Reinhard hat geschrieben: ↑30 Jun 2020 20:32
Ich habe nochmal zur Asiatischen Grippe 1958 nachgerechnet:
Die Rede war von 50.000 Toten und ich habe mal angenommen, dass sich das auf die westdeutsche Bevölkerung von damals etwa 58 Millionen bezog. Ergibt 862 Tote pro Million Einwohner. Das kann man ja direkt auf
worldometers.info vergleichen und kann dann feststellen, dass die US-Bundesstaaten New Jersey, New York, Connecticut und Massachusetts darüber liegen; Rhode Island sowie Belgien kommen in eine ähnliche Größenordnung. Und das obwohl in allen diesen Gebieten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergriffen wurden und vermutlich die Durchseuchung noch nicht abgeschlossen war.
Also vor
dieser pandemischen Grippe braucht sich SARS-CoV-2 nicht zu verstecken ...
Es ist recht sinnfrei, für diesen Vergleich eine einzelne Region heranzuziehen.
An/mit der asiatischen Grippe verstarben 2 bis 4 Mio Menschen bei 2.9 Md. Weltbevölkerung -> 0.07 bis 0.14% der Bevölkerung
An/mit Covid-19 starben bis dato 0.5 Mio bei 7.8 Mrd Weltbevölkerung. Ich habe keinen Zweifel, dass diese Zahl auf 2 Mio steigen wird, wahrscheinlich auch auf 5 Mio, aber um sich vor der asiatischen Gruppe nicht zu verstecken, bedarf es erstmal 5.5 bis 11 Mio Todesopfer.
Und bzgl. dem von jemand Anderem vorgeschlagenen Vergleich "spanische Grippe": 20 bis 50 Mio Todesopfer bei 1.8 Mrd sind 1.1 bis 2.8%. Um das zu erreichen, müsste Covid-19 immerhin schon 85 bis 220 Mio Todesopfer fordern... naja.
Obelix hat geschrieben: ↑01 Jul 2020 13:18
Allein in Baden-Württemberg gibt es an die 100.000 Menschen, die (in normalen Zeiten) täglich zur Arbeit eine der Grenzen ins Ausland überqueren. Seien es Pendler von Frankreich nach Deutschland oder von Deutschland in die Schweiz - und ein paar weniger in der Gegenrichtung. Als die Grenzen geschlossen wurden, war eine der ersten Reaktionen darauf ein Aufschrei von grenznahen Arbeitgebern, dass sie ohne die Arbeitskräfte aus dem Nachbarland gleich zumachen könnten. Also bekamen sämtliche Grenzgänger recht schnell Ausnahmegenehmigungen, mit denen Sie trotz Grenzschließung jeden Tag die Grenze überqueren durften. Am Anfang vielleicht nur die "Systemrelevanten", aber auch das waren schon tausende. Und das, obwohl das Elsass eine der am härtesten betroffenen Regionen innerhalb Frankreichs war und die Schweiz auch als Risikogebiet galt. Ähnliches dürfte sich an allen anderen Außengrenzen abgespielt haben.
So wirklich dicht waren die deutschen Außengrenzen also nie.
Im Gegensatz dazu dürfte die Anzahl an täglichen Grenzgängern in Neuseeland sehr nah bei null liegen. Aufgrund der Insellage hat man dort diese enge Verflechtung einfach nicht.
Ja, hier am Bodensee gut zu beobachten
Insofern auch recht sinnfrei, innerhalb dieser Länder auf diese Art und Weise die Grenze "zu schließen". Also entweder man macht es hermetisch oder gar nicht. Gerade Grenzgänger bringen Infektionen in die "Community", da sie sowohl am Arbeits- als auch Wohnort mit der Lokalbevölkerung zu tun haben.