Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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Swenja
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Swenja »

` Virologe Drosten "Die Pandemie wird jetzt erst richtig losgehen. Auch bei uns"

Christian Drosten warnt in der Coronakrise vor "Festtagsreden auf den deutschen Erfolg".
In einem Interview skizziert er, was die Politik vom Ausland lernen könnte. ...´

https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... ddb8bfc666
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von eine »

Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:21
Melli hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:15
eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 11:42Aber wie auch immer, ich habe da keine Ideallösungen, die hat niemand: wichtig wäre aber einfach ein sehr stark verschärftes Krisenbewusstsein und Bereitschaft zu Umstellungen und Verzicht bei allen und in allen Bereichen - dann wäre sehr viel möglich. Stattdessen ist überall wieder Trägheit eingezogen und dieser Wahn, einfach wieder auf normal zu machen und die Realität zu ignorieren. Das ist es, was mich so irritiert und sehr beunruhigt. Verbunden mit dieser sehr verbreiteten Ego-Haltung bei vielen, die gar nicht kapieren zu scheinen, worum es geht.
+1

In Europa wird man bald in einer 2. Welle sein, gegen die die erste nur Herumgeplänkel war, und der gesellschaftliche Diskurs wird nur polarisierter und widerwärtiger.
Wie kommst du darauf, dass es bald eine 2. Welle geben wird, die dazu auch noch viel heftiger sein wird?
Das ist doch jedem/jeder klar, der/die ein bisschen denken kann... oder glaubst Du, ein Virus verschwindet, wenn nun überall vermehrt Menschen drinnen zusammensitzen und Leute wie Du alle Maßnahmen, die jetzt angesichts stark gestiegener Zahlen an sehr vielen Orten (vielleicht bald auch bei Dir) dringend nötig wären, "übertrieben" finden? Ist Dir klar, dass Maßnahmen NUR dann wirken und Schlimmeres verhindern können, wenn sie rechtzeitig, also vorbeugend, eingesetzt werden, und nicht erst dann, wenn schon viele tot sind und alles eskaliert ist? Dann gehts nämlich wirklich (abgesehen von der unendlichen Tragik für diejenigen, die sterben mussten und quasi "geopfert" wurden, damit endlich alle begreifen, was los ist) nur wieder mit einem neuen Lockdown - wenn überhaupt.
Und dann ist das Gejammer groß, weil die Wirtschaft zusammenkracht und wirkliches ökonomisches und soziales Elend beginnt - für viele (viel mehr als bisher), die ihre Jobs verlieren und sich wundern, wie es nur dazu kommen konnte. Ganz zu schweigen von allen Menschen, die dann weiterhin sterben oder dauerhaft mit Beeinträchtigungen leben müssen, bloß weil jetzt immer noch zu viele einfach die Augen verschließen, zu bequem sind, zu egoistisch, zu dumm, zu kurzsichtig, keine Ahnung was alles.
(Es wäre schön, wenn das alles nicht so eintreffen würde - aber das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Es gibt keine Wunder, die Viren einfach so zum Verschwinden bringen.)
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Dagdieb »

eine hat geschrieben: 22 Sep 2020 20:53 ... was ist bloß los mit einer Menschheit, die erst eine Mindestanzahl an Toten braucht, bevor Empathie und Rücksicht für angebracht gehalten werden? Und die dann noch findet, ein Problem, das - vermeintlich (aber nicht in Wirklichkeit) - "nur" Ältere und Kranke betreffe, sei gar keines? Ganz zu schweigen von der totalen Ignoranz gegenüber den Spätfolgen, die nach etlichen Studien (fast) alle zu betreffen scheinen, die Jungen, Fitten, Gesunden auch nach leichten Verläufen nicht weniger als diejenigen, die im sozialdarwinistischen Denkmodus, der munter um sich greift, ohnehin als nicht mehr "lebenswert" betrachtet werden.
Warum haben so viele noch immer nicht mitgekriegt, dass bei einem Großteil der Patient/innen auch nach leichten Verläufen (möglicherweise für immer) bleibende Gewebe- und Organschäden festgestellt wurden, u.a. mit stark erhöhter Herzinfarkt- und Schlaganfallgefahr oder Fatigue-Syndrom (ich kenne u.a. eine 30-Jährige, die sehr gesund war und nach einem leichten Verlauf im Frühling jetzt nicht mehr arbeiten kann und eine Reha braucht - und unter allen, die ich mitgekriegt habe, die erkrankt sind - und von denen zwei mit 60 gestorben sind - kenne ich niemanden, der/die diesen Virus einfach weggesteckt hat)...
und selbst wenn - natürlich - auch andere Krankheiten und Risiken auf dieser Welt verbreitet sind: was spricht, bitte sehr, dagegen, dieser neuen Gefahr, die viel unberechenbarer, weil unbekannter ist als alles, was uns ohnehin sonst noch alles bedroht, Einhalt zu gebieten? Warum ist nicht mehr Vernunft möglich - anderen zuliebe, die als besonders gefährdet gelten, aber auch sich selbst gegenüber (sowohl der eigenen Gesundheit als auch den gesellschaftlichen Folgen zuliebe)? Ich verstehe es echt nicht - diese ungeheure Wohlstandsverwöhntheit und Gefühllosigkeit und Kurzsichtigkeit...
Selbst Lauterbach wurde inzwischen im "Faktenfinder" der Tagesschau für seine unseriöse Herangehensweise gerügt, was die Verkündung der "massenhaften Spätfolgen" angeht, dann muss das hier ja jetzt nicht nochmal aufgekocht werden.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ ... r-101.html (3. Punkt unter "Auslassungen verändern Aussage")
Ich bin z.B. auch Teil eines Clusters von min. 12 Personen (~25-45 Jahre) und davon hat niemand Spätfolgen (die sich definitionsgemäß eigentlich eh eher auf >6 Monate beziehen und das ist bei Covid-19 zeitlich bei den meisten noch nicht möglich).
Mein Problem mit deinem Text ist aber eh ein Anderes: Nach der Argumentation sollte man die Menschen vorm Leben ansich bewahren, denn jede Krankheit verursach irgendwo Tod & Leid. Der Staat sowie die Gesellschaft wägen üblicherweise andauernd ab, wieviel davon erträglich ist und wieviel nicht (übrigens auch, wieviel Medikante kosten dürfen, z.B. erhalten Kassenpatienten längst nicht die besten Krebsmedikamente). Es kommt also durchaus auf die Zahlen (bzgl. Todesfällen, schweren Erkrankungen etc.) an zur Quantifizierung des Ganzen.
Jeder sollte das Recht haben, einen Hygienestaat fordern zu dürfen, muss dann aber auch damit rechnen, dass da nicht jeder und für immer mitziehen möchte. Es ist auch klar, dass jemand, der eh keine Sozialkontakte pflegt, kein Problem damit hat, nun andauernd daheim zu bleiben. Menschen sind aber nicht alle gleich und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Erzähl' mal 16 Jährigen, dass sie es jetzt sind, die sich jahrelang nicht ausleben sollen, wie es jede andere Generation zuvor tun konnte. Die werden das 'ne Weile mitmachen, aber irgendwann drauf pfeifen, sieht man bereits daran, in welchen Altersgruppen aktuell die Infektionen steigen.
Home-Office wiederum ist 'ne tolle Idee für Leute wie mich die eh nur mit Zahlen jonglieren, aber funktioniert halt nunmal nicht für Jeden und schon gar nicht überall auf der Welt. Wer HOmeOffice für die Lösung schlechthin hält, ist vielleicht auch eher kurzsichtig.
"be water, my friend."
Hanuta

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Hanuta »

eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:47
Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:21
Melli hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:15

+1

In Europa wird man bald in einer 2. Welle sein, gegen die die erste nur Herumgeplänkel war, und der gesellschaftliche Diskurs wird nur polarisierter und widerwärtiger.
Wie kommst du darauf, dass es bald eine 2. Welle geben wird, die dazu auch noch viel heftiger sein wird?
Das ist doch jedem/jeder klar, der/die ein bisschen denken kann... oder glaubst Du, ein Virus verschwindet, wenn nun überall vermehrt Menschen drinnen zusammensitzen und Leute wie Du alle Maßnahmen, die jetzt angesichts stark gestiegener Zahlen an sehr vielen Orten (vielleicht bald auch bei Dir) dringend nötig wären, "übertrieben" finden? Ist Dir klar, dass Maßnahmen NUR dann wirken und Schlimmeres verhindern können, wenn sie rechtzeitig, also vorbeugend, eingesetzt werden, und nicht erst dann, wenn schon viele tot sind und alles eskaliert ist? Dann gehts nämlich wirklich (abgesehen von der unendlichen Tragik für diejenigen, die sterben mussten und quasi "geopfert" wurden, damit endlich alle begreifen, was los ist) nur wieder mit einem neuen Lockdown - wenn überhaupt.
Und dann ist das Gejammer groß, weil die Wirtschaft zusammenkracht und wirkliches ökonomisches und soziales Elend beginnt - für viele (viel mehr als bisher), die ihre Jobs verlieren und sich wundern, wie es nur dazu kommen konnte. Ganz zu schweigen von allen Menschen, die dann weiterhin sterben oder dauerhaft mit Beeinträchtigungen leben müssen, bloß weil jetzt immer noch zu viele einfach die Augen verschließen, zu bequem sind, zu egoistisch, zu dumm, zu kurzsichtig, keine Ahnung was alles.
(Es wäre schön, wenn das alles nicht so eintreffen würde - aber das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Es gibt keine Wunder, die Viren einfach so zum Verschwinden bringen.)
Naja, die Maßnahmen wirken ja. Warum dann eine Verschärfung?
Ich sehe es in meiner Region z.B. als absolut unnötig, wenn einfach nicht mal 0,1% der Menschen davon betroffen sind das komplette öffentliche Leben einzuschränken. D.h. nicht, dass ich der Meinung bin, dass die Maskenpflicht und eine gewisse Abstandsregelung jetzt wieder abgeschafft werden sollte. Sie aber noch zu verschärfen, obwohl es 99,99% der Menschen einfach nicht betrifft, ist meiner Ansicht nach schon viel zu übertrieben.
Und von einem konstruierten apokalyptischen Szenario brauchen wir gar nicht auszugehen. Die Infektionszahlen sollten immer genau beobachtet werden und entsprechend Lockerungen/Einschränkungen stattfinden. Man muss nicht erst reagieren, wenn 10% der Menschen betroffen sind. Man kann einfach schauen wie sich die Infektionszahlen von Woche zu Woche entwickelt und da entsprechend gegenlenken, wenn es ausartet.
So könnte ein Großteil der Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden.
Du brauchst jetzt auch nicht mit Emotionen zu argumentieren und mir erzählen, dass ja Menschen dadurch sterben können. Ich finde die Maßnahmen übertrieben, solange einfach 99,99% der Menschen nicht davon betroffen sind und das Risiko von einem Fahrrad angefahren zu werden deutlich höher ist als an Corona zu erkranken, obwohl man Maske trägt und den Abstand einhält.
Warum dann überhaupt vor die Tür gehen, wenn man da auch von einem Fahrrad als Rentner angefahren werden könnte?

Zusätzlich haben viele Menschen durch Homeoffice weitere Probleme bekommen, die sich während des Lockdowns offenbarten. Ihre Unzufriedenheit wuchs, weil sie sozial isoliert wurden und Menschen, die ohnehin schon keine/kaum Freunde haben hatten es noch schwerer sozialen Kontakt zu anderen Menschen zu haben, den sie üblicherweise durch ihre Kollegen erfahren haben.
Die meisten Lehrer sind mit der ganzen Situation super unzufrieden, weil sie nicht das Gefühl haben, dass der Unterricht mit ihren Schülern fruchtet, weil das ganze E-Learning nicht so das Wahre ist.
Melli

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Melli »

Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:19Fände ich deutlich übertrieben. Bei meinen Eltern im Landkreis sind offiziell weniger als 30 Menschen mit Corona infiziert. Das ist weniger als 0,001% der Gesamtbevölkerung im Landkreis. [...]
Das ist eine Momentaufnahme. Was sich irgendwo in der Fläche zusammenbrauen kann, ist nicht absehbar. Die einzelnen identifizierbaren Superspreading Events spielen nicht mehr die Rolle wie noch im Frühjahr. (Eines davon war in Indien sogar für einen politischen Skandal gut. Aber daher lassen wir das mal lieber.)

In 2, 4, 6 Monaten werden wir mehr wissen. Allerdings könnte es dann zu spät sein.
eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:47Es gibt keine Wunder, die Viren einfach so zum Verschwinden bringen.
Die nur bedingt gute Nachricht ist, daß Viren u.a. Erreger manchmal unter unklaren Bedingungen kommen und gehen können. Bedingt, weil es bei der weiten Verbreitung von SARS-2 unwahrscheinlich ist.

Die schlechte Nachricht ist, daß residuale Vorkommen (wie im o.g. Falle) mitnichten bedeutet, die Sache wäre aus der Welt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von DaRealOnionhead »

Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:14
eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:47
Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:21

Wie kommst du darauf, dass es bald eine 2. Welle geben wird, die dazu auch noch viel heftiger sein wird?
Das ist doch jedem/jeder klar, der/die ein bisschen denken kann... oder glaubst Du, ein Virus verschwindet, wenn nun überall vermehrt Menschen drinnen zusammensitzen und Leute wie Du alle Maßnahmen, die jetzt angesichts stark gestiegener Zahlen an sehr vielen Orten (vielleicht bald auch bei Dir) dringend nötig wären, "übertrieben" finden? Ist Dir klar, dass Maßnahmen NUR dann wirken und Schlimmeres verhindern können, wenn sie rechtzeitig, also vorbeugend, eingesetzt werden, und nicht erst dann, wenn schon viele tot sind und alles eskaliert ist? Dann gehts nämlich wirklich (abgesehen von der unendlichen Tragik für diejenigen, die sterben mussten und quasi "geopfert" wurden, damit endlich alle begreifen, was los ist) nur wieder mit einem neuen Lockdown - wenn überhaupt.
Und dann ist das Gejammer groß, weil die Wirtschaft zusammenkracht und wirkliches ökonomisches und soziales Elend beginnt - für viele (viel mehr als bisher), die ihre Jobs verlieren und sich wundern, wie es nur dazu kommen konnte. Ganz zu schweigen von allen Menschen, die dann weiterhin sterben oder dauerhaft mit Beeinträchtigungen leben müssen, bloß weil jetzt immer noch zu viele einfach die Augen verschließen, zu bequem sind, zu egoistisch, zu dumm, zu kurzsichtig, keine Ahnung was alles.
(Es wäre schön, wenn das alles nicht so eintreffen würde - aber das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Es gibt keine Wunder, die Viren einfach so zum Verschwinden bringen.)
Naja, die Maßnahmen wirken ja. Warum dann eine Verschärfung?
Ich sehe es in meiner Region z.B. als absolut unnötig, wenn einfach nicht mal 0,1% der Menschen davon betroffen sind das komplette öffentliche Leben einzuschränken. D.h. nicht, dass ich der Meinung bin, dass die Maskenpflicht und eine gewisse Abstandsregelung jetzt wieder abgeschafft werden sollte. Sie aber noch zu verschärfen, obwohl es 99,99% der Menschen einfach nicht betrifft, ist meiner Ansicht nach schon viel zu übertrieben.
Und von einem konstruierten apokalyptischen Szenario brauchen wir gar nicht auszugehen. Die Infektionszahlen sollten immer genau beobachtet werden und entsprechend Lockerungen/Einschränkungen stattfinden. Man muss nicht erst reagieren, wenn 10% der Menschen betroffen sind. Man kann einfach schauen wie sich die Infektionszahlen von Woche zu Woche entwickelt und da entsprechend gegenlenken, wenn es ausartet.
So könnte ein Großteil der Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden.
Du brauchst jetzt auch nicht mit Emotionen zu argumentieren und mir erzählen, dass ja Menschen dadurch sterben können. Ich finde die Maßnahmen übertrieben, solange einfach 99,99% der Menschen nicht davon betroffen sind und das Risiko von einem Fahrrad angefahren zu werden deutlich höher ist als an Corona zu erkranken, obwohl man Maske trägt und den Abstand einhält.
Warum dann überhaupt vor die Tür gehen, wenn man da auch von einem Fahrrad als Rentner angefahren werden könnte?

Zusätzlich haben viele Menschen durch Homeoffice weitere Probleme bekommen, die sich während des Lockdowns offenbarten. Ihre Unzufriedenheit wuchs, weil sie sozial isoliert wurden und Menschen, die ohnehin schon keine/kaum Freunde haben hatten es noch schwerer sozialen Kontakt zu anderen Menschen zu haben, den sie üblicherweise durch ihre Kollegen erfahren haben.
Die meisten Lehrer sind mit der ganzen Situation super unzufrieden, weil sie nicht das Gefühl haben, dass der Unterricht mit ihren Schülern fruchtet, weil das ganze E-Learning nicht so das Wahre ist.
+1
Der Köder muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler. :cooler:
Hanuta

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Hanuta »

Melli hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:19 Das ist eine Momentaufnahme. Was sich irgendwo in der Fläche zusammenbrauen kann, ist nicht absehbar.
Eine Momentaufnahme, die täglich wiederholt wird. Die Suggestion, dass das ja keine wirklich repräsentative Sichtweise ist, ist daher ziemlich ungültig. Ich würde dir zustimmen, wenn es sich um Momentaufnahmen von Wochen oder Monaten handeln würde, denn dann wüsste man tatsächlich nicht wie die aktuelle Entwicklung aussähe, aber bei einer akuten Situation wie gerade, wo täglich, wenn nicht sogar stündlich aktualisiert wird, kann man nicht davon ausgehen, dass hier eine große Verzerrung stattfindet. Einziger Punkt, der angeführt werden sollte wäre die Dunkelziffer, die mit Sicherheit eine gewisse Relevanz hat, aber leider schwer zu bemessen ist.
Melli hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:19 (Eines davon war in Indien sogar für einen politischen Skandal gut. Aber daher lassen wir das mal lieber.)
Naja, Indien interessiert mich jetzt nicht. Ich lebe da nicht und mir ist auch herzlich egal was mit denen ist.
Ich will damit nur sagen, dass Moral an dieser Stelle einfach unangebracht ist.
Man sollte - wie Drosten es übrigens auch empfiehlt - pragmatisch an die Sache herangehen.
Zuletzt geändert von Hanuta am 23 Sep 2020 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Melli

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Melli »

Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:26Naja, Indien interessiert mich jetzt nicht. Ich lebe da nicht und mir ist auch herzlich egal was mit denen ist.
Könnte ich mir natürlich auch über D denken 🙋🏾‍♀️
Hanuta

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Hanuta »

Melli hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:32
Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:26Naja, Indien interessiert mich jetzt nicht. Ich lebe da nicht und mir ist auch herzlich egal was mit denen ist.
Könnte ich mir natürlich auch über D denken 🙋🏾‍♀️
Wenn du nicht in D lebst - okay.
Sobald du aber hier lebst hast du natürlich eine gewisse Verpflichtung deinen Mitmenschen gegenüber, da du direkt oder indirekt mit ihnen in Kontakt kommst.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von eine »

Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:14
eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:47
Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 13:21

Wie kommst du darauf, dass es bald eine 2. Welle geben wird, die dazu auch noch viel heftiger sein wird?
Das ist doch jedem/jeder klar, der/die ein bisschen denken kann... oder glaubst Du, ein Virus verschwindet, wenn nun überall vermehrt Menschen drinnen zusammensitzen und Leute wie Du alle Maßnahmen, die jetzt angesichts stark gestiegener Zahlen an sehr vielen Orten (vielleicht bald auch bei Dir) dringend nötig wären, "übertrieben" finden? Ist Dir klar, dass Maßnahmen NUR dann wirken und Schlimmeres verhindern können, wenn sie rechtzeitig, also vorbeugend, eingesetzt werden, und nicht erst dann, wenn schon viele tot sind und alles eskaliert ist? Dann gehts nämlich wirklich (abgesehen von der unendlichen Tragik für diejenigen, die sterben mussten und quasi "geopfert" wurden, damit endlich alle begreifen, was los ist) nur wieder mit einem neuen Lockdown - wenn überhaupt.
Und dann ist das Gejammer groß, weil die Wirtschaft zusammenkracht und wirkliches ökonomisches und soziales Elend beginnt - für viele (viel mehr als bisher), die ihre Jobs verlieren und sich wundern, wie es nur dazu kommen konnte. Ganz zu schweigen von allen Menschen, die dann weiterhin sterben oder dauerhaft mit Beeinträchtigungen leben müssen, bloß weil jetzt immer noch zu viele einfach die Augen verschließen, zu bequem sind, zu egoistisch, zu dumm, zu kurzsichtig, keine Ahnung was alles.
(Es wäre schön, wenn das alles nicht so eintreffen würde - aber das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Es gibt keine Wunder, die Viren einfach so zum Verschwinden bringen.)
Naja, die Maßnahmen wirken ja. Warum dann eine Verschärfung?
Ich sehe es in meiner Region z.B. als absolut unnötig, wenn einfach nicht mal 0,1% der Menschen davon betroffen sind das komplette öffentliche Leben einzuschränken. D.h. nicht, dass ich der Meinung bin, dass die Maskenpflicht und eine gewisse Abstandsregelung jetzt wieder abgeschafft werden sollte. Sie aber noch zu verschärfen, obwohl es 99,99% der Menschen einfach nicht betrifft, ist meiner Ansicht nach schon viel zu übertrieben.
Und von einem konstruierten apokalyptischen Szenario brauchen wir gar nicht auszugehen. Die Infektionszahlen sollten immer genau beobachtet werden und entsprechend Lockerungen/Einschränkungen stattfinden. Man muss nicht erst reagieren, wenn 10% der Menschen betroffen sind. Man kann einfach schauen wie sich die Infektionszahlen von Woche zu Woche entwickelt und da entsprechend gegenlenken, wenn es ausartet.
So könnte ein Großteil der Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden.
Du brauchst jetzt auch nicht mit Emotionen zu argumentieren und mir erzählen, dass ja Menschen dadurch sterben können. Ich finde die Maßnahmen übertrieben, solange einfach 99,99% der Menschen nicht davon betroffen sind und das Risiko von einem Fahrrad angefahren zu werden deutlich höher ist als an Corona zu erkranken, obwohl man Maske trägt und den Abstand einhält.
Warum dann überhaupt vor die Tür gehen, wenn man da auch von einem Fahrrad als Rentner angefahren werden könnte?

Zusätzlich haben viele Menschen durch Homeoffice weitere Probleme bekommen, die sich während des Lockdowns offenbarten. Ihre Unzufriedenheit wuchs, weil sie sozial isoliert wurden und Menschen, die ohnehin schon keine/kaum Freunde haben hatten es noch schwerer sozialen Kontakt zu anderen Menschen zu haben, den sie üblicherweise durch ihre Kollegen erfahren haben.
Die meisten Lehrer sind mit der ganzen Situation super unzufrieden, weil sie nicht das Gefühl haben, dass der Unterricht mit ihren Schülern fruchtet, weil das ganze E-Learning nicht so das Wahre ist.
Die Maßnahmen würden wirken, wenn sich alle dran halten und sie ernst nehmen und noch weit darüber hinaus denken und eigenständig reagieren würden. Schlagwort "Selbstverantwortung". Dann bräuchte es natürlich keine Verschärfungen. Ich sehe aber das Gegenteil: Leute, die auf "normal" machen, alles möglichst bequem haben wollen und keine Lust haben, selber auch nur ansatzweise mitzudenken oder sich gar einzuschränken.
Und das Problem bei einer Pandemie ist nun mal, dass die Zahlen quasi sekündlich - und tatsächlich, wie Melli schreibt - erstmal komplett im Verborgenen explodieren können (wegen hoher Dunkelziffern usw., zum Beispiel in Regionen, wo viele Jüngere leben, die wenig Symptome spüren - was nicht heißt, dass sie nicht auch ernste Dauerschäden davontragen können). Ohne ständig präsentes Krisenbewusstsein und Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das nicht mal ansatzweise ausschließen.
Die Wirtschaft ist außerdem bereits größtenteils längst wieder in Gang gekommen - ich will ja, dass das so bleibt. Wir steuern aber mit der jetzt verbreiteten Sorglosigkeit darauf zu, dass demnächst alles wieder einkracht und dann sehr viel heftiger und dauerhafter als zuvor.
Übrigens sind mir durchaus alle negativen Folgewirkungen von Vorsichtsmaßnahmen sehr bewusst: ich bin selber sehr stark Homeoffice-, Einkommens- und Einsamkeitsgeschädigt seit einem halben Jahr. Aber nochmal, wie ich vorhin schon schrieb (und das gilt auch für Schulen und alle anderen, die durch die Maßnahmen erschwerte Bedingungen haben): umso weniger Mühe und Vorsicht wir jetzt investieren, in dieser bisher wohl kritischsten Phase - wegen deutlich gestiegener Zahlen in etlichen Regionen und dem Herbsteinbruch, kombiniert mit immer mehr Nachlässigkeit in der allgemeinen Stimmung - , umso krasser wird es vermutlich werden. Und dann werden die "Schäden" auf allen Ebenen so unermesslich viel schlimmer.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Swenja »

eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:47 ...

Die Maßnahmen würden wirken, wenn sich alle dran halten und sie ernst nehmen und noch weit darüber hinaus denken und eigenständig reagieren würden. Schlagwort "Selbstverantwortung". Dann bräuchte es natürlich keine Verschärfungen. Ich sehe aber das Gegenteil: Leute, die auf "normal" machen, alles möglichst bequem haben wollen und keine Lust haben, selber auch nur ansatzweise mitzudenken oder sich gar einzuschränken.
Und das Problem bei einer Pandemie ist nun mal, dass die Zahlen quasi sekündlich - und tatsächlich, wie Melli schreibt - erstmal komplett im Verborgenen explodieren können (wegen hoher Dunkelziffern usw., zum Beispiel in Regionen, wo viele Jüngere leben, die wenig Symptome spüren - was nicht heißt, dass sie nicht auch ernste Dauerschäden davontragen können). Ohne ständig präsentes Krisenbewusstsein und Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das nicht mal ansatzweise ausschließen.
Die Wirtschaft ist außerdem bereits größtenteils längst wieder in Gang gekommen - ich will ja, dass das so bleibt. Wir steuern aber mit der jetzt verbreiteten Sorglosigkeit darauf zu, dass demnächst alles wieder einkracht und dann sehr viel heftiger und dauerhafter als zuvor.
Übrigens sind mir durchaus alle negativen Folgewirkungen von Vorsichtsmaßnahmen sehr bewusst: ich bin selber sehr stark Homeoffice-, Einkommens- und Einsamkeitsgeschädigt seit einem halben Jahr. Aber nochmal, wie ich vorhin schon schrieb (und das gilt auch für Schulen und alle anderen, die durch die Maßnahmen erschwerte Bedingungen haben): umso weniger Mühe und Vorsicht wir jetzt investieren, in dieser bisher wohl kritischsten Phase - wegen deutlich gestiegener Zahlen in etlichen Regionen und dem Herbsteinbruch, kombiniert mit immer mehr Nachlässigkeit in der allgemeinen Stimmung - , umso krasser wird es vermutlich werden. Und dann werden die "Schäden" auf allen Ebenen so unermesslich viel schlimmer.
+ 1
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von eine »

Dagdieb hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:11
eine hat geschrieben: 22 Sep 2020 20:53 ... was ist bloß los mit einer Menschheit, die erst eine Mindestanzahl an Toten braucht, bevor Empathie und Rücksicht für angebracht gehalten werden? Und die dann noch findet, ein Problem, das - vermeintlich (aber nicht in Wirklichkeit) - "nur" Ältere und Kranke betreffe, sei gar keines? Ganz zu schweigen von der totalen Ignoranz gegenüber den Spätfolgen, die nach etlichen Studien (fast) alle zu betreffen scheinen, die Jungen, Fitten, Gesunden auch nach leichten Verläufen nicht weniger als diejenigen, die im sozialdarwinistischen Denkmodus, der munter um sich greift, ohnehin als nicht mehr "lebenswert" betrachtet werden.
Warum haben so viele noch immer nicht mitgekriegt, dass bei einem Großteil der Patient/innen auch nach leichten Verläufen (möglicherweise für immer) bleibende Gewebe- und Organschäden festgestellt wurden, u.a. mit stark erhöhter Herzinfarkt- und Schlaganfallgefahr oder Fatigue-Syndrom (ich kenne u.a. eine 30-Jährige, die sehr gesund war und nach einem leichten Verlauf im Frühling jetzt nicht mehr arbeiten kann und eine Reha braucht - und unter allen, die ich mitgekriegt habe, die erkrankt sind - und von denen zwei mit 60 gestorben sind - kenne ich niemanden, der/die diesen Virus einfach weggesteckt hat)...
und selbst wenn - natürlich - auch andere Krankheiten und Risiken auf dieser Welt verbreitet sind: was spricht, bitte sehr, dagegen, dieser neuen Gefahr, die viel unberechenbarer, weil unbekannter ist als alles, was uns ohnehin sonst noch alles bedroht, Einhalt zu gebieten? Warum ist nicht mehr Vernunft möglich - anderen zuliebe, die als besonders gefährdet gelten, aber auch sich selbst gegenüber (sowohl der eigenen Gesundheit als auch den gesellschaftlichen Folgen zuliebe)? Ich verstehe es echt nicht - diese ungeheure Wohlstandsverwöhntheit und Gefühllosigkeit und Kurzsichtigkeit...
Selbst Lauterbach wurde inzwischen im "Faktenfinder" der Tagesschau für seine unseriöse Herangehensweise gerügt, was die Verkündung der "massenhaften Spätfolgen" angeht, dann muss das hier ja jetzt nicht nochmal aufgekocht werden.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ ... r-101.html (3. Punkt unter "Auslassungen verändern Aussage")
Ich bin z.B. auch Teil eines Clusters von min. 12 Personen (~25-45 Jahre) und davon hat niemand Spätfolgen (die sich definitionsgemäß eigentlich eh eher auf >6 Monate beziehen und das ist bei Covid-19 zeitlich bei den meisten noch nicht möglich).
Mein Problem mit deinem Text ist aber eh ein Anderes: Nach der Argumentation sollte man die Menschen vorm Leben ansich bewahren, denn jede Krankheit verursach irgendwo Tod & Leid. Der Staat sowie die Gesellschaft wägen üblicherweise andauernd ab, wieviel davon erträglich ist und wieviel nicht (übrigens auch, wieviel Medikante kosten dürfen, z.B. erhalten Kassenpatienten längst nicht die besten Krebsmedikamente). Es kommt also durchaus auf die Zahlen (bzgl. Todesfällen, schweren Erkrankungen etc.) an zur Quantifizierung des Ganzen.
Jeder sollte das Recht haben, einen Hygienestaat fordern zu dürfen, muss dann aber auch damit rechnen, dass da nicht jeder und für immer mitziehen möchte. Es ist auch klar, dass jemand, der eh keine Sozialkontakte pflegt, kein Problem damit hat, nun andauernd daheim zu bleiben. Menschen sind aber nicht alle gleich und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Erzähl' mal 16 Jährigen, dass sie es jetzt sind, die sich jahrelang nicht ausleben sollen, wie es jede andere Generation zuvor tun konnte. Die werden das 'ne Weile mitmachen, aber irgendwann drauf pfeifen, sieht man bereits daran, in welchen Altersgruppen aktuell die Infektionen steigen.
Home-Office wiederum ist 'ne tolle Idee für Leute wie mich die eh nur mit Zahlen jonglieren, aber funktioniert halt nunmal nicht für Jeden und schon gar nicht überall auf der Welt. Wer HOmeOffice für die Lösung schlechthin hält, ist vielleicht auch eher kurzsichtig.
Wenn Du (noch) keine - erkennbaren - Spätfolgen hast, ist das schön und ich wünsche Dir, dass das so bleibt. Aber Du schreibst es ja selber: die Spätfolgen können erst noch kommen. Und ich glaube kaum, dass bisher schon bekannt ist, wo und wie sie sich überall äußern können. Vieles sind ja Dinge, die man erstmal nicht merkt, wie Gewebeveränderungen (mit der Folge, dass die Herzinfarkts- und Schlaganfallrisiken deutlich steigen). Klar ist bisher noch nicht bekannt, wie langanhaltend und verbreitet das alles sein wird, und klar kann man hoffen, dass es nicht so schlimm ist, wie teils vermutet wurde - aber es könnte mit etwas Pech langfristig auch das Gegenteil der Fall sein. Die Argumentation, dass Corona eine Systemerkrankung ist, die den ganzen Körper betreffen kann, finde ich zumindest beunruhigend - und was spricht dagegen, so vorsichtig wie möglich zu sein, grade WEIL man einfach noch viel zu wenig definitiv weiß? Zu Beginn des ganzen Corona-Irrsinns habe ich irgendwo mal einen Artikel gelesen, den ich sehr treffend fand: die These war, dass ein gutes Überleben der Menschheit jetzt weit gesicherter wäre, wenn alle mit möglichst düsterer und pessimistischer Einstellung an die Risiken herangehen würden, denn ein Zuviel an Maßnahmen wäre deutlich harmloser als ein Zuwenig. Optimismus ist in so einer Situation einfach fehl am Platz. Angst kann sehr hilfreich sein - das heißt nicht, dass daraus Panik werden soll, aber große Vorsicht wäre derzeit einfach nur klug.
Und das derzeit so beliebte Heranziehen von anderen Krankheiten und Lebensrisiken als Vergleich finde ich ein ziemlich ödes Totschlagargument: willst Du immer nur auf andere(s) verweisen, bloß um bloß nicht selber handeln zu müssen? Man könnte es ja auch umgekehrt angehen, nämlich anzufangen, neben Corona endlich auch möglichst viele andere Probleme zu beseitigen zu versuchen - zum Beispiel die absurden Risiken durch viel zu viele bescheuerte Autos, sowohl was das Unfallrisiko angeht als auch die Klimakrise (bei der, genau wie bei Corona, ebenfalls fast alle die Augen verschließen und weiter auf normal machen - und auch da kotzt mich diese Egohaltung und Bequemlichkeit an).
eiertanz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von eiertanz »

eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 15:14 als auch die Klimakrise [...] auch da kotzt mich diese Egohaltung und Bequemlichkeit an).
Da liegt die Ursache aber an irgendwelchen reichen Bonzen: https://www.tagesschau.de/ausland/oxfam ... m-101.html

Ferrari und Privatjet emittieren nun mal sehr viel CO2.
Zuletzt geändert von eiertanz am 23 Sep 2020 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
eiertanz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von eiertanz »

Hanuta hat geschrieben: 23 Sep 2020 14:14 Naja, die Maßnahmen wirken ja. Warum dann eine Verschärfung?
Ich sehe es in meiner Region z.B. als absolut unnötig, wenn einfach nicht mal 0,1% der Menschen davon betroffen sind das komplette öffentliche Leben einzuschränken. D.h. nicht, dass ich der Meinung bin, dass die Maskenpflicht und eine gewisse Abstandsregelung jetzt wieder abgeschafft werden sollte. Sie aber noch zu verschärfen, obwohl es 99,99% der Menschen einfach nicht betrifft, ist meiner Ansicht nach schon viel zu übertrieben.
Und von einem konstruierten apokalyptischen Szenario brauchen wir gar nicht auszugehen. Die Infektionszahlen sollten immer genau beobachtet werden und entsprechend Lockerungen/Einschränkungen stattfinden. Man muss nicht erst reagieren, wenn 10% der Menschen betroffen sind. Man kann einfach schauen wie sich die Infektionszahlen von Woche zu Woche entwickelt und da entsprechend gegenlenken, wenn es ausartet.
So könnte ein Großteil der Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden.
Du brauchst jetzt auch nicht mit Emotionen zu argumentieren und mir erzählen, dass ja Menschen dadurch sterben können. Ich finde die Maßnahmen übertrieben, solange einfach 99,99% der Menschen nicht davon betroffen sind und das Risiko von einem Fahrrad angefahren zu werden deutlich höher ist als an Corona zu erkranken, obwohl man Maske trägt und den Abstand einhält.
Warum dann überhaupt vor die Tür gehen, wenn man da auch von einem Fahrrad als Rentner angefahren werden könnte?

Zusätzlich haben viele Menschen durch Homeoffice weitere Probleme bekommen, die sich während des Lockdowns offenbarten. Ihre Unzufriedenheit wuchs, weil sie sozial isoliert wurden und Menschen, die ohnehin schon keine/kaum Freunde haben hatten es noch schwerer sozialen Kontakt zu anderen Menschen zu haben, den sie üblicherweise durch ihre Kollegen erfahren haben.
Die meisten Lehrer sind mit der ganzen Situation super unzufrieden, weil sie nicht das Gefühl haben, dass der Unterricht mit ihren Schülern fruchtet, weil das ganze E-Learning nicht so das Wahre ist.
+1

Hätte nie gedacht, dass wir mal einer Meinung sind.
eine
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von eine »

eiertanz hat geschrieben: 23 Sep 2020 15:42
eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 15:14 als auch die Klimakrise [...] auch da kotzt mich diese Egohaltung und Bequemlichkeit an).
Da liegt die Ursache aber an irgendwelchen reichen Bonzen: https://www.tagesschau.de/ausland/oxfam ... m-101.html

Ferrari und Privatjet emittieren nun mal sehr viel CO2.
... die Verantwortung liegt bei der Bevölkerung der reichsten Länder, also bei uns allen - nicht nur und ausschließlich bei ein paar reichen Einzelpersonen. Fliegen, Autofahren, und vor allem Fleischessen (Tierhaltung ist extrem energieaufwändig)... all der Unsinn, den die meisten Leute in unseren privilegierten Wohlstandsländern im Übermaß betreiben. Eigenverantwortung wäre, bei sich selber anzufangen anstatt mit dem Finger ausschließlich auf ein paar Reiche zu zeigen.
eiertanz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von eiertanz »

eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 15:53 vor allem Fleischessen (Tierhaltung ist extrem energieaufwändig)
Eines der Argumente, warum es mich stört, dass die eine Burgerkette, welche auch vegane Burger verkauft, nicht an meinem Wohnort vertreten ist.
Melli

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Melli »

eiertanz hat geschrieben: 23 Sep 2020 15:56Eines der Argumente, warum es mich stört, dass die eine Burgerkette, welche auch vegane Burger verkauft, nicht an meinem Wohnort vertreten ist.
Dann wirst Du Dir selbst welche machen müssen, vielleicht kannst Du das ja sogar besser 🍔 (Oder Du mußt etwas anderes essen.)
Clochard

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Clochard »

eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 11:42 grade deshalb, weil es wichtig wäre, nicht so gravierende Einschnitte bei Kitas, Schulen und auf dem Arbeitsmarkt zu haben, wärs umso wichtiger, dass sich alle privat umso mehr einschränken
das ist doch genau der Punkt, warum die Leute nicht mehr mitmachen: weil an Ort X gilt Regel Y, an Ort A gilt Regel B und an Ort C gar nix...

z. B. gibt es keine Maskenpflicht am Arbeitsplatz, egal wie eng es da zugeht.. aber in der U-Bahn gibt es eine, selbst wenn du alleine im Waggon sitzt... und noch 1000 andere solcher Beispiele
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Menelaos »

eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 11:42
Clochard hat geschrieben: 23 Sep 2020 10:57
eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 09:52 dazu braucht es keine Ausgangssperre für alle für ein Jahr - aber tatsächlich einige Monate ein stark geändertes Leben. Keine Reisen, keine Partys und Familienfeiern, alle Kontakte möglichst begrenzen, Freund/innen immer nur draußen treffen, Maske tragen... warum ist das so unvorstellbar?
du tust so als ginge es nur ums Privatvergnügen, mit dem man sich einschränken müsste - denk alleine mal an Schulen und Kitas, man hat ja gesehen, dass das schlicht nicht geht, die monatelang zu schließen, weil niemand weiß wohin mit den Kindern
grade deshalb, weil es wichtig wäre, nicht so gravierende Einschnitte bei Kitas, Schulen und auf dem Arbeitsmarkt zu haben, wärs umso wichtiger, dass sich alle privat umso mehr einschränken - das passiert aber bei sehr vielen kein bisschen oder eben nur ansatzweise. Damit könnte viel abgewendet werden - wer privat so wenig Kontakte wie möglich hat, ist auch in Kita, Schule oder beim Arbeiten kein so großes Risiko.
Volle Zustimmung!
Würden sich alle Leute vernünftig verhalten, ein paar minimale Einschränkungen akzeptieren und konsequent durchziehen, dann wären gravierende Einschränkungen und allzu harsche Konsequenzen für die Wirtschaft und das Privatleben nicht notwendig.
Ironischerweise sind es die Maßnahmenverweigerer die durch ihr Verhalten das Virus weiter verbreiten, und somit dafür sorgen dass erneut schärfere Maßnahmen ergriffen werden müssen, worunter wir dann alle leiden. Und natürlich sind das gleichzeitig auch diejenigen die sich dann am lautesten beschweren.
Ich wünschte wirklich diese Leute würden einfach nur aus Eigennutz diesen Zusammenhang begreifen und den Blödsinn bleiben lassen, aber ich befürchte auch dass das Ego eine zentrale Rolle bei der ursprünglichen Entscheidung zum Maßnahmenverweigerer zu werden gespielt hat, daher steht kaum zu erwarten dass sie ihren Stolz runterschlucken und die Möglichkeit falsch zu liegen in Betracht zu ziehen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen!]

Beitrag von Menelaos »

Clochard hat geschrieben: 23 Sep 2020 17:38
eine hat geschrieben: 23 Sep 2020 11:42 grade deshalb, weil es wichtig wäre, nicht so gravierende Einschnitte bei Kitas, Schulen und auf dem Arbeitsmarkt zu haben, wärs umso wichtiger, dass sich alle privat umso mehr einschränken
das ist doch genau der Punkt, warum die Leute nicht mehr mitmachen: weil an Ort X gilt Regel Y, an Ort A gilt Regel B und an Ort C gar nix...

z. B. gibt es keine Maskenpflicht am Arbeitsplatz, egal wie eng es da zugeht.. aber in der U-Bahn gibt es eine, selbst wenn du alleine im Waggon sitzt... und noch 1000 andere solcher Beispiele
Sein wir mal ehrlich: Jene die nicht mitmachen tun das weil sie a) zu faul sind, oder b) arrogant, oder c) weil sie sehen dass andere es ohne Konsequenzen bleiben lassen.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."