Beitrag #1
Frühling und Aufbruch
Lag die Welt vor kurzem noch unter Schnee und Eis,
taut die Kälte nun und schwindet leis’.
Noch ist es still, doch schon bald,
wenn Gezwitscher durch die Lüfte hallt,
und sich die strahlende Sonne ergießt,
wo nun auch wieder ein Bächlein fließt.
Wenn die Welt wieder zu atmen beginnt,
und sich jedes Wesen des Lebens besinnt,
Flora und Fauna strecken sich,
wo soeben der Stillstand wich.
Ich setze behutsam einen Schritt vor die Tür,
frage mich noch ängstlich: „Wofür?“.
Bin ich es doch so lange gewohnt,
habe mich durch den Rückzug geschont.
Als der Winter begann herrschte Schmerz und Leid,
war weder fähig noch zum Kämpfen bereit.
Die Wunden rieten mir zum Schlafen,
wo mich weder Blicke oder Worte trafen.
Jetzt sagt die Welt, es sei Zeit zum Erheben,
ich solle wandeln und beginnen zu leben.
Der Rest der Welt tut es doch auch,
so ist es jedes Jahr aufs Neue Brauch.
Ich bin noch unsicher ob ich es kann,
ob ich in meinem Schlaf genug Stärke gewann.
Weder weiß ich wohin noch wie,
schwanke zwischen Verzweiflung und Euphorie.
Vorsichtig trete ich ins Licht,
die Sonne scheint mir ins Gesicht.
Der Himmel strahlt saphirblau hoch oben,
während Düfte die jungen Blüten loben.
Und meinen Körper streift eine warme Brise,
fühle unter mir die weiche Wiese.
Ich sehe über die Berge zum Horizont,
wünschte schon früher ich hätte gekonnt,
was so normal für Andere ist,
wo man die Siegesfahne hisst,
wenn man nach Langem sein Ziel erreicht,
wo endlich die Einsamkeit dem Frieden weicht.
Mein Kopf mahnt Vergangenes an,
ob ich es wirklich riskieren kann.
Mein Herz aber sehnt sich nach der Welt,
wo der Frühling seinen Einzug hält.
Ich atme die Luft, ich fühle den Wind,
trete dorthin wo der Weg beginnt.
Sage mir mit Herz, Verstand und Bein,
ich werde dieses Jahr Teil des Frühlings sein.
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