Ich denke das ist recht wichtig im Zusammenhang mit unserer Problematik, da wir unsere Einstellung zu Bezeihungen im Kindesalter von unseren Eltern lernen.
Dann frage ich mich allerdings, warum es bei mir nicht klappt.
Es muss ja nicht zwangsläufig an den Eltern liegen. Aber es trifft eben offensichtlich auf viele zu.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Finnlandfreundin »

Brax hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:10
Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Jan 2020 10:52
Borstenschub hat geschrieben: 05 Jan 2020 02:57 Ich denke das ist recht wichtig im Zusammenhang mit unserer Problematik, da wir unsere Einstellung zu Bezeihungen im Kindesalter von unseren Eltern lernen.
Dann frage ich mich allerdings, warum es bei mir nicht klappt.
Es muss ja nicht zwangsläufig an den Eltern liegen. Aber es trifft eben offensichtlich auf viele zu.
Vielleicht ist aber zu viel Enge auch nicht günstig. Ich fühlte mich pudelwohl und sah keinen Grund was zu ändern, hatte auch nicht das Bedürfnis.
Mittlerweile sind mein Vater und meine Großeltern verstorben und meine Geschwister haben ihre Partner. Ich blieb übrig.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von NeC »

Brax hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:10 Wenn es denn mal eine ganz seltene Umarmung o.ä. gab, dann wirkte das immer so völlig unvertraut
(...)
Mittlerweile denke ich auch, dass es durchaus ein AB-Grund sein kann, wenn man keinerlei Zeichen von Zuneigung zwischen den Eltern sieht. Wahrscheinlich ist das zumindest einer der Gründe, warum ich jahrelang dachte, einen Freund hat man einfach irgendwann. Einfach so. Ohne irgendeine Annäherung. Schließlich habe ich sowas wie Flirten, Annäherung, o.ä. auch nie gesehen in meinem Umfeld.
Das kann ich für mich auch so unterschreiben!
pink_raven

Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von pink_raven »

Also ich habe "Sie haben sich geliebt und das nur verbal gezeigt" angekreuzt, das passt noch am ehesten.

Meine Eltern haben sich als Teenager gefunden und schnell geheiratet und waren bis zum Tod meiner Mutter 38 Jahre zusammen, davon 35 verheiratet. Geliebt haben sie sich und es war bis auf kleinere Alltagssachen auch sehr harmonisch und respektvoll. Allerdings habe ich nie mehr als gelegentliches Hand-in-Hand-spazieren oder einen Schmatz auf die Lippen gesehen. Also kein Kuss, sondern mehr so ein Schmatzer, den man einem kleinen Kind auf die Nase oder die Stirn gibt. Kuscheln oder mal eben so in den Arm nehmen kann ich auch an einer Hand abzählen und genau so ging es auch zwischen meinen Eltern und meiner Schwester und mir.
Zur Begrüßung umarmen, aber viel mehr Körperlichkeiten gab es nicht. Ich habe von meinen Eltern auch nicht ein einziges mal "ich liebe dich" oder "hab dich lieb" gehört. Ich WEIß, dass sie mich lieben, gezeigt haben sie das immer, aber gesagt nie.

Ich denke schon das diese körperliche Distanz auch etwas an meinem ABtum schuld hat. Ich kann mich noch gut erinnern wie sehr mich das als Teeny irritiert hat kuschelnde und turtelnde Pärchen zu sehen, das war mir völlig fremd. :?
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Finnlandfreundin »

NeC hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:20
Brax hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:10 Wenn es denn mal eine ganz seltene Umarmung o.ä. gab, dann wirkte das immer so völlig unvertraut
(...)
Mittlerweile denke ich auch, dass es durchaus ein AB-Grund sein kann, wenn man keinerlei Zeichen von Zuneigung zwischen den Eltern sieht. Wahrscheinlich ist das zumindest einer der Gründe, warum ich jahrelang dachte, einen Freund hat man einfach irgendwann. Einfach so. Ohne irgendeine Annäherung. Schließlich habe ich sowas wie Flirten, Annäherung, o.ä. auch nie gesehen in meinem Umfeld.
Das kann ich für mich auch so unterschreiben!
Da du eine AB-Vergangenheit hast, muss es ja doch irgendwie funktioniert haben.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von pink_raven »

NeC hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:20
Brax hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:10 Wenn es denn mal eine ganz seltene Umarmung o.ä. gab, dann wirkte das immer so völlig unvertraut
(...)
Mittlerweile denke ich auch, dass es durchaus ein AB-Grund sein kann, wenn man keinerlei Zeichen von Zuneigung zwischen den Eltern sieht. Wahrscheinlich ist das zumindest einer der Gründe, warum ich jahrelang dachte, einen Freund hat man einfach irgendwann. Einfach so. Ohne irgendeine Annäherung. Schließlich habe ich sowas wie Flirten, Annäherung, o.ä. auch nie gesehen in meinem Umfeld.
Das kann ich für mich auch so unterschreiben!
+1
Nonkonformist

Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Nonkonformist »

Brax hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:10
Nonkonformist hat geschrieben: 05 Jan 2020 05:49 Mein Vater...
Hatte dein Vater eigentlich Freunde?
Anfangs, ein paar wenige.
Aber es gab häufig streit, und die sind immer weniger vorbei gekommen, bis sie gar nicht mehr gekommen sind.

Aber beide eltern waren ziemliche eigenbrötler.
Das habe ich wohl vererbt.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 05 Jan 2020 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Zölibatär »

Heathcliff hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:01 Das, was meine Eltern hatten, war keine Ehe und auch keine Beziehung, es war eine Katastrophe. Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, dass meine Eltern sich mal geküsst oder umarmt hätten, da war nix.

Aber Theater und Zoff, das gab es ohne Ende ... :sadman:
Ist bei mir ähnlich. Umarmungen und Küsse existieren in meiner Familie nicht.
Vielleicht haben Sie sich früher mal geliebt. Oder wurde nur geheiratet, weil mein Vater eine gute Partie war.
Oftmals waren Streitereien zwischen meinen Eltern an der Tagesordnung, auch teilweise sehr heftige.
Handgreiflich geworden ist aber keiner von beiden und die schlechte Laune wurde auch nicht an mir ausgelassen.
Von meinem Vater habe ich während dem Theater regelmäßig: "Junge, heirate bloß nicht !!!" zu hören bekommen.
Das habe ich dann wohl auch verinnerlicht.

Scheidung / Trennung oder sowas in der Richtung kam dann allerdings nicht in Frage. Was sollen denn sonst die Leute denken?
Nach außen war alles immer im Lot.

Liebe Grüße.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von NeC »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:18 Mittlerweile sind mein Vater und meine Großeltern verstorben und meine Geschwister haben ihre Partner. Ich blieb übrig.
Du hast Dich in der wichtigen Zeit, wo andere ernsthaft ihre Fühler in Richtung Partner ausstrecken, liebevoll um Deine Oma gekümmert, und warst daher möglicherweise erstens nicht sichtbar für potenzielle Partner, und hattest zweitens vermutlich auch ganz andere Sorgen...

Diese Art von "AB-Karriere" höre ich bei Frauen auch nicht zum ersten mal. Meine Hochachtung für Deinen Einsatz für Deine Familie. :good:

Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:22 Da du eine AB-Vergangenheit hast, muss es ja doch irgendwie funktioniert haben.
Das stimmt. Ich hatte Glück. Eine Abine (aus einem Vorgängerforum) hat uns eine Chance gegeben und sich auf eine Fernbeziehung mit mir eingelassen. Da war ich 34. Es war eine schwierige, aber auch schöne und lehrreiche Zeit, die immerhin 5 Jahre dauerte. Seitdem bin ich wieder Single - und obwohl ich mich durchaus bemühe, wieder eine Partnerin zu finden, hat es seitdem nicht mehr geklappt. Gewisse hemmende Eigenschaften, die mich zum AB gemacht haben, bleiben offenbar bestehen.
Borstenschub

Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Borstenschub »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:18
Brax hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:10
Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Jan 2020 10:52
Dann frage ich mich allerdings, warum es bei mir nicht klappt.
Es muss ja nicht zwangsläufig an den Eltern liegen. Aber es trifft eben offensichtlich auf viele zu.
Vielleicht ist aber zu viel Enge auch nicht günstig. Ich fühlte mich pudelwohl und sah keinen Grund was zu ändern, hatte auch nicht das Bedürfnis.
Mittlerweile sind mein Vater und meine Großeltern verstorben und meine Geschwister haben ihre Partner. Ich blieb übrig.
Ich kann dir natürlich auf die Distanz nicht sagen, wo bei dir der Knackpunkt ist, allerdings ist es tatsächlich so, dass Überbehütung zu mangelndem Selbstvertrauen führen kann. Man müsste hier, denke ich eher betrachten wie deine ersten Kontakte zu Männern ausserhalb der Familie war. Vielleicht hat die Beziehung deiner Eltern in deinem Kopf ein gewisses Ideal erzeugt, dem der Großteil der Männerwelt einfach nicht standhalten kann. Zumindest nicht in der Kennenlernphase. Letztlich lernen wir zwar unsere Ansichten von unseren Eltern, aber die Realität ausserhalb dr Familie überprüft später ob diese Ansichten realistisch sind.

Ein überzogenes Beispiel wäre sicherlich, dass man Männer als "Märchenprinzen" sieht, weil man Konflikte innerhalb der Familie nie offen ausgetragen hat und sich der Vater 110% über die Probleme der Mutter und der Kinder gekümmert hat. Dann trifft man in der Schule oder gar schon im Kindergarten auf Jungs, die eher selbstzentriert denken und einen vielleich sogar mobben. Das führt zu einer Desillusionierung und Enttäuschung und das Gehirn verbindet dann erste Kontakte mit großer Furcht. Dadurch schitern zuküftige erste Kontakte wiederum, wodurch man dann nicht die Erfahrung sammeln kann, dass mit fortschreitender Beziehung das Verhalten zueinander inniger wird. Man befindet sich in einem Teufelskreis der die eigenen Blockaden regelmäßig bestätigt.

Wichtige Fragen, die dir beim Aufschlüsseln deines Misteriums helfen könnten wären vielleicht:
-Wie sehe ich Männer/Frauen?
-Wie stelle ich mir eine Beziehung vor (meine/seine Rolle in der Beziehung, fortwärender Prozess oder alles-sofort)

Bei solchen Fragen sollte man aber immer unterscheiden was man rational weiss und was man emotional glaubt, sonst kammt man schnell an den Punkt wo mit der eigenen Ansicht scheinbar alles in Ordnung ist (z.B. ich weiss natürlich dass Männer und Frauen nicht über einen Kamm geschoren werden können sondern individuell sind, aber irgendwie wünsche ich mir doch dass jeder Kontakt mit dem anderen Geschlecht o abläuft wie ich mir das vorstelle... oder so ähnlich)

Ist lediglich eine Herangehensweise und ich kenne dich nicht genug um eine tatsächliche Aussage zu machen. Kann also sehr gut sein, dass ich hier nur Bullshit schreibe.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Finnlandfreundin »

NeC hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:32
Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:18 Mittlerweile sind mein Vater und meine Großeltern verstorben und meine Geschwister haben ihre Partner. Ich blieb übrig.
Du hast Dich in der wichtigen Zeit, wo andere ernsthaft ihre Fühler in Richtung Partner ausstrecken, liebevoll um Deine Oma gekümmert, und warst daher möglicherweise erstens nicht sichtbar für potenzielle Partner, und hattest zweitens vermutlich auch ganz andere Sorgen...

Diese Art von "AB-Karriere" höre ich bei Frauen auch nicht zum ersten mal. Meine Hochachtung für Deinen Einsatz für Deine Familie. :good:
Andere kümmern sich auch um ihre Familie und bekommen es dennoch hin. Das Problem ist aber, dass ich lange Zeit garnicht das Gefühl hatte, dass mir das fehlte. Und dass, obwohl meine Freundinnen in Beziehungen waren und ich sozusagen immer das 5. Rad am Wagen war. Sie ließen es mich aber nicht spüren.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Finnlandfreundin »

NeC hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:32
Finnlandfreundin hat geschrieben: 05 Jan 2020 11:22 Da du eine AB-Vergangenheit hast, muss es ja doch irgendwie funktioniert haben.
Das stimmt. Ich hatte Glück. Eine Abine (aus einem Vorgängerforum) hat uns eine Chance gegeben und sich auf eine Fernbeziehung mit mir eingelassen. Da war ich 34. Es war eine schwierige, aber auch schöne und lehrreiche Zeit, die immerhin 5 Jahre dauerte. Seitdem bin ich wieder Single - und obwohl ich mich durchaus bemühe, wieder eine Partnerin zu finden, hat es seitdem nicht mehr geklappt. Gewisse hemmende Eigenschaften, die mich zum AB gemacht haben, bleiben offenbar bestehen.
Da hättest du wirklich Glück. Aber wenn es einmal klappte, klappt es wieder - egal ob hier oder außerhalb.
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Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von Finnlandfreundin »

Borstenschub hat geschrieben: 05 Jan 2020 12:00
Ich kann dir natürlich auf die Distanz nicht sagen, wo bei dir der Knackpunkt ist, allerdings ist es tatsächlich so, dass Überbehütung zu mangelndem Selbstvertrauen führen kann. Man müsste hier, denke ich eher betrachten wie deine ersten Kontakte zu Männern ausserhalb der Familie war.
Gemobbt wurde ich von der ersten Klasse. Zu Hause erzählt, hatte ich es nicht. Ich schämte mich.
Gebessert hatte es sich in der 3. Klasse. Ich gehörte zu den Ersten mit einem Freund. Er war immer an meiner Seite.
In der 5. ging es mit dem Mobbing weiter, ich wechselte die Klasse und es wurde etwas besser, da ich Anschluss in einer Clique fand, ganz weg, ging es nie.
Mein heutiges Selbstbewusstsein kam erst durchs Studium, eine Beziehung jedoch nicht, trotz einiger Dates. Es gab immer einen Korb, meistens ohne Begründung. Eine Zeitlang war ich mit Unterstützung einer Freundin selbst aktiv auf der Suche - da war ich Anfang 30. Aber auch hier gleiches Resultat.
Ich glaube, am ausschlaggebendsten für meinen AB-Status war das Mobbing innerhalb der Schulzeit, insbesondere in der Jugend. Jeder Annäherungsversuch Klassenkameraden gegenüber wurde von meinen Mobbern zunichte gemacht - nach dem Motto "ieh, was willst du denn von der?". Ich hätte auch zu Hause offener damit umgehen müssen, aber ich wollte immer die Starke sein.
Auch im Verein wurde ich nie als Frau wahrgenommen, ich war der gute Kumpel. Aber ehrlich gesagt, war ich dennoch damit zufrieden.
yes_or_no

Re: Umfrage: wie standen meine Eltern zueinander

Beitrag von yes_or_no »

meine eltern lieben sich nicht, aber sind abhängig voneinander. keiner von beiden hat ein umfeld, keinen kontakt zur restlichen familie wie tanten oder so.
sie leben abgeschottet.
umarmt haben sie sich nie, auch uns nicht. das hab ich irgendwann mit 21 mal einführen wollen, dass wir uns zur begrüßung umarmen und dann wurds beibehalten und meine mutter hat dabei so derart affektiert gewirkt und komische ohhhhhh komm her geräusche dabei gemacht, dass mir eigentlich schlecht geworden ist bei der umarmung.
mein vater hat oft rumgeschrien, geflucht, ist laut geworden und hatte was ruckartiges an seiner art, meine mutter hatte angst vor ihm.
ich glaub, er war irgendwie trotzdem immer harmloser wie sie. sie hat stumm geklammert und war immer krankhaft eifersüchtig auf alles. sie hat auch zum fenster rausgeschaut und bewacht, mit welchen anderen mädchen meine beste freundin damals noch gespielt hat und in den ganz seltenen fällen, dass sie tatsächlich mal besuch hatte, kam sie dann zu mir und wollt mich auch eifersüchtig machen.
sie wollt mir das eintrichtern.
ich muss dazu sagen, dass ich mit meiner besten freundin sehr sehr eng war, aber mit meinem bruder auch und ich natürlich an manchen nachmittagen auch mit meinem bruder gespielt hab oder an manchen wochenenden wir ja auch was mit den eltern gemacht haben, also ich hier null grund gehabt hätt für eifersucht und was meine mutter sich dabei gedacht hat, hab ich keinen plan.

meine mutter hat ständig versucht, gegen meinen vater zu hetzen, alles kritisiert und sich aufgeführt. wenn er gepfeift oder gelacht hat, nen witz gemacht hat, sie hat ständig "hääh nicht so laut" oder sonst was gesagt und mein vater hat sie dann auch nicht mehr ernst nehmen können, ich ebenso nicht und wir haben sie dann teilweise auch absichtlich geärgert und ausgelacht, wenn sie wieder so sinnlos gemotzt hat, weil wer zu laut gelacht hat oder sonst was.
ich stand da immer bei meinem vater, hab ihn als kind vielleicht etwas zu sehr vergöttert. daher hat meine mutter dann auch mich plötzlich gehasst und eben gab es dann plötzlich laut ihr nicht mehr nur ein schwarzes schaf (meinen vater) in der familie, sondern zwei (ihn und mich).
und sie hat versucht, uns beiden einzureden, wie böse und scheiße wir sind. und ich hab immer gedacht, irgendwas stimmt nicht mit mir, vielleicht bin ich wirklich böse, wenn sies schon die ganze zeit sagt und so hinstellt.
trotzdem hab ich mich nicht unterkriegen lassen, sondern bin "böse und gehässig" geblieben und wenns drauf ankam, eben mit meinem vater gemeinsam doch wieder über sie gelacht.
so hat sie begonnnen, meinen bruder zu bevorzugen und ich hab begonnen, sie zu hassen. und sie war krankhaft eifersüchtig, auf jedes wort zwischen mir und meinem vater.

es war ne verquerte situation, null liebe, pure abhängigkeit. und immer, wenn ich meine eltern besuch, kommt ein bisschen hölle wieder hoch, die alten muster, die alten fesseln. aber ich fahr nicht mehr hin. sie werden nicht ausbrechen können, aber ich kann. ich will das nicht mehr spüren, das ganze gift.
ich bin besser dran ohne und sie sind schon zu eingefahren und auch zu auswegslos, um irgendwas zu ändern. ein neues gleichgewicht einzupendeln. denn auch, wenn sie eigentlich oft unglücklich sind, sich gegenseitig biestig behandeln, haben sie eben so ein gleichgewicht - in diesem gleichgewicht darf niemand gar nichts und alles was man tut ist schlecht, aber dafür ist es eben pure routine und hält keine unplanbaren ereignisse bereit. sogesehen kann ich verstehen, dass sie das so wollen, oder die energie, die reingesteckt werden müsste, um sich besser zu stellen, nicht lohnenswert für sie ist.... aber für MICH ist es lohnenswert. ich erhoff mir noch mehr vom leben, als diese muster. mir alles schlechtreden zu lassen, mir so viel eifersucht eintrichtern zu lassen und diese drecks ideale aufschwatzen zu lassen, dass man nichts darf außer vegetieren und nicht lästig sein und spaß gleich schwäche ist und was-weiß-ich. und das ganze leben voller gefahren ist und nur die dinge gut sind, die meine eltern gut finden. etc.

meine mutter arbeitet nicht, hat sie nie. sie macht den haushalt, putzt und kocht. leider kann sie nicht gut kochen. sie ist depressiv und liest die selben bücher 100x, geht die selben mini spaziergänge ums haus rum zu so nem fluss und zurück oder um den baggersee wieder und wieder - alleine. ohne hund oder sonstwas, wo mans verstehen können. sie lebt in ner mini welt mit mini tellerrand.
mein vater arbeitet stabil seit immer schon, war nie arbeitslos, aber freunde hat er auch keine. am wochenende hockt er oft im keller und bastelt an seinem linux admin zeugs herum. und meine mutter motzt, dass er mit ihr spazieren gehen soll. allein schafft sie es nicht, ausflüge mit dem auto zu machen, sie ist total unselbstständig und abhängig. und für meinen vater ists vielleicht praktisch. aber so wie sie ihn anmotzt und ihm versucht alles in den mund zu legen und zu bestimmen, ist da null liebe. wobei mein vater ja nicht auf sie hört.
sie reden ne fremde sprache, die aus gemotze und auslachen besteht und bleiben trotzdem beisammen.
mein vater könnt was besseres haben, ich glaub, er könnt auch wirklich lieben und liebe erfahren. bei meiner mutter würd ich sagen, absolut keine chance.

gewalt gabs nie, geschlagen wurd nie wer aber mein vater hat nen drohenden blick, wo meine mutter angstvoll zusammen zuckt. ich hab vor diesem blick keine angst, aber angeschrien wurden wir alle schon.